Amandan

Amandan

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1 - 5 von 65
Amandan vor 4 Jahren 8 4
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
E-Drive (emotional drive)
Wie auch aus all den vorigen Kommentaren ersichtlich ist der Duft ein Gruß aus der Vergangenheit. Aber manche Erinnerungen vergehen nie....
Zu Beginn würzige Früchte/fruchtige Würze mit einer gut wahrnehmbaren Zitrusnote. Die verfliegt relativ rasch, um würzigen Blüten Platz zu machen. Keine einzelne ist hier erkennbar, ein reicher, bunter, voll erblühter Strauss mit einer würzigen Note. Langsam schleicht sich der Honig heran und macht die Herznote rund und weich. Bis sich in der Basis dann eine moosige Komponente mit Holz und (ganz wenig) Leder, gemildert durch Vanille entwickelt. Irgendwo schleicht da auch noch eine Miezekatze herum, aber gottlob weht das nur von der Ferne her.
Interessant an dem Duft ist allerdings weniger seine Duftpyramide, sondern, was er mit unserer Gefühlswelt macht. Er erinnert mich an die Zeit nach der Matura, an das Gefühl von Freiheit zu dieser Zeit. Ich bin mir damals jedenfalls schon sehr erwachsen, groß und (manchmal) ganz schön sexy vorgekommen. Was für Zeiten!
Angefixt hat mich Turandot mit einer kleinen Probe vom Extrait! Danke Turandot!

PS: Es sind die Erinnerungen, die stark mit Gefühlen verknüpft sind, die nie vergehen! Den Rest kann man vergessen.
4 Antworten
Amandan vor 10 Jahren 6
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Zwischen dem Dom und Montenapoleone
Sowohl zu Via Verri als auch zu Via Verri Vintage wurden schon erhellende und vielsagende Kommentare geschrieben.

Ich habe beide Düfte als Abfüllungen in meiner Sammlung. Öfters, wenn ich Via Verri trage, bekomme ich Komplimente und positives Feedback. Ich meine, es ist die Rose, die in beiden Düften, die Hauptrolle spielt. Denn es ist eine Rose, die sich zwar sehr prächtig und ausdruckstark entwickelt, die aber niemals überbordend oder in der Sillage aufdringlich wird. Und genau diese Dosierung und Farbgebung der Rose trägt wesentlich dazu bei, dass der Duft zwar blumig, aber nicht blümelig wird, dass er elegant und niemals "omahaft" ist, dass er warm und lebendig, aber nicht nervig wirkt. Der Duftverlauf selbst ist ja schon in beiden Düften ausführlich dargestellt worden.

Im Unterschied zu Via Verri Vintage empfinde ich die Normalversion um einen Tick
würziger in der Kopfnote, wahrscheinlich vermittelt mir der Pfeffer diesen Eindruck. Dafür scheint mir die Herznote in der Version von 2010 weicher zu sein. Die Rose kommt wie vorhin beschrieben in beiden Varianten sehr gut zum Ausdruck.In der Basis kann ich keinen großen Unterschied feststellen.
Beide sind an mir sehr gut haltbar und umwehen mich sanft für mindestens 4-5 Stunden.

Und auch wenn ich davon überzeugt bin, dass Eber diesen Rosenduft in der freien Natur sehr schätzen würden, hat die Namensgebung mit den lieben Tierchen nichts zu tun.
Geht vielleicht eher in Mailand vom Dom in Richtung Montenapoleone spazieren (dort, wo die ganzen schönen Geschäfte und Boutiquen sind) und ihr werdet - aber nur wenn ihr auch genau schaut - auf ein kleines Geschäft in der Via Pietro Verri stoßen, das das Stammhaus für die Düfte dieses Designhauses ist.

PS: es gibt einen „Zwillingskommentar“ aus der Perspektive von Via Verri Vintage gesehen auf der entsprechenden Seite.
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Amandan vor 10 Jahren 2 1
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Zwischen Montenapoleone und dem Dom
Sowohl zu Via Verri als auch zu Via Verri Vintage wurden schon erhellende und vielsagende Kommentare geschrieben.

Ich habe beide Düfte als Abfüllungen in meiner Sammlung. Öfters, wenn ich Via Verri trage, bekomme ich Komplimente und positives Feedback. Ich meine, es ist die Rose, die in beiden Düften, die Hauptrolle spielt. Denn es ist eine Rose, die sich zwar sehr prächtig und ausdruckstark entwickelt, die aber niemals überbordend oder in der Sillage aufdringlich wird. Und genau diese Dosierung und Farbgebung der Rose trägt wesentlich dazu bei, dass der Duft zwar blumig, aber nicht blümelig wird, dass er elegant und niemals "omahaft" ist, dass er warm und lebendig, aber nicht nervig wirkt. Der Duftverlauf selbst ist ja schon in beiden Düften ausführlich dargestellt worden.

Im Unterschied zu Via Verri empfinde ich die Vintage Version um einen Tick
heller in der Kopfnote und dafür etwas herber in der Herzen.
In der Basis kann ich keinen großen Unterschied feststellen.
Beide sind an mir sehr gut haltbar und umwehen mich sanft für mindestens 4-5 Stunden.

Und auch wenn ich davon überzeugt bin, dass Eber diesen Rosenduft in der freien Natur sehr schätzen würden, hat die Namensgebung mit den lieben Tierchen nichts zu tun.
Geht vielleicht eher in Mailand zwischen Montenapoleone und dem Dom spazieren und ihr werdet - aber nur wenn ihr auch genau schaut - auf ein kleines Geschäft in der Via Pietro Verri stoßen, das das Stammhaus für die Düfte dieses Designhauses ist.
1 Antwort
Amandan vor 10 Jahren 10 7
7.5
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Ende gut - Alles gut!
Völlig arglos habe ich vorgestern nachts eine Probe getestet. Zuerst nicht mal wirklich geschaut, wie der Duft heißt. Das Röhrchen war handbeschriftet und nicht so leicht zu entziffern. Also unvorbereitet und ohne Vorurteil habe ich daran geschnuppert.

Eine frische und klare zitrische Note zu Beginn, so etwas wie Zitrone, aber nicht "spitz" und „quietschig“ sondern "rund und weich", sehr angenehm. Kurz darauf gesellt sich etwas leicht Würziges dazu. Diese Gewürznote erweitert quasi die Bergamotte-Eröffnung und setzt andererseits einen interessanten und spannenden Kontrapunkt. Damit wird verhindert, dass sich die Kopfnote im Angenehmen erschöpft.

Und genau dieses Gewürzthema setzt sich in der Herznote fort, entwickelt sich weiter, anfänglich stürmischer und dann ruhiger bis die Gewürze schließlich in den Armen von Vanille und Amber aufgefangen wurden. Irgendwo im Hintergrund tummelt sich noch Lavendel. Eine Pflanze, deren Geruch ich üblicherweise gar nicht schätze. Meist gehe ich Lavendel-haltigen Düften in weitem Bogen aus dem Weg. Hier ist er mit den anderen Bestandteilen harmonisch abgestimmt, sodass er immer rund, sanft und weich wird.

In der Basis sorgt dann eine Miniahnung von Patchouli als Kontrapunkt zu der Vanille und dem Amber dafür, dass die Basis eben nicht nur süß und kuschlig ist. Auch hier bleibt dieser Spannungsbogen erhalten.

Im Übrigen wurde dieser Duft in Zusammenarbeit mit dem Haus Micallef produziert. Und ich glaube hier die Micallef’sche Handschrift zu erkennen. Ich könnte jetzt auch gar nicht sagen, woran ich das festmache. Ist es die ganz spezielle Süße vieler Micallef-Düfte (Special edition, Mon Parfum oder Ananda), die nicht klebrig oder pickig wirkt?

Jetzt musste ich also doch die Mühe machen und die Schrift entziffern, um herauszufinden, wie dieses göttliche Gebräu heißt! Und? Es war Gutenberg! Leider hat dieser Gutenberg den Zusatz LIMITED!

Ich warne also jetzt schon alle ParfumoUserInnen diesen Duft nicht arglos einfach so mal zu testen, sondern sich darüber im Klaren zu sein, dass man sich an dem, was man da riecht, erfreuen kann, es genießen kann, aber nicht so einfach mal schnell besorgen kann. Es ist eher wie das Lesen eines alten Buches in der Nationalbibliothek. Man kann es allenfalls betrachten, sich daran erfreuen, aber weder kopieren noch ausleihen oder sonst wie mit nach Hause nehmen.

Ich habe nun mit Müh und Not und der Unterstützung vieler lieber Parfumos und des großzügen Abtretens einer ganz besonders lieben ParfumoUserin (hier vielen Dank nochmals!) 10ml auftreiben können. Also vielleicht ist es auch in einem so schwierigen Fall doch so: Ende gut - Alles gut?!
7 Antworten
Amandan vor 10 Jahren 13 3
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Grüner Zauber
Kürzlich lag einer Duftpost eine Herstellerprobe von Laboratorio Olfattivo‘s Décou-Vert bei. Schon der Karton, in der das Proberl liegt, ist schlicht und völlig schnörkellos in rein Weiß. Auch die Flakons dieses Nischenparfumeurs mit ihrer klaren und extrem puristischen Formensprache gefallen mir gut, lenken sie doch in ihrer kompromisslosen Schlichtheit das Augenmerk mehr auf den Inhalt als auf die Verpackung.

Der Duft selbst ist eine echte Nasen-Überraschung.

Die Eröffnung findet mit einer grünen Note statt. Was sage ich- eine grüne Note? Nein, es ist eine grüne Lichtung mit wuchernden Blättern, Farnen und anderen Gewächsen. Ich sehe fleischige hellgrüne Pflanzen, üppig wuchernd, in allen Grünschattierungen, die den Boden vollständig bedecken, sodass es mühsam ist sich durch die Blätter zu wühlen, um die Maiglöckchen zu finden, die darunter wachsen. Im Gegensatz zu so manchen überbordenden, kindlich-süßlichen Vertretern ihrer Art handelt es sich hier um ein eher zurückhaltendes, sehr leicht und frisch wirkendes Maiglöckchen.

Mit dem Übergang in die Herznote tritt das Grün etwas in den Hintergrund, verschwindet aber nie. Das Grün umrahmt und begleitet auftauchende florale Noten wie in einem Blumenstrauß. Wobei es sich hier um keinen üppigen Strauß Wiesenblumen handelt sondern vielmehr um ein grünes Gesteck mit Jasmin und Magnolie.

Schließlich klingt Décou-Vert in einem warmen und hellen, leichten Holzton aus, der sich sehr lange auf meiner Haut hält.

Erfreut stelle ich hier fest, dass es doch Düfte mit grünen Noten gibt, die mir gefallen. Décou-Vert ruft in meinem Kopf eine Szene wach, vielleicht im Wald, wo die Sonne - dort wo sie das Laubdach durchdringt - das Grün der Pflanzen in allen Schattierungen erstrahlen lässt. Ich mag auch die Leichtigkeit dieser Kreation. Hier findet sich nichts Schweres oder Schwülstiges und dennoch ist dieser Duft intensiv und langanhaltend.

Er ist für Frauen und Männer gleichermaßen tragbar.

Ich würde ihn eher tagsüber tragen, da aber zu vielen Gelegenheiten.
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