Fahrenheit

Fahrenheit 32 2007 Eau de Toilette

Fahrenheit 32 (Eau de Toilette) von Dior
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7.6 / 10 358 Bewertungen
Fahrenheit 32 (Eau de Toilette) ist ein beliebtes Parfum von Dior für Herren und erschien im Jahr 2007. Der Duft ist blumig-frisch. Es wurde zuletzt von LVMH vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Frisch
Süß
Würzig
Pudrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
OrangenblüteOrangenblüte
Herznote Herznote
VeilchenVeilchen VanilleVanille IrisIris RoseRose
Basisnote Basisnote
VetiverVetiver

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.6358 Bewertungen
Haltbarkeit
7.8267 Bewertungen
Sillage
7.3258 Bewertungen
Flakon
7.6265 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.056 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 15.04.2024.
Wissenswertes
32° Fahrenheit ist die Temperatur, bei der Wasser zu Eis wird.
Das Parfum war Teil der Kollektion „Fahrenheit”.

Rezensionen

31 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Duft
Naaase

109 Rezensionen
Naaase
Naaase
Top Rezension 20  
Gib Gummi, Mann !
Gib Gummi, Mann !

"Mein Maserati fährt 210
schwupp
die Polizei hat's nicht geseh'n
das macht Spaß!
Ich geb' Gas
ich geb' Gas!
Will nicht spar'n
will nicht vernünftig sein (...)"

... sang einst Marcus 1982 für uns und nicht zuletzt für die "Neue Deutsche Welle". Nun befindet sich in meiner (aus einem einzigen PKW bestehenden) "Auto-Sammlung" kein "Maserati". Und -so muss ich gestehen- enthält auch meine -im Vergleich zu meiner "Auto-Sammlung schon aus finanziellen Gründen etwas umfangreichere- Parfüm-Sammlung nicht das sechs Jahre später erschienene "Fahrenheit", das Maurice Roger und Jean-Louis Sieuzac für das Haus "Christian Dior" kreierten. Dennoch rieche ich diesen Duft oft. Denn bei meinen häufigen Streifzügen durch Parfümerien bleibe ich fast jedes Mal vor diesem Aufsehen erregenden Flakon stehen, um mir den darin befindlichen Duft auf eines meiner beiden Handgelenke zu sprühen. Doch das hat nichts mit dem am 24. Mai 1686 in Danzig geborenen und am 16. September 1736 in Den Haag verstorbenen deutschen Physiker und Erfinder von Messinstrumenten Daniel Gabriel Fahrenheit zu tun. Oder doch ? Immerhin wurde nach jenem die Temperatureinheit „Grad Fahrenheit“ °F benannt. Daniel Gabriel Fahrenheit wählte nämlich als Nullpunkt seiner Temperaturskala die tiefste Temperatur des strengen Winters 1708/1709 in seiner Heimatstadt Danzig. Mit einer Mischung aus „Eis, Wasser und Salmiak oder Seesalz“ (Kältemischung) konnte er danach den Nullpunkt bzw. ersten Fixpunkt wieder herstellen (?17,8 °C). Er wollte dadurch "Minus-Temperaturen" vermeiden. Welch' rühmliches Unterfangen ! Leider hat selbst der zurückliegende milde Winter gezeigt, dass sich diese in unseren Breitengraden nie ganz vermeiden lassen. Doch Fahrenheit ging noch weiter: Als zweiten und dritten Fixpunkt legte er 1714 den Gefrierpunkt des reinen Wassers (Eispunkt) bei 32 °F und die Körpertemperatur eines gesunden Menschen bei 96 °F fest. Der Nachteil dieser Skala bestand darin, dass insbesondere der untere und der obere Fixpunkt nach heutigen Maßstäben nicht hinreichend genau reproduzierbar sind. Es wurde daher eine neue Definition notwendig. Die "Fahrenheit-Skala" war lange Zeit in Europa in Gebrauch, bis sie durch die "Celsius-Skala" abgelöst wurde. Heutzutage wird sie nur noch in den USA und in wenigen anderen englischsprachigen Ländern verwendet.

Hiernach genügt schon ein oberflächlicher Blick auf diesen in verschiedenen Rot-Tönen gehaltenen Flakon, um zu erahnen, dass unser lieber Herr Fahrenheit uns zwar nicht diesen Duft schenkte, jedoch als Namensgeber für diesen Duft - und letztlich auch für den 1953 erschienenen dystopischen Roman "Fahrenheit 451" (die Selbstentzündungs-Temperatur von Papier) von Ray Bradbury (nach einer Kurzgeschichte von dem selben Autor)- Pate stand.

Im Hause Dior entstanden seit dem Duft "Fahrenheit" (nachfolgend: Fahrenheit EdT) aus dem Jahre 1988 mehrere Variationen dieses Themas: Im Jahre 2002 erschien "Fahrenheit 0 Degré" (Bertrand Douchaufour). Es folgten "Fahrenheit Summer 2006", "Fahrenheit Summer 2007" (jeweils mit unbedeutender Resonanz) und noch im selben Jahr -als olfaktorische Hommage an den Gefrierpunkt von Wasser- "Fahrenheit 32"(François Demachy und Louise Turner). Im Jahre 2009 wurden wir mit dem zwischenzeitlich eingestellten "Fahrenheit Absolute" -von Christian Dior und nicht zuletzt von François Demachy- beschenkt. Es folgten weitere "Demachy-Variationen" dieses Themas: 2011 ein "Aqua Fahrenheit" und letztlich in diesem Jahr das "Fahrenheit Parfum" (nachfolgend: Fahrenheit EdP).

Was ist es also, was den Reiz dieses Duftes ausmacht ? Einer Kreation, die seit 26 Jahren in den vordersten Regalen der allseits bekannten "Parfum-Tempel" zu finden ist. Die zwar kontrovers diskutiert wird, aber auch in der heutigen Zeit noch eine große treue Anhängerschaft besitzt.

Das Fahrenheit EdT beginnt zitrisch...
Nein, das tut es nicht ! Denn: Wir befinden uns sogleich in einer Tankstelle; natürlich einer solchen mit angeschlossener Werkstatt. Und wenn da überhaupt zitrische Noten auszumachen sind, dann können diese höchstens von einem an der Kasse zufällig heruntergefallenen "Nimm 2"-Bonbon herrühren. Aber nun zurück zu unserer Tankstelle: Es riecht nach Petrol und nach Gummi. In aller Bescheidenheit kann ich berichten, dass mein hoch entwickeltes Näschen feststellen konnte, dass der Petrol-Geruch von einem "Normal-Benzin" herrührt, das am 17.02.1988 an einer Esso-Tankstelle im hessischen Heppenheim um 12.34 Uhr zum Preis von 1,14 DM gezapft wurde. Waren das noch Zeiten: Diese Benzinpreise; auch musste man sich über die Kompatibilität des eigenen Pkw's mit dem Kraftstoff "Super E10" noch keine Gedanken machen. Zu diesem Petrol-Duft gesellt sich ein prominenter Gummi-Aspekt. Mir kommt kaum etwas Vergleichbares an der "Duft-Front" in den Sinn. Höchstens noch Annick Ménardo's "Bulgari Black", das zehn Jahre nach unserem Kandidaten kreiert wurde. Nur: Ménardo arbeitet mit einer "Gummi-Schwarztee-Kombi", während unser Freund hier durch das Petrol noch mehr in Richtung Tankstelle geht. Ich frage mich, wodurch dieser Effekt hier erzielt wurde. Ein kurzer Blick in die Duftpyramide schafft Klarheit: Wir finden hier Kamille, die im Zusammenspiel mit ein paar Früchtchen (Mandarine, Bergamotte und Zitrone), würzigem Lavendel und dezentem Zedernholz wohl für diesen Effekt verantwortlich zeichnet.
Doch, was passiert da plötzlich ? Jetzt wird's nämlich richtig blumig. Wir haben also mit unserem Auto das Werkstatt-Tor aus Unachtsamkeit verfehlt und sind auf der benachbarten grünen Sommerwiese gelandet: Ich vernehme Jasmin, Veilchen und Maiglöckchen. Alles Komponenten, die man eher Düften für das schöne Geschlecht zuordnen würde. Und das alles in einem coolen Männerduft ? Kann das gutgehen ? Ja, meine Freunde, es kann: Denn die Tankstelle von soeben ist noch in "Riechweite" geblieben. Soll heißen: Das Unmögliche wird möglich gemacht; die "ultra-femininen" Blümchen schaffen mit dem Reifen-Benzin-Gemisch von vorhin ein richtig tolles Spannungsverhältnis: Sozusagen ein ölverschmierter Tankwart mit einem bunten Blumenstrauß in der Hand. Doch unser Tankwart bleibt cool: Moschus und Leder gesellen sich in der Basis dazu. Es ist kein weiches Wildleder eines (sandfarbenen) Herrenblousons. Nein, unser Tankwart trägt nunmehr seine coole abgewetzte (schwarze) Motorradjacke, die vom letzten -Gott sei Dank folgenlosen- Sturz noch ein paar Erdantragungen (Patchouli) aufweist. Das ganze klingt dann leicht vanillig (Tonkabohne) aus.

Von diesem EdT kam im Jahre 2011 dann noch ein "Light-Ableger", nämlich das "Aqua Fahrenheit". Dort wollte man offensichtlich -auf der Grundlage der erfolgreichen "Fahrenheit-DNA" einen Duft für diejenigen schaffen, denen dieser "Tankstellen-Blümchen-Kontrast" zu heftig war. Zudem wurde noch etwas modernisiert. Wie ich finde: Wenig gelungen.

Sein Bruder, Fahrenheit 32, startet hingegen ganz anders: Da ist keine Takstelle weit und breit in Sicht. Diese hat offensichtlich geschlossen und unser Tankwart befindet sich in seinem (wohlverdienten) Jahresurlaub. Und wo ? Irgendwo am Mittelmeer. Denn: Die Orangenbäume blühen (Neroli). Ein sanfter Windhauch trägt diesen luftig-betörenden Duft zu uns herüber. Es ist ein angenehm warmer Sommertag und unser Tankwart genießt neben einer Orangenplantage ein paar ruhige Stunden. In der Herznote wird es dann blumig: Aber nicht so aufreizend-kitschig wie noch bei seinem großen Bruder. Nein, ein zarter Hauch von Iris und Rose umschmeichelt unsere Nase. Alles ganz zart und sanft. Und auch das Veilchen von vorhin ist behutsam mit einer Vanilleschote unterlegt. Und so genießt der Tankwart seinen Urlaub auf einer angenehm sanften Blumenwiese neben der schon mehrfach erwähnten Orangenplantage. Abends erfrischt ihn dann noch ein leicht zitrisch-erdiger Vetiver bevor er sich zur Ruhe begibt.

Doch irgendwann findet jeder Urlaub mal sein Ende. Tankwart hat seine Koffer gepackt und muss jetzt wieder zu seiner Tankstelle zurück. Ja, ja ! Es muss sein. Und es wartet auch viel Arbeit auf ihn. Einiges ist liegen geblieben. Und da denkt sich unser Tankwart:"Jetzt schalt auch ich mal den Turbo ein !" Und wie könnte das besser gehen, als durch eine Konzentration seiner Kräfte. Und flugs wurde aus dem Fahrenheit EdT aus dem Jahre 1988 im Jahre 2014 ein Parfum (EdP) gemacht.
Gesagt, getan: Unser Tankwart kehrt also an seine Tankstelle zurück. Nur, da riecht es plötzlich ganz anders: Da erschnuppert man plötzlich leicht würzige Zitronen und mediterranen Lavendel. "Das kann doch wohl nicht sein !" ruft unser Tankwart, als er sich seine Lederjacke anzieht. "Wenigstens die ist noch da !" schießt es ihm durch den Kopf. Doch in dieser scheint er offensichtlich einen süßen Vanille-Riegel vergessen zu haben. Das einst so sau-coole abgefuckte Motorrad-Leder riecht plötzlich weich und süß. Wie sein (sandfarbenes) Lederblouson, das er im Urlaub mit hatte. "Und mein kitschiger Blumenstrauß ?" fragt er sich. Auch der ist verschwunden. Nur noch ein einziges verlassenes Veilchenblatt krümelt sich einsam in seiner Jackentasche. Da nimmt er einen erdig-würzigen Geruch war: Eine süßlich-nasse Erde (Patchouli und Vetiver) ist das. Mit ein paar Hölzchen (Zeder) drauf. Alles auch etwas rauchig (Benzoe) unterlegt. Aber seine "Blümchen-Tankstelle" von früher ist nicht mehr da.

Mein Fazit:
Das Fahrenheit (EdT) aus dem Jahre 1988 ist ein Meisterwerk: Nach meinem Kenntnisstand schafft kein anderer Duft den schier unmöglich erscheinenden Spagat zwischen coolem Leder-Tankwart und kitschigen Blümchen. Ich kann aber auch diejenigen sehr gut verstehen, denen dies zu heftig ist. Vielleicht finden diese in "Aqua Fahrenheit" ihre Heimat. Ich selbst rieche diesen Duft ab und an sehr sehr gerne. Tragen würde ich ihn -just aus diesem Grund- jedoch nicht.
Sein kleiner Bruder "Fahrenheit 32" will eigentlich gar nicht so gerne sein Bruder sein. Er ist ein fein gemachter Alltagsbegleiter; mehr für die sommerlichen Monate gedacht. Einfach, erfrischend, gut.
Doch was ist im Jahre des Herrn 2014 passiert ? Das Parfum sollte doch nach der Einstellung des "Fahrenheit Absolute" die Spitze der Produktpalette, sozusagen (um im Bild zu bleiben), die "Höchst-Temperatur" darstellen ! Und was ist geschehen ? Ein nicht schlecht gemachter Duft. Aber: Die "Fahrenheit-Grund-DNA", das, was stets bedingungslose Liebe und abgrundtiefe Abneigung gegenüber dieser Kreation ausgemacht hat, das alles ist verschwunden. Nur noch leichte -romantisch in das Jahr 1988 zurückblickende Anklänge- sind zu verspüren.

Unser Tankwart ist ratlos ...
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10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Skylab

183 Rezensionen
Skylab
Skylab
Top Rezension 17  
Die Geschichte dahinter...
FAHRENHEIT - Ausdruck von Stärke, Willenskraft und Männlichkeit! Kein Duft hat vor knapp 30 Jahren so polarisiert, wie dieser! Keiner hat größere Diskussionen ausgelöst, keiner hat die Duftgemeinde so gespalten. Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn, selbst wenn er nach einigen Reformulierungen gestutzt wurde...

Was vor 20 Jahren noch schier undenkbar erschien, versuchte Dior anno 2007, als sie Fahrenheit 32 (französisch ausgesprochen; trente-deux) lancierten. Ein Fahrenheit Ableger? Dies glich beinahe einem Fauxpaus! Wie kann man sich an so einem Klassiker vergreifen?!

Nun ja, man muss die Entstehungsgeschichte kennen, verstehen und seinen Horizont erweitern, bevor man voreilige Schlüsse zieht!

Was Tom Ford beispielsweise für Gucci war, war Hedi Slimane bei Dior. Der französische Designer, der Anfang 2000 die Federführung der Herrenkollektion übernahm, wollte das verstaube Image der Dior Herrenmode, die seit 1970 unter dem Namen "Christian Dior Monsieur" vertrieben wurde, abstreifen und einen neuen, minimalistischen Look (schmal geschnittene Sakkos, hautenge Röhrenjeans, Lederjacken) kreieren, welcher sich an ein jugendlicheres Klientel richtete - die Marke Dior Homme war geboren!

Im Zuge dessen brach er mit der barocken Eau Sauvage Kartonage und verpasste dieser einen weißen, zeitloseren Anstrich, lancierte mit Higher ein neues Herrenparfum im Space Look und schuf (zusammen mit Oliver Polge) mit Dior Homme einen weiteren, großen Dior Duft mit Klassiker Potential!

Der Weg für neue Pfade war somit gegeben und mit dem Aufstieg von François Demachy als Hausparfumeur hatte man das richtige Zugpferd, um den Dior Duftkosmos erfolgreich auszuweiten. Demachy schien offener, kreativer und selbstsicherer mit Dior's Duftgeschichte umzugehen.

Fahrenheit 32 präsentiert sich in gewohnter, aber modernerer Optik. Die Original Fahrenheit Glasarchitektur verlor die Bodenkante und auch die Verschlusskappe wurde geglättet. Der Farbverlauf (glasklar zu weiß) nimmt die Aussage des Duftes gekonnt auf.

Der Duft startet frisch und lieblich, gepaart mit floralen Noten. Ich muss immer an ein Mentos Bonbon denken. Parallelen findet man beispielsweise bei Givenchy's Pi Neo. Die Orangenblüte ist für mich komplett ausgeblendet – ich rieche sie schlichtweg nicht!

Die blumigen Akkorde werden im weiteren Duftverlauf mit einer würzigen Pudrigkeit unterstrichen. Selbst bei diesem üppigen Bouquet, scheint dieses nicht zu überladen. Das typische Fahrenheit Veilchen wirkt kühl und geglättet. Der frostige Flair bietet den Kontrast zu den warmen, holzigen Tönen des großen Bruders.

Den Drydown bestimmen samtig weiche Vanille, gepaart mit pikanten Vetiver Nuancen. So liegen maskuline und weibliche Akzente dich nebeneinander. Eine gewisse Unschuld, ein Unisex Charakter liegt über dem Duft. Fahrenheit 32 ist beinahe die weibliche Ausführung des Klassikers, doch ein Fahrenheit „Femme“ ist genauso undenkbar, wie ein Chanel No.5 Homme! Die Sillage ist klasse und die Haltbarkeit enorm. Selbst nach 12 Stunden nehme ich Fahrenheit 32 noch an mir wahr!

Eine moderne Interpretation der Fahrenheit DNA in Form eines Alltagsduftes, der (mir) gefällt!
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8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
6.5
Duft
Chizza

332 Rezensionen
Chizza
Chizza
Sehr hilfreiche Rezension 15  
Abkühlung in Herne
Wolle grämte sich. Sein Halbbruder, wie konnte das bloß passieren? Als er Totty auf dem WC mit diesem im Kern nicht ledrigen Duft erwischte, war die Sache klar. Es bedurfte keines weiteren Beweises. Zumal auf Tottys Lederjacke ein Schild klebte mit dem Hinweis, dass er im Kostümensemble seines Halbbruders verkehrte. Schnell wurde der Rat einberufen. Man vertagte sich allerdings da die meisten Rocker nicht mehr laufen konnten. Es war schließlich schon 20 Uhr.
Der Rockerrat sprach sein Urteil und schloss Totty aus. Er zog seine Weste aus, musste sie ins Feuer werfen. Ebenso die Lederhose mit dem Vereinsemblem, der betrunkene Delphin in Lederweste. „Jetzt auch runter mit unserer Vereinsunterwäsche!“, gröhlte der Mob. Totty warf diese ins Feuer, woraufhin dieses nochmal aufloderte. Dann musste er die Gang verlassen, es waren nun nur noch Wolles Ten.
Wolle holte aus für seine Ansprache: „Männer...Udo....ich verstehe es ja. Es ist warm, wir wollen ein erfrischendes Leder. Ja, Febreze ins Gesicht sprühen, das hat nicht geklappt. Gehts dir besser, Schorschi? Also, was tun?“
Hotte meldete sich zu Wort: „ ich habe da was gelesen, es gibt auch Leder-Kölnisch Wasser!“
„Ne, echt?“
„Ja, da gibt sowas von einem Franzosen namens Memo.“
„Das ist mir suspekt, da gibts weniger Bier. Was haben wir sonst?“
„Fahrenheit hat eine Version die ist erfrischend. Fahrenheit 32.“
„32? Wegen dem Alphabet?“
„....Nein, Wolle...das Alphabet hat keine 32 Buchstaben. 32 Fahrenheit. Das bedeutet null Grad. So kalt und erfrischend soll das sein.“
Wolle schaute zweifelnd und Hotte gab es quasi auf. „Probieren wir den einfach, du hast doch bestimmt noch Deine Fahrenheit-Connections von damals, oder?“
„Männer, Udo, ich besorg uns was und in einer Woche testen wir den hier. Ich muss nun zu meinem Onkel, dem alten Metzger und ein bisschen im Schrebergarten helfen. Er hatte sich auf den Sandkasten für die Kinder dort gesetzt und das Ding ist zusammengebrochen.“
„Glauben wir dir sofort, passt in die Familie.“
„Was soll das denn heißen?“
„Wolle, das T-Shirt sollte doch über den Bauch gehen oder ist die Mode von Teenage-Girlies zu dir herüber geschwappt?“
Alles lachte, Wolle war so sauer dass er sogar vergaß, sein Bier zu leeren bevor er losfuhr.
Eine Woche später testete man. Sofort fielen die Männer um wie die Fliegen. „Was ist das???“, „warst du im Blumenladen?“, „mir ist so blümerant zumute“, „Hola, me llamo Tott...äh Pedro; cerveza?“ lauteten nur einige der Kommentare. Tatsächlich bemerkten die Männer und Udo dass die Orangenblüte die blumige Note des Veilchens deutlich hervorhebt und diese das Leder respektive das Lederimitat des Veilchens vorerst zurückdrängt. Fast wirkte es, als würde eine künstliche Imprägniernote alles einhüllen.
„Beruhigt euch! Merkt ihr nicht dass das Veilchen jetzt kommt wo das Gemüse weg ist? Riecht aber wie unter Eis begraben.“
„Ja“, stimmte Uwe bei, „das wird auch nicht besser. Das ist ja deutlich blumig gar nicht so ledermässig.“
Tatsächlich bemerkte man zügig, dass die Rose durch ihre Lieblichkeit den Duft in diese Richtung trägt. Das gefiel leider niemanden.
„Wolle, was ist das? Es kühlt nur kurz, danach wird es süßlich blumig-frisch, das ist doch kein Fahrenheit! Ist eher was für die Mädels. Und Uwe gegebenenfalls.“
„Was soll ich sagen? Ich hatte dem Christian damals Ja gesagt, er hätte auf meine Flanker-Ideen vertrauen sollen. Ich sag nur Bierenheit oder Fahrenheutebessernicht. Aber man hat es schwer als Visionär, der ich einer bin. Tut sich da noch was beim 32?“
„Ein bisschen mehr Fahrenheit wird es schon aber...vielleicht doch den Franzosen mal testen? Es wird insgesamt nicht besser, der Fahrenheit ist entstellt.“
„Was soll ich sagen aber sag mal ist das da Totty mit dem Sombrero und dem halb abgefallenen Schnauzer?“ „Nein, das ist Pedro.“ „mit demselben Motorrad und gleicher Statur? Der auch irgendwie nur Alkohol auf Spanisch bestellen kann? Bisschen blass auch.“ „Ja, Zufälle gibts. Blass wie der 32 im Vergleich zum Original, hehe.“
Fahrenheit 32 ist eine leider belanglose Kreation und steht für einen von vielen Flankern, welche es nicht gebraucht hätte. Die Vanille süßt den Duft, was man bei einem eigentlich erfrischenden Duft nicht zwingend benötigt hätte. Dem Veilchen wird durch die Rose aber auch durch die Kopfnote jegliche Intensität genommen, so dass sie sich bar jeder Originalität zeigt. Den Vetiver in der Basis kann ich leider gar nicht ausmachen.
12 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
JB89

14 Rezensionen
JB89
JB89
Top Rezension 14  
Einfach einzigartig!
Fahrenheit 32 ist ein einzigartiger Duft den man so kaum noch zu riechen bekommt.
Dieser fereint Kälte und Wärme, Frische und Süße, Moderne und Klasse, in einer großartigen Qualität.
Dieser Flanker vom Urgestein Fahrenheit geht in eine modernere Richtung und könnte durchaus etwas Unisex wirken. Er startet frisch mit viel Veilchen, fruchtig mit starker Orangenblüte und etwas Weihrauch nehme ich ebenfalls war. Der weitere Verlauf wird durch zunehmender Vanille süßlicher, wobei man den Ur-Fahrenheit im Zentrum des Duftes noch erahnen kann.
Er wirkt erfrischend im Sommer und wärmend im Winter. Haltbarkeit und Sillage sind sehr ordentlich und Komplimente gibt es oben drauf ;)

Kurzum - kommt dieser Ableger ziemlich gut an und würde auch in Richtung ”Allrounder“ gehen... wobei dieser bei mir eher zu besonderen Anlässen wie im Frühling aber auch im Sommer zum Einsatz kommt. Grade die Frühlingsjahreszeit steht diesem Dior sehr gut!

Kennen gelernt hatte ich diesen Duft von Dior etwa 2009. Damals haute er mich wirklich aus den Socken!
Ich hatte davor nie etwas besseres und mit solch einer tollen Qualität gerochen. Definitiv einer der Gründe weshalb ich mich bis heute für Parfüme interessiere.
Mehrere Flaschen wurden aufgebraucht und das after shave war auch ziemlich klasse!

In den weiteren Jahren war ich immer wieder auf der Suche nach weiteren Düften die F32 vom "Thron'' stoßen könnten.
Dabei lernte ich tolle Düfte von YSL, Parfums de Marly, Chanel und Dior selbst, kennen.

Nach fast zehn Jahren Parfümerlebnis muss ich dennoch immer noch feststellen, wie großartig dieser Duft eigentlich ist.
Fahrenheit 32 ist bis heute einer meiner liebsten Düfte!

Einfach einzigartig!
4 Antworten
9
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Basti87

546 Rezensionen
Basti87
Basti87
Hilfreiche Rezension 10  
Schöner blumiger Duft mit Monstersillage
Die Fahrenheit-Reihe mag ich sehr gerne. Neben diesem Fahrenheit 32 besitze ich noch das Original und einen meiner absoluten Favoriten Fahrenheit Absolute. Diesen 32 besitze ich bereits um die 2 Jahre, allerdings habe ich ihn erst 1 Mal außer Haus getragen. Aufgesprüht für mich habe ich ihn schon desöfteren, aber ich finde ihn schwer einsetzbar.

Angefangen mit dem Flakon: Die Dior-Flakons finde ich allesamt sehr edel. Auch die gesamte Fahrenheit-Reihe besitzt ein nettes edles Flakondesign. Diese weiße Ausführung ist zwar nicht so hübsch wie die anderen, aber er gefällt mir durchaus und passt zum Duft.
Der Duft ist von Anfang an sehr present und hat eine Penetranz. Für Leute, die diesen Duft nicht mögen könnte er aufgrund dieser brutalen Sillage sehr nervig sein. Der Duft ist zudem sehr gewagt, speziell für ein Herrenparfum. Ist mit Sicherheit kein Duft, der jedem zusagen wird. Er ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Dies macht ihn allerdings nur noch interessanter.
Er ist sehr blumig. Eine blumige Mischung mit extremer Sillage, die viele nerven könnte. Daher ist dieser Duft für mich vor allem ein Outdoor-Duft. In geschlossenen Räumen könnte dieser Duft einen erschlagen. Schöne Orangenblüte ist hier sehr present. Hinzu kommen vor allem dann Veilchen und Vanille. Mir gefällt die Mischung aus Schwere und Frische. Iris und Rose sind eher im Hintergrund, aber sie tun auch ihren Teil in dieser schönen blumigen Komposition. Von der Jahreszeit ist dieser Duft auch sehr einzuordnen. Es sind sehr frische Noten anwesend, auf der anderen Seite aber auch schwere Noten wie Vanille und eine etwas penetrantere schwere Blumen-Note. Beim Anlass habe ich auch Schwerigkeiten, den einzuordnen. Am ehesten für mich ein reiner Outdoorduft an milden bis warmen Tagen. Im Frühling und an nicht zu heißen Sommertagen könnte der gut kommen.

Die Performance ist wirklich weltklasse. Die Sillage ist wie erwähnt überragend und hat schon Nuttendiesel-Qualitäten. Auch die Haltbarkeit ist wirklich sehr gut und hält über 10 Stunden. Die gewohnte Dior-Qualität eben. Da hat Francois Demachy aufs Neue wirklich gute Arbeit geleistet. Die gesamte Fahrenheit-Reihe ist qualitativ hochwertig und top in der Performance.
Ich vermute dieser Flanker von 2007 wurde bereits eingestellt. Als ich mir diesen Duft vor ca. 2 Jahren gekauft hatte war er schon sehr schwer zu bekommen. Wundert würde es mich nicht. Er ist schwer einzusetzen und man braucht Mut und Selbstbewusstsein um diesen Duft zu tragen. Für den Alltag ist er definitiv too much.

Ein Duft den ich sehr mag, aber er tanzt sehr aus der Reihe. Man sollte diesen definitiv ausgiebig testen, bevor man sich diesen Duft zulegt.
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Weitere Rezensionen

Statements

38 kurze Meinungen zum Parfum
ParmaParma vor 5 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Cleanes, frisches Fahrenheit. Helles, sanftwürziges, dezent süßlichpudriges Veilchen. Kaum Benzinassoziationen. Leicht orangiger Start.
6 Antworten
JackoJacko vor 2 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Rückgriff auf die Synthi-Pop Kultur der 80er. Süß-rauchig eingecremte Veilchen. Nicht schlecht, aber auch der Klassiker war nicht mein Ding.
8 Antworten
NikEyNikEy vor 5 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Sehr cremig mit deutlich Orangenblüte und Ambrox. Später zartsüße Würze auf der Haut und ein Hauch von Veilchen und Aquatik.
4 Antworten
IntersportIntersport vor 2 Jahren
Fahrenheit nur im Namen. Sonnencremigste Vanille-Synthetik, hart an der Grenze zwischen trash und verzückend - dennoch einer der besseren …
5 Antworten
DawgDawg vor 5 Jahren
8
Flakon
9.5
Duft
Ein Männlicher Blumenduft mit etwas süße. Perfekt fürs ganze Jahr.S&H sind Hammer!
Habe einglück noch ein 50ml Flakon bekommen. Genial Dior
2 Antworten
Weitere Statements

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Diskussionen zu Fahrenheit 32 (Eau de Toilette)

Heikolino in Herren-Parfum
Danke, Probier ich direkt aus.
ExUser in Herren-Parfum
Summergirl77:Der Duft wurde wohl eingestellt. Ich habe mal geschaut, bei eBay gibt’s noch einige Angebote,...

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