Orange Sanguine Atelier Cologne 2010
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Top Rezension
Die Sonne scheint nur kurz
Ich kann gar nicht sagen, wie sicher ich mir war, dass das hier ein klarer Fall wird. So viel Lob an allen Ecken, so viel Empfänglichkeit und Vorschussfreude von meiner Seite. Und nun sitze ich hier und geplatzte Seifenblasen taumeln um mich her. ;) Der große problematische Knackpunkt muss irgendwo in der blütigen Herznote sitzen. Im Auftakt, da stimme ich jedem auf dieser Seite zu, sonnt sich eine pralle Wildorange neben der nächsten. Das Aroma der Eröffnung ist so ansteckend saftstrotzend und voller natürlicher Fülle, dass man sich nur wünscht, es ginge einfach nur bis zum Ende so prächtig weiter. Auf meiner Haut passiert aber folgendes: Was ich anfangs für die Bitterkeit aus der Bitterorange hielt und guthieß, gewinnt mit fortschreitender Tragedauer an Stärke und wird merkwürdig herbseifig. Die südlichen, fruchtigen Anteile, die vom Beginn noch übrig sind, werden von dieser eigenartigen neuen Trübnis nach und nach verdeckt. Ganz zum Schluss ist es trocken, stumpf und unerfreulich. Der schöne glückliche Auftakt gerät im Verhältnis so kurz, dass zumindest auf meiner Haut dieser Duft kaum funktionieren kann. Stehe ich damit alleine da? Ist es das Geranium? Ich mag "Orange Sanguine" trotzdem. So eine schöne Orangennote muss einfach nur gelobpreist werden. :)
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