Eden 1994

Eden von Cacharel
Flakondesign Annegret Beier
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6.9 / 10 448 Bewertungen
Eden ist ein Parfum von Cacharel für Damen und erschien im Jahr 1994. Der Duft ist blumig-grün. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Grün
Fruchtig
Frisch
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
MandarineMandarine PfirsichPfirsich ZitroneZitrone BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
TuberoseTuberose LotusLotus MimoseMimose AnanasAnanas JasminJasmin MaiglöckchenMaiglöckchen MeloneMelone OrangenblüteOrangenblüte SeeroseSeerose RoseRose
Basisnote Basisnote
PatchouliPatchouli SandelholzSandelholz Schwarzer HolunderSchwarzer Holunder TonkabohneTonkabohne ZederZeder

Parfümeur

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Bewertungen
Duft
6.9448 Bewertungen
Haltbarkeit
8.5341 Bewertungen
Sillage
8.1333 Bewertungen
Flakon
6.5339 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.187 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 02.04.2024.

Rezensionen

44 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Helena1411

104 Rezensionen
Helena1411
Helena1411
Top Rezension 62  
Entweder... oder...
Man könnte sagen,...
...der Duft erschlage die Trägerin oder den Träger mit einer krachend-lauten Eröffnung, die förmlich mit Pauken und Trompeten aus dem Sprühkopf herausgestürmt komme und sich Überfall-artig um das Duftopfer lege.

Man könnte aber auch sagen,...
... bereits mit dem ersten Sprühstoß umfange die Trägerin oder den Träger eine duftende, schillernde Opulenz, die fast augenblicklich in eine facettenreiche sowie wunderbar verwobene Duftvielfalt eintauchen lasse.

Man könnte sagen,...
... nach dem Eingangskracher komme eine erdrückende Schwüle, die sich direkt wie eine Schraubzwinge um den Kopf und den Brustkorb lege und fast zeitgleich den Atem raube.

Man könnte aber auch sagen,...
... aus der Duftvielfalt kristallisiere sich eine grüne Dichtigkeit, die Bilder von tiefstem Dschungelwald, verschlungenen Lianen und exotischen Blumen evoziere.

Man könnte sagen,...
... zur schwülen Atemlosigkeit geselle sich eine feuchte Modrigkeit, erdig-nass und unappetitlich klamm, sodass die Schnappatmung nur noch verschlimmert werde.

Man könnte aber auch sagen,...
... die Assoziation des Regenwaldes werde erweitert durch eine Vorstellung von leichtem Regen, der auf das Grün des Dschungels falle und in der Tropenluft einen feucht-warmen Dunstschleier, angefüllt von den Gerüchen der Vegetation, ausbreite.

Man könnte sagen,...
...man rieche die einzelnen Früchte und Blumen gar nicht richtig heraus, weil alles so aneinanderklebe und aufeinanderliege, dass es nur eine große Duftglocke sei, die den Geruchssinn förmlich lahm lege.

Man könnte aber auch sagen,...
... die einzelnen Bestandteile in all ihrer Diversität seien zu einem olfaktorischen Gesamtkunstwerk verwoben, wodurch sich ein durch und durch stimmiger Dufteindruck ergebe, der die Trägerin oder den Träger aus dem Alltag heraus- und direkt in ein üppiges Exotenabenteuer hineinkatapultiere.

Man könnte sagen,...
... die Umgebung werde ebenso wie die Trägerin oder der Träger selbst erschlagen von diesem Dufthammer, der allen im Umkreis das Durchatmen aufgrund der schwül-schweren, feucht-modrigen, vielfach übereinander geklatschten Duftbestandteile erschwere.

Man könnte aber auch sagen,...
... der Duft entführe sowohl die Träger oder den Träger als auch die Umgebung in fremde, grünopulente, blütenreiche, fruchtfrische, erdfeuchte Dschungelwelten voller nicht geahnter Exotik und positiv überraschender Andersartigkeit und lasse die Alltagstristesse für einen Duftmoment vergessen.

Dieser Duft polarisiert. Ein Dazwischen gibt es nicht. Er ist ein „Entweder“ - „Oder“.
Ich für meinen Teil bin gewiss, welche Seite ich wähle.
40 Antworten
9
Preis
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
Profuma

213 Rezensionen
Profuma
Profuma
Top Rezension 39  
Eden oder das grüne Duftmonster zum Knuddeln
Durch die kontroversen Rezensionen doch etwas hin und her gerissen, ignorierte ich bislang alle Rabatte, Liquidationen und grosse Flakons zum kleinsten Preis dieses Duftes.

Auch die Pyramide liest sich für mich nicht nach meinem üblichen Beuteschema.
Viel zu viele zitrische Aspekte, Melone (hust), Mimose (keuch) und Ananas (schwitz) gaben mir ausserdem zu denken und ich verwarf die Idee, diesen Duft zu testen immer wieder.

Dass er auch noch Ähnlichkeit zu Lalique Azalée aufweisen soll, machte die Sache nicht besser. Den vertrage ich überhaupt nicht wegen der für mich„omnipotenten“ Freesie, obwohl mir der Duft an sich gefallen würde. Bei Eden bekomme ich es mit einer wohl ebensolchen Mimose zu tun, wie die Auflistung prophezeit. Denn was in der Mitte sitzt, bleibt oft bis zum Ende für mich merkbar. Da konnte mich auch das friedliche Grün des Flakons bisher nicht locken.

Aber der Mensch verändert sich. Ich habe mich verändert.
Bin mutiger geworden. Auch bei Düften. Die guten Noten und wohlwollenden Phrasen unter all den Zweiflern und Verrissen, die ich auch ausserhalb dieses Portals zu lesen bekam, lösten in mir den Wunsch aus, es doch mal mit ihm zu versuchen.
Ein erneuter Schnäppchenpreis unterstrich mein Vorhaben und da ist er nun.

Nach dem ersten Sprüher entweicht mir sogleich ein „Wow!“ und es kommt mir spontan der Gedanke „Einzigartig!“.

Ich kann am ehesten Bergamotte mit Ananas im Eröffnungsbouquet ausmachen.
Dazu sehr viel laute Mimose, Jasmin und Maiglöckchen.
Die Melone hält sich bei mir zum Glück zurück, dafür drängeln sich Lotus und Tuberose vor.
Auch die Rose scheint eher schüchtern und zeigt sich mir erst gar nicht.

Das Krautige, was viele feststellen, offenbart sich mir eher als einfach grüne Note, wie frisch geschnittenes Gras oder vielleicht auch ein frisch beregnetes junges Moos.
Das wiederum bettet alle die Anfangsnoten etwas weicher, doch Mimose und Maiglöckchen bleiben recht dominant. Das ändert sich durch den ganzen Duft auch nicht.
Und dennoch haben diese dominanten Noten, die ich in zu grosser Menge eher meide, etwas hypnotisches, magnetisches an sich, das mich nicht loslässt.

So bleibt der Verlauf recht lange gleichbleibend mit diesen Noten.
Nach einer guten halben Stunde wird das Ganze etwas weicher, runder und merkbar sinnlicher.
Hölzer und schwarzer Holunder steuern etwas ganz Eigenes bei, das für mehr Tiefe und eine leicht melancholische Note sorgt, die Zeder gibt eine wirklich mikrofeine maskuline Note dazu, die keinesfalls stört, sondern sich durch ihre dezente Präsenz perfekt einreiht.

So entpuppt sich Eden für mich zwar schon auch als süss, doch kein zuckersüss wie in Flowerbomb oder „essbar anmutendes Süsses" wie in Lolitaland oder wie all die anderen sündigen Zuckerwässerchen heissen.
Es ist mehr eine „pflanzliche Süsse“, eine wie sie aus angeritzten Stängeln tropfen könnte oder aus einer Stelle wo ein Blütenblatt abgetrennt wird.
Fast will sie mir auch wie Tautropfen erscheinen, die auf lieblich duftenden Blumen ruhen.
Tonka und Patch verleihen dem Duft die Kraft, die ihm eine intensive Dichte und dadurch auch eine kleine Ewigkeit an Haltbarkeit verleihen.

Mit Eden habe ich mir einen Duft ins Haus geholt, den ich zu Unrecht geschnitten habe.

Einer, der mir eine ganz andere und neue Dimension an Noten offenbart und meine Sinne bislang fremde Duft-Pfade erkunden lässt.

Vielleicht aber musste es so sein, dass ich ihn erst jetzt entdecke. Ich denke, man muss für Eden reif und bereit sein, sonst kann man seinen Eigenwillen missverstehen.

In dem friedlichen grünen und simplen Flakon steckt ein kleines Duftmonsterchen.
Vielleicht mit ebenso grünem zotteligen Fell, langen Zähnen und mit leuchtend roten Augen, aber ausgestattet mit einem riesengrossen Pflanzenherz und wenn es aus dem Sprühkopf entweicht, wird man stürmisch und liebevoll zugleich umarmt.

Eden, für mich ein einzigartiger, zeitloser und irgendwie magischer Duft, der Jahrzehnte und Raum überwindet und im Gestern, wie im Hier und Jetzt seine Anhänger findet.

Oder...

Es ist einfach Eden... das grüne Duftmonster zum Knuddeln.
19 Antworten
8
Preis
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Axiomatic

100 Rezensionen
Axiomatic
Axiomatic
Top Rezension 39  
Jenseits von Eden
Cacharel, Du ehrliche Ente aus der Camargue mit wilden Stränden.
Dein Nest liegt nun im fernen Paris, denn Du hast die Bodenhaftung verloren und auf das altrömische Nîmes gespuckt.
Ja, Deine Anfänge lagen unweit des Kolosseums. Doch wer achtet schon auf das lateinische Nemausus, Lutetia im neuen Pariser Gewandt klingt doch weltstädtischer.

Deine Düfte betörten - Präteritum - durch innovative und gewagte Komponenten.
Gemüsiges, Grünes, ländlich Florales, viel Muskatnuss, ja, Du hast sehr schnell für Schlagzeilen und Gesprächsstoff gesorgt. Und alles doch so liebevoll der nächsten Blumenkinder-Generation schön konsumgerecht gereicht. 1968 verkaufte sich mehr als eine Dekade später sehr gut. Aber Dein weicher Mann läßt dieses Mal jemand anderem den Vortritt.

Heute ist nämlich ein 1994er Schatz Deines Repertoires dran in Malachitgrün.
Ein Meisterwerk, keine Frage.
Calone mal außerordentlich gut eingesetzt.

Sollen wir zusammen in die Luft gehen?

Zisch!

Herrlich, die fruchtbare Mutter Erde liebkost mit prächtigem Gemüse.
Diese Sellerie-Note sollte man als Kulturgut deklarieren.
Doch ganz ehrlich, wie schaffst Du es? Sellerie-Keton?
Egal, mit den schönen Hesperiden und dem saftigen Pfirsich ergibt alles eine der besten Dufteröffnungen der 1990er!
Das ist Dein Alleinstellungsmerkmal.
Aber auch die Herznote konnte Dir niemand streitig machen.

Himmel, Tuberose mal lieb und nett. Du hast aus den Verfehlungen der verlorenen Loulou gelernt.
Und das Naive der schönen Hannah, Deine Anaïs, durfte nüchterner werden.
Engel und Teufel vereint.
Mit einer leichten Melone umringt von schönsten Blüten lassen beide es sich prächtig gehen. Keine stechende Synthetik hier, ganz im Gegenteil, hier herrscht Eintracht und Frieden.

Lotus und Mimose plätschern niedlich, Jasmin weiß sich zu benehmen, die Maiglöckchen wissen ein Geheimnis zu hüten.
Ach ja, so eine zarte Orangenblüte sucht man heute vergebens.

Deine Basis ist gewohnt New Age. So ein zartes Patchouli, es läßt die Blumen leicht pudrig sprechen. Die Hölzer berühren zärtlich und sanft, abgerundet wie diese dänischen Möbel.

Und der Holunder, der Schlingel, der hat dieses süß-säuerlich Kecke zum Abschied parat, so ein Cupido in lila nascht gerne ein Stückchen Tonka.

Wenn ich Deine Komposition zu Ende rieche, erscheinen Regenbogen am Himmel, Eichhörnchen hüpfen auf meine Schultern, Kinder winken mir zu.

Doch halt, am Horizont trübt sich das Bild!

Denn eine mir nicht geheure Nachbarin ohrfeigt mich wieder wach und erinnert mich an Irdisches!

Du mußt wissen, dass hier in dieser schnöden Welt sogar die Mülltrennung für Kriege sorgen kann.
Traurig, meine Cacharel-Ente, unlösbar traurig!
Unlösbar?
Nicht mit Dir!

Du wirst mir dabei helfen, mein Altpapier künftig richtig zu entsorgen, da bin ich mir sicher.
Denn jene edle blaublütige Dame zischte mich schon an meiner Altpapiertonne zusammen, sogar ihre Perlenkette drohte zu verdunkeln!

Mein Vergehen wog schwer, Papiertaschentücher gehören nunmal nicht zum Altpapier. Eingeschüchtert und beschimpft stand ich nun wie ein begossener Pudel an der Tonne.
Durchlaucht sprach sich in Rage, zählte verdreckte Orte auf diesem Planeten auf, malte mir mein persönliches Armageddon und einen zornigen Schöpfer in den düstersten Farben.

Früher, ja früher, hätte die Generation ihrer Mutter mir Respekt allein durch das obligatorische Twinset, die lederne Tasche und das Ehrfurcht gebietende Chypre eingeflösst.

Doch Gattin von X - samt Berufsbezeichnung - trug ein kakophonisches Orangenblüten-Jasmin-Sandelcreme-Ungeheuer und raubte mir die Luft.
Und ich wurde bockig.

Kurz vor der Katastrophe klang aber Dein süßer Harfenklang von den Wolken zu mir herab.
Und ich konnte nicht anders, erhob meine Stimme der Vernunft und sang mit dem Engel des Schlagers, Nino de Angelo, die verzeihendsten Worte unseres Kulturkreises.

„Wenn selbst ein Kind nicht mehr lacht wie ein Kind
Dann sind wir jenseits von Eden
Wenn wir nicht fühlen
Die Erde, sie weint
Wie kein anderer Planet
Dann haben wir umsonst gelebt“

Und ich sah ihr in die Augen und sie in meine.

„Lass uns jeden Tag das Leben endlos spüren
Und uns niemals unsre Ehrlichkeit verlieren
Wenn uns gar nichts mehr zusammenhält
Verlöscht vielleicht das letzte Licht der Welt“

Und ich nahm die Papiertaschentücher in die Hand und sie blickte mich erwartungsvoll an.

„Wenn unser Glaube nicht mehr siegen kann
Dann sind wir jenseits von Eden
Wenn jede Hoffnung nur ein Horizont ist
Den man niemals erreicht
Dann haben wir umsonst gelebt
Dann haben wir umsonst gelebt“

Und langsam öffnete ich die Restmülltonne, die richtige, und sie schluchzte.

„Ich will mit Dir eine neue Liebe spüren
Wenn wir uns auch in Gedanken nur berühren
Irgendwann muss ich für immer gehen
Dann will ich sagen
Diese Welt war schön“

Und dann ließ ich die Papiertaschentücher am richtigen Ort fallen und eine Träne kullerte ihre Wange runter, verwischte ihr Kajal.

„Wenn eine Träne nur Wasser noch ist
Dann sind wir jenseits von Eden
Wenn man für Liebe bezahlen muss nur
Um einmal zärtlich zu sein
Dann haben wir umsonst gelebt
Dann haben wir umsonst gelebt
Dann haben wir umsonst gelebt“

Und nun hat sie für sich Eden entdeckt.

Und ich habe Frieden gefunden.
30 Antworten
10
Haltbarkeit
10
Duft
StellaMaris

69 Rezensionen
StellaMaris
StellaMaris
Top Rezension 30  
Für Waldfeen
Jetzt ist es soweit, ich trau mich endlich einen Kommentar zu meinem Lieblingsduft zu verfassen. "Eden" habe ich zum ersten Mal vor ca vier Jahren ganz spontan beim Müller gekauft, weil mir die Verpackung so gut gefiel und er noch dazu spottbillig war. Seitdem habe ich doch ein paar Fläschchen davon verbraucht, wobei ich sagen muss dass bei dieser Intensität auch der 30ml Flakon trotz häufiger Benutzung bestimmt ein Jahr lang hält.
Also, wonach riecht er jetzt, der grüne Duft, den scheinbar außer mir kaum jemand zu tragen wagt?
"Eden" startet spritzig und fast ein bisschen bitter. Mandarine, ja, aber keine süße aus dem Nikolausbeutelchen sondern eine nicht ganz reife, säuerliche. Dazu kommen ganz viele, herbe, frische, knallgrüne Blätter. Ich muss dabei immer an einen riesigen, verwilderten Hexengarten nach einem heftigen Sommergewitter denken. Man nimmt den Duft der Pflanzen viel deutlicher wahr als sonst und trotzdem liegt noch schwülwarme Luft über den Gräsern. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kopfnote deshalb auf viele abschreckend wirkt. Aber durchalten lohnt sich!
Auf meiner Haut entwickelt sich "Eden" schon nach wenigen Minuten sehr geschmeidig. Ich empfinde ihn in diesem Stadium als pudrig, was für einen Duft dieser Kategorie schon sehr ungwöhnlich ist. Neben den blumigen Akkorden - für mich eine Mischung aus Gewächshaus, Dehner-Gartencenter und verregnetem Wald - hat er eine cremig-seifige Note, die ein klein bisschen altmodisch rüberkommt. Ich mag das. Und noch etwas merkwürdig, leicht künstliches, das bei mir ein ganz komisch, nostalgisches Herzflattern auslöst. Lange musst ich überlegen woran es mich erinnert und inzwischen bin ich draufgekommen. Für mich hat der Duft in der Herznote einen gummiartigen Touch, ich hatte als Kind hunderte dieser quietschbunten My Little Ponies die - wirklich - genauso riechen. Zu bemerken wäre noch, dass ich bei "Lou Lou" eine ganz ähnliche Note wahrnehme auch wenn der im Gegensatz zu "Eden" durchwegs künstlich bleibt. Wie gesagt, die Plastik-Gummi-Note steht überhaupt nicht im Vordergrund und vielleicht definieren andere sie ganz anders als ich. Von der Melone merke ich nichts, fruchtig finde ich "Eden" im Allgemeinen überhaupt nicht.
"Eden" ist extrem lange haltbar, wenn ich ihn morgens auflege nehme ich ihn noch abends im Bett gut wahr; selbst nach dem Duschen!
Nach den ersten Stunden sind die Pflanzen getrocknet, und die regnerische Stimmung ist verflogen. Ich rieche den Waldboden, die Zeder (sehr deutlich!)und dunkles Moos. Patchouli ja, auch, aber kein böser, düsterer. Die Patchoulinote die hier kommt ist hier eher dunkelbraun, sanft und mehr Hippie als Grufti. Also keine Angst. "Eden" beißt wirklich nicht, höchstens zärtlich und das dürften doch noch einige Frauen und mutige Männer ganz gerne haben. Das finde ich nämlich auch hochinteressant: In der Basis könnte man "Eden" leicht für einen jugendlichen Herrenduft halten.
Alles in Allem: Ein ganz toller Duft, den wirklich nicht jeder hat. Und wahrscheinlich muss man schon etwas exzentrisch sein um ihn zu lieben. Für mich auf jeden Fall die ganz ganz große Duftliebe!
13 Antworten
2.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
3
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 26  
Der Duft mit den bösen Augen
Vor einigen Monaten sprach ich mit einer gut befreundeten Dame über ihre geplante Anschaffung eines neuen Autos, und wir nutzen einen Spaziergang zur Begutachtung potenzieller Kandidaten. Die verkündeten Mindestanforderungen lauteten nur 'nicht rot' und 'nichts Doofes', und so wurden mehrere Fahrzeuge angesehen, manche gar wohlwollend umrundet. Die meisten jedoch wurden mit 'so einen (ähnlichen) hat jemand, den ich nicht leiden kann' oder 'da ist der Tankdeckel auf der falschen Seite' gleich verworfen. Ich schlug schließlich ein schwarzes Auto vor (schwarz war ausdrücklich als Option genannt worden), das dort ganz friedlich parkte, und war ein wenig überrascht ob der Schärfe ihrer Ablehnung: 'Auf gar keinen Fall! Der guckt doch total böse!'

'Der guckt doch total böse!' - manchmal sind die Grundlagen unserer Kaufentscheidungen anderen nur schwerlich zu vermitteln, wie es scheint - man vergebe mir die Verwendung allzu (ein-)gängiger Geschlechterklischees - wieso sollte das bei Autos anders sein als bei Parfums?

So wie Eden von Cacharel, den hab' ich von Anfang an nicht sonderlich gemocht - und mit mir etliche andere Männer meines Alters, wenn ich mich recht daran erinnere. Mit Eden war bei uns Jungs nicht viel zu holen damals in den 90ern. Von paradiesischer Unschuld und Unbeflecktheit fehlt(e) damals wie heute jede Spur - ich erinnere mich stattdessen an eine engmaschig gewebte Dosenfruchtcocktailsüße und eine höchstens dreisternehotelseifige, grüne Blumigkeit, die sich wie ein schmieriger Firn auf die Atemwege legen. Eden ist ein Duft, der 'zart' und 'leise' gar nicht kann, sondern lautstark Präsenz einfordert, wo immer er sich zeigt - was (und hier erinnere ich mich vielleicht ungerechterweise falsch) oft auch ein Charakteristikum jener Trägerinnen war, die ihn für sich wählten.

In einem Kaufhaus hab' ich ihn unlängst noch mal gerochen - und trotz seiner ohne Zweifel großzügig vorgenommenen Reformulierung war der schwere und dumpfsüße Basisakkord gleich wieder da, an den ich mich erinnerte - und mit ihm eine fast reflexartige Verweigerungshaltung sich jenseits dieser Kopfnote in seinen weiteren Verlauf überhaupt noch zu vertiefen. So ist Eden mein 'Duft mit den bösen Augen' - einer, der unverändert weithin unberochen gleich ins Kröpfchen wandert.

Fazit: ein Duft von grünbleierner Süße ohne Zartheit oder Duftigkeit. Möglicherweise verbirgt er jenseits seiner Kopfnote ungeahnte Schönheit - ich bezweifle das - wie man auch in einem Auto 'mit bösen Augen' durchaus bequem fahren kann. Es kaufen (oder auch nur einsteigen) wird man dennoch nicht.
8 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

87 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 1 Jahr
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Cacharel DNA de luxe: grün, ein Hauch Gemüse, schöne Blumen, gekonnte Früchte und gutes Holz. Hier stimmt alles.
Jenseits von Eden?
Oui!
31 Antworten
Sweetsmell75Sweetsmell75 vor 2 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
*Grüne Giftblubberblase*
Eden ist Opulenz
zwischen bunter blumiger Tropenschwüle &
grünen DschungelSCHLINGpflanzen!
Echt heftiges Zeugs:)
31 Antworten
VerbenaVerbena vor 2 Jahren
7
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Blütenbe(s)täubt im Plastikparadies. Salbungsvolles süßes Gift. Rauschhafter Sog ins Verhängnis. Milchige Lumineszenz. Grünwahn… mit Blubb.
24 Antworten
FragillyFragilly vor 2 Jahren
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Lippenstiftgrün
zeichnet manisch
FruchtBlütenBlätter auf
regennackte Wachshaut
Ganzkörpergemälde im
floralengrüngrasdampf
Expressionismus
21 Antworten
YataganYatagan vor 5 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Grüner Schlingpflanzenduft: cremig, pudrig, würzig, undefinierbar, stark: die Ranken legen sich um deinen Körper und hüllen dich ein: fein!
9 Antworten
Weitere Statements

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