Maulwurf84

Maulwurf84

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1 - 5 von 48
Maulwurf84 vor 14 Jahren 8 2
10
Haltbarkeit
8
Duft
Very British
Folgender Kommentar gilt für das Aftershave, nicht für das EDC.

Apicius hat den Duft schon sehr gut beschrieben, viel kann ich da nicht mehr hinzufügen. Tatsächlich ist TOBS Sandalwood kein reiner Sandelholzduft, à la Gucci Rush oder Dyptique Tam Dao. Vielmehr ist es ein floral-würziger Duft mit holzigen Akzenten und deutlichem orientalischen Einschlag. An der Flasche gerochen fühlt man sich sofort an Räucherstäbchen bzw. an Duft von Läden, die Räucherstäbchen verkaufen, erinnert. Die floralen Noten sorgen dafür, dass der Duft, nicht in die für Sandelholz typische medizinisch-trockene Richtung geht. Im Drydown verliert der Duft etwas von seiner dezenten Süße, ich kann ganz deutlich eine gut gemachte, nicht allzu bittere Ledernote wahrnehmen. TOBS Sandalwood ist ein recht altmodischer Duft, aber auf eine sehr liebenswerte Weise. So oder so ähnlich haben wahrscheinlich in Indien stationierte britische Gentlemen zur Kolonialzeit gerochen.

Fazit:
Sandalwood ist ein recht üppiger, indisch-orientalischer Duft, recht schwer und würzig, sehr old school und sehr elegant. Ich empfehle ihn zur Winterzeit. So gern ich den Duft mag, ich werde ihn nicht nochmal kaufen. Sandalwood ist zwar hervorragend komponiert, aber sicher nicht der passende Duft für einen Mann meines Alters (26), obwohl ich durchaus erwachsene Düfte à la Gucci Pour Homme und Rive Gauche zu schätzen weis und sehr gerne trage. Ist wohl eher was für die Generation 40+. Obwohl altmodisch, besitzt Sandalwood eine äußerst klassische und zeitlose Qualität und ist auch dieser Tage, das richtige Alter vorausgesetzt, durchaus tragbar. Die Haltbarkeit des Aftershave ist hervorragend (~ 9h), die Projektion recht deutlich, aber nicht aufdringlich.
Von allen klassischen Marken, die Rasurprodukte herstellen (D.R. Harris, Crabtree & Evelyn; Trumper's) hat mich Sandelholz Interpretation von Taylor am meisten überzeugt.
2 Antworten
Maulwurf84 vor 14 Jahren 15 4
10
Haltbarkeit
9
Duft
Orientalischer Traum
Preis: Abartig hoch
30ml Travelspray für 90€; 50ml Flacon für 175€; Die Refills sind aber deutlich günstiger.

Saison: Eher für kältere Tage geeignet, aber auch in kühleren Sommernächten tragbar

Alter: Nicht unbedingt für Jugendliche, aber sowohl für Jüngere als auch Ältere tragbar

Anlass: Trotz Unisex Deklaration für mich eher ein Herrenduft. CI ist sehr elegant und riecht richtig hochwertig. Für mich ein Duft zum Ausgehen oder für besondere Anlässe. Für den Alltag auch ok, aber fast zu schade.

Intensität: sehr hoch. Der Duft hält lange an, die Projektion ist sehr ordentlich. Wenn man mit der Applikation nicht übertreibt, wird man den ganzen Tag lang von einer subtilen, orientalischen Wolke umhüllt. 2 Spritzer reichen, sonst wirds zuviel.

Duft:
CI ist recht simpel und linear, aber trotzdem schwer zu beschreiben: Von der Bergamotte in der Kopfnote rieche ich nichts. Stattdessen geht es gleich mit dem typischen Oud-Geruch los: bittersüß, cremig, leicht medizinisch. Später kommt noch sehr dezent die Rose hinzu, der Duft wird dadurch aber nicht süß oder floral. Amber verleiht dem Duft in der Basis Wärme, ich könnte schwören, dass auch noch Sandelholz enthalten ist, auch wenn diese Note nicht gelistet ist. Wie gesagt, Oud ist ein recht eigener und facettenreicher Duft, der zwar unverkennbar aber schwer zu beschreiben ist. Neben der typischen medizinischen Note rieche ich fast noch so etwas wie bittere Kirsche/Amaretto im Hintergrund heraus. CI ist zwar nicht herb aber auch nicht süß, nicht frisch, aber auch nicht übermäßig schwer. By Kilian hat hier einen ganz speziellen, einzigartigen und charaktervollen Duft geschaffen, den man unbedingt selbst testen muss, um ein Bild davon zu kriegen.

Fazit:
Viele Düfte kommen dieser Tage unter dem Label "orientalisch" auf den Markt. Meist sind dies jedoch billig gemachte und pappsüße Vanillebomben und sonst nichts. Ich war zwar noch nicht im Orient, aber orientalische Düfte sind für mich Kardamom, Sandel- und Adlerholz, Zimt, Amber und kostbare Gewürze, aber nicht notwendigerweise eklig süße Noten. Cruel Intensions riecht genauso, wie ich mir den Orient vorstelle: geheimnisvoll, exotisch, cremig-holzig. CI ist ein recht simpler und linearer Duft, der sich auf meiner Haut nicht viel entwickelt. Es ist hauptsächlich ein medizinisch-holzig-cremiges Aroma, aber sehr fein nuanciert, so dass es den Träger auch nach längerer Zeit nicht langweilt und mit jeder Stunde des Tragens mehr in seinen Bann zieht. So sehr mich dieser Duft fasziniert, der happige Preis schreckt mich schon ab.

Alternativen:

Dyptique "Tam Dao": Ebenfalls ein cremig-holzig orientalischer Duft mit medizinischem Einschlag, der ohne großartige Süße, aber ebenfalls mit sehr dezenter Rosennote. Tam Dao ist für mich CI minus die Oud Note. Tam Dao ist trockener und subtiler und nicht ganz so haltbar, aber deutlich preiswerter.

Yves Saint Laurent "M7": Der Drydown von M7 ist recht identisch mit CI. M7 ist erheblich günstiger, aber nur im Winter zu tragen, viel lauter als CI, aber nicht so langlebig auf der Haut. Leider erschwert die ewig haltende und grenzwertig süße Kopfnote von M7 aus Cola, Hustensaft und EM Eukal Bonbons die Tragbarkeit enorm
4 Antworten
Maulwurf84 vor 14 Jahren 2
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Jugendliche Unbeschwertheit
Higher Energy startet mit süßen, aber nicht übermäßig synthetischen Fruchtnoten und endet in einer leicht holzigen Basis. Die Gewürze in der Herznote bleiben meiner Nase leider verschlossen. Higher Energy ist ein netter Duft, den ich bevorzugt jüngeren Semestern (16-25) ans Herz legen möchte. Es ist sicher nicht der originellste Duft, aber er strahlt eine jugendliche Unbeschwertheit aus, die einfach sympathisch ist. Zwar gibt es dutzende solcher Düfte, bevorzugt von cK oder Tommy Hilfiger, aber Dior hat dieses ausgelutschte Genre um einen der wenigen gut gelungenen und nicht billig riechende Düfte bereichert. Higher Energy kann ich als Duft für jeden Tag oder zum Weggehen empfehlen. Hätte ich ihn vor ein paar jahren entdeckt, hätte ich ihn sicher gekauft. Heute finde ich ihn nett und sympathisch, aber mittleweile bevorzuge ich etwas eleganteres, erwachseneres und holzigeres. Trotzdem ist er einen Test allemal wert, besonders für diejenigen, die einen frischen und sportlichen Duft ohne aquatische Noten suchen. Die Haltbarkeit ist mit etwa 6 Stunden für einen leichten Duft recht ordentlich.
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Maulwurf84 vor 14 Jahren 8 1
7.5
Haltbarkeit
4
Duft
L'eau de la discothèque
Joop ist nicht unbedingt meine Lieblingsmarke unter den Parfüms, aber nachdem ich mal eine Probe erhalten habe und durchwegs Positives über Jump gelesen habe, wollte ich ihm mal eine Chance geben und hab ihn mehrmals auf der Haut getestet.
Die Gewürze aus den Kopfnoten kann ich nicht herausriechen, Jump startet für mich mit einem Hauch eisiger Frische und einer ordentlichen Dosis Süße. Kurz danach kommt der Vodka Akkord durch. Ich mag zwar weder den Geschmack noch den Geruch von Vodka, aber die Note ist recht authentisch gelungen. Im Drydown nix Neues: Wie fast alle Joop! Düfte hat auch Jump eine extrem Süße und vanillig-nussige Basisnote (Tonkabohne).

Jump erinnert mich exakt an Eines: den Duft einer Großraumdisco, die bevorzugt von jungem Volk besucht wird. Es riecht nach billigen Frische-Düften und Le Male, sowie nach Schnaps, da unzählige Leute Vodka Bull trinken. Wenn der Duft von Demeter wäre und "Discodunst" heißen würde, fände ich das Ganze recht gelungen, aber im Großen und Ganzen kann mich das nicht begeistern. Jump riecht wie eine Cocktail aus 40% Cool Water, 40% Le Male und 20% Vodka, insgesamt sehr synthetisch, aufdringlich und auch etwas billig. Ich empfehle ihn jüngeren Leuten (18-22) als Weggehduft. Jump hält lange auf der Haut und besitzt ordentlich Projektion, um sich auch in der vollsten Disse durchzusetzen. Für ältere Männer oder als Büroduft kann ich ihn nicht empfehlen, dafür ist er zu jugendlich und nicht elegant genug.

Fazit: Wer heftig frische und heftig süße Düfte mag, sollte Jump mal genauer unter die Lupe nehmen. Joop! Fans, de Nightflight und Thrill bereits mochten, werden Jump ebenfalls sicher interessant finden. Für mich ist er nichts, da ich Vanille und Tonkabohne nicht mag. Die Mischung aus Fougère und orientalischer Süße finde ich unbalanciert und ebenso wie schon bei Le Male, welches durchaus Ähnlichkeiten mit Jump hat, eher unpassend.
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Maulwurf84 vor 14 Jahren 13 1
10
Haltbarkeit
8
Duft
Dreckiges Seewasser
Saison: Ist wohl als Sommerduft gedacht, ich trage es jedoch auch gern bei kühleren Temperaturen. Aqva spielt seine Trümpfe besonders an verregneten Tagen aus.

Alter: Passt gut zu jung und alt.

Anlass: Ein Allrounder, macht sowohl zu Hause als auch im Büro oder im Club eine gute Figur

Haltbarkeit: Ich vergebe hier mal 100%, meistens kriege ich 6-10h raus, z.T. auch mehr. Es gibt zwar haltbarere Düfte, aber für ein Aquatic hält BA enorm lange durch.

Intensität: Recht stark. Ich krieg Kopfschmerzen, wenn ich es auf die Kehlkopfregion sprühe.

Duft:
Aqva beginnt in der Kopfnote mit lebhaften Zitrusnoten. Sobald sich diese verflüchtigen, treten die aquatischen Elemente zum Vorschein. Hier wurde als Note irgendeine Seepflanze/Algenart verwendet, deren exakten Namen ich jetzt nicht mehr weiß. Genau das ist auch der Grund, weshalb BA so authentisch nach Meer riecht. Während die meisten Aquatics synthetisch nach Calone riechen, oder mit Gurken- und Melonennoten ausgestattet sind, riecht der Bvlgari Duft viel authentischer und nach Seetang (ohne dabei ins Faulige) abzudriften. Viele Aquatics wollen ja betont sauber und frisch, nach reinem Wasser duften, Aqva schlägt da andere Wege ein. Frisch ist es zwar schon, es riecht aber dreckiger und dunkler, nach Algen und aufgewühltem Meer. Ich rieche ähnlich wie bei Fahrenheit noch irgendetwas "Industrielles" heraus. Als Assoziation mag mir da das Wasser um eine Ölbohrplattform während eines heftigen Sturmes einfallen. Zum Ende hin beruhigt sich der Duft, das angenhem "Dreckige" mildert sich etwas ab, die marinen Noten treten etwas in den Hintergrund. Ich weiß nicht wieso, aber in diesem Stadium erinnert mich Aqva an einen dunklen Tümpel im Wald, nicht zuletzt deshalb, weil im Drydown auch dezente Holznoten hinzukommen. Amber verleiht dem Duft eine gewisse angenehme Süße, die aber keinesfalls schwer ist.

Fazit: Aquatics sind unter Parfümfans und -Sammlern eine recht unbeliebte Gattung. Zu Recht, die vielen Düfte von Boss, CK und Konsorten sind meist übermäßig synthetisch, einfallslos und vorhersehbar. Aqva spielt da schon in einer anderen Liga, es ist deutlich realistischer, dreckiger und haltbarer als seine Kollegen. In meiner Sammlung hat es das ebenfalls fabelhfte Kenzo Pour Homme abgelöst, welches auf meiner Haut leider nur schwach hält.
Die "Aqva Marine" Version ist übrigens nicht der Rede wert.

Alternativen:
Kenzo "Pour Homme": Ebenfalls sehr authentischer Meerduft, allerdings mit Fokus auf Iod und Salzwasser (Aqva konzentriert sich hingegen auf die Algen)

Davidoff "Cool Water": Ähnlicher Drydown mit den Amber und Holznoten. Der Auftakt ist aber mehr Fougère als aquatisch.
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