The Odd Fellow's Bouquet 2013

The Odd Fellow's Bouquet von Atkinsons
Flakondesign Aesthete, Thierry de Baschmakoff
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7.7 / 10 218 Bewertungen
The Odd Fellow's Bouquet ist ein beliebtes Parfum von Atkinsons für Herren und erschien im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-süß. Es wurde zuletzt von Perfume Holding vermarktet.
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Duftrichtung

Würzig
Süß
Rauchig
Gourmand
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
IngwerIngwer PfefferPfeffer
Herznote Herznote
dunkler Tabakdunkler Tabak HeliotropHeliotrop
Basisnote Basisnote
BenzoeBenzoe LabdanumLabdanum
Bewertungen
Duft
7.7218 Bewertungen
Haltbarkeit
7.9169 Bewertungen
Sillage
7.2177 Bewertungen
Flakon
8.1174 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.725 Bewertungen
Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 07.12.2023.

Rezensionen

12 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 27  
Gibt's im Herrenclub eigentlich auch Red-Bull?
Lawrence von Arabien, elitärer Herrenclub in St. James, Chesterfield-Ledersofa, osmanischer Tabak – Stichworte, die diesen Duft bebildern sollen.
Und welche Vorstellung wecken sie wiederum in mir?
Die von einem schweren, dunklen Gebräu, von orientalischen Harzen, herb-süßen Rauchwaren, animalischen Ledernoten und torfigen Islay-Whiskies...
Doch was entströmt stattdessen diesem zugegebenermaßen sehr schönen Flakon?
Eine durchdringende, zwischen Honig und Marzipan changierende Süße, die sich ungehindert von den sonst so obligatorischen zitrisch-frischen Auftakten sofort und mit voller Wucht entfaltet.
Von wegen Lawrence von Arabien im Herrenclub von St. James.
Wohl eher: Lawrence von Arabien am weihnachtlichen Zuckerwattestand.
Und bitte: welcher Lawrence von Arabien? T.E. Lawrence oder sein filmisches Alter Ego Peter O’Toole?
Na, egal welcher: unvorstellbar jedenfalls, dass derart Süßliches den britischen Offizier zeitlebens umweht haben könnte.
Aber gut, lassen wir dieses ganze Marketing-Geschwafel mal beiseite und versuchen den englischen Wüsten-Helden auszublenden – so schlecht ist „The Odd Fellow’s Bouquet“ nämlich nicht.
Nur eben arg, arg süß.
Wer aber auf fast schon gourmandartige Süße steht und liebliche Tabaknoten schätzt, der wird bei diesem Duft vermutlich jubilieren (besagte Herren des Clubs von St. James jedoch eher zum Fenster eilen um das Bonbon-Aroma dem Londoner Nieselregen zu übereignen).

Dabei geht „Herren“, selbst solche eines elitären Herrenclubs, und „Süße“ durchaus zusammen, wenn man an Düfte wie JHL von Aramis, oder – um ein neueres Beispiel zu nehmen – „Eau Sauvage Parfum“ denkt. Süße also, die mit herben, maskulinen Noten kontrastiert wird. Hier aber, in „The Odd Fellow’s Bouquet“ findet sich überhaupt kein typisch „männlicher“ Beiklang. Kein Holz, kein Leder, nichts Zitrisches, null Lavendel und von animalischen Essenzen keine Spur. Und wenn von all dem doch ein klitzekleines Quentchen vorhanden sein sollte, so ist es gnadenlos unter süßlicher Tünche verdeckt.
Hier von einem Herrenduft zu reden, dürfte Menschen mit einem ähnlichen olfaktorischen Weltbild wie dem meinen so ziemlich in die Irre führen. Für mich ist dieser Duft eher unisex und der Shisha-begeisterten Jugend von heute gewidmet.
Diese Jugend schwitzt nicht, da sorgsam deodoriert, trägt kein überflüssiges Körperhaar, da ebenso sorgsam epiliert und wuchs in einer Club-Szene auf, deren duftendes Aroma sich nicht mehr aus Zigarettenqualm und Bierdunst speiste, sondern aus der gummibärchenartigen Süße von Red-Bull.
Für diese Generation mag „The Odd Fellow’s Bouquet“ etwas sein, nämlich ein schöner, gut komponierter, extrem langlebiger orientalischer Kuschelduft. Für all jene aber, die unter britischer Parfümerie eher die klassischen Werke von „Floris“, „Penhaligon’s“ oder „Crown“ verstehen, wird nicht der ‚Fellow’ „odd“ sein, sondern der ganze Duft an sich.
So süß duftet es nämlich bestenfalls in einem x-beliebigen Londoner Candy-Shop und sonst kaum irgendwo auf den Inseln.

Aber egal.
Der Duft jedenfalls ist gut, nur vollkommen anders als ich ihn erwartet hätte.
Seine fast schon penetrante Süße ist mir etwas zuviel des Guten und auch die leichte, pfeffrig-ingwerartige Schärfe vermag diese nicht wirklich zu lindern.
Wer aber ein solches Aroma mag: bitteschön. Die Pinkfarbene Kartonage passt übrigens bestens zum lieblichen Inhalt.

Vielleicht kann man die Namensgebung des Duftes auch so verstehen: ein ‚Fellow’ der mit einem solchen ‚Bouquet’ in einem traditionsreichen Londoner Club aufkreuzte würde vermutlich tatsächlich als ‚odd’, im Sinne von skurril, eigenartig oder merkwürdig empfunden, fiele er doch völlig aus dem Rahmen; weniger allerdings durch ein heißes, wild-verwegenes Wüsten-Odeur, als vielmehr durch Lollipop-verklebte Lippen nebst mächtiger Red-Bull-Fahne...
8 Antworten
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Pluto

347 Rezensionen
Pluto
Pluto
Top Rezension 29  
Auch für Weibsleut
Zurzeit hab ich eine Glückssträhne beim Testen von Pröbchen, damit meine ich dieses „Ohwasistderduftfeingefühl“, welches mich beim Probieren einiger Düfte wohlig durchströmt. Für so einen Spontankäufer wie mich, kann das natürlich ganz schön ins Auge, pardon, ins Portemonnaie gehen. Also Disziplin ist angesagt, die mir übrigens nicht unbekannt ist. Mein Vorgesetzter würde nie im Leben denken, dass ich im Privatparfümleben nicht genauso diszipliniert bin, wie im Job. Ha, wenn der wüsste, dann hätte er wohl Sorge, mir die Finanzen anzuvertrauen, könnte ich doch als Duftsüchtige in den Verdacht geraten, nicht die richtige Person für Finanzverantwortung zu sein.

Aber nun zu Odd Fellow's Bouquet, kräftig und würzig, mit einer leichten, zitrischen Schärfe ist der Beginn, die Sillage scheint, für nur einen Sprüher, stark zu sein, zumindest in den ersten Minuten. Eine Weile später wird es zunehmend freundlicher, die kleine Schärfe zu Beginn ist verschwunden, eine weiche, marzipanartige Tabaknote macht sich breit, etwas süß, nur sehr fein. Nein, nicht klebrig, mehr wie ein würziger Leichtgourmand. Ich glaube, es ist der Heliotrop, der für diese Note sorgt. Und nun bin ich ganz sicher, Odd Fellow's Bouquet ist auch was für Weibsleute, ganz bestimmt. In diesem Stadium verweilt der Duft recht lange, verändert sich nicht mehr, wird nur zum Ende dunkler.

Die Sillage ist kräftig, die Haltbarkeit an mir ist mittel. Odd Fellow's Bouquet ist ein distinguierter Duftbegleiter bei herbstlichen Temperaturen, bei höheren Gradzahlen wäre er mir zu süß.

Mein „Ohwasistderduftfeingefühl“ habe ich zwar, aber nein, ich kaufe ihn nicht, bin ja diszipliniert. Tragen würde ich Odd Fellow's Bouqet gerne und falls ihn mir jemand schenken würde, immer her damit. Hm, ich weiß gar nicht, in welcher Preisklasse wir uns bewegen, ich schau mal! Nur gucken, das ist erlaubt....

Danke Angua, es war mir wieder ein Vergnügen.
20 Antworten
10
Duft
Precious

41 Rezensionen
Precious
Precious
Top Rezension 27  
Auf eigene Gefahr: Wer so duftet, wird vernascht !
Ich greife zu der kleinen Probe, "Odd Fellow's Bouquet" steht drauf, die mir Pluto zugeschickt hatte und sprühe diesen Duft auf meinen Handrücken. Ich erwarte nur Gutes, weil es schon aus dem kleinen Sprühflakon so fein duftet. Und so ist es auch: Sofort strömt mir ein wunderbarer Duft entgegen, den ich nur lieben kann: Ich rieche dunkle, reife, vollsaftige, aufgeschnittene Pflaumen. Süß, überreif und herrlich aromatisch. Ein Duft, der mir die Sinne raubt, weil er so einzigartig schön für mich ist. Das Ganze abgerundet mit Zimtzucker, ein bisschen Gewürznelke und einem Hauch Vanille. So verführerisch gourmandig wie süß-herber Pflaumenmus, den ich so mag.

Ich schnüffel völlig verträumt an meiner Hand und sauge diesen Wohlgeruch tief ein. Es gab mal einen Tabak für Pfeifenraucher, der nannte sich Plumcake, an diesen fühle ich mich plötzlich stark erinnert. Wenn man das Tabakpäckchen öffnet und seine Nase in den frischen Tabak steckt. Ein bisschen Likör dringt ebenfalls durch den Duft. Pflaumenlikör. Ich würde nun gern ein Gläschen davon trinken und mir ein Butterbrot dick mit Pflaumenmus bestreichen.

Obwohl ich Ingwer und Pfeffer liebe und mir der Geruch äußerst vertraut ist, nehme ich beides in der Komposition nicht wahr, aber sicher ist alles so fein hinein komponiert, dass es nicht scharf-zitronig oder pfeffrig hervorriecht. Alles ist für meine Empfindung harmonisch, einzigartig und wunderbar komponiert und ausbalanciert. Ein rundum gelungener Duft, den ich sofort kaufen möchte, um mich damit im Herbst verführerisch einzunebeln. Meine Wollschals, Tweedblazer, Kaschmirpullis und überhaupt all meine Herbstbekleidung würde ich damit großzügig einsprühen und mich fühlen, als sei ich in einen Pflaumenmus-Topf gefallen. Gott, ist dieser Duft schön!

Er ist für Herren gedacht, aber das ist kein Hinderungsgrund, dass wir Frauen ihn nicht tragen sollten. Im Gegenteil, ich glaube, ich greife mal tief in meinen Geldbeutel und gönne mir diesen zauberhaften Duft. Ein Duft zum Anbeißen. Schöner kann man nicht riechen. Und er hält so traumhaft lang auf meiner Haut und nimmt mich so für sich ein. Himmlisches Gebräu.

Da hast Du was angerichtet, liebe Pluto. Ganz herzlichen Dank für das feine Pröbchen.
11 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 24  
In der Bonbon-Kocherei
An der schleswig-holsteinischen Ostküste liegt das beschauliche Ostseebad Eckernförde, schönes Ausflugsziel beispielsweise zum (sogar sonntäglichen) Flanieren oder zum Baden an einem der vielen Strände der Umgebung. Der Ort ist sehr beliebt bei meinen Kindern, seit mein Sohn vor zwei oder drei Jahren mit dem Kindergarten dort war und die Bonbon-Kocherei unweit des Hafens besucht hatte. Mächtig stolz war er, dass einmal ER uns etwas zeigen konnte, was wir anderen - vor allem seine große Schwester - noch nicht kannten. Da überdies in einem Begräbniswald nahe der Stadt meine Mutter beigesetzt ist, nachdem vor einigen Jahren ihr Körper mit jahrzehntelanger Verspätung endlich dem Geist hatte folgen dürfen, besuchen wir die Gegend gelegentlich und immer gern.

Die Bonbon-Kocherei ist auch für große Kinder. Auf engstem Raum drängen sich hinter einer enormen Glasscheibe die Besucher, um die häufigen Vorführungen zu verfolgen, die sich vom normalen, manufakturmäßigen Herstellungsprozess offenbar einzig durch die begleitenden Erläuterungen unterscheiden. Spannend anzusehen, wenn sich die Rohmasse auf den großen Tisch ergießt, geknetet und gewürzt oder befüllt wird und sich dabei völlig anders verhält, als es ein Zeug, das aussieht wie Glas oder durchsichtiger Kunststoff, für gewöhnlich tut.

An die wabernden, süßen Gerüche dort fühle ich mich beim vorliegenden Bouqet erinnert. Eine Süßholz-Note direkt zum Auftakt, bald abgelöst von zuckrigem Heliotrop, einem dezenteren, doch unbestreitbar süßlichen, geradezu likörigen Kräutereindruck, ähnlich den Kräuterbonbons vom Jahrmarkt, und so weiter. Dieser Fellow ist in der Tat odd. Der steht nicht für die sprichwörtliche british-gentlemanmäßige Distinguiertheit, sondern für die nicht minder geflügelte Spleenigkeit.

Eine besonders originelle Duftentwicklung vermag ich (ebenfalls) nicht auszumachen. Ungefähr ab der dritten, vierten Stunde ist unser Heliotrop vollends vanillig und leider einigermaßen synthetisch geworden. Ergänzt wird das um eine Art Honig-Wachs-Note. Arg süß, wie überzuckert wirkt das Ganze nun mit nur noch wenigen, ausgleichenden Elementen aus der kräuterigen oder würzigen Ecke. Schade, darauf hätte ich gerne länger warten können.

Dieser Spannungsabfall erinnert mich an manche Comptoir-Sud-Pacifique-Düfte. Der Start ist köstlich, ein fein ausbalancierter Gourmand, dann kippt es langsam ab und die letzten Stunden bezahlt man den Preis.

Fazit: Gewiss kein konzeptionelles Vorzeige-Werk mit Ambitionen auf den Preis für den originellsten oder innovativsten Beitrag. Für mich durch und durch ein Stimmungs-Duft aus der Rubrik: „Ich mag ihn irgendwie halt einfach, jedenfalls zu Anfang.“ Einen kleinen Lustig-Bonus gibt es bei der Bewertung für den Bären im Anzug, der - vollendet ausgestattet mit Hemd und Krawatte - auf dem Atkinsons-Internet-Auftritt zu sehen ist.
16 Antworten
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Chnokfir

198 Rezensionen
Chnokfir
Chnokfir
Top Rezension 23  
Papa’s Schnapsbar
Manchmal hat man ja so Assoziationen, die einen ad hoc überkommen und auch nach längerem Nachdenken nicht mehr loslassen. Falsch können die auf keinen Fall sein. Auch wenn ich meinen Vater eher nicht als komischen Kauz bezeichnen möchte.
Bei Odd Fellow’s Bouquet muss ich ganz spontan an die Wohnzimmer-Schrankwand meiner Eltern aus den 1960er und 1970er Jahren denken. Dunkles, massives und schweres Holz, etwas über vier Meter lang, bei fünf Umzügen wurde das gute Stück nur einmal auseinander gebaut, weil Ab- und Aufbau mehr Plackerei bedeutet hätten, als das Monstrum mit sechs Leuten durch ein Treppenhaus zu bugsieren. Auf jeden Fall hat diese Schrankwand nicht nur eine sehr deutliche Patina, sie riecht auch sehr intensiv. Denn zentral hinter einer grossen Klappe verbarg sich Papa’s Schnapsbar. Darin wurden sein Pfeifentabak, seine Erdnüsse, sein Cognac, sein Rum und sein Whiskey gelagert. Auf der einen oder anderen Feier muss es hoch her gegangen sein, denn dem Geruch nach wurde weniger gekleckert als vielmehr verschüttet. Das Holz sog willig auf und atmete über Jahrzehnte stark wieder aus.
Das war mein erster Gedanke bei Odd Fellow’s Bouquet und dieser Gedanke will nicht vergehen.

In einer grossen Parfumerie sah ich den Flakon schon von weitem und ich wusste sofort, dieses Stück Glas muss ich in die Hand nehmen. Eine Flasche wie eine edele Whisky-Flasche. Von der Form und Grösse und dem Verschluss her erinnert sie an einen Flachman: Breite Form, vorne glatt, hinten leicht facettiert. Das lässt die honigfarbene Flüssigkeit schön in dem Klarglas schimmern. Der geriffelte und mit einem Wappen punzierte Stöpsel liegt schwer und kühl wie Sterling-Silber in der Hand. Den Markennamen führt man zwar mit britischen Understatement, dennoch aber stolz im Wappen, das runde Papierschildchen ist wunderbar ins Glas eingelassen. Edler und klassischer kann man einen englischen Gentlemen-Duft kaum in Szene setzen. Dass der voluminöse Schiebe-Karton in sattem Violett mit silberner Schrift gehalten ist, kann ich mir nicht erklären. Denn Aufmerksamkeit muss dieser Duft nicht erheischen. Stattdessen will es uns wohl sagen: „Hier bin ich! Doch mit diesem Inhalt wirst bei dieser Verpackung niemals rechnen!“

Jeder hatte jetzt hinreichend Zeit, sich sein eigenes olfaktorisches Bild von Papa’s Schnapsbar gemacht zu haben. Doch was rieche ich jetzt? Da ist zunächst eine kaum durchdringbare Wolke aus unverbranntem Pfeifentabak, Virginia-Blend mit kräftigem Rum-Aroma, wenn man einen Wildledertabaksbeutel öffnet. Streng, aber auch rund, weich, vanillig süss. Zwischendrin ein paar frische, an Menthol erinnernde Spitzen, die sich aber nie richtig durchsetzten können. Dazu gesellen sich immer wieder Aromen von weichem Bourbon, von dunklem Jamaica-Rum und altem Cognac. Und der Geruch gesalzener und gerösteter Erdnüsse, wenn man gerade frisch die Dose geöffnet hat..

Manche Leute mögen ja gerne einen vielfältigen Duftverlauf mit allen möglichen Stationen. Da wird man hier leider etwas enttäuscht werden.Denn Odd Fellow’s Bouquet ist mit dem Druck auf den Zerstäuber sofort voll da. In etwa so wie die Auftaktmelodie in der Eröffnungsszene zu Star Wars. Volle Kanne mitten ins Gesicht, dann lösen sich die einzelnen Instrumente auf, spielen ihre Melodien und klingen langsam aus. So auch hier. Es geht herbe und würzig los, man kann einzelne frische Komponenten entdecken, doch am Ende wird der Duft immer weicher, süsser, runder.

Das mag in der Summe seiner männlichen Ausprägung als zu mächtig klingen, ist es aber bei weitem nicht. Klar ist dieser Duft kräftig, mächtig, opulent, betörend, berauschend. Doch niemals, benebelnd, betäubend oder gar verstörend. Die erste halbe Stunde ist schon stark, doch dann nimmt er sich ein wenig zurück und bleibt dann für knappe acht Stunden auf einem deutlichen und ausgreifenden Niveau. Sicherlich nichts für die kleine Bürostube. Dieser Duft muss atmen. Nach guten zehn Stunden wird unser komischer Kauz körpernah und ebbt nach guten zwölf Stunden auf der Haut aus. Die Kleidung atmet den Duft aber auch noch am kommenden Tag aus.

Odd Fellow’s Bouquet ist ein Duft, bei dem man seine Nase kaum noch vom Handgelenk nehmen mag, es macht einfach süchtig, man kann kaum genug davon bekommen. Deshalb werde ich ihn auch nur einmal die Woche tragen – wegen der Vorfreude.

Für mich ist Odd Fellow’s Bouquet von Atkinsons eine der Top-Entdeckungen der letzten Jahre. Ein starker, aber nicht übermächtiger, schwerer Herrenduft, eine überaus gelungene Neuinterpretation der klassischen englischen Gentlemen-Düfte der 1950er bis 1980er Jahre.

PS:
Leider werde ich nie erfahren, ob der Duft wirklich Papa’s Schnapsbar gleicht, denn nach einem kapitalen Wasserschaden anno dazumal wurde die besagte Schrankwand in handlichen Stücken an den Kachelofen verfüttert.
9 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

31 kurze Meinungen zum Parfum
ClarasTanteClarasTante vor 6 Jahren
Ich (Raucher) suche Freizeitpartner (Geschlecht zweitrangig) für alles, was Spaß macht.
Ich beiße nicht! Bin ganz nett. Und süß, irgendwie.
1 Antwort
PlutoPluto vor 8 Jahren
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Süßlicher Pfeifentabak mit cremiger Marzipannote, Rauch mildert die Süße. Gourmand für sie und ihn.
0 Antworten
ZerotoninZerotonin vor 3 Jahren
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Tobacco Vanille mit schöner Ingwernote im Kopf. Nicht mehr oder weniger unisex. Bewertung hier 7,8 ; TV Top 32 der Unisex-Parfums. Hm.
3 Antworten
Julia142Julia142 vor 7 Jahren
5
Flakon
3
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
WOW!Egal ob für Männer,Frauen oder Aliens...ich liebe ihn!Der dunkle Tabak riecht nach würzigem Honig..ein besserer Back to Black?Testen!
0 Antworten
SaGaSaGa vor 2 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Unisex! Würzig-süßer Kuschelduft.
Ingwersirup/Honig umhüllt helle Tabakblätter. Ein paar Pfefferkörner bleiben nebenan kleben. Schön!
3 Antworten
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