Tommy1992

Die zahlreichen positivien Kommentare hier ermunterten mich, heute Sun Men zu testen.
Im ersten Moment war ich absolut beeindruckt. Eine fruchtige Frische paart sich hervorragend mit der notwendigen Portion Maskulinität. Da Rosmarin zu meinen Lieblingsgerüchen zählt und Bergamotte die beste Kopfnoten- Parfumingredienz bleibt, war dies keine große Überraschung. Das Zusammenspiel in der Kopfnote erinnerte meine Nase tatsächlich im Sinne des Parfumeurs an den Sommer am Wasser. Meine Erwartungen wurde bis hierhin übertoffen.

Die Herznote unterscheidet sich jedoch enorm in ihrer Ausprägung.
Positiv ist die klare Unterscheidung von der Kopfnote und Herznote zu erwähnen, da ich jene nur selten klar wahrnehmen kann.
Wenngleich die Herznote eine gewisse Männlichkeit bewahren kann, fehlen in der Zusammensetzung Blüten, Hölzer oder Früchte. Bisher sagte mir noch kein gewürzlastiges Parfum zu, was sich bei Sun Men erneut bestätigte.
Der Zusammenhang zwischen dem Sommer und der Herznote erschließt sich mir demnach nicht.

Der Flakon ist annehmbar, aber keines besonderes Lobes wert.
Der Silage ist hervorragend. Die Entwicklung der verschiedenen Noten ist klar zu unterscheiden. Das Parfum ist auch nach 7 Stunden noch klar erkennbar.

Fazit:
Das Parfum lässt sich mit der Prelude "Raindrop" Nr. 15 op. 28 von Chopin vergleichen. Dieses Stück ist in den ersten 2 min mit seinem Kopfthema überwältigend, die anschließenden 4 min sind jedoch geprägt von Penetranz und Redundanz.
In diesem Sinne ruft der Aufakt von Sun Men Sommergefühle hervor, die Herznote kann jene jedoch nicht bewahren, sondern treibt sie hinfort.

Sun Men exponiert sich insgesamt als handwerklich gelungenes Parfum. Für Freunde von Gewürzparfums eine hervorragende Wahl.

Durch Zufall probierte ich heute Creed Aventus. Die Kopfnote ist sehr fruchtig - die Ananas und ein wenig Johannisbeere meine ich, erkannt zu haben. Anschließend geht der Duft in eine Mischung aus Herbe und Blüte, die ich besonders gelungen finde. Auch bzgl. der Haltbarkeit überzeugt der Duft. Einzig der Preis ist in typischer Creed Manier völlig überzogen.

Endlich habe ich es bei Lafayette in der Nähe meiner Uni in Berlin gefunden und getestet. Beide andere Parfümerien hatten es leider nicht im Angebot. Es gefiel mir im ersten Moment aufgrund seiner erfrischenden, aber edel-herben Note. Die Minze und die Zitrone sind klar wahrnehmbar und entfalten eine interessante Kombination. In der Herznote bleibt es für mich sehr ähnlich, allerdings könnte ich den Geruch von Veilchen wohl nicht zuordnen. Besonders faszinierend ist der Silage, der für mich klar den entscheidenden Pluspunkt gegenüber meinem sonstigen Lieblingsparfum Armani Acqua di Gio liefert. Das Green Irish Tweed ist auch in der unmittelbaren Umgebung wahrnehmbar, das Acqua di Gio hingegen bleibt nur bei extremer körperlicher Nähe spürbar. Auch die Haltbarkeit bei diesem Parfum überzeugt mich voll und ganz.
Besonders die leicht herbe Note sieht man bei heutigen Parfums bzw. der tauglichen Massenware (s. Le Male) eher selten. Aus diesem Grund gefällt es mir im Besonderen, weil es eben männlich bleibt, ohne ins Penetrante zu gehen. Hinzu kommt, dass mir viele der berühmten Träger dieses Parfums sehr sympathisch sind.
Einzig der Preis ist völlig überzogen und wird mich eventuell daran hindern, mir eine Flasche zuzulegen. Das Green Irish Tweed hat zwar im ersten Moment nicht diese völlige Faszination wie beim alten Acqua di Gio, es bleibt hingegen länger wahrnehmbar und überzeugt durch seinen insgesamt fruchtig & edel-herben Charakter.

Heute habe ich dieses Parfum getestet und im ersten Moment hat es mich schon ein wenig beeindruckt. Die Kopfnote wirkt außergewöhnlich - nicht so, dass ich wie beim Acqua di Gio völlig fasziniert war, aber dennoch angenehm. Die einzelnen Bestandteile der Kopfnote vermag ich jedoch nicht zu unterscheiden.
In der Herznote allerdings entwickelt sich eine schier unerträgliche Süße - im ersten Moment kommt das interessante Schokoladige durch, aber auf lange Sicht ging mir das Parfum extrem auf die Nerven. Normalerweise sind mir die Bestandteile der Herznote sympathisch, daher kann ich nicht beschreiben, was mich hier genau stört. Demzufolge kann ich mich der sehr hohen Bewertung der Vorredner nicht anschließen und ich kann jene auch schwer nachvollziehen - Das Parfum riecht schlicht zu penetrant und aufdringlich.
Andererseits beeindruck die Haltbarkeit und der Silage. Den Flakon finde ich ebenfalls weniger gelungen.
Fazit: Es handelt sich auf den ersten Blick um ein ungewöhnlich interessantes Parfum, was nach ein paar Stunden allerdings unerträglich wird.

Nach langer Zeit bringt Armani eine konzentriertere Form des Acqua di Gio auf den Markt. Aus diesem Grunde habe ich mir beim Kauf des Originals einen Tester hiervon mitgeben lassen.
Die Kopfnote stach mir erstmal in der Nase und erinnerte an Küchenkräuter, anstatt einen interessanten Ersteindruck zu hinterlassen. Besonders das Salbei kam sofort durch. Bergamotte und Grapiefruit gehen meines Erachtens sofort unter. In der Herznote wird es vorerst etwas besser, aber dieser penetrante Gewürzgerucht bleibt die ganze Zeit erhalten. Ich weiß nicht, ob es Paradisone und Cascalone sind, die mich derartig abstoßen - aber irgendwas stört mich extrem an diesem Parfum.
Einzig positiv zu erwähnen bleibt die Haltbarkeit und der nach wie vor annehmbare Flakon.
Der Duft hat sich nach meiner Auffassung aber deutlich verschlechtert und darauf kommt es ja letztendlich an. Diese unbeschreibliche Faszination von Acqua di Gio ging hier völlig verloren und wurde durch eine kuriose Kräutermixtur ersetzt. Ich kann mich den Vorrednern, dass sich die beiden derartig ähneln, daher nicht anschließen.
Ich hätte mir den originalen Duft von Acqua di Gio gewünscht, ergänzt durch bessere Haltbarkeit und stärker wahrzunehmenden Silage.
Statt dessen enttäuscht mich die Weiterentwicklung und der hohe Preis ist aus diesem Grunde keinesfalls gerechtfertigt.
Die 40 % Bewertung gibts allein wegen der Haltbarkeit, weil es generell noch schlechtere Parfums gibt und wegen meines großen Respekts vor der Marke Armani.