20.01.2019 - 05:41 Uhr
SchatzSucher
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37
Keine Scheu vor Chypredüften, sie beißen nicht
Es gibt ja eine schier unüberschaubare Auswahl an Chypredüften, wobei mir persönlich der klassische Aufbau mit dem frischen hesperidischen Start, dem blumigen Herz und und der herben eichenmooslastigen Basis am besten gefällt. Schmückendes Beiwerk wie z.B. ein Hauch von Animalik (aber bitte nur einen Hauch), Patchouli zum erden, Vetiver oder Sandelholz, ist ebenfalls gern gesehen.
So manch eine/einer mag sich von Chypredüften eher abgestoßen fühlen, zu herb, zu barsch, zu rauh, zu dies, zu das. Das ist nachvollziehbar, sind unsere Duftempfindungen und -vorlieben doch so unterschiedlich wie die große Welt der Düfte und nicht jeder mag es sonderlich herb.
Aber ich bin der Meinung, daß sich bei den grünen Chypredüften der klassischen Machart ein Blick bzw. ein Schnüff lohnt.
Diorella (schon der Name klingt so liebenswert) ist einer dieser Schätze, an denen meine Nase zu gern hängen bleibt.
Aus der großartigen Hand Edmond Roudnitskas stammend, im Jahre 1972 auf den Markt gebracht, welches auch noch mein Geburtsjahr ist, ausgewogenes Verhältnis von Zitrus, Blumen und Moos und auch noch unaufdringlich, der Duft muß mir doch gefallen oder?
Und wie!
Was ich hier bei Diorella äußerst interessant finde, ist die nahe Verwandtschaft zu Eau Sauvage, ebenfalls von Herrn Roudnitska kreiert.
Zu Eau Sauvage habe ich nie so richtig den Zugang gefunden. Ein hervorragender Duft, gar keine Frage, doch für mich zu herb, zu ernst und ich fühlte mich nie richtig wohl mit dem Duft.
Doch Diorella wurde um einige Aspekte erweitert und so für mich zu einer schönen Alternative zu Eau Sauvage.
Wenn man mal die Duftpyramiden vergleicht, finden sich einige Übereinstimmungen, vom zitrischen Start bis hin zur moosigen Basis.
Diorella hat man gewissermaßen entbittert und aufgeheitert, das merkt man schon im Auftakt. Wo Eau Sauvage schon recht herb startet, geht es bei Diorella gleich sonniger und freundlicher los, fehlen ja hier die herb-würzigen Bestandteile, die durch nicht näher definierte grüne Noten und einen Hauch Melone ersetzt wurden.
Im Herzen, wo Eau Sauvage seinen ernsthaften Weg fortsetzt, scheint bei Diorella bereits die Sonne mit vielen Blüten, aus denen hauptsächlich Jasmin und Nelke hervortreten. Diese blumigen Aspekte sind nicht süß und nicht zu opulent. Ich habe gelesen, daß man bei Diorella den Hedionanteil erhöht hat auf 8% im Vergleich zu Eau Sauvage 2 %. Das mag den freundlicheren und heitereren Eindruck auch mit erklären.
Zur Basis hin zeigt Diorella dann auch sein herbes und moosiges Wesen, ist aber in keinster Weise streng oder abweisend, was ich beim Eau Sauvage immer empfunden habe.
Diorella lächelt mich förmlich an, während Eau Sauvage dies bei mir nicht vermag.
Ich ordne Diorella eindeutig die Farbe Grün zu, ist es aber ein wesentlich helleres Grün als bei Dioressence. Diorella ist zarter, zierlicher und wesentlich weniger opulent als Dioressence. Ich finde Diorella braucht etwas höhere Temperaturen, um richtig zur Geltung zu kommen. An einem kalten Wintertag wie heute könnte der Duft etwas untergehen. Diorella ist absolut nicht aufdringlich, also sehr bürotauglich, für die Freizeit ebenfalls bestens geeignet. Die Haltbarkeit ist für einen doch eher leichteren Duft sehr ordentlich, 6-7 Stunden sind drin, nach 2 Stunden wird es hautnah aber immer noch gut wahrnehmbar.
Wer sonst eher Abstand bei Chypredüften gehalten hat, mag gern einmal Diorella probieren, hier knarzt es nicht, der Duft ist durchgehend heiter und freundlich und erschlägt nicht.
Auch hier gestatte ich mir die Anmerkung, daß Diorella zu den klassisch gestalteten Düften gehört, die ohne weiteres auch von Herren getragen werden können. Auch die Herren, die eine gewisse Scheu vor Blumen haben, können unbesorgt sein, hier ist alles sehr ausgewogen. Das wäre vielleicht eine Alternative, wenn jemand bei Eau Sauvage auch so empfindet wie ich. Da darf Diorella gern als Diorello durchgehen.
Ich habe in diesem Fall die aktuelle Version von Diorella kommentiert, die Vintage-Version kenne ich leider (noch) nicht. Diese war sicher in allen Punkten reichhaltiger, besonders was Eichenmoos betrifft. Aber über das müßige Thema Reformulierungen müssen wir jetzt nicht diskutieren.
Wenn mir die frühere Version von Diorella mal in die Hände kommt, werde ich der aktuellen Version wahrscheinlich die kalte Schulter zeigen. Doch so wie ich sie jetzt kenne, gefällt sie mir sehr und die klassische Machart läßt sich sehr gut erkennen. Mir ist übrigens bewußt, daß Diorella und Eau Sauvage keine Duftzwillinge sind, sondern lediglich etwas engere Verwandte, sowohl mit Gemeinsamkeiten als auch mit Unterschieden. Man merkt auf jeden Fall, daß sie von derselben meisterlichen Hand kreiert worden sind.
So manch eine/einer mag sich von Chypredüften eher abgestoßen fühlen, zu herb, zu barsch, zu rauh, zu dies, zu das. Das ist nachvollziehbar, sind unsere Duftempfindungen und -vorlieben doch so unterschiedlich wie die große Welt der Düfte und nicht jeder mag es sonderlich herb.
Aber ich bin der Meinung, daß sich bei den grünen Chypredüften der klassischen Machart ein Blick bzw. ein Schnüff lohnt.
Diorella (schon der Name klingt so liebenswert) ist einer dieser Schätze, an denen meine Nase zu gern hängen bleibt.
Aus der großartigen Hand Edmond Roudnitskas stammend, im Jahre 1972 auf den Markt gebracht, welches auch noch mein Geburtsjahr ist, ausgewogenes Verhältnis von Zitrus, Blumen und Moos und auch noch unaufdringlich, der Duft muß mir doch gefallen oder?
Und wie!
Was ich hier bei Diorella äußerst interessant finde, ist die nahe Verwandtschaft zu Eau Sauvage, ebenfalls von Herrn Roudnitska kreiert.
Zu Eau Sauvage habe ich nie so richtig den Zugang gefunden. Ein hervorragender Duft, gar keine Frage, doch für mich zu herb, zu ernst und ich fühlte mich nie richtig wohl mit dem Duft.
Doch Diorella wurde um einige Aspekte erweitert und so für mich zu einer schönen Alternative zu Eau Sauvage.
Wenn man mal die Duftpyramiden vergleicht, finden sich einige Übereinstimmungen, vom zitrischen Start bis hin zur moosigen Basis.
Diorella hat man gewissermaßen entbittert und aufgeheitert, das merkt man schon im Auftakt. Wo Eau Sauvage schon recht herb startet, geht es bei Diorella gleich sonniger und freundlicher los, fehlen ja hier die herb-würzigen Bestandteile, die durch nicht näher definierte grüne Noten und einen Hauch Melone ersetzt wurden.
Im Herzen, wo Eau Sauvage seinen ernsthaften Weg fortsetzt, scheint bei Diorella bereits die Sonne mit vielen Blüten, aus denen hauptsächlich Jasmin und Nelke hervortreten. Diese blumigen Aspekte sind nicht süß und nicht zu opulent. Ich habe gelesen, daß man bei Diorella den Hedionanteil erhöht hat auf 8% im Vergleich zu Eau Sauvage 2 %. Das mag den freundlicheren und heitereren Eindruck auch mit erklären.
Zur Basis hin zeigt Diorella dann auch sein herbes und moosiges Wesen, ist aber in keinster Weise streng oder abweisend, was ich beim Eau Sauvage immer empfunden habe.
Diorella lächelt mich förmlich an, während Eau Sauvage dies bei mir nicht vermag.
Ich ordne Diorella eindeutig die Farbe Grün zu, ist es aber ein wesentlich helleres Grün als bei Dioressence. Diorella ist zarter, zierlicher und wesentlich weniger opulent als Dioressence. Ich finde Diorella braucht etwas höhere Temperaturen, um richtig zur Geltung zu kommen. An einem kalten Wintertag wie heute könnte der Duft etwas untergehen. Diorella ist absolut nicht aufdringlich, also sehr bürotauglich, für die Freizeit ebenfalls bestens geeignet. Die Haltbarkeit ist für einen doch eher leichteren Duft sehr ordentlich, 6-7 Stunden sind drin, nach 2 Stunden wird es hautnah aber immer noch gut wahrnehmbar.
Wer sonst eher Abstand bei Chypredüften gehalten hat, mag gern einmal Diorella probieren, hier knarzt es nicht, der Duft ist durchgehend heiter und freundlich und erschlägt nicht.
Auch hier gestatte ich mir die Anmerkung, daß Diorella zu den klassisch gestalteten Düften gehört, die ohne weiteres auch von Herren getragen werden können. Auch die Herren, die eine gewisse Scheu vor Blumen haben, können unbesorgt sein, hier ist alles sehr ausgewogen. Das wäre vielleicht eine Alternative, wenn jemand bei Eau Sauvage auch so empfindet wie ich. Da darf Diorella gern als Diorello durchgehen.
Ich habe in diesem Fall die aktuelle Version von Diorella kommentiert, die Vintage-Version kenne ich leider (noch) nicht. Diese war sicher in allen Punkten reichhaltiger, besonders was Eichenmoos betrifft. Aber über das müßige Thema Reformulierungen müssen wir jetzt nicht diskutieren.
Wenn mir die frühere Version von Diorella mal in die Hände kommt, werde ich der aktuellen Version wahrscheinlich die kalte Schulter zeigen. Doch so wie ich sie jetzt kenne, gefällt sie mir sehr und die klassische Machart läßt sich sehr gut erkennen. Mir ist übrigens bewußt, daß Diorella und Eau Sauvage keine Duftzwillinge sind, sondern lediglich etwas engere Verwandte, sowohl mit Gemeinsamkeiten als auch mit Unterschieden. Man merkt auf jeden Fall, daß sie von derselben meisterlichen Hand kreiert worden sind.
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