Fluida

Fluida

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1 - 5 von 49
Fluida vor 8 Jahren 2
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Wieder mal ein Kaschmirschälchen…
Der Test mit dem Duft No 2 aus der Berduft-Serie blauer Enzian ist nicht mehr als befriedigend ausgefallen, umso gespannter bin ich auf das Edelweiss. Die samtige, pelzige Oberfläche dieser Blume passt meines Erachtens zu einem weichen, pudrigen Duft, und genauso kommt er mir auch entgegen. Wieder teste ich auf dem Papier und der Haut, das Mal klaffen diese zwei Wahrnehmungen nicht so sehr auseinander. Ich kann die ätherischen Öle riechen, die aber schon zu Beginn nichts stechendes haben sondern samtartig und harmonisch wirken. Der Duft hat was Flaumiges, und kommt anschmiegsam wie ein silbernes Kaschmirschälchen daher. Ich kann die Verbindung zur Bergwelt machen durch die Samtigkeit des Duftes, der zur pelzigen Oberfläche des Edelweiss passt. Vanille macht die ganze Sache warm und noch umhüllender, ein feiner Duft, den ich keiner Jahreszeit ausdrücklich zuordnen wollte. Ein wenig erinnert er mich an Swan von Farfalla, kann das aber nur aus dem Gedächtnis beurteilen und irre mich vielleicht. Edelweiss möchte ich durchaus gerne mal tragen, er ist ein unaufdringlicher und liebenswürdiger Begleiter durch den Tag. Allerdings ist fraglich, ob er einen ganzen Tag durchhält, vor 20 Minuten aufgesprüht, verblasst er jetzt bereits und ist nur noch hautnah wahrnehmbar. Doch als relativ kurzes Vergnügen ist er ein schönes Dufterlebnis, das ich gerne wiederholen möchte. Gut gibt es 10ml Flakons zum Testen!
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Fluida vor 8 Jahren
9
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
Melonige Sonnenmilch
Nachdem ich einen Parfumkurs bei der Parfumeurin Brigitte Witschi besucht hatte, bestellte ich mir die drei Bergdüfte Edelweiss, blauer Enzian und Silberdistel zum zweiten Mal zur Probe. Beim ersten Test hatte keiner der Düfte einen bleibenden Eindruck hinterlassen, nun wollte ich es noch mal wissen. Als erstes knöpfe ich mir die Nr. 2, den blauen Enzian vor. Ich steh auf Grapefruit und Zitrone, und tatsächlich gefällt mir der spritzige Auftakt gut. Ich teste auf dem Papier und auch auf der Haut, und schon nach kurzer Zeit lässt sich ein deutlicher Unterschied ausmachen: Auf der Haut beginnt es bald nach Sonnenmilch zu duften, was zwar ein Sommerfeeling gibt, mir aber nicht zusagt. Auf dem Papier kann ich diese Note nicht ausmachen, es bleibt fruchtig-frisch mit leicht krautigem, fast etwas minzigem Einschlag. Ich rieche eine sommerliche Mischung, die unaufdringlich und recht lieblich daherkommt. Der Duft ist zugänglich und freundlich, aber auch etwas langweilig. Die Strahlkraft ist eher verhalten, die Haftung hoffentlich nicht so lange, da ich mit der Sonnenmilchnote nicht zurechtkomme. Der Duft erinnert an Frühsommer, an warme Temperaturen und Sonne auf der Haut. Die Berge nehme ich weit weniger wahr, bestenfalls grüne, geschwungene Hügel, eindeutig Unterland oder bestenfalls Voralpen.
Als Kaufkandidat kommt blauer Enzian für mich nicht in Frage, zu sehr stört mich der Duft nach meloniger Sonnenmilch. Doch an andern könnte ich ihn mir durchaus vorstellen, er ist unaufdringlich und hat etwas Zugängliches.
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Fluida vor 8 Jahren 7 2
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Heiterkeit in angenehmer Harmonie
Schon letzten Sommer probierte ich den Duft aus, legte ihn aber bald zur Seite, weil ich nichts mehr mit Moschus wollte. Nun habe ich meinen Horizont wieder etwas geöffnet, und ich nehme mir diesen frischen Duft trotz Winterzeit noch mal vor. Mein erster Eindruck ist der eines Eau de Colognes. Das ist auch im Hochsommer nicht meine erste Wahl, und wirkt zum jetzigen Zeitpunkt irritierend kühl. Bald darauf entwickelt sich eine seifige Note, die nebst den zitrischen Inhaltsstoffen noch mehr erhellende Frische und Sauberkeit abgibt. Bis jetzt weiss ich noch nicht so recht, was ich von dem Duft halten soll. Er gefällt mir recht gut, aber auch nicht viel mehr. Doch dann lugt der Tee hervor, fast ein wenig bitter zeigt sich dieser wunderbare Duft, den ich in allen Parfums mag und der auch der Grund für meinen Test gewesen ist. Nach einer guten halben Stunde steht der Duft schön, ich rieche (Schwarz-)Tee und grün-zitrische Frische, leichte Seifigkeit und alles in angenehmer Harmonie. Mir schein er nicht viel Sillage zu machen, doch ich habe mir sagen lassen, dass das bei den Goutals täuschen kann. Die Haftung auf der Haut ist verhalten, nach 3 Stunden rieche ich kaum noch was. Auf der Kleidung hingegen kann ich ihn noch länger wahrnehmen. Moschus erahne ich in der Basis, weil ich weiss, dass er enthalten ist. Ein grosses Pluspunkt hat der Duft: Er stört nicht. Er ist fein, dezent, leicht verhalten und in jeder Lebenslage eine angenehme Untermalung. Er gibt mir das sichere Gefühl, richtig gewählt zu haben.
Um mir ein abschliessendes Urteil zu bilden, muss ich in im Frühling wenn‘s warm wird noch einmal testen. Damit das Bedürfnis nach Frische und Heiterkeit auch zur Jahreszeit passt.
2 Antworten
Fluida vor 8 Jahren 1 1
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
1
Duft
Nur in kleinen Dosen
Zum Auftakt geht’s ja noch – leicht frisch und verhalten holzig-süss. Aber dann… eine Steigerung sondergleichen, eine Kombination von frisch gespitztem Bleistift mit nicht näher definierter Süsse. Schwer lastet dieser Geruch auf meiner Brust, das Atmen wird gleich ein wenig mühsamer, ich kann mich ihm nur in kleinen Dosen vorsichtig schnuppernd nähern. Ich habe mich gefreut, diesen Duft auszuprobieren, mit Annick Goutals kann ich oft etwas anfangen, aber dieser hier ist eine Enttäuschung. Die schwülstige Süsse kommt stickig und gewichtig, sich wichtigmachend daher, das Holz riecht abgestanden und stumpf. Die Myrrhe dagegen scharf und stechend, von einer möglicherweise beschwichtigenden Rose kann ich nichts ausmachen. Über die Haltbarkeit kann ich nichts sagen, weil ich den Duft nicht so lange um mich haben mag. Mal wieder ein gescheiterter Versuch, mich Oud anzunähern findet hier sein Ende.
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Fluida vor 8 Jahren 8 2
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Nicht für jeden Tag
An meiner Vernissage zur Weihnachtsausstellung heute wollte ich zur Feier des Tages einen speziellen Duft tragen. Passend zum Advent entschied ich mich für den süssen und zimtigen Cruda. Ich kenne den Duft dank eines lieben Parfumo-Mitgliedes seit 2014, und es war Liebe auf den ersten Schnupper. Doch habe ich mich bis heute nebst einer Abfüllung nicht entscheiden können, mir den Flakon anzuschaffen. Dieser Duft zaubert durch seine Süsse und würzige Mischung ein Lächeln in mein Gesicht, es wird mir warm ums Herz und ich fühle mich geborgen. Er duftet betörend sinnlich, warm und etwas nach (nicht vorhandenem) Marzipan. Als Rosenduft würde ich ihn nicht bezeichnen, und doch schwebt sie dunkel und geheimnisvoll als Unterlage durch die ganze Komposition. Mein vordergründigster Eindruck ist Gourmandsüsse mit Zimt und Rose, vanillige Schmeichelei und weiche Gewürze. Die Strahlkraft ist ausgezeichnet, die Haltbarkeit ebenso, und ich merke, dass ich etwas Mut brauche, den Duft zu tragen und so ein Statement abzugeben. Er bezieht Stellung, und das nicht zu knapp, ich bin olfaktorisch deutlich sichtbar. „Nur tragen bei guten Selbstvertrauen!“ denke ich bei mir und frage mich, ob heute diese Umstände gegeben sind. Doch ich gefalle mir mit Cruda, mir gefällt Cruda und seine Botschaft, speziell und weiblich, leicht sexy und bestimmt nicht alltäglich. Die violette Farbe der Verpackung passt hervorragend zum Inhalt, es gäbe keine Nuance, die ich diesem Duft mehr zuordnen würde. Der Flakon ist wie der Duft etwas Besonderes mit seinem leicht gekippten Rechteck aus Glas. Fazit: Ein warmer Schmeichler mit betörender Raffinesse, der auf Dauer aber leicht verleiden könnte. Nichts für jeden Tag!
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