Guerlain

Frankreich Frankreich seit 1828 Aussprache

Häufig verwendete Duftnoten

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Wissenswertes
Guerlain zählt zu den ältesten und größten unter den internationalen Produzenten hochwertiger Beauty-Produkte.
Dies hätte sich der Chemiker Pierre-Francois-Pascal Guerlain wohl kaum träumen lassen, als er 1828 in Paris in der Rue de Rivoli 42 das erste Haus Guerlain im Erdgeschoss des Hotel Meurice eröffnete.

In seiner Anfangsphase vertrieb er Seifen auf der Basis von Walrat, die mit natürlichen Essenzen parfümiert wurden, und andere kosmetische Artikel wie Cremes oder Lippenstifte.
Gleichzeitig widmete er sich mit seinen Söhnen Gabriel und Aimé der Kreation neuer Düfte, die ihm nach und nach einen immer größer werdenden Kundenkreis erschlossen.
Man sagte ihm nach, die Persönlichkeit eines Menschen oder eine Stimmung in einem Duft einfangen zu können. Honoré de Balzac selbst bestellte Duftwasser bei ihm.
Guerlains Ruf wuchs und bald gehörten auch Königs- und Adelshäuser zu seiner Klientel. Sogar Königin Victoria und der russische Zar, ebenso wie die Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, auch unter dem Namen Sissi bekannt, bestellten bei ihm. Insbesondere die Feuchtigkeitscreme aus Erdbeeren hatte es ihr angetan, so dass sie diese kistenweise bestellte.
Mit steigendem Erfolg zog das Haus Anfang der 40er Jahre des 19. Jahrhunderts in die Rue de la Paix um. Guerlains größter Erfolg war die Kreation des "Eau de Cologne Impériale", das er für die Kaiserin Eugénie anlässlich ihrer Vermählung mit Napoleon III entwickelte. Dies brachte ihm den Titel "Offizieller Parfüm-Lieferant des Kaiserlichen Hofes" ein.

Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1864 wurde die Firma von seinen beiden Söhnen übernommen. Gabriel kümmerte sich um das Geschäftliche, während Aimé, der das kreative Talent seines Vaters geerbt hatte, als Chefparfümeur für die Kreation neuer Düfte zuständig war.
Genau wie sein Vater hatte er Chemie studiert. Seine Kenntnisse in diesem Bereich, ebenso wie die Erfahrungen, die er in der Zusammenarbeit mit seinem Vater gewonnen hatte, waren die Basis seiner Arbeit.
Seine ersten Arbeiten folgten noch dem Zeitgeist, indem sie auf die Nachbildung eines Blumenduftes zielten.
1889 entwickelte er sein vermutlich bekanntestes Parfum, den Duft Jicky. Er ging als das erste moderne Parfum in die Geschichte ein, da in ihm zum ersten Mal natürliche und synthetische Essenzen eine harmonische Verbindung eingingen.

In der dritten Generation wurde das Haus von Jacques und Pierre Guerlain, den Söhnen Gabriels weitergeführt. Während Pierre die Geschäftsführung übernahm, kümmerte sich Jacques als Chefparfumeur um die Entwicklung neuer Düfte. Er galt als Wunderkind, der im Alter von 16 Jahren seinen ersten Duft kreierte.
Die großen Klassiker wie "Mitsouko" (1919), "Vol de Nuit" (1933 als Huldigung an seinen Freund Antoine de Saint-Exupéry) gehen auf ihn zurück, genau wie das noch heute beliebte "Shalimar", das im Jahr 1925 auf den Markt kam.
Sein orientalisch angehauchter Charakter auf Vanillebasis mit einer Kopfnote aus Bergamotte und Zitrone entsprach dem herrschenden Zeitgeist, der das Spiel mit exotischen Elementen liebte. Der Kristallflakon, in dem es 1925 präsentiert wurde, gewann überdies bei der Ausstellung der Dekorativen Künste in Paris den ersten Preis.
Auch heute wird das Parfum teilweise noch in dem Originaflakon mit dem fächerförmigen blauen Verschluss verkauft.
Shalimar schaffte den Sprung über den großen Teich und war die Basis für den Erfolg des Hauses Guerlain auch in den USA.

Jean-Paul Guerlain, der den Spitznamen Le Nez (die Nase) trägt, repräsentiert die vierte und letzte Generation der hauseigenen Parfumeure. Er kreierte u.a. die Düfte "Vétivier" (1959), "Nahéma" (1979) und "Samsara" (1989).
1994 wurde das Unternehmen Guerlain an den Konzern LVMH verkauft, bei dem Jean-Paul Guerlain fortan beratend tätig war. 2002 zog er sich mit 65 Jahren aus dem Geschäft zurück, das Unternehmen wird seither von außerfamiliärer Hand geführt.
Seit 2008 ist Thierry Wasser die neue "Nase" bei Guerlain. "La petite Robe noire" geht auf ihn zurück.
Recherchiert und verfasst von ParfumoParfumo

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