Marron

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1 - 5 von 96
Marron vor 7 Jahren 8 4
9
Flakon
4
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7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Grüner wird's nicht...
Galander, Kolander, Kolinder - alles mitteldeutsche Namen für ein Küchengewürz, dass man lieben oder hassen kann und bei manchem sogar Übelkeit hervorruft.
Ich mag es in beiden Variationen: ganz frisch gehackte Blätter in asiatischem Essen, die Samen in der Weihnachtszeit zum Plätzchenbacken und nun hier als Namensgeber und Hauptbestandteil des Duftes von D.S. & Durga.
Es beginnt verhalten, fast schüchtern, bis sich ein zartes Grün entfaltet, dass seine Farbe wechselt, wie ein Spiel von Sonne und Schatten.
Grün in allen Schattierungen.
Kräuter, Blätter, Nadeln, Wald, Baumsaft, mal würzig, mal seifig, mal frisch.
Im Verlauf wird es nah der Haut ätherisch, medizinisch und etwas anstrengend, als ob man Kräuterbonbons lutschend in der Holzwerkstatt den Terpentinlappen schwenkt.
Schade, hier wäre ich gern im grünen Bereich geblieben.

4 Antworten
Marron vor 8 Jahren 4 4
8
Flakon
5
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7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Gimme hope Joanna
Das Haus Santi Burgas, welches ich bereits durch ein Wanderpaket ihrer ersten Kollektion kennengelernt habe, hat nachgelegt und präsentiert ihre "White Collection" mit vier neuen Düften.

Zu Miss Betty Vair findet sich folgender Text auf der Homepage:
Ihre tiefen Wurzeln porträtieren Anstrengung und Ausdauer.
Ihre Tränen des Leidens sind im Gesicht eingraviert.
Ihre Haltung der Hingabe strahlt Ruhe aus.
Ihr Lächeln vermittelt Freude und Glück und versichert, dass man nie enttäuscht wird.
Miss Betty Vair bringt einem Hoffnung.

Klare und schöne Worte, die der Duft leider nicht erfüllt.
Er startet mit einer zarten Veilchennote, begleitet von einer aquatischen Frische, die, wenn auch nicht in dieser Dichte, bereits in Lôtree Verwendung gefunden hat.
Assoziationen von Klippenspringern mit Veilchensträußen in Händen und Samstagsbädern in Algemarin tun sich auf und bleiben, bis sich eine zarte Würze dazu gesellt.
Muskat wird hier genannt, mag sein, aber auch etwas holziges schleicht sich heran und lassen Viola verblassen und auch die Frische wird nun endlich leiser.
Vetiver ist's, das den Duft zu einem versöhnlichen Ende bringt und Hoffnung macht auf bessere Kreationen mit Herzblut und Leidenschaft, wenn vielleicht auch nicht unbedingt aus dem Haus mit der Ameise im Wappen.
4 Antworten
Marron vor 9 Jahren 3 2
7.5
Flakon
5
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7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Jungle Drum im Barber Shop
I Am Dance ist nun der 3. Testkandidat aus der neuen Afrika-Kollektion des Hauses Roads und soll die kraftvollen Tänze zu den Rhythmen der Trommel wiederspiegeln.

Der Duft startet erfrischend, aber ziemlich allgemein zitrisch und leicht würzig.
Während es beim Test auf dem Papier durchdringend nach Grüner-Apfel-Shampoo riecht, zeigt sich auf der Haut nur eine zarte Fruchtigkeit.
Ananas und Apfel haben leider zu kurze Auftritte, werden kurz herumgereicht und verschwinden dann wieder im großen Ganzen.
Lavendel läßt nicht lange auf sich warten, übernimmt das Ruder und verlegt das Tanzgeschehen in den nächsten Barber Shop, was ohne großen Widerstand vonstatten geht.
Die nächsten Stunden wird Schaum geschlagen, was das Zeug hält.
Rasiert, poliert, frisiert - ambriert zeigt sich I Am Dance trotz Tanzboden aus Zedernholz eher in Polkalaune, als als Spielplatz für extatische Percussionsessions.

Wer einen kräftigen, langanhaltenden und ziemlich unorginellen Rasierwasserduft sucht, kann hier fündig werden.
2 Antworten
Marron vor 9 Jahren 4 3
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Wetterumschwung in Afrika
Big Sky soll den grenzenlosen Himmel Afrikas wiederspiegeln, mit seinem strahlenden Blau und dem Zug der Wolken über einsame Landstriche.

Der Duft startet leicht, heiter und strahlend.
Zitrische Schönheiten tänzeln singend um die Nase. Es muss früher Morgen sein, die Luft noch vom Tau der letzten Nacht erfüllt, erfrischend und klar.

Doch schon bald zeigt sich die Dürre der Wüsten, es wird es staubtrocken, fast raschelnd. Schwere dunkle Wolken ziehen mich Macht über das Land und türmen sich bedrohlich auf.
Zieht gleich ein Sandsturm über die Ebene?
Die Elektrizität eines nahenden Gewitters liegt unheilvoll in der Luft, macht das Atmen schwer. Es riecht nach verschmortem Plastik und nach "rette sich wer kann", doch kein Tröpfchen fällt vom Himmel.

Die trockene Schwere löst sich nicht in reinigendem Regen auf, was dem Duft an dieser Stelle sehr gut getan hätte, sondern drängt und fordert bis zum Schluss volle Aufmerksamkeit.

Auch dieser Duft aus der Afrika-Kollektion kann mich nicht überzeugen, aber da sind ja noch zwei Testkandidaten, die sich vielleicht von einer besseren Seite zeigen.
3 Antworten
Marron vor 9 Jahren 4 2
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
4
Duft
Vom Frieren auf dem warmen Kontinent
Die Macher von Roads lassen wieder von sich hören und bringen mit der Afrika-Kollektion vier neue Düfte auf den Markt, die sich alle interessant und testenwert lesen.

Afropolis soll den dynamischen und vielschichtigen Geist der afrikanischen Metropolen in sich tragen.
Dieses Versprechen erfüllt der Duft leider nicht.

Er startet frisch, leicht zitrisch. Von Minze aber keine Spur. Wie schön wäre es gewesen, den Duft, heißes, frischen Minztees an dieser Stelle zu genießen.
Statt dessen schiebt sich Wacholderbeere nach vorne und bringt sein Destillat Gin gleich mit.
Eine stechend, leicht alkoholische Note, die sich mit einer schmierig-ranzigen Cremigkeit entfaltet, bestimmt daraufhin den gesamten Duftverlauf.
Es wird mal lauter und mal leiser, ein wenig holziger, mit gutem Willen minimal harzig, aber auch nach Stunden ist kein gutes Ende in Sicht.

Afropolis überfordert auf Dauer und läßt mich frösteln.
Schade, da hatte ich mehr erwartet.
2 Antworten
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