Colonia Leather 2014 Eau de Cologne Concentrée

Colonia Leather (Eau de Cologne Concentrée) von Acqua di Parma
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8.1 / 10 498 Bewertungen
Colonia Leather (Eau de Cologne Concentrée) ist ein beliebtes Parfum von Acqua di Parma für Herren und erschien im Jahr 2014. Der Duft ist ledrig-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wurde zuletzt von LVMH vermarktet.
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Duftrichtung

Ledrig
Holzig
Würzig
Rauchig
Fruchtig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
brasilianische Orangebrasilianische Orange HimbeereHimbeere sizilianische Zitronesizilianische Zitrone
Herznote Herznote
GeißblattGeißblatt paraguayisches Petitgrainparaguayisches Petitgrain RoseRose roter Thymianroter Thymian
Basisnote Basisnote
LederLeder AtlaszederAtlaszeder paraguayisches Guajakholzparaguayisches Guajakholz
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Bewertungen
Duft
8.1498 Bewertungen
Haltbarkeit
8.1430 Bewertungen
Sillage
7.6440 Bewertungen
Flakon
8.2432 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.2121 Bewertungen
Eingetragen von Freeestyler, letzte Aktualisierung am 24.03.2024.

Rezensionen

27 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Top Rezension 41  
Ein Gentleman. Beinah.
Vielleicht hatte er sich ja verfahren, der Ford, Tom Ford, auf der Suche nach der Toskana.
Vielleicht war er stattdessen in Parma gelandet, in der Ebene des Po, und hatte es dort gerochen, das Leder, das weltberühmt werden sollte hernach.
Und es klang ja auch besser, zugegeben, toskanisches Leder, "Tuscan Leather", besser als Parma-Leder oder so.
Wer hätte denn dann nicht an Schinken gedacht, den köstlichen der Region, den ich auf dem Teller liebe, doch weniger auf meiner Haut?
Ja, vielleicht war es so gewesen, so oder ähnlich, wer weiß.

Dunkel war es, jenes Leder, rauchig und ölig und derb, als es Tom Ford in die Nase stieg in irgendeiner Gerberei.
Ein bißchen schmutzig roch es auch, wie Männer manchmal riechen, wenn sie arbeiten mit ihren Händen, mit ihren Muskeln, mit Werkzeugen und Staub und Stein.
Das fing er ein, der Ford, und füllte es in Flaschen, versetzt mit Kräutern, Holz und Früchten, die das Schwarz noch unterstrichen, das Herbe noch betonten und zugleich der Rauheit des Cowboys Seele verliehen.
Das war neu, das war spannend, das eroberte die Welt – und viele, viele folgten ihm, dem Ford, auf seinem Weg, dem ledrigen, dem rauchigen, ob er nun in der Toskana begann oder südwestlich des Po.

Dort brauchte es noch ein paar Jahre, bis man die Zeichen der Zeit verstand, bis "Acqua di Parma" sich des Leders annahmen, des immer noch schwarzen, immer noch derben, das immer noch so männlich war, daß Frauen eher Abstand hielten, es mehr an (fremden?) Männern liebten als auf der eigenen Haut.
Die Jungs und Mädels von "Acqua di Parma" machten das Leder ein wenig leichter, ein wenig feiner, verliehen ihm Transparenz und – ja: Dezenz.
Wo der Urvater laut ist, lärmig und klobig, wo er ganze Räume füllt mit seiner Präsenz, hält "Colonia Leather" sich fast vornehm zurück, umgibt den Träger, die Trägerin mit einer dunklen Aura, die deutlich ist und wahrnehmbar, doch niemals lautstark poltert.
Des Leders Rauheit ist gegerbt, die Schwärze schmiegt sich samtig an, der Rauch nimmt mir nicht mehr den Atem und läßt auch wieder los nach einer guten Handvoll Stunden, anstatt mich wie der Ritter Ford in lederne Fesseln zu legen bis zum übernächsten Tag.
Ein echter Gentleman.
Beinah.
19 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 39  
Charlie, der viel jünger aussieht
Eigentlich heißt er ja Karl-Henning. Aber weil das irgendwie altbacken klingt, und so wirklich gar nichts altbacken ist an ihm, ist er eben der Charlie und nicht der Karl-Henning. Charlie ist Anfang fünfzig, sieht aber bedeutend jünger aus, das sagt jeder. Zum einen liegt das sicher daran, dass er viermal die Woche - im Tanktop und mit rosa getönter Sonnenbrille (weil es so unangenehm hell ist im Studio) - Kickboxen vor einer Spiegelwand trainiert. Zum anderen einfach, weil er in seiner Branche – Werbung, Marketing, Eventmanagement – halt viel mit jungen Leuten unterwegs ist. Vor allem von den Mädels, die bei seinen Events die Gäste in die Loge bringen und Champagner anreichen, hört er oft: 'Der Charlie sieht viel jünger aus!'

Charlie fährt einen Sportwagen aus den 70ern, aufwändig restauriert. Es zwickt manchmal im Rücken, wenn er nach längeren Fahrten aussteigt, aber das mag auch am engen La Martina-Polo liegen, in dem er immer dran denken muss, den Bauch ein bisschen einzuziehen, wenn er vom Tisch aufsteht. Charlie ist auch fast immer gut drauf - wenn er in seiner Stammbar von der Toilette kommt, sich mit dem Finger noch eben über die Nase wischt, dann in die Hände klatscht und energ(et)isch in die Runde fragt: 'Na, Männer? Was geht?', ist allen klar – hier geht noch einiges! Geizig ist er nicht, der Charlie – gerne gibt er zu fortgeschrittener Stunde einen aus, und wenn die Mädels nicht prüde sind, sind auch mehr als zwölf Euro die Stunde drin.

Charlie achtet sehr auf sich, und eine Cohiba gönnt er sich nur mal ab und zu. Er will den Mädels ja nicht nur in der Bar was bieten. Zu der Verkäuferin bei Ludwig Beck – 'attraktives Mädchen, vielleicht ein bisschen zu alt für mich' – hat er gesagt: 'Mäuschen, ich brauch' 'nen Duft, der genauso gut drauf ist wie ich – kann ruhig teuer sein.' Und sie hat ihn kurz angeschaut und ihm dann Colonia Leather neben die Oyster auf den gut gebronzten Unterarm gesprüht. Charlie war gleich begeistert. Das ist ein Duft für ihn – ein Macher, kerlig und kernig und kreativ, erfolgreich und eben einer, der's drauf hat. Von dem die Mädels noch was lernen können – wenn sie denn wollen – und wenn nicht: 'Echt schade, Kleines – aus dir hätte was werden können!'

Acqua di Parmas Colonia Leather, der passt zu Charlie buchstäblich wie Arsch auf Eimer. Der ziert sich nicht mit süßem Schnickschnack, der kommt gleich zur Sache, hat Charakter und Substanz. Die in der Kopfnote aufgeführten Duftnoten machen nicht lange rum – weder Früchte noch Blumen setzen sich durch - und lassen von Beginn an sein schwarz aufheulendes Herz erahnen. Ein bisschen erinnert er Charlie an die Lederjacke, die er vor Jahren zum Preis eines Kleinwagens angeschafft hat - 'hammergeiler Deal damals, musste einfach gefeiert werden!'. Und es sind raue, bittere, fast adstringierend anmutende Noten dabei, mit Anklängen von Treibholz und alten Cognac- oder Weinfässern - röhrend wie der Carrera unten vor der Agentur.

Fazit: der Duft für einen Mann, der's drauf hat und der sich nicht verarschen lässt. Wie unser Charlie - der so viel jünger aussieht als er ist.
5 Antworten
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Bogena

23 Rezensionen
Bogena
Bogena
Top Rezension 27  
Minimales Vorspiel
Nun mein Lieblings-Thema. Bei Parfums. Leder. Damit bekommt man mich. Muss nur Leder draufstehen und ich zücke die Kreditkarte blind. Quasi blanko. Konditioniertes Verhalten. Tom Ford's Tuscan Leather. Ja, ist top. Christian Clive's C for men. Erstklassig. Die beiden nur exemplarisch für wirklich herausragende Leder-Düfte. Und was ist mit Colonia Leather? Um ehrlich zu sein, ist es der Duft, der dem ultimativen Leder-Duft am nächsten kommt. Note 1a sozusagen. Keinen Millimeter Süße, Himbeere-Irgendwas. Etwas Zitrone zu Beginn (klar: Italiener!), aber dann hat's sich's mit einer minimalen Milde. Dann dominiert Leder. Richtiges Leder. Volle Power Leder. Schwer, dunkel, knarzig. Teuer, exklusiv, nicht getreckt. Das Vorspiel dauerte nur Sekunden (das ausziehen im Hotelzimmer), dann geht's (Leder-mäßig) in die Vollen. Rauf auf die Matratze. Noch beim Duschen am Tag danach hat man den Duft am Körper. UNTER der Dusche. Ohne Zweifel, Acqua di Parma - Ihr verdient 101 Prozent an diesem Duft, wenn man auf Leder steht. Und das Zeugs ist nix für Weibchen. Men only. Ist am Unisex derart weit vorbei wie die Erde am Pluto. Nee, nee; Colonia Leather ist was für die großen Jungs. Grazie!
10 Antworten
9
Duft
Naaase

109 Rezensionen
Naaase
Naaase
Top Rezension 25  
Ein "Lederduft" statt einem "Duft mit Leder"
Ein "Lederduft" statt einem "Duft mit Leder"

1916 schenkten Parfümeure in einer kleinen Manufaktur im alten Herzen von Parma einem neuen ungewöhnlich frischen und modernen Duft das Leben: Einem italienischen Eau de Cologne, dem "Colonia". Sein Erfolg beruhte schon damals auf der Reinheit des Duftes, der bis heute unverändert ist und ausschließlich aus natürlichen Inhaltsstoffen entsteht. In den 30er-Jahren entstand der unverwechselbare "Art Déco-Flakon". Der internationale Erfolg kam in den 50er-Jahren dank der Stars aus Hollywood, die von den großen italienischen Regisseuren ins Land gerufen wurden und in den von ihnen aufgesuchten exquisiten Schneidereien "Colonia" entdeckten - ein unverwechselbares Accessoire italienischen Stils und Eleganz.
In den Sechzigerjahren änderten sich mit der Vielfalt an Angeboten die Tendenzen in der Parfümwelt, aber Acqua di Parma behielt seinen Charme für anspruchsvolle Kenner, wodurch es zu einem exklusiven Duft der High Society wurde. 1993 investierten Luca Cordero di Montezemolo, Diego Della Valle und Paolo Borgomanero in die Marke, vereint durch den Wunsch, eine alte italienische Tradition am Leben zu erhalten. Der Erfolg stellte sich rasch ein. Denn: Acqua di Parma sieht sich als Ausdruck eines exklusiven italienischen Lebensgefühls. Qualität, Kreativität, Eleganz und Exklusivität seien die Werte, die hinter dem Stil von Acqua di Parma stünden. Die Qualität rühre von der akkuraten Auswahl der Materialien und der wertvollen handwerklichen Verarbeitung her. Die Kreativität verleihe einer zeitlosen Klassik eine neue Gestalt. Die Eleganz sei ein direkter Ausdruck eines angeborenen Stils, der die schnelllebigen Trends des Augenblicks meide. Die Exklusivität charakterisiere die Einzigartigkeit aller Produkte von Acqua di Parma, die das Wesen der Schönheit hervorhebten und zelebrierten. Durch diese herausragenden Merkmale steige die ästhetische Perfektion zu einem authentischen Lebensstil empor. Ein Ausdruck eines diskreten und niemals zur Schau gestellten Luxus, immer auf individuelle Weise gelebt, der Tradition und Moderne zu vereinen wisse. Definiert werde er durch feine Details, die nur Kennern geläufig seien: Materialwahl, Detailfreude, hochwertige Manufaktur, hochwertige Verarbeitung gemäß den handwerklichen Traditionen, die seit Jahrhunderten existierten und unter einem modernen Gesichtspunkt neu auflebten. Die Produkte von Acqua di Parma würden auch heute mit der gleichen Sorgfalt und Kenntnis hergestellt, die ihren Anfangserfolg geprägt haben. Gerade die Düfte würden mit hochwertigsten Essenzen und Extrakten kreiert. Aber auch der unverwechselbare Flakon mit seinen am "Art Déco" inspirierten Formen werde von Glashandwerkern hergestellt und zeichne sich noch heute durch den wertvollen Verschluss aus Bakelit aus. Das Verpacken erfolge weiter von Hand, wo das Etikett mit sanften und präzisen Bewegungen auf dem Flakon angebracht werde. Die schönen zylinderförmigen Hutschachteln – ein unverwechselbares Detail von Acqua di Parma - würden von Hand hergestellt und durch eine Prägung mit dem königlichen Wappen veredelt. Das Papier sei immer im charakteristischen Parma-Gelb, welches seit 1700 die Fassaden der eleganten Gebäude der Stadt ziert.

Das 1916 kreierte "Colonia" erhielt erst im Jahre 2003 ein "Colonia Assoluta" und im Jahre 2007 ein "Colonia Intensa" zur Seite gestellt. Im Jahr 2010 folgte dann zuerst das "Colonia Essenza", bevor wir dann 2012 mit einem "Colonia Intensa Oud" (zwischenzeitlich offensichtlich nur noch "Colonia Oud") beschenkt wurden. Neben Aufsehen erregenden Düften für die Damen gibt es bei Acqua di Parma noch eine gesonderte "Blue Mediterraneo-Reihe". Diese hat es sich zum Ziel gesetzt, eine besondere olfaktorische Spezialität einer Italienischen Region durch Widmung eines Duftes zu ehren: Unter anderem:
"Foglie di Basilico" (1999),
"Mandorlo di Sicilia" (1999),
"Cipresso di Toscana" (1999),
"Arancia di Capri" (1999),
"Fico di Amalfi" (2006),
"Mirto di Panarea" (2008),
"Bergamotto di Calabria" (2010) und
"Ginepro di Sardegna (2014).

Nach der hauseigenen Konzeption ist "Colonia Intensa" aus dem Jahre 2007 als (eleganter) "Leder-Duft" deklariert. Vor wenigen Wochen wurde jedoch (brandneu !!!) ein neues "Colonia Leather" lanciert. Dies im dunklen Flacon, der bislang nur dem "Colonia Intensa Oud" aus dem Jahre 2012 vorbehalten war. Dieses wird zwischenzeitlich offensichtlich nur noch "Colonia Oud" genannt. Der Zusatz "Intensa" ist mithin entfallen. Offensichtlich bezweckt das Haus Acqua di Parma neben der gesonderten (und auch durch den blauen Flakon bereits deutlich farblich abgesetzten) "Blue Mediterraneo-Reihe" eine Straffung der Produkt-Palette: Neben den "Colonias" (das eigentliche "Colonia" aus dem Jahr 1916 nebst "Intensa", "Assoluta" und "Essenza") soll nunmehr eine eigene "Spezial-Linie" lanciert werden: Das 2012 erschienene "Colonia Oud" soll fortan schon begrifflich kein Ableger des "Colonia Intensa" sein (was es nach meinem Begriff olfaktorisch und auch im Hinblick auf seine -dunkle- Aufmachung ohnehin nie war bzw. sein wollte). Als weiteren "Spezial-Bruder" (im Sinne eines weiteren "Rohstoff-Themenduftes") wird diesem nunmehr das "Colonia Leather" zur Seite gestellt. Als Neuinterpretation des Acqua di Parma'schen Lederduftes. Eine Position, die bislang von "Colonia Intensa" (mehr oder weniger) besetzt werden sollte. Grund genug, diese beiden "Lederdüfte" zu vergleichen:

Das "Colonia Intensa" (aus dem Jahr 2007) beginnt noch wie ein klassisches Colonia: Bergamotte und Zitrone. Klar, natürlich und erfrischend. Nicht sauer, aber eben auch noch keine ausgereiften Früchte. Doch schon bereits nach kurzer Zeit verlässt dieser Duft die eingetretenen Pfade eines klassisch-erfrischenden Colonias: Unsere Zitrusfrüchte werden würziger und auch etwas "dunkler". Es ist jedoch nicht diejenige Würzigkeit, die zum Beispiel Nobile 1942 (so insbesondere in ihrem "Vespri Esperidati Colonia Maxima"
aus dem Jahre 2008) pflegen. Ist es bei Vertretern des Hauses Nobile 1942 oftmals ein ausgedehnter Spaziergang durch sämtliche Kräuterbeete des gesamten Mittelmeer-Raumes, so finden wir hier bei "Colonia Intensa" nur etwas Ingwer mit seiner leicht säuerlichen Schärfe und eine Brise Kardamom wieder. Das genügt auch, um unserem fruchtig-säuerlichen Auftakt etwas "Würze" zu geben. Es kommen dann fruchtig-florale Noten (Neroli) und etwas Tiefe in Form von Myrte hinzu. Nach meinem Empfinden ändert sich aber der Duftverlauf nicht wesentlich. Schon gar nicht so sehr zu dem so heiß herbeigesehnten Leder. Das kommt dann endlich in der Basis. Es ist aber nach meinem Empfinden kein hartes, kein cooles Leder. Eher ein weiches und anschmiegsames Leder eines hellbraunen Sommer-Blousons. Da spürt man keine scharfen Gerbstoffe. Es besitzt weder Ecken noch Kannten. Es spielt auch keine Hauptrolle. Nein, das erledigen unsere würzigen Früchte von vorhin. Unser Leder hier ist zwar da. Aber es unterstützt sie nur. Gibt ihnen bestenfalls ein Rückrad. Ebenso wie die Hölzer, die nunmehr in den Duftverlauf eingreifen. "Fruchtig-leicht ledrig-leicht holzig" klingt dieser Duft nach einigen Stunden aus. Das ist kein "Leder-Duft" sondern "ein Duft (unter anderem) mit Leder". Aber: Schön gemacht !

"Colonia Leather" aus dem Jahr 2014 beginnt auch fruchtig. Jedoch bemerke ich neben den obligatorischen (hier gegenüber dem "Colonia Intensa" bereits etwas mehr säuerlichen) Zitrusfrüchten eine weitere Note. Oh, ein Himmbeerchen lugt da doch ganz verstohlen hinter der Orange und der Zitrone hervor. Wohlgemerkt: Keine süß-fruchtige Himbeermarmelade. Nein ! Ich sprach von einem einzelnen kleinen Himbeerchen. Dieses ist aber so vorlaut, dass es ihm durchaus gelingt, den wesentlich größeren Zitrusfrüchten ein neues Gepräge zu geben. Sehr interessant. Ich versuche gerade, diesen Moment zu genießen, doch der Duft lässt mir dazu keine Zeit: Wie durch "Scotty's Beam-Strahl" aus der Fernseh-Serie "Raumschiff Enterprise" werde ich einfach "hochgebeamt". Und wohin ? Ist doch klar ! In die Lederabteilung ! Ein nach meinem Geschmack sehr schneller Duftverlauf. Aber dafür bekommt man auch gleich, was der Name des Duftes verspricht: Leder ! Cooles Leder, gegerbtes Leder, weiches Leder, Wildleder. Ich könnte diese Serie jetzt endlos fortsetzen. Doch, wirklich, da ist jede Art von Leder vertreten. Angeregt tanzen diese verschiedenen Lederteile miteinander und fügen sich zu einem olfaktorischen Kunstwerk. Unsere Himmbeere von vorhin ist aber nach wie vor da. Immer noch lugt sie frech hervor und gibt unseren verschiedenen Lederstücken eine interessante fruchtige Note. Ich halte den Vergleich mit Tom Ford's "Tuscan Leather" durchaus angebracht. "Tuscan Leather" erscheint mir jedoch fruchtiger, süßer und damit voluminöser. Unser Kandidat hier ist hingegen cooler und schlanker. Nicht schlechter. Halt anders. Unser Leder wird zudem noch begleitet von einer Rose. Keiner dominierenden tiefroten Rose. Es ist eher eine leicht würzig (Thymian) duftende rosa Rose. Auch sie will unseren "coolen Leder-Reigen" nicht dominieren. Sondern nur liebevoll unterstützen. Und dieser "Ledertanz" geht... und geht... und geht...

Mein Fazit:
Während "Colonia Intensa" eine gut gemachte Spielart des Colonias von 1916 (neben dem "Colonia Assoluta" und dem "Colonia Essenza") sein will und auch ist und sich dabei als Facette im Rahmen des Duftverlaufs eines weichen Leders bedient ist "Colonia Leather" ein richtig gut und vor allem cool gemachter -ausgewachsener- Leder-Duft. Und zwar für solche Nasen, die nicht nur etwas "Kuschel-Leder" am Rande erschnuppern wollen, wenn sie nur lang genug danach suchen. Absolute Kaufempfehlung für Lederfreunde !
2 Antworten
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Chizza

332 Rezensionen
Chizza
Chizza
Top Rezension 23  
Auf Kundenbesuch bei LVMH
Leather von Acqua di Parma war mein erster Berührungspunkt mit Leder, jedenfalls bewusst. Fahrenheit, schon damals in meinem Besitz, wird beispielsweise auch eine solche Note zugesprochen aber zu der Zeit war ich noch lange nicht so stark der Parfum-Liebhaberei verfallen wie heutzutage. Jedenfalls bin ich beruflich viel unterwegs, besuche Unternehmen und deren Ansprechpartner in den für mich relevanten Bereichen. So war es dann wohl Schicksal, dass ein Besuch bei LVMH in Düsseldorf Anstand. In der Wartezeit vertrieb ich mir die Zeit mit Kaffee und legte noch mal Sauvage für lau nach. Ja, dort war es noch Sauvage ;)

Jedenfalls kamen mein Ansprechpartner und ich nach dem offiziellen Teil ins Plaudern, er bemerkte, dass er selten einen Gast hat, der für Parfum auch gerne Geld ausgibt. Wenn ich gewusst hätte, wo das endet....
Er bot mir nach dem Termin an, doch ein paar Proben zu nehmen denn ich äußerte mein Interesse an klassisch wirkenden Düften, ein Arbeitskollege ist meist mit dem Sandalo unterwegs. Also probierte ich diverse Parfums aus der braunen AdP-Reihe, welche mir mein Ansprechpartner empfahl. Darunter war u.a Leather. Was soll ich sagen? Nach dem Termin fuhr ich zum Breuninger und war um zwei AdP reicher und monetär um einiges ärmer. Hier begann meine Liebe zu Lederdüften.

Das erste Mal daheim trug ich großzügig auf um sogleich Gefühlt zu Ersticken. Ich lies meine Frau riechen und sie war hin und weg. Ich war ein bisschen sprachlos und das nicht nur ob meiner Atemnot und musste mich mit dem Duft beschäftigen. So wuchs meine Liebe zu diesem Duft und Leder im allgemeinen an.
Nun zum Duft: ich merke die Himbeere nicht und das ist gut so, denn das kennen wir schon zuhauf. Leather kommt herüber wie Leder, was mit Zitronen verfeinert worden ist. Es riecht irgendwie frisch und verleiht dem Ganzen eine wirklich angenehme und authentische Ledernote, ganz wie in den florentinischen Ledergassen. Das bleibt tatsächlich lange so bis der Duft dann irgendwann die Zitrone verliert und das Leder weitgehend autark wirkt. Die Zeder kann ich mir hier ebenfalls gut vorstellen, das macht den Duft runder und angenehmer, den Rest rieche ich ehrlich gesagt nicht. Aber das macht auch nichts. Der Duft wandelt sich einmal, er ist sehr angenehm zu tragen und vor allem - kaum zu glauben bei AdP - hält sehr lange an. Allgemein ist die braune Reihe hier stark. Sogar eine gute Sillage ist drin.

Man spricht ja immer gern davon, dass Leder xy mehr der Businessduft ist, Leder xx dann eher Casual und Leder irgendwas mehr den Rocker gibt oder was weiß ich. Leather von AdP ist dann der Gentleman oder eben für den, der im Anzug seinen Geschäften nachgeht. Denn diese ruhige Art, diese nicht überbordenden Noten sondern die stilvolle Ausgewogenheit des Duftes machen ihn zu dem, was ich mit einem Herrenduft für die Arbeit (ich bin nun mal nur geschäftlich unterwegs im Anzug) verbinde. Er ist klassisch, schlicht, stilvoll und darum schätze ich Leather.
6 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

100 kurze Meinungen zum Parfum
GandixGandix vor 3 Jahren
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Lederjacke an,
Am Strand spazieren
Sonne auf der Haut
Ein Lächeln auf den Lippen
So darf Mann gern riechen.
Tolles Leder mit nem Hauch
22 Antworten
PollitaPollita vor 4 Jahren
8
Sillage
7.5
Duft
Anfangs Cologne-typisch frisch, dann riecht er wie eine nagelneue, hochwertige Lederjacke aus dem feinen Modegeschäft. Klassisch, stilvoll!
14 Antworten
XecutXecut vor 10 Monaten
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Zitrusküsse schälen die Seele,
entzünden Himbeerträume.
Holzfaust hämmert sachte,
Ledergeist erwacht,
in wogender Dominanz.
22 Antworten
Melisse2Melisse2 vor 3 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Sehr ledriger Lederduft mit zitrischen Aspekten, die im Auftakt und dann verhalten im Hintergrund wirken. Zunehmend auch angenehm trocken-
15 Antworten
SchoeibksrSchoeibksr vor 11 Monaten
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Bella Toscana Leather
Im Himbeer-Truck liegt mediterraner Thymianlaub & eine winzige Zitrone
Feine 1a Ledersitze
Rauch qualmt vom Auspuff
22 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen zu Colonia Leather (Eau de Cologne Concentrée)

ExUser in Unisex-Parfum
Ich sehe es ganz ähnlich wie Gerry, hab nun 10ml. Mir ist er aber vielleicht einen Ticken zu animalisch ("Pferdeäpfel") und die bekannten Vorbilder riechen...

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