FabianO

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1 - 5 von 1005
FabianO vor 1 Monat 13 6
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Wie in besten, alten Guerlain-Zeiten: Formvollendetes Habit Rouge
Ein ganz feines Stöffchen ist es, das noch sehr neue (und vom Stil her doch auch irgendwie sehr "alte", weil erhabene und klassisch grundierte) "Rouge Privé".

Liebe und schätze ich ja schon den nunmehr knapp 60 Jahre alten Klassiker, so steht die Neuvariation (oder leicht changierende Interpretation) ihm in nichts nach.

Das edel Bitterorangig-Pudrige bildet weiterhin den Kern, äußerst sanft und einbettend ummantelt von einer aristokratisch anmutenden Ledrigkeit, die noch von einem sehr behutsam hingezugetupften Fudge-Ton flankiert wird.

Da passt die alte Werbung aus dem 60ern wieder mit der britischen Reiterei, den Lords und den Pferdesätteln.

Insgesamt ist diese Komposition aus Citrus/Orange, Puder/Staub, Leder und etwas minimalistisch Karamellig/Vanilligem etwas ganz Eigenständiges im mittlerweile doch oft wundkopierten und zumeist auch schauderlich synthetischen Parfumkosmos.

Guerlain at it's best!
6 Antworten
FabianO vor 1 Monat 17 12
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
3
Duft
8x4 versus Fa-Fruchtcocktail-Nasennervigkeit- bitterer Vuitton-Moment
Eine ganze Reihe der Vuittons gefällt mir ganz außerordentlich. Etwa "Sur la Route" (genial), "Imagination" (lässig schön) oder Orage (puristisch).

Entsprechend groß war meine Erwartungshaltung, glaubte ich wohl, etwas wohltuend Lässig-Sonmerliches mit dem gewissem französischen Stil-I-Tüpfelchen in Empfang nehmen zu dürfen.

Tatsächlich- ich bin regelrecht abgestoßen und entsetzt von "Pazific Chill". Penetrant exotisch, dazu recht spitz in seiner Säuerlichkeit. Dem Duft mangelt es an jeglicher Eleganz oder gar so etwas wie Understatement.

Drückend strömt die peitschende Exotik in die Nase, entwickelt sich auch 0.0 über Stunden. Meine Frau meinte im Vorbeigehen an mir, was ich mir da für ein penetrantes Zeug draufgetan hätte.

Und in der Tat - ich erinnere mich dunkel an gewisse 8x4- oder Fa-Deos der 90er-Jahre, die ähnlich plump spitzsaure Exotikfrüchte zusammengestolpert hatten....

Nein, das war so ziemlich gar nichts - der Preis dafür ist obendrein eine Unverschämtheit. Dieses - zudem etwas synthetische - Exotikobstkorb-Konzentrat - nervt mich tierisch.

Von diesem wundervollen Parfumeur ist man ganz anderes und vor allem Meisterwerke wie "Opium pour homme" gewohnt...
12 Antworten
FabianO vor 9 Monaten 4 2
5
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Kein Schlechter - sauber grüne 80er-Jahre-Fougère-Type
Zufällig beim Salzburg-Abstecher im Shop des Mozart-Geburtshauses getestet - und für gut befunden.

Ein sehr klassisch gebauter Duft, der für seinen Preis (22.95€/30 ml) durchaus Qualität zu bieten hat.

Frisch-grüner Auftakt, dezent seidig, angenehm würzig mit etwas Barbershop-Oldschool-Flair.

Haltbarkeit recht gut. Ich bereue gerade, ihn nicht mitgenommen zu haben...
2 Antworten
FabianO vor 2 Jahren 14 6
5
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
3
Duft
Synthi-Schmiede, säuerlich unausgegoren, Duschgellevel
Ich wollte es ja eigentlich tunlichst lassen, neue Ableger der Mainstreamer in die Hand zu nehmen, weil mich das ganze letzte Jahrzehnt dabei keinen Millimeter an schönen Erfahrungen vorangebracht hat.

Davidoff rollt nun zum x-ten Mal den roten Teppich für eine Variante des coolen Wassers aus, aber schon der Name irritiert.

Mit dem Original verbindet diesen Burschen aus der Synthi-Schmiede überhaupt nichts, nicht mal thematisch.

Hundertfach gerochene Duschgel-"Ästhetik", künstlicher Rosmarin in Cyberoptik. Dazu eine schneidende Säure, unschön, kantig robust, ich erkenne sonst überhaupt keine Aromatik aus der Real World.

Vetiver kannte ich so auch noch nicht. Nichts Grünes, nichts Erdiges, nichts Waldiges. Aufdringliche Künstlichkeit. Bad Stuff!
6 Antworten
FabianO vor 2 Jahren 35 18
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Die rundeste, stimmigste Terre-Version: Zitrisch-kühl, grasig, fein mineralisch, behutsam erdig
Als ich jüngst durch Hamburg streifte, kam mir die Idee (nachdem ich hier schon ewig nichts mehr geschrieben habe), die mittlerweile üppig gewachsene "Terre d'Hermès"-Reihe quasi horizontal einem Vergleich zu unterziehen.

Das Ur-EdT, ich kann es nicht tragen, hatte mein ehemaliger Schulleiter es doch tagtäglich und raumfüllend durch die ganzen Schulgebäude spazieren getragen, und da war ein Einbrenneffekt die Folge, dass ich es im Kopf nicht mehr von ihm und seiner Person losgelöst bekomme.

Nun gut, da standen ja noch 4 andere im Regal: das 'Parfum', eine 'Vetiver-Version, ein 'Tres Fraiche' und das jüngste Kind der Reihe, 'Eau Givrée'

Fraglos - ich halte dieses hier für das vollkommenste.

Verlässt die durchaus nette Vetiver-Version doch schon recht großschrittig die Terre-DNA-Zone, kommt das Fraiche etwas zu seicht um die Ecke und schweift das etwas nervig-unausgegorene Givrée so herum - das 'Parfum' trifft für mich den Kern.

Zitrisch, dezent orangentönig im Auftakt, dabei aber gleich flankiert von einer mineralisch kühlen, klaren, auch pflanzlich grasigen Wilderness. Ein guter, wohl austarierter Spagat zwischen Pflanzlichkkeit, immer leicht bitterorangig gespickt, kräuterig umrandet, nassen Stein beim Herbstspaziergang tangierend, dezent auch frischerdige Aspekte touchierend.

Enorme Ausdauer, präsent ohne zu große Aufdringlichkeit, klar umrissen.
18 Antworten
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