07.06.2011 - 16:20 Uhr
Turandot
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Turandot
Top Rezension
55
Die private Welt der Gabrielle Chanel
Den Stil von Coco Chanel finde ich so spannend, weil er mir so widersprüchlich vorkommt. Eigentlich nicht nur ihr Stil, sondern ihre Persönlichkeit. Da ist auf der einen Seite Schlichtheit, Glätte, Schwarz-Weiss, Beige, klare Formen, einfache Schnitte, auf der anderen Seite opulenter Modeschmuck, kiloweise auf Tweed getragen, harte Arbeit und unermüdlicher Fleiß, ihre Freude, Kostümfeste zu geben und sich selbst aufwendig zu verkleiden, und nicht zuletzt ihr Appartment, das von Samt, üppigen Portieren, barocken Dekorationen und ihren berühmten Koromandel-Paravants überladen war. Sie waren es also, die diesem Duft 2007 den Namen gaben. Coco selbst hat diesen Duft also niemals kennen gelernt. Ob sie ihn gemocht hätte? Ich lasse diese Frage einfach erst mal offen.
Mit den Zutaten zu Coromandel hält sich Chanel offensichtlich bedeckt. Ich bin eine ganze Zeitlang auf der Suche nach ein paar Tröpfchen dieses Parfums gewesen und nun steht eine üppige Abfüllung vor mir und ich erwarte nichts weniger als ein großartiges Parfum.
Von Chanel-Parfums bin ich gewöhnt, mich ihnen mit Geduld zu nähern. Nicht wenige Parfumo-Mitglieder haben auch die Erfahrung gemacht, dass die Kopfnote bisweilen, na sagen wir mal verblüfft. Das ist bei No.19 nicht anders als bei No.5, bei dem mancher sich erst einmal durch den Auftakt schnuppern muss, um das Herz des Parfums zu verstehen. Und bei Coromandel geht mir das ebenso. Hier sind es nicht Aldehyde, die mir befremdlich vorkommen, sondern es erstaunt mich eine deutliche Patchouli-Note. Wer meine Vorlieben halbwegs kennt, weiss, dass ich Patchouli eigentlich gerne kühl, rauh, muffig und dunkel mag. Aber in Coromandel ist Patchouli cremig und weich und ich bin erstaunt, dass mir das dennoch so gut gefällt. Und genauso weich entwickelt sich Coromandel auch weiter, ausgeglichen und samtig, dabei überaus dezent und doch äusserst effektvoll.
Und wieder kommt mir Coco Chanels Stil in den Sinn. Kostbare Stoffe, einfache Schnitte verbrämt mit barocken Bordüren, aber so bequem wie eine zweite Haut.
Sobald sich der Hauch von Patchouli in den Hintergrund zurückgezogen hat, durchaus aber noch präsent ist, übernehmen nahtlos kostbare Hölzer und weiche Ambernoten das Thema. Das hört sich unspektakulär an, aber ist so wunderbar komponiert, dass es bei mir Begeisterung auslöst. Noch nach Stunden zeigt sich Coromandel unverändert weich, ein ganz kleines bisschen harzig, mit feiner warmer Basis-Note und doch ist es trotz seiner Zurückhaltung eigenwillig und selbstbewusst.
Nun, ich denke, ich kann die Frage, ob Coco Chanel Coromandel gemocht hätte mit "ja" beantworten. Der Duft ist elegant wie sie, aussergewöhnlich wie sie, interessant wie sie und widersprüchlich wie sie, denn ich kenne keinen anderen dezenten Duft, der so auffallend ist, bzw. keinen extravaganten Duft, der so dezent ist.
Mit den Zutaten zu Coromandel hält sich Chanel offensichtlich bedeckt. Ich bin eine ganze Zeitlang auf der Suche nach ein paar Tröpfchen dieses Parfums gewesen und nun steht eine üppige Abfüllung vor mir und ich erwarte nichts weniger als ein großartiges Parfum.
Von Chanel-Parfums bin ich gewöhnt, mich ihnen mit Geduld zu nähern. Nicht wenige Parfumo-Mitglieder haben auch die Erfahrung gemacht, dass die Kopfnote bisweilen, na sagen wir mal verblüfft. Das ist bei No.19 nicht anders als bei No.5, bei dem mancher sich erst einmal durch den Auftakt schnuppern muss, um das Herz des Parfums zu verstehen. Und bei Coromandel geht mir das ebenso. Hier sind es nicht Aldehyde, die mir befremdlich vorkommen, sondern es erstaunt mich eine deutliche Patchouli-Note. Wer meine Vorlieben halbwegs kennt, weiss, dass ich Patchouli eigentlich gerne kühl, rauh, muffig und dunkel mag. Aber in Coromandel ist Patchouli cremig und weich und ich bin erstaunt, dass mir das dennoch so gut gefällt. Und genauso weich entwickelt sich Coromandel auch weiter, ausgeglichen und samtig, dabei überaus dezent und doch äusserst effektvoll.
Und wieder kommt mir Coco Chanels Stil in den Sinn. Kostbare Stoffe, einfache Schnitte verbrämt mit barocken Bordüren, aber so bequem wie eine zweite Haut.
Sobald sich der Hauch von Patchouli in den Hintergrund zurückgezogen hat, durchaus aber noch präsent ist, übernehmen nahtlos kostbare Hölzer und weiche Ambernoten das Thema. Das hört sich unspektakulär an, aber ist so wunderbar komponiert, dass es bei mir Begeisterung auslöst. Noch nach Stunden zeigt sich Coromandel unverändert weich, ein ganz kleines bisschen harzig, mit feiner warmer Basis-Note und doch ist es trotz seiner Zurückhaltung eigenwillig und selbstbewusst.
Nun, ich denke, ich kann die Frage, ob Coco Chanel Coromandel gemocht hätte mit "ja" beantworten. Der Duft ist elegant wie sie, aussergewöhnlich wie sie, interessant wie sie und widersprüchlich wie sie, denn ich kenne keinen anderen dezenten Duft, der so auffallend ist, bzw. keinen extravaganten Duft, der so dezent ist.
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