Coriolon

Coriolon

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1 - 5 von 42
Coriolon vor 10 Jahren 11 10
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
mit Mouchoir de Monsieur ein Paar
Das französische Vokabular bürgt für uns deutschsprachige Menschen so manche Tücke. Unser guter Kankuro dürfte in eine solche Falle gestolpert sein, als er ‚Violette Madame‘ als Guerlain-Parfum einreichte. Doch er meinte nicht ‚Violette Madame‘ sondern ‚Voilette de Madame‘. Letztgenannter wurde tatsächlich 1904 von Jacques Guerlain ins Leben gerufen. Übersetzt bedeutet Voilette Schleier oder in diesem Zusammenhang besser Brautschleier. Hier handelt es sich um einen Hochzeitsduft; ‚Voilette‘ für die Braut und ‚Mouchoir de Monsieur‘ für den Bräutigam. Dieses Duo war Jacques Guerlains Geschenk anlässlich der Hochzeit seines besten Freundes.

Wann die beiden Düfte dann offiziell in den Handel kamen und wie lange sie dort offeriert wurden, vermag ich nicht zusagen. Nun wird es den Einwand geben, Mouchoir de Monsieur gäbe es doch noch ganz regulär im Programm. Ja das stimmt, aber erst seit 1989 wird er wieder offiziell im Handel angeboten (in der Konzentration eines EdT'S, 1904 wurde er als Extrait produziert)
‚Voilette de Madame‘ erlebt ebenfalls eine kleine Renaissance. 2005 wurden 285 Originalflakons produziert, deren Verkauf ausschließlich in den Champs Elysées stattfand.

‚Voilette de Madame‘ ist eine sehr blumige Komposition. Die Blüten, nicht unbedingt frisch knackig, sind eher verhalten im verblühten Stadium, deshalb passt hier auch der oben erwähnte Begriff balsamisch. Es wäre kein Guerlain-Duft hätte er nicht auch diese perfekte, harmonische Pudernote, der ihn in meinen Augen auch wieder so begehrenswert macht. Er strahlt keine Dominanz aus, hüllt aber seine Trägerin in einen warmen, weichen Kokon.
Die in 2005 recht knapp produzierte Menge macht ihn nun fast unerreichbar, sollte er auf Messen oder im weltweiten Netz gesehen werden kann es nur einen Ratschlag geben: KAUFEN!

Ich darf nochmal auf die Namensverwechslung zu ‚Violette Madame‘ kommen. Auch die Guerlain-Bibel „Guerlain- Les Flacons à Parfum depuis 1828“ von M.Atlas& A.Monniot kennt zwar insgesamt 11 Violette Düfte auf, aber keinen mit dem Zusatz … Madame. Ein Bild wurde hier ebenfalls nicht veröffentlicht. Dies bestätigt mich in der Annahme einer (naheliegenden) Verwechslung.

Nun kommt aber die Gretchenfrage: Wie kann es angehen, dass 6 User ‚Violette Madame‘ bewerten? Genauer: 6 bewerten den Duft, 2 den Flakon, 4 die Sillage, 3 die Haltbarkeit.
!!ES LEBE DIE PUNKTEJAGD!!
10 Antworten
Coriolon vor 11 Jahren 16 10
10
Flakon
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
9
Duft
Eröffnung des Maison Guerlain - die Zweite
Einem guten Brauch folgend präsentiert Guerlain bei Eröffnungen neuer, bedeutender Geschäfte auch ein neues Parfum. Nun, ganz neu ist das Maison Guerlain nun nicht, aber die grundlegende Renovierung durch den Architekten Peter Marino hat Guerlain einiges gekostet, ein neues Prestige-Objekt wird entstehen, logisch das dieses Ereignis auch einen neuen Duft zur Folge hat. Seit Monaten wurde er angekündigt, nun ist er zumindest in Deutschland schon mal erhältlich.
Die Namensgebung ‚Le 68 Eau de Parfum‘ deutet bereits auf eine eventuelle Verwandtschaft zum Cologne du 68 hin. Und diese Verwandtschaft lässt sich (leider) nicht leugnen. Nicht, dass ich Cologne du 68 nicht mag, aber ich hatte mir zu dem Ereignis etwas prestigevolle, etwas opulentes, ja auch etwas neues vorgestellt. Das ist nun der Exklusivduft im Elixir- Charnel - Flakon (auch in der gleichen Preisklasse) der den neuen Stil des Hauses, eine neue Luxuriösität, verkörpern soll?
Sorry, das überzeugt mich nicht.
Thierry Wasser es sich hier ein wenig zu einfach gemacht hat. Nach dem Motto alter Wein in neuen Schläuchen wurde hier ein bestehender Duft(Sophie Labbé zeichnet sich für Cologne du 68 verantwortlich)nach seiner Interpretation weicher und runder kreiert.
Er ist nicht so knarzig, knisternd wie das Cologne, kommt etwas gefälliger und schmeichelnder daher, zieht aber auch dann alsbald wieder davon. Die Haltbarkeit empfinde ich als Katastrophe, zumal es sich ja hier um ein Eau de Parfum handelt.
Wer eine herbe, holzige Note schätzt, ein kontrastreiches Spiel zwischen heiß und kalt liebt, dem sei das Cologne du 68 durchaus empfohlen, die Haltbarkeit des Cologne ist überdurchschnittlich gut.
Dagegen sei ‚Le 68 –Eau de Parfum‘ den Sammlern vorbehalten. Auf dem schlichten Flakon spiegelt die Fassade des Stammhauses. Das Design ist perfekt und dem Anlass entsprechend.
Le 68 – Eau de Parfum ist ein Unisex-Duft.

Kurioses
-Das kleine Booklet schildert in 7 Sprachen die Historie des Hauses Guerlain, von der 1.Boutique in der Rue de Rivoli bis hin zur großen Renovierung 2013. Interessant ist, dass der deutschsprachige Raum nicht bedacht ist. Neben englisch, französisch, spanisch, russisch, japanisch, chinesisch wird er Text noch arabisch gedruckt. Wahrscheinlich sind die deutschsprachigen Länder viel zu unbedeutend (?)
-Originell finde ich die Erklärung, warum sich Guerlain 1914 zur Präsentation des „Parfum des Champs–Élysées“ ausgerechnet den Schildkrötenflakon auswählte. Als Symbol der Langsamkeit. In den ewig währenden Bauarbeiten bis zur Fertigstellung soll der Hintergrund zu finden sein. Dies scheint sich nun auch bei der Renovierung widerzuspiegeln. Ursprünglich war die Eröffnung für den September geplant, nun wird es der 19.November 2013.
-Ursprünglich hieß es, dass dieser Duft ausschließlich im MG Champs-Élysées verkauft werden sollte, nun wird er bereits vor Wiedereröffnung in den anderen Maison Guerlain verkauft.
-Die Pressemitteilung titelt den Duft mit 'Le 68 –L’eau – Eau de Parfum'. War es ein Schelm, der meine Meinung über die schlechte Haltbarkeit teilte und flugs das Wort „L’eau‘ in den Text setzte?
Andere Quellen betiteln den Duft mit 'Parfum du 68'. Auch das Booklet nennt diesen Namen, der weder auf dem Flakon noch auf der Verpackung steht.
Es wird übrigens auch wieder einen Schildkröten -Flakon geben. 30 Stück - produziert aus schwarzem Baccarat Kristall. Ob sich hier eine große Käuferschicht bilden wird bleibt abzuwarten. Denn das Kleinod ( mehr Kunstobjekt als Parfum-Flakon) kann ab dem 19.November für 40.000 Euro über den (Marino) Ladentisch gehen.
10 Antworten
Coriolon vor 11 Jahren 27 10
7
Duft
Ein lauter 'Orientale'
Parfums von Guerlain werden gerne sehr kontrastreich definiert; entweder gibt es eine Assoziation mit den leichten, seichten, frischen Eaux bzw. den ‚Aqua‘s Allegoria‘ oder im anderen Extrem mit opulenten, schweren, meist in die orientalische Richtung gehende Parfums. ‚Samsara‘ gehört in diese zweite Kategorie. Name, Flakon, Verpackung geben bereits im Vorfeld dazu ein ganz eindeutiges Bild.
Von Anfang an sind die beiden Hauptakteure Jasmin und Sandelholz sehr präsent und bestimmend und bekommen nur verhaltene Unterstützung durch die Komponenten der bekannten ‚Guerlinade‘.
Ich behaupte immer gerne, dass die Vorgänge von ‚Samsara‘ (hier sei im Speziellen ‚Chamade‘ und ‚Nahema‘ genannt) jeweils mehr als eine gute Stunde bis zu ihrer vollen Entwicklung benötigen. ‚Samsara‘ hingegen ist sofort präsent, es ist dominant, es ist laut. Ich empfinde die beiden Hauptbestandteile als überdosiert und selbst wenn die in der ‚Guerlinade‘ enthaltene Vanille einsetzt, verliert sich nur gering die Strenge vom stechenden Jasmin und die dunkle Tiefe des Holzes. Befinde ich mich in unmittelbarer Nähe einer ‚Samsara-Trägerin‘ fühle ich mich nicht richtig wohl. Ein unbehagliches Gefühl macht sich auf meiner Haut breit und erinnert mich an die Kindheit - wenn ich einen Wollpullover trug und die damals nicht ganz so sanfte Wolle auf nackter Haut piekte. Rieche ich ‚Samsara‘- piekt es.
‚Samsara‘ war zur weltweiten Einführung 1989 ein großer Erfolg. Kreiert wurde der Duft von Jean-Paul Guerlain, interessanter Weise bereits einige Jahre zuvor. Der Erfolg, speziell in Frankreich ist aber vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass im gleichen Jahr keine nennenswerten Düfte von anderen frz. Häusern vermarket wurden (wenn man von der Neueinführung einiger ‚Rochas‘-Klassiker absieht).
Verkäuferinnen in den Guerlain-Boutiquen erinnern sich mit gemischten Gefühlen an die Präsentation. So berichtete mir meine Freundin, die von 1986 bis 1994 eine Guerlain Boutique leitete von wahren ‚Höllenqualen‘, die sie damals erlitten hat:
Eine Duftneueinführung zieht natürlich eine ständige Präsenz nach sich. Jedem Kunden wurde in den Boutiquen ‚Samsara‘ gezeigt, vorzugsweise natürlich gesprüht. Man mag sich die komprimierte ‚Samsara‘ Luft in den manchmal nur sehr kleinen Geschäften vorstellen. Die eigentliche Qual war neben dem häufigen Kopfschmerz jedoch der durch das Parfum ausgelöste Heißhunger auf Süßes! Konfekt und Schokoladen lagen stets griffbereit unter dem Verkaufstresen….
Obwohl ‚Samsara‘ für meine Nase nicht geschaffen, ist es doch ein bedeutendes Parfum, welches vorzugsweise in kälteren Jahreszeiten getragen werden sollte. Die Trägerin wird sich mit Düften und ihrer Wirkungsweise auskennen. Als Guerlain-Einsteigerduft dürfte sich ‚Samsara‘ nur vereinzelt gezeigt haben.

Wissenswertes zu ‚Samsara‘:
Über den Ursprung des Namens, den indischen Hintergrund und die gewählte Form des Flakons wurden bereits in vorangegangenen Beiträgen Erklärungen gegeben. Dies hier als Ergänzung:
-Der Werbe-Etat für Samsara war immens. Und wieder wurde bei Einführung eines neuen großen Parfums eine weitere Boutique in Paris eröffnet: Centre Maine-Montparnass.
-Die Einführung 1989 erfolgte in Form eines Extraits und des Eau de Parfums. Guerlain verwendete hier erstmalig den Begriff ‚Eau de Parfum‘. Bislang war diese Konzentration nur als ‚Parfum de Toilette‘ gebräuchlich.
-Erst 1991 kam das Eau de Toilette auf den Markt
-Guerlain ließ eigens für die Herstellung das Glas der Flakons durchfärben und beklebte nicht, wie heute üblich das Glas. Sieht man von Rauchglas-Flakon von ‚Vol de Nuit‘ ab, ist ‚Samsara‘ der einzige Guerlain Duft, der sich im farbigen Flakon präsentiert.
-Zehn Jahre nach Einführung war das Design der Flakons bereits verändert worden, wurde aber durch eine Sonderedition nochmals hervorgehoben. Auf dem dunkelrotem Glas wurden die wichtigsten Orte der Seidenstraße in verzierter goldener Schrift genannt. Die Edition hieß ‚La route de la Soie‘. Leider wurde sie in Deutschland nie offiziell präsentiert.
-Dem großen Erfolg geschuldet wurde 1995 ‚Un Air de Samsara‘ als komplette Range mit den wichtigsten Körperpflegeprodukten eingeführt. Der Name verrät auch hier, dass es sich um eine abgemilderte Version des Originals handelte. Eine pikante Note wurde hier durch die Beigabe von Minze erzeugt.
-In 2001 wurde ‚Un Air de Samsara‘ durch ‚Samsara Shine‘ ersetzt und Guerlain griff hier für die Werbung in die Welt der Erotik. Eine schwarzhaarige Schönheit, mit einem glänzenden Lack-Latex- Oberteil präsentierte sich vor China-roter Kulisse. Dem Eau de Toilette waren fruchtigere Noten beigemengt worden. Beide Linien sind nunmehr vom Markt genommen
-In seinem Buch ‚Les routes de mes parfums‘ schildert J.P.Guerlain sehr ausführlich die Entstehung von ‚Samsara‘, von seiner Muse Décia de Pauw, von der Konkurenz Givaudan-Roure und IFF, die ebenfalls mit dem Projekt beauftragt wurden. All diese Fakten hier weiterzugeben, wäre für den Leser an dieser Stelle überfordernd. Deshalb hier zu guter Letzt die ISBN : 2-74910-024-0 7 Le cherche midi / 2002
10 Antworten
Coriolon vor 11 Jahren 18 8
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
am liebsten gesplasht
Ja, ich bekenne mich! Ich bin ein ‚Splasher‘!
Gäbe es eine Petition – gerichtet an die französische Parfum-Industrie, die Schüttflakons in gängigen Größen wieder einzuführen, meine Unterschrift wäre eine der ersten.
Ich ‚splashe‘ nicht generell, aber einige Düfte in meinem Sortiment mag ich am liebsten großflächig von der Handfläche über Brustkorb und Oberarme zu verteilen. An anderer Stelle hier im Forum schon mal beschrieben, aber gern wiederholt, liebe ich es, wenn sich durch Körperwärme immer weitere Duftkomponenten entwickeln und sich bei Bewegung unter dem gestärktem Oberhemd ausbreiten. Herrlich! Nach meinem Empfinden passieren diese vielfältigen Entwicklungsstufen bei einem gesprühten Duft nicht in diesem Maße.
Soweit – so gut!

Auf Givenchy Gentleman bin ich im letzten Herbst durch Zufall gestoßen. Im geliebten Malaga, in einer der führenden Parfumerie-Ketten standen auf einer Sonderfläche die 220 ml –Flakons von G.G. in neuester Verpackung ohne Zerstäuber.
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass sich Givenchy mal wieder dieser alten, früher durchaus gängigen Größe erinnert, geschweige diese wieder auf den Markt bringen könnte.
Ich kaufte den Flakon, mehr in Erinnerung an alte Zeiten als wegen des Duftes. Aber ich öffnete ihn alsbald und wurde nun auch durch den Duft erinnert. Zu ‚Sturm- und Drangzeiten‘ war ich begeistert von der zitrischen Frische des ‚Monsieur Givenchy‘. An ‚Givenchy Gentleman‘ traute ich mich nie heran, ich empfand ihn als etwas besonderes, aber für mich nicht tragbar, ich fühlte mich nicht reif genug für ihn.
Nachdem ‚Sturm und Drang‘ gut 25 Jahre zurückliegen, verspüre ich nun einen ganz anderen Zugang. Der Duft kommt noch immer nobel, elegant-vornehm und warm-würzig, bitter-süß daher. Er hat einen Wiedererkennungswert. Er vermittelt Ausstrahlung und Präsenz.
Nun verwischen sich nach mehreren Jahrzehnten die Erinnerungen an einen Duft, aber ich behaupte, dass er im Vergleich zu seiner Ursprungsversion an Kraft verloren haben dürfte. Dies stört mich jedoch nicht. Damals wie heute sehe ich ihn als einen ‚Honig-Duft‘ - in einer Melange von bitterem Patschouli und Leder.
Ich werde ihn sicherlich nur zur kalten Jahreszeit tragen und auch nur im Business. Er ist für mich eine willkommene Alternative, wenn ich zu Guerlain’s ‚Heritage‘ keine Lust habe.
Durch seine Namensgebung ist er klar maskulin ausgerichtet, aber ich stelle ihn mir auch perfekt an einer Frau mit einem Anflug von Dominanz, streng- klassischem Hosenanzug und kurz geschnittenem Haar vor.

Über den Begriff ‚gentleman‘ habe ich lange nachgedacht. Gibt es ihn im hiesigen Sprachgebrauch überhaupt noch? Im angelsächsischen ist das keine Frage. Aber wie definiert sich nach heutigen Maßstäben ein ‚gentleman‘? Sicherlich völlig konträr zu einem vor knapp 40 Jahren.
Sollte auch der Begriff aus dem deutschen Sprachgebrauch alsbald verschwinden, dem Duft ‚Givenchy Gentleman‘ wünsche ich noch ein langes Leben. ‚Gesplasht’ habe ich mit ihm bestimmt noch viel genießerische Freude.
8 Antworten
Coriolon vor 11 Jahren 13 8
7
Duft
Ein Caron Extrait der ganz strengen Sorte
Letzten Dezember in Paris. Ich kam nicht umhin einen kleinen Flakon Poivre zu erwerben - frisch „gezapft“ aus den Caron’schen Kristall-Fontänen.
Im Sommer 2012 erstmalig bewusst wahrgenommen, für gut befunden, aber nicht gekauft, machte sich nun über die Monate eine Begehrlichkeit breit.

Der Name Poivre (Pfeffer) deutet es bereits an, ein überaus kräftiger, intensiver und recht ausdrucksstarker Duft. Prägnant und eindringlich sind aber nicht die Pfeffernoten, vielmehr ist es die Nelke, oder besser die Gewürznelke die hier ausstrahlt und dominiert. Dieser Gewürzcocktail kommt, begleitet durch holzige Noten, scharf aber keineswegs kratzig daher. Poivre ist ein tiefdunkles Parfum. Mir ist nun auch klargeworden, warum ich diesen Duft nicht bereits schon im Sommer kaufte. In heißen Monaten wäre Poivre für mich untragbar.

Aber an diesem klirrend kalten, sonnigen Wintertag war der Duft für mich ein idealer Begleiter beim weiteren Streifzug durch die französische Metropole.

Meine endgültige Kaufentscheidung wurde durch die Empfehlung der charmanten Verkäuferin ausgelöst. Da mir Poivre solo getragen zu streng wirkte, empfahl man mir zusätzlich Tabac Blond zu verwenden. Der weiche Lederakkord mildert die Intensität der Gewürze und gibt im späteren Verlauf eine weichere, schmeichelnde Ausstrahlung.
Zunächst ist jedoch Vorsicht angesagt: Der ‚Poivre/Tabac Blond-Cocktail‘ hat für die ersten 15-20 Minuten eine fast narkotisierende Wirkung!

Ich hatte noch nicht viele Gelegenheiten diese Kombination anzuwenden. Ich werde ihn bei besonderen abendlichen Anlässen oder winterlichen Spaziergängen mit frostigen Temperaturen tragen. Die Bürotauglichkeit habe ich noch nicht getestet, hätte aber auch Respekt davor, sie überhaupt auszuprobieren.

Poivre wird in Caron-Boutiquen in der gewünschten Menge individuell aus den Kristallgefäßen abgefüllt. Relativ neu im Programm sind die nachfüllbaren Zerstäuber mit 125 ml Inhalt, die uns von den Caron-Herrenlinien bekannt sind. Hier dürfte Caron dem Wunsch der männlichen Verwender gerecht werden.

Bemerkenswert finde ich, dass Caron der Eau de Toilette-Variante einen anderen Namen gibt. Coup de Fouet - ‚der Peitschenhieb’. Ein interessanter Name, der aufgrund der Aussagekraft des Duftes nicht treffender gewählt werden konnte (und sehr gerne gebe ich hier den Hinweis auf Profumo’s bravourösem Beitrag zu Coup de Fouet.)


(Eine Bitte an die Administratoren den Namen zu korrigieren. Poivre schreibt sich ohne Accent aigu !)
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