Wondernose

Wondernose

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1 - 5 von 15
Wondernose vor 9 Jahren 8 6
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Diese Kopfnote riecht nach Geld
Man ist es ja von Designerdüften -beispielsweise der Marke Lacoste- gewohnt, dass sie mit einer sehr leckeren Kopfnote beeindrucken und danach flach werden. Hier nehme ich das so ähnlich wahr, bloß auf höherem Niveau. Es riecht sehr natürlich.
Renaissance eröffnet mit einer sauren Zitronennote und einem Hauch von frisch geschnittenem Gras. Die Qualität ist hoch, man riecht keinen Alkohol und wer die Kopfnote von Aventus mag, wird auch hier zufrieden sein.
Im weiteren Verlauf legt sich die Zitrone und die Minze wird prominent. Im Hintergrund lässt sich schon eine florale Cremigkeit erahnen.
Nachdem dann auch die Minze in ihrer Intensität nachlässt, wird Renaissance auf meiner Haut zu blumig und feminin. Hier kippt die Komposition für mich und erinnert mich an den Drydown von Düften wie Bruno Banani Woman. Renaissance beginnt für mich auf 90%-Niveau und je weiter er fortschreitet, desto austauschbarer wird er in meinen Augen.

Trotzdem handelt es sich hier um einen sehr gefälligen Duft, der auch auf Fragrantica Top-Bewertungen verzeichnen kann. Für den Sommer und sehr heiße Temperaturen geradezu perfekt, weil er zu Beginn richtig erfrischt und später keinen stört.
Ob er für mich "bottle worthy" ist? Zu diesem Preis gibt es viel komplexere Kompositionen auf dem Nischenmarkt. Aber als täglichen Signaturduft für den Sommer im Büro kann ich ihn mir schon gut vorstellen. Mal sehen, wie er sich beim Ausgehen bezüglich Sillage und Komplimente schlägt. Vielleicht werden wir ja noch unzertrennliche Freunde.
6 Antworten
Wondernose vor 9 Jahren 4 1
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Nischenqualität
Der Duft, der mich inspirierte, hier mal wieder einen Kommentar zu schreiben.
Beim "Unboxing" fusseln mir unzählige Microfaser-Stoppeln aus der Box entgegen und das L und das E aus "Les" sind auch schon abgewetzt. Ein toller Start, denke ich mir. Ansonsten überzeugt mich die Aufmachung aber, insbesondere der Sektkorken-Draht und der goldene Saft haben es mir angetan.

Direkt nach dem Aufsprühen nehme ich die mehrfach in Verruf geratene Gauloises-Rauch-Kopfnote wahr. Sie lässt in der Intensität jedoch recht schnell nach und lässt eine weichere Note zum Vorschein kommen. In dieser Phase erinnert mich Cuir an Shalimar. Darauf kommt der Duft an seinem eigentlichen Kern an, rauchiges Leder und Tabak.

Bilder die hier in den Kopf kommen: Zigaretten, Zigarrenladen, Lederjacke, Dreitagebart, Pierce Brosnan in der Cuba-Szene in "Stirb an einem anderen Tag".
Weil der Duft keine Süße hat, ist er meines Erachtens auch im Sommer gegen Abend tragbar.
Weiterhin erinnert er mich an Azzaro pour Homme und Chanel Antaeus.

Aber mal im Ernst, wenn man 160,-€ für einen Nischenduft ausgibt, möchte man keinen Crowdpleaser mit besserer Sillage und Haltbarkeit, sondern etwas Außergewöhnliches und Komplexes. Und genau in dieser Hinsicht liefert Cuir auch ab.

Die Komposition ist für mich zu jeder Zeit rund und "slap in the face" Momente wie etwa bei Epic Man von Amouage bleiben aus. Man kann ihn durchaus blind kaufen, wenn man seinen eigenen Geschmack ein wenig einschätzen kann.

Fazit: Wer einen top-komponierten, authentischen, rauchigen, animalischen Lederduft mit guter Sillage und Haltbarkeit sucht und als Nichtraucher wie ein sexy Raucher in Lederjacke duften möchte, sollte hier zugreifen oder zumindest mal auf der Haut testen.
Ich möchte hier noch mit Nachdruck darauf hinweisen, dass die Rauchnote in meinen Augen bei weitem nicht so schlimm ist, wie man vielleicht aufgrund der Kommentare hier befürchten könnte. Sehr weit davon entfernt, den Duft untragbar zu machen und gekonnt in die Komposition implementiert.
1 Antwort
Wondernose vor 10 Jahren 2 3
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
So schlecht ist er nun auch nicht.
Nach dem Aufsprühen nehme ich sofort die bekannte DNA bekannter Drugstore Düfte wie z.B. Tabac Man oder den Vertretern der Playboy Serie wahr.
Es duftet gut aber auch synthetisch und es fehlt an Tiefe.

In erster Linie kommt einem die Bergamotte entgegen, man kann das Sandelholz schon erahnen und es verstärkt sich im weiteren Verlauf. Das Leder fällt mit seiner unterschwelligen künstlichen Kratzigkeit auf.

Hier bekommt man Mittelmaß vom Feinsten, angefangen beim Flachmann-Flakon, der nicht hässlich ist, bis zum Duft selbst, der nicht richtig schlecht ist.
Auch Haltbarkeit und Sillage überraschen nicht.
Für mich bewegt Quantum sich im 50% bis 60% Bereich.
Er kommt wahrscheinlich vor allem bei Bond-Fans und Leuten an, die einfach nur gut und unauffällig duften möchten und auch keinen Wert auf Natürlichkeit oder Qualität der Ingredienzien ihres Duftes legen.
Beim Kauf kann man nichts falsch aber auch nicht viel mehr richtig machen.

Abschließend muss ich dennoch sagen, dass es meiner Meinung nach weit schlimmer geht und es sich so ähnlich verhält wie mit den neuen Bond-Filmen.
Gut aber nicht so gut, dass es Roger Moore oder Sean Connery stolz machen würde.
3 Antworten
Wondernose vor 11 Jahren 8
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Ein Grund zum Jubilieren
Jubilation XXV ist meine bevorzugte Wahl aus dem Angebot des in Oman gegründeten und ansässigen Dufthauses Amouage.

Der 2008 zum 25-jährigen Jubiläum von Amouage lancierte Duft eröffnet mit einer Trockenobstnote. Im Hintergrund kann man schon die Tiefe, die durch Gewürze, Hölzer, Rose und Honig verliehen wird, erahnen.
Das Herz des Duftes wird von ebendiesen Noten dominiert und liefert kontrollierte orientalische Stärke.
Die Noten in der Basis scließlich gehen auch in diese Richtung. Alle sehr stark und tief orientalisch: Oud, Ambra, Myrrhe, Opoponax, Patchouli.

Was Bertrand Douchafour hier komponiert hat ist ausnahmsweise mal den hohen Preis, den die Nischenhäuser so verlangen, wert und meines Erachtens Parfumeurskunst auf höchstem Niveau. Es wird schon beim bloßen Betrachten der Duftpyramide mit den vielen Noten klar, dass es sich hier entweder um ein Kuddelmuddel oder ein Meisterwerk handeln muss. Letzteres trifft zu. Der Duft ist hochkomplex und solch dominante Noten wie Oud oder Myrrhe werden gekonnt in ein großes Ganzes integriert. Es ist dieser kontrollierte Einsatz vieler starker Noten, der Jubilation XXV so faszinierend macht. Wie ein durchtrainierter Athlet im Maßanzug.

Darüber hinaus mag ich Oud und Weihrauch-Noten in nur sehr wenigen Düften. Noch ein Pluspunkt für mich.
Der Duft schafft den perfekten Brückenschlag zwischen Süße (die trockenen Obstnoten zu Beginn) und Tiefe (Oud, Myrrhe etc.) ohne dabei zu süß zu werden oder in Richtung Barbecue-Soßen-Desaster abzudriften wie etwa Epic, ein anderes Release aus dem hause Amouage.

Zusammenfassend lässt sich Jubilation XXV als tiefer, sehr edler holziger Duft mit trockenen Fruchtnoten zu Beginn beschreiben.
Er ist sehr männlich und eignet sich besonder für Herbst und Winter.
Dadurch dass die Komposition durch und durch holzig-orientalisch und dabei so rund ist, ist sie auch an speziellen Sommertagen problemlos tragbar. Keiner wird sich an Jubilation XXV stören, soviel ist sicher. Und durch die Wärme kommen zumindest auf meiner Haut die süßen Nuancen mehr zum Vorschein.
Hier macht sich wieder die hohe Komplexität bemerkbar. Der Duft verändert sich je nachdem, ob es kalt oder warm ist.

Haltbarkeit und Sillage sind zu jeder Temperatur High End. Immer präsent ohne zu stören.
Ich habe bis jetzt noch nichts vergleichbares gerochen und auch der Flakon mit der goldenen Flüssigkeit vermittelt einen Eindruck von den Reichtümern des Orients.

Wanna smell like a million bucks? Spray this!

Man sieht schon (auch beim Betrachten der vorherigen Kommentare), Jubilation XXV ist ein Duft, der einen ins Schwärmen bringt und in sich "hereinzieht". Nie fiel es mir leichter einen Kommentar zu schreiben.
Warum vergebe ich dann bloß 90% ? Naja ich will mir noch nicht so richtig eingestehen, dass mir ein Duft mal 170-220€ wert sein kann.
Hut ab, wenn ein Duft dem 25-jährigen Bestehen eines Parfumhauses gerecht wird, dann dieser.
0 Antworten
Wondernose vor 12 Jahren 14 4
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Weder Cuir noch Beluga aber richtig gut.
2005 scheint Olivier Polges großes Jahr gewesen zu sein. Dior Homme und Cuir Beluga kamen auf den Markt. Beides ausgesprochen wohlriechende Düfte, wie ich finde.

Bei Cuir Beluga nehme ich in erster Linie eine milchige Vanillenote wahr, die sich von Anfang bis Ende des Duftes nicht verändert. Der Duft riecht wie das Wachs einer französischen Vanillekerze.

Während sich Spiritueuse Double Vanille bei mir mehr in Richtung transparent und mit einem floralen Touch entwickelt, ist Cuir Beluga die pudrigere Interpretation der Vanille.

Trotz dieses feinen Unterschiedes behaupte ich: Wer den einen Duft liebt wird auch den anderen lieben.

Auch Cuir Beluga ist durch und durch soft und frei von kräftigen Noten.

Das Leder nehme ich als solches nicht wahr, vielmehr erscheint mir die Komposition wenig transparent und mit solidem Hintergrund, was wahrscheinlich auf die Ledernote zurückzuführen ist.

Die Kopfnote ist zum Sterben. Sie erinnert mich entfernt an Mandellikör und Milch und hat ein flüssiges und klares Feeling, das wohl von den Aldehyden kommt.

Cuir Beluga ist eine perfekte Mischung verschiedener Noten, bei der man nicht die Einzelteile (wie z.B. Patchouli oder Leder) wahrnimmt, sondern eine richtig gute Interpretation von Vanille.

Der Duft hält auf Kleidung und Haut 8-10 Stunden und länger. Die Sillage ist gleichbleibend moderat und vergleichbar mit Spiritueuse double Vanille oder L'Instant Extrême.

Der Flakon ist ein Kunstwerk für sich und tut sein Übriges zum tollen Eindruck, den dieser Duft beim Träger hinterlässt.

Cuir Beluga kann man im Frühling, Herbst und Winter tragen. Meiner Meinung nach sollte es draußen kühler als 20°C sein.

Auch würde ich ihn zur Arbeit nicht empfehlen.

Für Frauen und Männer jeden Alters ist er gleichermaßen tragbar.

Wer sich mal einen richtigen Luxusduft gönnen möchte und qualitativ hochwertige Vanilleduftkerzen mag, kann hier voller Vorfreude auch blind zuschlagen.
4 Antworten
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