NightFighter

NightFighter

Rezensionen
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1 - 5 von 12
NightFighter vor 9 Jahren 12
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Duftendes Tatoo
Ich hasse es abgrundtief, wenn Nischen-Parfümerie Paffeliepüff in der französischen Provence einen hochexklusiven Duft kreiert, welcher nach zwei Stündchen auf der Haut davonfliegt, wie der Wind auf dem Mittelmeer.
Oftmals noch zu Preisen, die mir gelegentlich die Tränen in die Augen treiben. Letzten Endes fühle ich mich dann regelrecht betrogen - für dumm verkauft. Ist man, egal ob Nische oder Mainstream, nicht in der Lage eine zumindest angemessene Haltbarkeit einzuflechten ? ich habe da eben fürwahr ganz eigene Maßstäbe.

Black Afgano ist da von einem ganz anderem Schlag. Dieser Duft ist in seinem Charakter nicht nur sagenhaft schön, sondern krallt sich dazu noch regelrecht in die Haut. Die Haltbarkeit ist mit brachial noch zurückhaltend umschrieben.
Ein usichtbares Parfümtatoo sozusagen, das ich nicht loswerden mag.

Der schwarze Afghane hat viele Verwandte, soviel ist sicher unbestritten. Das fängt bei Armani an und hört bei Guerlain (noch nicht) auf. Den Zug der holzig orientalischen Parfums haben viele bestiegen. Dieser Nasomatto darf nach meiner Auffassung, freilich durchaus als einer der Schönsten in seiner Familie gelten.

Cannabis und edle Hölzer nehme ich in der Kopfnote wahr. Deutlich sogar ! Ich denke Letztere geben dem Parfüm dieses sehr schöne Gerüst, welches sich bis in die Basis erstreckt.
Oud ist recht sparsam eingesetzt und geht mit Hölzern plus der scheinbar gleichfalls mageren Dosis Weihrauch, eine gehörig wunderbare Allianz ein.
Das ist alles so schön, wie es heftig ist. Zurückhaltend dosieren, ist hier oberstes Gebot, denn nicht nur die Haltbarkeit, sondern auch die Sillage ist gewaltig. Extrait - der Name ist hier Programm.

Resümee : Grandios !
12 Antworten
NightFighter vor 10 Jahren 5
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8.5
Duft
Leipziger Allerlei
Da hat er aber mal eine äußerst leckere Kreation geschaffen, der Herr Astier aus Frankreich.
Im Auftrag, des von mir persönlich hoch geschätzten Herrn Brauer, seines Zeichens Inhaber der Parfümerie Brauer in Leipzig, ist ein ausgesprochen delikater Früchtekorb mit edler Holzumrahmung entstanden.
Von Beginn an, schwingt eine leicht würzige Note mit, welche diesem Parfüm neben seiner wundervoll jugendlichen Anmutung, etwas Edles, ja Gehaltvolles verleiht. Unmöglich allerdings zu erkennen, womit genau der Küchenchef hier nachgewürzt hat. Mutmaßungen hierüber spare ich mir besser, denn sollte ich völlig daneben liegen, könnte der kommende Besuch bei Herrn oder Frau Brauer recht peinlich verlaufen. Man weiß ja nie, wer hier so mitliest.
Eine exakte Einordnung dieses Eau de Parfum hat uns der Parfümeur nehezu unmöglich gemacht. Hochkomplex und mit zumindest mir kaum bekannten Vorbildern, beziehungsweise direkt vergleichbaren Düften, sehe ich mich fast gezwungen, die Segel zu streichen.
Möglich, dass Miles von Detaille als nächster, allerdings weit entfernter Verwandter in Frage kommt. Die übermäßige Süße, bleibt bei Brauer 2 erfreulicherweise wohltuend aus.

Dieser Duft tut einfach gut, macht Spass und gibt schlichtweg gute Laune noch dazu.

Unser Blick richtet sich allzu oft einzig nach Frankreich oder Italien. Dabei gibt es bei uns im Lande, noch so manches Kleinod zu entdecken.
Und sei es eine Parfümerie mit bislang unbekannten Schätzen, am Rande der Stadt Leipzig.
5 Antworten
NightFighter vor 11 Jahren 5
Klebegold
Zu diesem Parfum sollte prinzipiell eine Gebrauchsanweisung, inklusive Warnhinweis mitgeliefert werden.
-Bitte nur EINEN Sprühstoß auf die anvisierte Hautpartie abgeben!-
Die Sillage kloppt jeden Wikinger vom Schiff. Das muss man mögen und nicht zuletzt wenig Skrupel dabei haben, seine gesamte Umwelt gleich mit zu beduften.

Ich sehe Absolutely Gold insofern als beinahe schon exemplarisch, für fast alle Rabanne-Düfte. Es wird nicht Klarinette gespielt, sondern Tuba geblasen und dazu teils noch auf die Pauke gedroschen.

Über das Thema Tragbarkeit, oder auch die Zuordnung zu gewissen Personenkreisen, respektive Bevölkerungsgruppen, haben sich die Parfumos hier schon gerne mal gestritten wie die Kesselflicker.
Es war nun allerdings das Eau de Toilette, welches defakto vergöttert, oder eben geschreddert wurde. Eine Verbesserung ist der nunmehr dickere Barren nicht wirklich. Wem süßer Saft nicht genügt, dem wird nun eben Sirup angeboten.

Letztlich bleibt mir auch nur ein Schulterzucken. Ja, ein schöner Duft. Für einen eventuellen Erwerb reicht die Begeisteung momentan freilich (noch) nicht.

Ich muss dringend lüften!
5 Antworten
NightFighter vor 11 Jahren 6
5
Sillage
6
Haltbarkeit
5
Duft
Man sollte ihnen auf die Finger klopfen!
Der ungezügelte Roformulierungswahn hat inzwischen auch bei Boucheron Einzug gehalten. Wie konnten sie sich nur ausgerechnet an Jaipur vergreifen !?
Die orientalische Wuchtbrumme für den Herren, ist zu einem kratzig-künstlichen Zwerg degradiert worden.

Beim heutigen Test des Eau de Toilette in der Neufassung, machte sich bei mir augenblicklich Ernüchterung breit. Ein unnatürlich beißender, zitroniger Geruch stieg mir nach dem Aufsprühen in die Nase. Der Unterschied zum alten Jaipur, ist schon nach den ersten Sekunden immens.
Wenig später greift etwas Patchouli, flankiert von fahlen Gewürzen ins Geschehen ein. Bis zum bitteren Ende. Das darf man gerne wörtlich nehmen!
Amber, Jasmin, Zeder - wo denn bitte ?
Es steht zu befürchten, dass auch diese dem Rotstift zum Opfer gefallen sind.
Ich mutmaße mal, die Kosten für den Materialeinsatz bezüglich der verwendeten Duftstoffe, hat sich in Etwa halbiert.

Boucheron Jaipur war in der Vergangenheit sicher kein Goldesel, was die damit erzielten Umsätze betrifft. Nun allerdings wirft man ihn zweifelsohne in die Untiefen der Bedeutungslosigkeit.

Ein Trauerspiel.

Nachtrag:
Habe nun das Eau de Parfum testen können. Leider auch nicht mehr der Orginalduft, jedoch ohne Frage besser als die EdT-Version.
6 Antworten
NightFighter vor 11 Jahren 4
5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
3
Duft
Agent 08/15
Fliegende Autos, explodierende Gebäude, schöne Frauen welche unser Protagonist selbstredend allesamt verführt. Bei so viel Heldenmut im Namen ihrer Majestät, könnte man(n) doch erwarten, dass auch der zum Fantasy Hero gehörige Duft, den Träger zumindest etwas aus der drogerieduftbenebelten Masse heraushebt.
Hier sehe ich jedoch leider quasi auch den Irrtum des Herstellers. James gehört eben nicht in die Parfümerie, sondern in eine Drogerie. Am besten in einem zweihundert Einwohner-Dorf...im Ural!

Für alle Freunde einer appetitlich-künstlichen Mixtur aus Bergamotte, Lavendel und Sandelholz gibt es gute Nachrichten!
Der Agentenduft ist gegenwärtig für wenige Pfund zu bekommen.
Ich persönlich kann verzichten!

Thanks!
4 Antworten
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