26.10.2023 - 03:20 Uhr
Taurus
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Taurus
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17
Nemo gefunden
Bei dem Namen Nemo wird wohl jeder seine eigene Assoziation haben. Die einen denken natürlich sofort an den gleichnamigen Kapitän aus Jules Vernes "20.000 Meilen unter dem Meer", andere an den kleinen A"NEMO"nenfisch, der verloren geht. Beide Figuren haben jedenfalls was recht maritimes.
Dieses Thema passt aber weniger zum Charakter des Duftes wie auch der Flakon, der mich persönlich an ein Y-Chromosom erinnert (da können andere wiederum eine Wünschelrute oder mit genügend Phantasie ein Peace-Zeichen oder mit noch mehr Kreativität einen unvollständigen Tetrapoden als Wellenbrecher interpretieren).
Dieser Nemo kommt jedenfalls in keinster Weise aquatisch rüber sondern eher holzig-würzig mit einer ordentlichen Ladung Kardamom. Nach ein paar Sekunden meint man etwas duschgeliges wahrzunehmen, allerdings Duschgel in Gut! Dazwischen eine ansprechende Mixtur aus Lavendel, Muskat, Patchouli, ein wenig harzigen Noten sowie eine dezente Spur Leder plus einem Hauch Zimt.
Das Ganze wunderbar maskulin, wird aber noch mal gesteigert durch eine raffiniert punktuiert eingesetzte Süße, bei der sich nicht direkt verorten lässt, ob sie floralen oder ggfs. fruchtigen Ursprungs ist. Ich denke, wenn man jetzt z. B. Ananas oder Beere schreiben würde, dass der ein oder andere tatsächlich jene zu schnuppern glaubt.
Bei dieser Qualität möchte man tiefer in den Duft eintauchen und wünscht sich demententsprechend noch mehr Haltbarkeit und Projektion, obwohl von beidem genug vorhanden ist.
Ad hoc fällt mir nichts Vergleichbares ein, aber man vernimmt eine gelungene Symbiose aus klassischen 70/80er Jahre Düften und aktuellen Kreationen. Gegebenenfalls hilft es einem weiter, wann man sich Z-14 von Halston mit zusätzlichen edleren holzigen und würzigen Nuancen vorstellt. Somit war Nemo tatsächlich seiner Zeit voraus und es gehört zu den Mysterien, warum er so schnell wieder eingestellt wurde.
Am Inhalt dürfte es nicht liegen, denn nach wie vor ist Nemo bei Liebhabern recht gefragt. Vermuten könnte man, dass Cacharel als Brand keine große Anziehungskraft gerade in punkto Herrendüfte hat und der Y-Flakon polarisiert, weil er zu progressiv und/oder zu wackelig wirkt. Heißt: anscheinend haben sich gar nicht mal so viele mit dem Duft tiefergehend befasst, sonst wäre es bestimmt bekannter und noch heute im Programm.
Dieses Thema passt aber weniger zum Charakter des Duftes wie auch der Flakon, der mich persönlich an ein Y-Chromosom erinnert (da können andere wiederum eine Wünschelrute oder mit genügend Phantasie ein Peace-Zeichen oder mit noch mehr Kreativität einen unvollständigen Tetrapoden als Wellenbrecher interpretieren).
Dieser Nemo kommt jedenfalls in keinster Weise aquatisch rüber sondern eher holzig-würzig mit einer ordentlichen Ladung Kardamom. Nach ein paar Sekunden meint man etwas duschgeliges wahrzunehmen, allerdings Duschgel in Gut! Dazwischen eine ansprechende Mixtur aus Lavendel, Muskat, Patchouli, ein wenig harzigen Noten sowie eine dezente Spur Leder plus einem Hauch Zimt.
Das Ganze wunderbar maskulin, wird aber noch mal gesteigert durch eine raffiniert punktuiert eingesetzte Süße, bei der sich nicht direkt verorten lässt, ob sie floralen oder ggfs. fruchtigen Ursprungs ist. Ich denke, wenn man jetzt z. B. Ananas oder Beere schreiben würde, dass der ein oder andere tatsächlich jene zu schnuppern glaubt.
Bei dieser Qualität möchte man tiefer in den Duft eintauchen und wünscht sich demententsprechend noch mehr Haltbarkeit und Projektion, obwohl von beidem genug vorhanden ist.
Ad hoc fällt mir nichts Vergleichbares ein, aber man vernimmt eine gelungene Symbiose aus klassischen 70/80er Jahre Düften und aktuellen Kreationen. Gegebenenfalls hilft es einem weiter, wann man sich Z-14 von Halston mit zusätzlichen edleren holzigen und würzigen Nuancen vorstellt. Somit war Nemo tatsächlich seiner Zeit voraus und es gehört zu den Mysterien, warum er so schnell wieder eingestellt wurde.
Am Inhalt dürfte es nicht liegen, denn nach wie vor ist Nemo bei Liebhabern recht gefragt. Vermuten könnte man, dass Cacharel als Brand keine große Anziehungskraft gerade in punkto Herrendüfte hat und der Y-Flakon polarisiert, weil er zu progressiv und/oder zu wackelig wirkt. Heißt: anscheinend haben sich gar nicht mal so viele mit dem Duft tiefergehend befasst, sonst wäre es bestimmt bekannter und noch heute im Programm.
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