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1 - 5 von 9
Driver vor 9 Jahren 3
7
Duft
Bleu de Chanel light
Diesen Duft musste ich einfach testen, zumal "Jon Schnee" für ihn wirbt. Und ich bin positiv überrascht worden. Der Duft von Jimmy Choo kann allerdings nicht verleugnen, wem da nachgeiefert wird. Es ist das Zugpferd von Chanel.

Ich würde Jimmy Choo als wässrigere Version von Bleu de Chanel bezeichnen. Und das ist auch der Grund, warum ich mich mit dem Gedanken trage, diesen Duft bei mir einziehen zu lassen. So sehr ich Bleu auch liebe, besonders sommertauglich ist es nicht, da es dann für meinen Geschmack stets einen Ticken zu süß wird.

Leider geht diese hier gewonnene Leichtigkeit auf Kosten der Haltbarkeit: mehr als vier Stunden nehme ich den Duft nicht wahr ...

Kurzum: dieser Duft besitzt durchaus "gute Gene", um am Markt dauerhaft bestehen zu können.
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Driver vor 11 Jahren 6 1
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Das spannendere "Sycomore"
Ich konnte nicht widerstehen. Die Neugier war einfach zu groß. Also bestellte ich auf der Seite von Huitième Art ein Probenset. 11 Duftproben für 31 Euro samt Versandkosten: vertretbar. Dabei hatte ich mit Pierre Guillaume nicht die besten Erfahrungen gemacht. Zwar habe ich bis jetzt nur zwei Düfte seiner anderen Firma namens „Parfumerie Generale“ getestet (PG8 und PG10), allerdings haben mir beide missfallen.

Und um es gleich vorwegzunehmen: Bei den elf Düften von Huitième Art handelt es sich überwiegend um Durchschnittskost. Auch ein Totalausfall ist dabei: Sucre d'Ébène. Noch nie zuvor habe ich etwas so Ekelerregendes gerochen. Zumindest nichts, das eigentlich als Parfum durchgehen soll. Ich habe den Teststreifen mit Sucre d'Ébène dann verheizt, weil ich mich ansonsten übergeben hätte. Und das ist keine Übertreibung. Sucre d'Ébène ist einfach nur WIDERLICH. Beinahe ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Von mir bekommt dieses scheußliche Machwerk somit 0 von 100 möglichen Punkten.

Aber nun zum eigentlichen Star: Monsieur.
Als ich damals „Cuir de Russie“ testete und nur mäßige Begeisterung aufkommen wollte, wurde mir von der Verkäuferin ein Röhrchen mit einem anderen Duft unter die Nase gehalten: „Sycomore. Der ist bei Herren sehr beliebt. Schön holzig.“ Die Gute hatte recht. „Sycomore“ gefiel mir auf Anhieb besser als „Cuir de Russie“. Leider hatte die Sache einen Haken.

Es gibt gewisse Düfte, die, obwohl sie einem gefallen, sehr schnell „sättigen“. Und genau so verhält es sich (zumindest bei mir) mit „Sycomore“. In den ersten Minuten noch schön und interessant, nach fünf Minuten nur noch langweilig und vor allem zu viel des Guten.

„Monsieur“ ist für mich eindeutig der bessere, spannendere „Holzduft“. Mal riecht man mehr das Zedernholz, mal mehr den Vetiver heraus. Schon bei „Sycomore“ verhielt es sich so. Der größte Unterschied besteht einfach in der Intensität. Bei „Monsieur" ist die Lautstärke zurückgedimmt, was ihn tragbarer macht.

Kurzum: Wer mit „Sycomore“ überhaupt nichts anfangen konnte, wird auch mit „Monsieur“ nicht glücklich werden. Wem „Sycomore“ hingegen eigentlich gefiel, sich aber eine etwas dezentere Version gewünscht hätte, dem könnte "Monsieur" gefallen.

Mir gefällt er zumindest deutlich besser. Und ja, schon bald wird er Teil meiner Sammlung sein.
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Driver vor 11 Jahren 21 5
10
Duft
Wie riecht Exklusivität?
Es stimmt schon: „Jedes Ding ist wert, was sein Käufer bereit ist dafür zu zahlen.“ Dennoch möchte ich folgendes Gedankenexperiment anstellen: Man stelle sich kurz vor, dass man selbst noch nie etwas von Guerlain gehört, geschweige denn gerochen hat, aber eines Tages die Möglichkeit erhält, sich durch alle Düfte zu testen. Die Duftproben lassen dabei natürlich keinerlei Rückschlüsse auf das jeweilige Flakondesign zu. Und welche Preisklasse man gerade testet, wird einem ebenfalls nicht mitgeteilt – im Gegenteil. Man fordert Sie im Anschluss nämlich dazu auf, für jeden getesteten Duft selbst einen Preis zu bestimmen.

Also ich weiß eines: Ich hätte die fünf Herrendüfte von Jean-Paul Guerlain (Arsène Lupin, Arsène Lupin Voyou, Chamade Homme, L'Âme d'un Héros und Derby) wohl allesamt zu überall erhältlichen Douglas-Düften degradiert. Die allgemeine Resonanz auf „L'Âme d'un Héros“ würde meiner Meinung nach dort in etwa so ausfallen:
„Da riecht man ja fast nichts. Und dafür verlangen die 75 Euro? Wer soll das bitte kaufen?“

Tatsächlich glaube ich, dass sich keiner der fünf Düfte als Verkaufsschlager entpuppen würde …
Ich will damit lediglich sagen: Selbst wenn besagte Düfte überall erhältlich wären, noch dazu zu erschwinglicheren Preisen – das Gefühl des „Habenmüssens“ würde sich bei mir bei keinem einstellen. (oder vielleicht gerade deswegen nicht …)

Gewissen Düfte der „L'Art et la Matière“-Kollektion hätte ich hingegen (vermutlich) durchaus einen exklusiven Charakter und somit einen stolzen Preis attestiert. Das gilt vor allem für „Cuir Beluga“ und „Tonka Impériale“.

Insbesondere aber für „Cuir Beluga“. Erst unlängst konnte ich nämlich das sagenumwobene „Cuir de Russie“ von Chanel testen. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. In erster Linie deswegen, weil „Cuir de Russie“ hält, was der Namen verspricht – im Gegensatz zum Duft von Guerlain.
Bei „Cuir Beluga“ spielt das Leder nur bei der Eröffnung eine Rolle. Und einzig die Eröffnung ist es, die mir bei diesem Duft nicht hundertprozentig zusagt. Also genau jene kurze Phase, in der „Cuir Beluga“ noch als Lederduft durchgeht. Ich bin einfach kein Freund von „Leder“ und erst recht nicht dann, wenn es den Ton angibt.

Das ist bei "Cuir Beluga" aber auch nicht der Fall. Der herausragende Duft ergibt sich hier aus einer perfekten Symbiose aus Vanille und Leder, wobei die Vanille den „Wirt“ und das Leder den „Symbiont“ abgibt. Das Resultat sucht jedenfalls seinesgleichen. Manche mögen „Cuir Beluga“ womöglich als zu „geleckt“ abtun, sprich als zu gefällig. Mir gefällt dieser Duft aber gerade deswegen so über alle Maßen. Eben weil die Komposition so harmonisch elegant ausfällt, dass jegliche Ecken und Kanten fehlen. Das wird also nicht jedem gefallen, mir aber sagt es zu - und WIE! Manchmal muss man sich einfach in Erinnerung rufen, welch Meisterleistung es darstellt, ein Haus zu errichten, das ganz ohne Ecken und Kanten auskommt ;)
Mein liebster Guerlain – mit Abstand. Aber das ist natürlich rein subjektiv, denn wie immer gilt: „Jedes Ding ist wert, was sein Käufer bereit ist dafür zu zahlen.“

Und "Cuir Beluga" ist für mich jeden Cent wert, der einem bei Kauf abgeknöpft wird.
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Driver vor 11 Jahren 7 2
8
Duft
Idealer Sommerduft
Connaisseur: "Vielleicht darf man auch nicht den Fehler machen, alle Düfte des Hauses Guerlain, wenn auch unbewusst, immer an den ganz großen Klassikern zu messen. Wer natürlich Shalimar, Mitsouko oder Jicky bei jeden Test m Hinterkopf hat, der ist sicherlich eher gewillt anders, vielleicht auch nicht immer objektiv zu urteilen."

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Nicht nur "vielleicht" ... Ich verstehe ehrlich gesagt nicht im Geringsten, warum sich "Guerlain Homme L'Eau Boisée" - wenn auch unbewusst - überhaupt mit den von dir genannten Klassikern messen soll. Oder gelten Shalimar, Mitsouko und Jicky neuerdings als beliebte Sommerdüfte? Es soll natürlich jeder für selbst entscheiden, wann welches Parfum zum Einsatz kommt- allerdings: Bei brütender Hitze greife ich doch deutlich lieber zu Guerlain Homme L'Eau Boisée als zu Shalimar und Co.

Yatagan hat recht. Dieser Guerlain ist sehr gefällig. Und genau danach habe ich lange gesucht- einem gefälligen Sommerduft. Und da ich mit den meisten zitrischen Düften nichts anfangen kann, ist es für mich ungemein schwerer etwas Passendes für den Sommer zu finden als für Herbst und Winter.

Von L'Eau Boisée war ich sofort angetan, also habe ich ihn gleich bei der ersten Begegnung gekauft - dachte ich zumindest. Daheim angekommen musste ich nämlich feststellen, dass auf der Packung der Zusatz "Boisée" nicht auszumachen war. Wie sich herausstellte, war ich Opfer falsch geordneter Ware geworden - oder irgend ein Spaßvogel hatte den L'Eau Boisée-Tester vor die L'Eau Packungen gestellt (und umgekehrt). Naja, soo groß fällt der Unterschied ohnehin nicht aus, weswegen sich mein Ärger auch in Grenzen hielt/hält.

Ich kann nur sagen, dass sowohl L'Eau Boisée als L'Eau genau jene frische Erleichterung bringen, nach der es mich an heißen Sommertagen verlangt, weswegen "Guerlain Homme L'Eau" sich in dieser Jahreszeit längst zu meinem persönlichen Goldstandard gemausert hat.
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Driver vor 11 Jahren 4 1
8
Duft
Herrlicher Duft
Ich mag Weihrauch; eigentlich. Als zentrales Duftelement halte ihn aber für nicht unproblematisch. Ob man einen gewissen Duft tragen will, hängt nun einmal sehr davon ab, womit man ihn assoziiert. Und mir fällt spontan keine andere Duftnote ein, die fast jeden an dasselbe denken lässt. Oder anders gesagt: Wer will schon sein Umfeld "Habemus papam" flüstern hören, wenn man einen Raum betritt.

Bei Eau Des Baux ist diese Sorge unbegründet. Erinnert sich noch jemand an Cris Judd? Richtig, so hieß der Background-Tänzer den Jennifer Lopez seinerzeit ehelichte. Bei "Eau des Baux" übernimmt der Weihrauch die Rolle von Judd, während die Zypresse auf J.Lo macht. Klar registriert man auch den Weihrauch, aber eben nur so weit, um zu bemerken, dass im Hintergrund jemand mit den Armen fuchtelt, während J.Lo ihre Hüften schwingt. Die Mischung aus Zypresse und Weihrauch hat Suchtpotential. Mit Fortdauer des Duftes machen sich feine Anklänge von Vanille bemerkbar, die bis zum Ende hin immer dominanter werden, bis sie J.Lo und ihren Background-Tänzer ganz vertrieben haben.

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@FLUidENTITY: So toll Eau Des Baux auch ist, ich gebe weiterhin "Eau de Nuit" den Vorzug. Obwohl ich einräumen muss, dass "Eau Des Baux" in puncto Sillage und Haltbarkeit das Rennen für sich entscheiden kann. Was aber den Duft selbst betrifft: Ich bin dieser dezent gepfefferten, irisdurchtränkten Muskatnuss von Armani einfach verfallen.
;)
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