Les Exclusifs de Chanel

Boy 2016

7.9 / 10 476 Bewertungen
Boy ist ein beliebtes Parfum von Chanel für Damen und Herren und erschien im Jahr 2016. Der Duft ist frisch-pudrig. Es wird noch produziert.

Duftrichtung

Frisch
Pudrig
Blumig
Fougère
Zitrus

Duftnoten

LavendelLavendel MoschusMoschus ZitroneZitrone HeliotropinHeliotropin CumarinCumarin französische Rosengeraniefranzösische Rosengeranie GrapefruitschaleGrapefruitschale OrangenblüteOrangenblüte SandelholzSandelholz VanilleVanille MoosMoos RoseRose

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.9476 Bewertungen
Haltbarkeit
7.3416 Bewertungen
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6.8417 Bewertungen
Flakon
8.2383 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.5141 Bewertungen
Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 06.04.2024.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion „Les Exclusifs de Chanel”.

Rezensionen

21 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 80  
Keine leichte Aufgabe für Olivier Polge.
Bevor Olivier Polge diesen Duft kreiert hat, könnten ihm folgende Gedanken durch den Kopf gegangen sein:

Es ist der erste Duft der Serie, der für Herren gedacht ist, also darf er nicht zu speziell sein, sondern soll möglichst ein breites Spektrum ansprechen. Das birgt natürlich die Gefahr, dass er für alle die Verwender zu brav wirkt, die etwas Spektakuläres suchen. Aber sind das die Kunden, die üblicherweise in eine Chanel-Boutique gehen? Eben nicht. Denn anders als z.B. bei den Privé-Linien von Dior oder Armani, ist das Sortiment der exclusiven Chaneldüfte kaum ausserhalb der Boutiquen zu bekommen.

Chanel-Düfte sind bisher keinem Trend hinterher gehechelt, haben aber auch noch keinen Trend gesetzt. Es muss also weder auf den Gourmand- noch auf den Oud-Zug aufgesprungen und das Rad auch nicht neu erfunden werden. Vielmehr soll jeder Kunde, oder jede Kundin, die den Duft für einen Mann aussucht das Parfum angenehm empfinden. Der Duft durfte keinesfalls polarisieren.

Offensichtlich soll der Duft idealerweise auch eine Klientel ansprechen, die sich mit der Biografie von Coco Chanel schon befasst hat, denn wer das nicht getan hat, der könnte beim Namen des Duftes vermuten, dass er auf besonders junge Käufer abzielt. Aber "Boy", das war der Spitzname von Arthur Capel, dem Liebhaber von Coco Chanel, der ihr den Start in die eigene Karriere ermöglicht hat und der bei einem Autounfall ums Leben kam. Arthur Capel war erfolgreicher Geschäftsmann und stammte aus einer Industriellendynastie. Ein neureicher Playboy war er also nicht und so sollte auch der Duft eine gewisse Seriosität ausstrahlen.

Nun, wenn ich all diese Gedanken zugrunde lege, dann hat Olivier alles richtig gemacht. Aber das Ergebnis ist eben ein relativ unspektakulärer edler Herrenduft. Die fast unvermeidbare Lavendelnote zieht sich durch den gesamten Ablauf des Parfums, das sich als freundlich weicher Fougereduft zeigt und dem ich bei aller Seriosität doch ein paar freche Effekte gegönnt hätte. Schließlich war Arthur Capel nicht nur Industrieller, sondern auch ein Mann, der schnelle Autos, die Rennbahn und eben einen recht illustren Freundeskreis liebte. So aber ist das ein Duft, bei dem es mir schwer fällt, ihn wirklich im Duftgedächtnis abzuspeichern. Ich finde keinen Wiedererkennungswert, keine besondere Note, erst recht keine Verlockungen, sondern Schönheit, Zuverlässigkeit und Eleganz. Ich möchte fast ketzerisch behaupten, Allure Homme, Antaeus und erst recht Pour Monsieur haben mehr Charakter als Les Exclusif de Chanel-Boy. Aber vielleicht ist das ja nur der Auftakt zu einer Reihe weiter Herrenparfums. Coco sind damals ja noch ein paar schillernde Männer über den Weg gelaufen, die vielleicht zu aussergewöhnlicheren Duftkreationen animieren könnten. Wir dürfen gespannt sein, ob russischen Großfürsten oder englischen Politikern auch noch einmal ein Duft in der Exclusif-Linie gewidmet wird.

Ich glaube, Coco Chanel hätte zu Olivier Polge gesagt: Junger Mann, nicht so zaghaft, das können Sie besser!
30 Antworten
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Atanarjuat

31 Rezensionen
Atanarjuat
Atanarjuat
Top Rezension 81  
Lanzen brechen
Ich fühle mich sehr wohl hier bei euch. Und das so richtig. Kein anderes Forum, das meinen Interessen entspricht, hat ein Niveau wie dieses hier. Dafür vorab schon einmal ein großer Dank!
Mitunter musste ich aber in letzter Zeit auch vermehrt Statements und Kommentare lesen, die mich nachdenklich machen. Von „Schenkelspreizer(n)“ und „Büchsenöffner(n)“ war die Rede, von „Pantydropper(n)“. Solch verquere Weltbilder - hier?! Ja, willkommen in der Wirklichkeit, Atanarjuat! Natürlich wohnt der gesellschaftliche Spiegel auch hier, hält beim Bedienen vieler Klischees nicht inne, Stereotypen werden als absolut wirklich und wahrhaftig angesehen. Menschen sind aber manchmal so überhaupt nicht diese Klischees, andere wahrscheinlich entsprechen ihnen ganz genau.

Für „Boy“ möchte ich deshalb eine Klischee-Lanze brechen. Nein. Mehrere Lanzen brechen.

Zunächst einmal eine kleine, die Lanze als klassischer Fougére-Duft. In dessen Duftkategorie passt „Boy“ natürlich wunderbar hinein: Lavendel, Cumarin, Geranie, etwas Zitrisches. Cumarin, das ich meist sehr mag, ist wahrnehmbar, der Lavendel zu Beginn ebenso. Kein winterfester, karger Kühllavendel, eher einer, der in der Sonne - vom Wind getragen - hin- und herwogt. Südfrankreich, Juli, morgens – es ist noch nicht so heiß. Der ganze Beginn gerät etwas verquer, etwas Störrisches ist da, vielleicht eine Charakternuance Arthur Edward Capels?

„Ich möchte jetzt doch lieber Diana Lister Wyndham heiraten. Aus reiner Notwendigkeit, versteht sich. Hat ja nichts mit Liebe zu tun, kommt aber besser in der Gesellschaft an.“ Der Freigeist Capel!? Haha, dass wir nicht lachen! Aber da ist es wieder, das Scheinen und Sein in der Gesellschaft…Eine Auseinandersetzung also mit Coco? Nein, nein, dies führe alles jetzt doch zu weit!
Dieser kleine Zwist zwischen dieser bösen Nuance und dem blanken Schönen wohnt diesem Start inne und das macht das Ganze recht interessant. Auf der Haut ahnt man dann schon eine vanillige Moschussüße, auf Kleidung strahlt der Beginn noch länger ab. Es wird schließlich pudrig-elegant – ja, ein recht klassischer Fougére, keiner, der Experimente macht, Komponenten einfach austauscht. #issara

Kollege Parma erkennt die „Allure-Homme-DNA recht deutlich“. Dem kann ich als Kenner aller Allure-Hommes nur zustimmen. Man – mit einem „n“ – fühlt sich sofort irgendwie zuhause, war bereits mehr als einmal hier. Ein Hauch grüner Frische bleibt bis zum Schluss, der nichts vom „Großvater“ oder sonst irgendwem hat. Klischees? Anscheinend zu viele, zu wenig gedankliche Freiheit!

Da sind wir schon bei der nächsten Lanze, die gebrochen werden muss. Für wen ist das Eau de Parfum jetzt? Freundinnen und Freunde: für euch alle. Wir hatten das doch bereits zu Beginn: Es. Ist. Egal. Jeder darf den hier tragen, jeder darf ihn (nicht) mögen. Aber in eine Ecke gehört er nicht. StereotypdenkerInnen? Tschüss, auf Wiedersehen! Vielleicht möchte Olivier Polge auch genau dies abbilden, den Ritt auf der Rasierklinge (#barbershop) beider Geschlechter. Alles für alle. „Boy“ als Abbild nicht allein des jungen Mannes A. E. Capel, sondern eines der Beziehung der beiden Verliebten Chanel und Capel? Das mag sein – und dieses Mal gar nicht so weit hergeholt.

Überhaupt haben sich in den letzten Jahren Erwartungen und Anforderungen in der Gesellschaft ge- und verändert. Es geht darum, über die Befreiung der starren und sich veränderten Geschlechterrollen nachzudenken. Manche von uns sind noch überfordert, niemand nehme sich da ganz heraus. Aber eine Denkweise, die widerspiegelt: „Sei so, wie du bist!“ – geschlechterunabhängig – kann nur das Ziel sein. „Boy“ ist so! Er riecht auf jeder Haut auch anders. Ich mag ihn auf der meiner Frau, da ist er etwas pudriger, bei mir riecht er etwas barbershoppiger. Weil ich das jetzt will? Vielleicht auch nur ein Klischee meiner Gehirnwindungen, wer weiß das schon?!

Das letzte Lanzebrechen ist recht einfach. Wann trägt man so etwas? Wann man will. Da mache ich es mir natürlich buchstäblich leicht, aber auch hier: Freiheit bittesehr. Frau und Mann wirken an und für sich mit dem Duft, nicht wegen des Duftes. „Boy“ trägt sich mit seiner grünen Frische sehr schön in wärmeren Gefilden und punktet nach Mutation später durch seifig-cremige Wärme in der Kühle. Was du dann dabei an Kleidung trägst - völlig egal. Toll!

Für mich ist Olivier Polge – abermals nach wochenlanger Testerei und mehreren Anläufen (ich habe wohl meine Schwierigkeiten mit ihm und hatte dabei einige Déjà-vus…) – ein grundklassischer bester Fougére der ganzen weiten Welt gelungen. Das geht natürlich alles krautiger, würziger, schärfer, maskul….nein, Letzteres nicht. Das wollte ich ja verhindert wissen…

„Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. Laut.“
(Coco Chanel)

29 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Versailles

21 Rezensionen
Versailles
Versailles
Top Rezension 54  
Ein klassischer Fougère
In den Les Exclusifs gibt es gegenwärtig zwei Düfte, die nach Persönlichkeiten benannt sind: "Misia" und "Boy". Fans der Marke Chanel ist bereits bekannt, dass Arthur Edward "Boy" Capel (1881-1919) von 1908 bis zu seinem Tod 1919 Liebhaber und finanzieller Förderer Coco Chanels war. Wie groß der Einfluss wirklich war, den der gebürtige Engländer Boy auf Coco Chanels Leben und damit auf das Modehaus Chanel hatte, ist hingegen vielen weniger bewusst. Boy ist bis heute omnipräsent bei Chanel. Er war der Mann, der aus der jungen Frau "Coco" endgültig Coco Chanel machte. Es ist daher treffend, wenn Coco Chanel später selbst über ihn sagte: "He gave birth to me". Boy lernte die damals 26-jährige Näherin 1908 bei dem gemeinsamen Freund, Pferdenarren, Polospieler und ihrem damaligen Liebhaber, Etienne Balsan, kennen. Im Gegensatz zu Balsan galt Boys Familie als 'neureich', das familiäre Vermögen war kaum eine Generation alt. Sein britischer Vater hatte sein Vermögen mit der Veschiffung von Kohle gemacht, die Mutter, eine Französin, war Coco Chanel nicht unähnlich, was wohl auch neben ähnlichen Temperamenten von Coco und Boy die Anziehung zwischen den beiden begründete. Boy war der Erste, der entdeckte, dass in Chanel eine vorzügliche Geschäftsfrau steckte. Schnell wurde er nicht nur ihr Liebhaber, sondern war auch Lehrer und Transformator. Er war es, der Chanel in die Welt der Künste, Philosophie, Politik, Musik und Literatur einführte, Er war es, der ihren Geschäftssinn weckte, sie modisch inspirierte und es wagte, die bereits damals kratzbürstige Coco offen zu kritisieren ["You acted badly", "You lied", "You were wrong"]. Er war es, dem Chanel ihre lebenslange Sammlerleidenschaft für die kunstvoll gefertigten asiatischen Holzfächer, die sog. Coromandeln, verdankte. Er war es, der die ersten Entwürfe Chanels aus Jersey von einem Maßschneider aus Tweed nachschneidern ließ. Er war es, der mit ihr die Boutique in dem Luxusbadeort Deauville eröffnete. Er war es, der ihr über seine gesellschaftlichen Kontakte neue Kundinnen zuführte. So fortschrittlich Boy in seinem Denken für die damalige Zeit vielfach war, ordnete er letztlich doch seine Gefühle den beruflichen Ambitionen und eigenen Prinzipien unter. Er hat Coco Chanel nie geheiratet und unterhielt auch während der Beziehung weitere Beziehungen bzw. heiratete 'standesgemäß' eine Engländerin, Diana Wyndham. [Während der kurzen Ehe des charakterlich inkompatiblen Paares "glänzte" Boy die meiste Zeit durch Abwesenheit, da er die Zeit lieber seinen Freundinnen oder beruflichen Ambitionen widmete.]

Duft:
Wenn man sich die Kritiken zu „Boy“ hier im Forum betrachtet, stößt man unweigerlich auf den Begriff fougère. Der erste Duft, der das Wort fougère (frz.: Farn) bereits im Namen trug, war der „Fougère Royal“ von Houbigant 1882. Bei dieser Duftfamilie bildet klassischerweise Lavendel die Kopfnote, während Kumarin oder Eichenmoos in der Basis enthalten sind. Kumarin ist dabei eine synthetische Komponente, die z.B. aus Tonkabohnen gewonnen werden kann.
Wie riecht der Duft nun? Die Lavendelnote ist von Anfang an gut erkennbar und während des gesamten Duftverlaufes der Hauptakteur. Sie riecht dabei nicht altbacken und auch nicht zu holzig-herb. Der Duft hat wie auch die anderen Düfte des Hauses die ‚typische Chanelnote‘, die ihm Eleganz verleiht. Eingebettet wird der Duft von Sandelholz und Vanille, die ihn weicher machen, sodass er, obwohl er von Chanel als Männerduft vermarktet wird, auch mit Leichtigkeit von einer Frau getragen werden kann. Die Kumarinnote wird oft mit „frisch gemähten Gras“ bzw. „Heu“ verglichen. Tatsächlich hat es einen leicht süßlichen Geruch, der später in eine intensive, würzig-aromatische Duftnote umschlägt. Zusätzlich sind in der Basis durch das Eichenmoos leicht grüne Untertöne wahrnehmbar. Wenn ich den Duft trage bemerke ich auch, dass er zirkuliert, soll heißen: immer wieder zu seiner Ausgangsnoten zurückkommt, sich wiederholt. Ich habe die Inhaltsstoffe und den –aufbau von dem historischen „Fougere Royal“ (1882) und „Boy“ (2016) verglichen. Dabei fällt auf, dass „Boy“ mehr mit dem historischen „Fougère Royale“ gemeinsam hat als mit anderen heutigen Düfte, die als moderne Fougère gelistet sind (z.B. Kouros, Armani Code, Eternity for Men, Azzaro Pour Homme). Der Duft ist insofern eher eine Rückbesinnung auf die Wurzeln des Fougère. Vielleicht hat der echte Arthur Capel ja sogar den „Fougère Royale“ getragen. Dies bleibt allerdings spekulativ. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass „Boy“ elegant ist, pudrig mit vanilligen und grünen Untertönen, würzig-aromatisch und nach Lavendel riecht.

Chanel: "1919, the year I woke up famous and I lost everything". Chanel betrauerte 1919 einen doppelten Verlust. Sie verlor nicht nur Boy durch einen Autounfall, sondern erlitt kurz vor dessen Tod auch einen Fehlgeburt, infolgedessen sie später nie mehr eigene Kinder haben konnte. Mit der großzügigen Erbschaft, die ihr Boy testamentarisch vermachte, erwarb sie die letzten Spuren, die er auf dieser Erde hinterlassen hatte: das Ferienhaus Bel Respiro, dessen Inneneinrichtung sie in den heute charakteristischen Firmenfarben streichen ließ [beige und schwarz für die Rollläden als Zeichen der Trauer]. Zusammenfassend äußerte Chanel über ihn: "He was the only man I ever loved. He died. I have never forgotten him. He was the great chance of my life...He was for me my father, my brother, my whole family".

15 Antworten
9
Duft
Susan

139 Rezensionen
Susan
Susan
Top Rezension 43  
Schleierhaft schön…….
Mit BOY stellt das Haus Chanel einmal mehr sein Talent für mühelose Eleganz unter Beweis.

Wobei „mühelos“ nun keineswegs mit „schlicht“ oder gar „langweilig“ verwechselt werden darf…..

Ganz im Gegenteil.

Folgt man dem Duftverlauf mit gebührender Aufmerksamkeit, so wird man feststellen, dass sich hinter der besagten „mühelosen Eleganz“, ein beeindruckender und exzellent austarierter Facettenreichtum verbirgt….. und genau das ist die Kunst, die kaum jemand so gut beherrscht, wie Chanel…..

In BOY versammelt sich eine Vielzahl unterschiedlichster Dufteindrücke….

Wir finden fougèreartige, zitrische, aromatische, florale, grüne, mäßig süßliche, pudrige und sogar unterschwellig animalische Aspekte…..

Und wie nahezu immer bei Chanel, bleibt jede einzelne Komponente im Bereich der Andeutung…..wird zu keinem Zeitpunkt allzu konkret, zu substantiell oder gar dominant…..ähnlich einem Aquarell, dass die Farben zwar grundsätzlich erkennen lässt, sie aber niemals vollständig sättigt, und seinen Fokus vielmehr auf zart fließende Verläufe denn auf klare Begrenzung legt……

BOY ist ein frischer, zart-schillernder, federleichter und dezent pudriger Duft, der sich - für mein Empfinden - keiner der vielen, in ihm verborgenen, Duftrichtungen vollständig zuordnen lässt…….

Er bleibt im wahrsten Sinne des Wortes „schleierhaft“ schön……

PS: BOY ist mindestens unisex…..wenn nicht gar mit Tendenz zum Weiblichen…..
16 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
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Haltbarkeit
8.5
Duft
Achilles

88 Rezensionen
Achilles
Achilles
Top Rezension 35  
(Boy)s wanna be her
Warum dieser Titel? Weil ich im Thread über Boy "feminin-vintage", "einen für Frauen tragbaren Männerduft", "definitiv ein Frauenduft" etc. pp. gelesen hab. Dem muss ich klar widersprechen. Dann sollten aber definitv mehr Boys diesen Her-Duft tragen, wenn es so wäre....ist aber generell eh nicht so einfach, da eine Frau/Mann-Zäsur zu ziehen, denn jeder soll tragen was ihr/ihm gefällt. Und außerdem läuft im Hintergrund Peaches.

Wenn meine Vorposterin in ihrem trefflichen Kommentar "Chanel-Düfte sind bisher keinem Trend hinterher gehechelt" schrieb und ich darunter kommentierte: "Bleu de Chanel? Sehr im Abwasser-Trend", dann meinte ich es auch so. Mit Bleu de Chanel schwamm man ziemlich treffsicher auf der Sauvagefrischewelle, beliebt sind die Düfte ja, aber um die gehts ja hier nicht.
Da ich Boy nun testen durfte, weiß ich jetzt präziser, was Turandot gemeint hat.

Boy ist vom Ansatz her ein straighter, absolut klassischer Fougere 2.0 im Barbershop Style. Das ist per se erstmal ein ganz klar männlicher Duft, bzw sind Fougeres von Haus aus so definiert. Wer die alten Rasierwasser seiner Väter, Onkel oder Opas kennt, weiß was ich meine. Wer schon mal Pomade bestellt hat und dazu Proben von Alpa, Bernoth, Lucky Tiger, Pinaud, Dapper Dan, Clubman und wie sie alle heißen in ihren Plastik oder geschliffenen Glasflakons mitgeliefert bekommen hat, weiß es auch. Die haben alle diese Lavendel-Cumarin-Sandelholz-Eichenmoos-Zitrone-Kombination. Es ist ganz typisch Fougere, ich weiß nicht, wie ich es klarer ausdrücken soll, wenn das Ziel ein Barbershopduft war, dann ist es hier mehr als erreicht. Denn der Duft ist an sich, ohne Etikett oder wäre es ein Blindtest, stark! Es ist nichts Besonderes, nichts Neues, nichts was dringend nötig gewesen wäre! Aber wenn dem feinen Herrn noch ein Nobelfougere im Duftschrank fehlt, und der Taler locker hüpft, warum nicht Boy?! Ich glaube, einen teureren Easy-Going-Fougere kenne ich nicht. Männlich, elegant, lässig, oldschool, Allrounder.

Boy Capel habe ich übrigens schon vor einem Jahr hier festgehalten: http://www.parfumo.de/Parfums/Roja_Parfums/Reckless_pour_Homme/Kommentare/74639. Wer den Kommentar lesen mag, wird feststellen, dass die Elemente des Duftes weitgehend übereinstimmen und ich auch zu einem ähnlichen Fazit gekommen bin. Beide Male rieche ich Rasierseife, klassischen Einschlag, erstklassigen Duftverlauf. Seife! Feiner Seifenakkord. Der Roja hat klar mehr Tabak und Vetiver, da ist Boy eben ein Boy und kein Man. Der Duft ist aber wirklich keineswegs unmännlich.

Boy hat zusätzlich noch einen leicht süßen Verlauf, der sich im Laufe der Zeit verstärkt, könnte Cumarin sein (ich mag es sehr!) oder Orangenblüte, oder Heliotropin? Sehr aromatisch und weich. Vielleicht hat das manche zu dem Urteil bewogen, es könnte eher ein Damenduft sein, da diese sehr narkotisch sind und hier vielleicht schon für manche überdosiert. Doch da gibt es wesentlich passendere Herrendüfte, die als Frauenparfums durchgehen könnten, Boy nicht! Wer die klassischen Fougeres kennt und liebt, wird auch Boy lieben, denn die klassichen Fougere-Anteile überwiegen letzten Endes. Und klar, es steht doch außer Frage, wer welchen Duft tragen darf, diese weibl./männlich-Definition hab ich hier angewandt, weil es dann leichter zu kategorisieren war. Ob ich ihn nun aber Lavendel und Seife zu einem Chanel-Preis brauche? Weiß ich nicht. Fougere von Bernoth (1925) als Beispiel dieser Duftgattung ist ebenfalls ein feines Wässerchen, und bietet zudem noch Kirschholz und rauchige Elemente. Für einen Bruchteil des Preises. Muss jeder selber wissen. Das hier ist High-End-Hochpreis Fougere und einen Test allemal wert, da es die Klassiker in der Chanel-Linie vertritt und diese es einfach wert sind, getestet zu werden.
20 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

132 kurze Meinungen zum Parfum
GandixGandix vor 2 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
If I were a Boy...
Der Auftakt noch etwas unrund
Krautig
Wird es perfekt
Lavendel-Zitrus-Creme-Vanille-Understatement
Filigraner Traum.
25 Antworten
PollitaPollita vor 3 Jahren
7
Duft
Ein zitrischer Nerolibub im schicken Outfit. Chanel-typische Eleganz mit trockenem Charme auf moosigem Fond. Gemacht für Buben und Mädels :)
23 Antworten
Konst121Konst121 vor 3 Monaten
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Chanels private Barber für Boys
Auch ohne Bart
Aftershave aus Puder
Lavendelnille auf glatter Haut
Lässt das Modelface strahlen
26 Antworten
MrWhiteMrWhite vor 8 Jahren
7.5
Duft
Chanel führt gerade eine Rückrufaktion durch: Flakons mit der Aufschrift "Boy" werden kostenlos mit Aufklebern "Grandpa" versehen *g*
13 Antworten
EveMistEveMist vor 6 Jahren
8
Flakon
8
Haltbarkeit
10
Duft
Gender-Hokuspokus - ein mild zitrischer Hermaphrodit im sanften Lavendelkostüm. Eindeutig zweideutig unisex & beruhigend schön
13 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen zu Boy

Rivegauche in Herren-Parfum
Highflyer:,Nach meinen Infos wird es nur eine 'Umbenennung' sein in EdP. Eine Änderung der Duftkonzentration...

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