23.10.2020 - 07:19 Uhr
Pollita
343 Rezensionen
Pollita
Top Rezension
55
Angriff der Klonkrieger
Der Titel dieser Star-Wars-Verfilmung erschien mir passend für die Parfumwelt heute. Wie oft stolpert man über einen weiteren Klon eines Kassenschlagers. Meist ist es Aventus, der von vielen, sowohl billigen als auch sehr hochpreisigen Marken kopiert wird. Oft sind es auch die Düfte von Roja Dove oder Tom Ford, die man oft in einen Flakon einer anderen Marke verpackt irgendwo wiederfindet. Und oft ist dieses Gewand, ist es etwa von Guerlain, identisch oder sogar schöner. Zumindest für meine Nase.
Aber neu ist das nicht, denselben Saft in eine andere Schüssel zu kippen. In den Neunzigern und zu Beginn der 2000er-Jahre wurde das auch schon praktiziert. Nur gab es nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, da das Internet ja gerade erst im Kommen war und so merkte das damals auch kein Mensch.
So kam es auch, dass mein Mann und ich den wunderbaren Égoïste von Chanel bereits kannten. Diese warmwürzige Kombination begleitete uns in unserer Jugend doch eine ganze Weile. Mit diesem Duft lernte ich Koriander schätzen und das nicht nur als Weihnachtsgewürz. Und in dieser ledrigen Aufmachung, umschmeichelt mit Tabak und Vanille, gefiel mir sogar der Zimt, der mich in Damendüften hingegen oft stört. Sogar eine Rose haben wir hier, die weder mir noch meinem Gatten aufgefallen wäre. Ansonsten hätte sich mein Mann in jungen Jahren auch nicht für diesen Égoïste-Klon entschieden, denn Rose ist bei ihm noch weniger beliebt als bei mir. (Anmerkung der Redaktion: Auch an mir werden nur diejenigen Düfte toleriert, bei denen die Rose nicht unmittelbar als solche erkennbar ist).
Égoïste hat Stil, ist zeitlos, wunderbar klassisch und alles andere als altbacken. Égoïste ist back to the roots, würde ich fast sagen, bei all den Süßlingen heutzutage, die auf diesen Tabak+Vanille-Zug aufspringen und mit dieser Kombination eine Weihnachsmarkt-Assoziation wecken wollen. Das tut Égoïste eben nicht, denn hier haben wir zwar auch etwas Süße im Fond, aber das ist ein Duft, der sich durch und durch gut an einem Mann macht. Wer sich echtes Neunziger-Gefühl wünscht, give this one a try!
Und jetzt hab ich euch natürlich immer noch nicht verraten, wie der Duft hieß, den Herr Pollito damals besaß. Es war der inzwischen eingestellte Route 66 Mystic Road, der anscheinend süß-zitrisch duften soll. Was er aber nicht getan hat. Denn das war ein sehr gelungener Klon vom Chanelschen Klassiker!
Herzlichen Dank an Chizza für die Probe.
Aber neu ist das nicht, denselben Saft in eine andere Schüssel zu kippen. In den Neunzigern und zu Beginn der 2000er-Jahre wurde das auch schon praktiziert. Nur gab es nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten, da das Internet ja gerade erst im Kommen war und so merkte das damals auch kein Mensch.
So kam es auch, dass mein Mann und ich den wunderbaren Égoïste von Chanel bereits kannten. Diese warmwürzige Kombination begleitete uns in unserer Jugend doch eine ganze Weile. Mit diesem Duft lernte ich Koriander schätzen und das nicht nur als Weihnachtsgewürz. Und in dieser ledrigen Aufmachung, umschmeichelt mit Tabak und Vanille, gefiel mir sogar der Zimt, der mich in Damendüften hingegen oft stört. Sogar eine Rose haben wir hier, die weder mir noch meinem Gatten aufgefallen wäre. Ansonsten hätte sich mein Mann in jungen Jahren auch nicht für diesen Égoïste-Klon entschieden, denn Rose ist bei ihm noch weniger beliebt als bei mir. (Anmerkung der Redaktion: Auch an mir werden nur diejenigen Düfte toleriert, bei denen die Rose nicht unmittelbar als solche erkennbar ist).
Égoïste hat Stil, ist zeitlos, wunderbar klassisch und alles andere als altbacken. Égoïste ist back to the roots, würde ich fast sagen, bei all den Süßlingen heutzutage, die auf diesen Tabak+Vanille-Zug aufspringen und mit dieser Kombination eine Weihnachsmarkt-Assoziation wecken wollen. Das tut Égoïste eben nicht, denn hier haben wir zwar auch etwas Süße im Fond, aber das ist ein Duft, der sich durch und durch gut an einem Mann macht. Wer sich echtes Neunziger-Gefühl wünscht, give this one a try!
Und jetzt hab ich euch natürlich immer noch nicht verraten, wie der Duft hieß, den Herr Pollito damals besaß. Es war der inzwischen eingestellte Route 66 Mystic Road, der anscheinend süß-zitrisch duften soll. Was er aber nicht getan hat. Denn das war ein sehr gelungener Klon vom Chanelschen Klassiker!
Herzlichen Dank an Chizza für die Probe.
43 Antworten