20.11.2019 - 15:00 Uhr
SchatzSucher
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Herausforderung angenommen
Der Name Amouage sagte mir mit meinem bis vor einiger Zeit noch arg eingeschränkten Dufthorizont noch gar nichts. Hochpreisige Düfte waren immer unerreichbar für mich und sind es eigentlich auch noch heute.
Und mein Interesse an Düften, die ich mir im Grunde auch gar nicht leisten kann, war dementsprechend auch eher gering.
Doch es gibt ja Parfumo und viele liebe Mitglieder, die dabei behilflich sind, den Dufthorizont Stück für Stück zu erweitern.
Und so bekam ich immer mal wieder die Gelegenheit, auch den einen oder anderen Duft von Amouage kennenzulernen.
Aber ich gestehe in meiner aufrichtigen Art, daß die ersten Erfahrungen mit Amouagedüften eher ernüchternd waren.
Ich probierte einige Herrendüfte und war doch recht enttäuscht. Sie kamen mir alle sehr überladen, sehr stark gewürzt und sehr dicht vor, fast zum schneiden dick. Untragbar für mich.
Dazu noch Zutaten, mit denen ich eh nicht so zurechtkomme. Oud, Leder, Rauch, Animalik. Und das noch in potenzierter Dosis, so kam es mir vor. Das ist für mich Oud-Leder-Animalik-Memme ja genau das Richtige, nämlich zum weglaufen...
Aber wie bei so vielen Dingen gibt es auch Ausnahmen. Und wenn diese Noten hübsch artig in den Hintergrund treten und mich nicht ärgern, dann finde ich Düfte in dieser Richtung sogar sehr spannend und auch tragbar.
So kam Epic Woman zu mir und ich freundete mich mehr und mehr mit dem Duft an. Aber leicht hat der Duft es mir auch nicht gemacht.
Der Auftakt ließ mich erst ziemlich zurückschrecken, weil er doch recht spitz und scharf auf mich wirkt. Kreuzkümmel und eine ordentliche Portion Pfeffer. Das in Verbindung mit Rauch und vielen Gewürzen. Zunächst kommt mir das Ganze ziemlich kühl und abweisend vor.
Diese schwierige Kopfnote hält auch recht lange an, bis sich allmählich eine schöne Würze durch den Duft zieht, ein wenig Florales mischt sich auch mit dazu und weicht den schroffen Auftakt ziemlich auf. Ab diesem Moment wird der Duft für mich höchst angenehm. Die scharfe Kopfnote tritt zurück und der Duft fordert mich nicht mehr so heraus wie zu Anfang.
Normalerweise hat sich ein Duft für mich erledigt, wenn er sich mir nicht innerhalb einer gewissen Zeitspanne erschlossen hat. Doch weiß ich auch mittlerweile, daß es komplexe Düfte gibt, bei denen sich Geduld und Mühe lohnen.
Die Basis, auf die man wirklich lange warten muß, ist dann für mich die schönste Phase überhaupt. Der Duft ist leise geworden und ist jetzt noch warmwürzig, balsamisch und geradezu köstlich. Ich bekomme die Nase von der bedufteten Stelle gar nicht mehr weg. Es ist insgesamt schwer, einzelne Noten herauszuriechen. Hier wurde alles sehr eng und geschickt miteinander verwoben.
Der Name Epic ist hier sehr klug gewählt, denn die Haltbarkeit und der Verlauf sind von nahezu epischer Breite. Ich habe selten einen solch ausdauernden Duft wie diesen unter den modernen Erscheinungen erlebt. Das schaffen sonst eigentlich nur die großen Vintageschätze, von denen viele leider schon untergegangen sind. 15 Stunden sind gar nichts, auf Kleidung hat man noch tagelang was von der köstlichen Basis.
Nun hat es sich ergeben, daß ich von Epic Woman zwei verschieden Versionen testen und vergleichen konnte.
Zum einen ist es eine Abfüllung der unreformulierten Version, die in voller Pracht und Üppigkeit erstrahlt und einen Flakon der aktuellen Version, den mir eine liebe Kundin für eine Weile ausgeliehen hat.
Oh, es gibt Unterschiede.
Die aktuelle Version ist gezähmter, milder, leiser und weniger kümmelig im Auftakt. Sie ist viel schneller balsamisch-würzig als die ältere Version, aber büßt dafür in der Ausdauer ein und Sillage ein.
Ich bin da grad etwas hin- und hergerissen, was ich besser finden soll. Das lange Warten auf die traumhaft schöne Basis, sozusagen als Belohnung, oder das schnellere Auftauchen derselben und das schnellere Verpuffen des Duftes.
Ich glaube ich tendiere zum ersteren.
Doch zum Schluß möchte ich noch offen und freimütig gestehen, daß die Marke Amouage für mich weiterhin herausfordernd und schwierig bleibt. Aber ich konnte für mich immerhin feststellen, daß mir die Amouage-Damenabteilung um einiges besser gefällt als die Herrenabteilung.
Ob tatsächlich jemals ein Duft von Amouage bei mir einziehen wird, weiß ich allerdings noch nicht. Epic Woman hätte aber das Zeug dazu. In der älteren Version.
Weil Epic Woman hervorragend an Herren funktioniert. Der Flakon in dem dunklen Grün ist ein schöner Hingucker.
Vielen Dank an Renata, die mir das Kennenlernen erst ermöglicht hat!
Und mein Interesse an Düften, die ich mir im Grunde auch gar nicht leisten kann, war dementsprechend auch eher gering.
Doch es gibt ja Parfumo und viele liebe Mitglieder, die dabei behilflich sind, den Dufthorizont Stück für Stück zu erweitern.
Und so bekam ich immer mal wieder die Gelegenheit, auch den einen oder anderen Duft von Amouage kennenzulernen.
Aber ich gestehe in meiner aufrichtigen Art, daß die ersten Erfahrungen mit Amouagedüften eher ernüchternd waren.
Ich probierte einige Herrendüfte und war doch recht enttäuscht. Sie kamen mir alle sehr überladen, sehr stark gewürzt und sehr dicht vor, fast zum schneiden dick. Untragbar für mich.
Dazu noch Zutaten, mit denen ich eh nicht so zurechtkomme. Oud, Leder, Rauch, Animalik. Und das noch in potenzierter Dosis, so kam es mir vor. Das ist für mich Oud-Leder-Animalik-Memme ja genau das Richtige, nämlich zum weglaufen...
Aber wie bei so vielen Dingen gibt es auch Ausnahmen. Und wenn diese Noten hübsch artig in den Hintergrund treten und mich nicht ärgern, dann finde ich Düfte in dieser Richtung sogar sehr spannend und auch tragbar.
So kam Epic Woman zu mir und ich freundete mich mehr und mehr mit dem Duft an. Aber leicht hat der Duft es mir auch nicht gemacht.
Der Auftakt ließ mich erst ziemlich zurückschrecken, weil er doch recht spitz und scharf auf mich wirkt. Kreuzkümmel und eine ordentliche Portion Pfeffer. Das in Verbindung mit Rauch und vielen Gewürzen. Zunächst kommt mir das Ganze ziemlich kühl und abweisend vor.
Diese schwierige Kopfnote hält auch recht lange an, bis sich allmählich eine schöne Würze durch den Duft zieht, ein wenig Florales mischt sich auch mit dazu und weicht den schroffen Auftakt ziemlich auf. Ab diesem Moment wird der Duft für mich höchst angenehm. Die scharfe Kopfnote tritt zurück und der Duft fordert mich nicht mehr so heraus wie zu Anfang.
Normalerweise hat sich ein Duft für mich erledigt, wenn er sich mir nicht innerhalb einer gewissen Zeitspanne erschlossen hat. Doch weiß ich auch mittlerweile, daß es komplexe Düfte gibt, bei denen sich Geduld und Mühe lohnen.
Die Basis, auf die man wirklich lange warten muß, ist dann für mich die schönste Phase überhaupt. Der Duft ist leise geworden und ist jetzt noch warmwürzig, balsamisch und geradezu köstlich. Ich bekomme die Nase von der bedufteten Stelle gar nicht mehr weg. Es ist insgesamt schwer, einzelne Noten herauszuriechen. Hier wurde alles sehr eng und geschickt miteinander verwoben.
Der Name Epic ist hier sehr klug gewählt, denn die Haltbarkeit und der Verlauf sind von nahezu epischer Breite. Ich habe selten einen solch ausdauernden Duft wie diesen unter den modernen Erscheinungen erlebt. Das schaffen sonst eigentlich nur die großen Vintageschätze, von denen viele leider schon untergegangen sind. 15 Stunden sind gar nichts, auf Kleidung hat man noch tagelang was von der köstlichen Basis.
Nun hat es sich ergeben, daß ich von Epic Woman zwei verschieden Versionen testen und vergleichen konnte.
Zum einen ist es eine Abfüllung der unreformulierten Version, die in voller Pracht und Üppigkeit erstrahlt und einen Flakon der aktuellen Version, den mir eine liebe Kundin für eine Weile ausgeliehen hat.
Oh, es gibt Unterschiede.
Die aktuelle Version ist gezähmter, milder, leiser und weniger kümmelig im Auftakt. Sie ist viel schneller balsamisch-würzig als die ältere Version, aber büßt dafür in der Ausdauer ein und Sillage ein.
Ich bin da grad etwas hin- und hergerissen, was ich besser finden soll. Das lange Warten auf die traumhaft schöne Basis, sozusagen als Belohnung, oder das schnellere Auftauchen derselben und das schnellere Verpuffen des Duftes.
Ich glaube ich tendiere zum ersteren.
Doch zum Schluß möchte ich noch offen und freimütig gestehen, daß die Marke Amouage für mich weiterhin herausfordernd und schwierig bleibt. Aber ich konnte für mich immerhin feststellen, daß mir die Amouage-Damenabteilung um einiges besser gefällt als die Herrenabteilung.
Ob tatsächlich jemals ein Duft von Amouage bei mir einziehen wird, weiß ich allerdings noch nicht. Epic Woman hätte aber das Zeug dazu. In der älteren Version.
Weil Epic Woman hervorragend an Herren funktioniert. Der Flakon in dem dunklen Grün ist ein schöner Hingucker.
Vielen Dank an Renata, die mir das Kennenlernen erst ermöglicht hat!
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