08.06.2016 - 12:21 Uhr
DaveGahan101
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DaveGahan101
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Seltsamer Bleistift oder Live aus dem Büro Teil 2
Wer meinen Cedro di Taormina-Kommentar gelesen hat, weiss, das ich 2 Bürokollegen hatte, die Heuschnupfen hatten und sagen wir es mal freundlich, meine Parfumleidenschaft nicht gerade mit extrem vielen Komplimenten überhäuft haben;-)! Das war eine typische Patt-Situation, wegen dem Heuschnupfen konnte man das Fenster nicht aufmachen, aber laut deren Gesichtsfarbe wäre es parfumtechnisch extrem notwendig gewesen...aber das Stereo-Dauerniesen geht einem auch irgendwann mal auf den Sack, gerade wenn man mit Kunden telefoniert. Also was machen??? Ich bin dann in das Büro meiner eigentlichen Urlaubsvertetung gewechselt, der saß da alleine in einem sehr grossen Büro..ist noch sehr jung..und kann bessserwisserische Vorschläge noch gut gebrauchen...achja..und Heuschnupfen hat er auch, kümmert ihn aber auch nicht, Fenster ist trotzdem die ganze Zeit (ganz) offen..hat mit Parfums nix zu tun..ehrlich...er niesst halt ab und zu..auch mal mehr..nun gut..man kann nicht alles haben..hat er sich auch wohl gedacht;-)!
Da ich heute "L" das erste Mal getragen habe, davor immer nur auf dem Handrücken, hab ich ihn gleich heute morgen gefragt "..uuund riechts stark nach Parfum heute?" ( hatte vorsichtshalber nur 3 Sprüher verwendet)...und er so "nöö...aber irgendwie riechts seltsam"...mit hochgezogenen Augenbrauen( er hat den Pfahl in meinem Herzen nicht gesehen) fragte ich..."wie seltsam..beschreib mal..bevor ich mit Herzinfarkt vom Bürostuhl falle"...er überlegte ne Minute(ich glaub er wollte mir was schonend beibringen)...und sagte dann..."das riecht nach Bleistifte wenn man sie in den Spitzer gesteckt hat..die dunkelgrünen von Faber Castell"...wow...da soll noch einer behaupten die jungen Leute wären alle faul und dumm..das riecht tatsächlich so..aber da kommen wir später noch dazu..;-)!
L ist einfach der super Hammer, anders kann ich es nicht beschreiben! Er startet schön göttlich mit einer unglaublichen Grapefruit-Bergamotte-Mischung, die bei mir schon sämtliche Lichter ausschiesst..wie wohl bei Heroin..der erste Schuss macht schon süchtig und abhängig! Am Samstag als ich den in der Hofparfümerie in Hamburg gekauft hatte, fand ich die Kopfnote noch gar nicht mal so genial(eher der spätere Verlauf) da hatte ich wohl den 1872 noch in der Nase(wegen dem bin ich eigentlich gekommen), aber jetzt könnte ich geradezu ausflippen...auch weil sich eine, bei mir dezente, Nadelbaumnote untermischt, was zu Grapefruit sehr gut passt, nicht übertrieben ala Saunaaufguss, Norne, In The Woods oder Fille en Aiguielles...ätherisch, aber nicht Sauna, stark, aber trotzdem mild und weich. Vielleicht liegts auch an dem Oud, das ich zwar isoliert überhaupt nicht rausriechen und erkennen kann, aber wahrscheinlich trotzdem da ist...ich würde sie mit "da ist was ganz unglaubliches drinn" umschreiben...oder am besten mit einem "Stealth-Oud-Accord" beschreiben..also mit einem Tarnkappen-Oud;-)!
Die Entwicklung und die Übergänge von L sind fliessend..und trotz der genialen Kopfnote..ist die Herznote für mich das Highlight des Duftes..ich glaub arg viel besser gehts nicht. Zitrisches Nadel-Oud-Aroma gleitet zu einem traumhaften Rose-Holz-Mix über, alle Bestandteile der Kopfnote sind noch da, nichts ist im Vordergrund..alles perfekt ausgewogen...und dann kommen die Rosenschlieren...wow..geil..die aromatisch-würzigen Hölzer geben mir den Rest. Hier wird L gleichzeitig weicher und würziger, aber auch deutlich maskuliner! Um mal ein Zitat aus Gold's aktuellem Kommentar zu klauen, das ist eine olfaktorische Erschütterung(Danke Gold für dieses Zitat, hoffe ich durfte es übernehmen!?)!!!!
Aber die Entwicklung geht noch weiter...auch der Übergang zur Basisnote ist fliessend, die Rose rückt wieder im die zweite Reihe, bleibt aber leicht erhalten...jetzt gibt das Holz klar den Ton an, jetzt kommt mein Bleistift-Kollege wieder ins Spiel! Die geniale Atlaszeder erzeugt tatsächlich diese Carbone-Bleistift-Note, wie man sie ansatzweise und in anderer Qualität von Laliques White und Carbone de Balmain kennt, nur hier glaubt man, jemand hätte gerade neben einem eine Zeder gefällt und gleich verarbeitet..sowas von lecker..mochte ich auch schon in den 2 anderen Düfte, aber das ist hier ne ganz andere Liga, so intensiv und natürlich, frisch, grün, würzig, maskulin und trotzdem wird der Duft cremig-balsamisch. Herrlich wie der Duft seine Entwicklungsstufen so deutlich durchschreitet, das kennt man eigentlich nur von den Guerlains!
In der Basis, die nach 8 Stunden erreicht ist, nehme ich nur noch einen Holz-Moschus-Mix wahr, der zwar sehr schön ist, aber nicht gerade aussergewöhnlich.
Heute morgen um 8Uhr hab ich ihn mir aufgsprüht, jetzt um 18Uhr kann ich L immer noch gut wahrnehmen..das ist einfach genial. Die rechte Hand befindet sich zu Vergleichszwecken und Kommentarschreibung gerade erst am Anfang der Herznote.
Fazit: Ein genialer Duft, den ich vor einem halb Jahr noch abgelehnt hatte, ein Duft, der eine extreme Haltbarkeit hat und trotzdem einen nicht erschlägt. Ja intensiv, fordernd, polarisierene, aber der nicht anstrengt, man muss sich mit ihm beschäftigen..das will er so..sonst kann man seine wahre Schönheit nicht erkennen. Die Sillage ist fast durchgängig prächtig, aber strengt nicht an, nervt nicht, erschlägt einen und andere nicht..weil er eben diese tolle Entwicklung zeigt und nimmt.
Ein weiteres Beispiel, wie die Nase über die Jahre "mitlernt" und sich entwickelt, wie es sich lohnen kann, wenn man sich in den Duft hineinarbeitet und sich und dem Duft Zeit gibt! Ja der Preis ist heftig, und im Laden an der Kasse dachte ich kurz "bist Du eigentlich komplett wahnsinnig geworden???" und sagte auch zu meiner Freundin, "wir reden nach heute nie mehr über diesen Preis..nie mehr..einverstanden?"...ein ungläubiges Nicken war die Antwort;-). Wenn ich meine fehlgeschlagenen Blindkäufe addiere, die Mainstream-Düfte addiere, die ich nach einmal riechen im Laden gekauft habe und nach 2 Wochen wieder abgegeben habe, dazu noch die Verluste beim Wiederverkaufen rechne, dann ist der Flakon locker 2x im Jahr bezahlt!
Kein Duft für jeden Tag, dann aber absoluter Duft-Olymp, zwischen Lieben und Hassen gibts wohl nicht viel. Zwischen Hexengebräu(Zitat von Cravache) und Offenbarung wird sich das abspielen...
Danke fürs Lesen:-)!
Da ich heute "L" das erste Mal getragen habe, davor immer nur auf dem Handrücken, hab ich ihn gleich heute morgen gefragt "..uuund riechts stark nach Parfum heute?" ( hatte vorsichtshalber nur 3 Sprüher verwendet)...und er so "nöö...aber irgendwie riechts seltsam"...mit hochgezogenen Augenbrauen( er hat den Pfahl in meinem Herzen nicht gesehen) fragte ich..."wie seltsam..beschreib mal..bevor ich mit Herzinfarkt vom Bürostuhl falle"...er überlegte ne Minute(ich glaub er wollte mir was schonend beibringen)...und sagte dann..."das riecht nach Bleistifte wenn man sie in den Spitzer gesteckt hat..die dunkelgrünen von Faber Castell"...wow...da soll noch einer behaupten die jungen Leute wären alle faul und dumm..das riecht tatsächlich so..aber da kommen wir später noch dazu..;-)!
L ist einfach der super Hammer, anders kann ich es nicht beschreiben! Er startet schön göttlich mit einer unglaublichen Grapefruit-Bergamotte-Mischung, die bei mir schon sämtliche Lichter ausschiesst..wie wohl bei Heroin..der erste Schuss macht schon süchtig und abhängig! Am Samstag als ich den in der Hofparfümerie in Hamburg gekauft hatte, fand ich die Kopfnote noch gar nicht mal so genial(eher der spätere Verlauf) da hatte ich wohl den 1872 noch in der Nase(wegen dem bin ich eigentlich gekommen), aber jetzt könnte ich geradezu ausflippen...auch weil sich eine, bei mir dezente, Nadelbaumnote untermischt, was zu Grapefruit sehr gut passt, nicht übertrieben ala Saunaaufguss, Norne, In The Woods oder Fille en Aiguielles...ätherisch, aber nicht Sauna, stark, aber trotzdem mild und weich. Vielleicht liegts auch an dem Oud, das ich zwar isoliert überhaupt nicht rausriechen und erkennen kann, aber wahrscheinlich trotzdem da ist...ich würde sie mit "da ist was ganz unglaubliches drinn" umschreiben...oder am besten mit einem "Stealth-Oud-Accord" beschreiben..also mit einem Tarnkappen-Oud;-)!
Die Entwicklung und die Übergänge von L sind fliessend..und trotz der genialen Kopfnote..ist die Herznote für mich das Highlight des Duftes..ich glaub arg viel besser gehts nicht. Zitrisches Nadel-Oud-Aroma gleitet zu einem traumhaften Rose-Holz-Mix über, alle Bestandteile der Kopfnote sind noch da, nichts ist im Vordergrund..alles perfekt ausgewogen...und dann kommen die Rosenschlieren...wow..geil..die aromatisch-würzigen Hölzer geben mir den Rest. Hier wird L gleichzeitig weicher und würziger, aber auch deutlich maskuliner! Um mal ein Zitat aus Gold's aktuellem Kommentar zu klauen, das ist eine olfaktorische Erschütterung(Danke Gold für dieses Zitat, hoffe ich durfte es übernehmen!?)!!!!
Aber die Entwicklung geht noch weiter...auch der Übergang zur Basisnote ist fliessend, die Rose rückt wieder im die zweite Reihe, bleibt aber leicht erhalten...jetzt gibt das Holz klar den Ton an, jetzt kommt mein Bleistift-Kollege wieder ins Spiel! Die geniale Atlaszeder erzeugt tatsächlich diese Carbone-Bleistift-Note, wie man sie ansatzweise und in anderer Qualität von Laliques White und Carbone de Balmain kennt, nur hier glaubt man, jemand hätte gerade neben einem eine Zeder gefällt und gleich verarbeitet..sowas von lecker..mochte ich auch schon in den 2 anderen Düfte, aber das ist hier ne ganz andere Liga, so intensiv und natürlich, frisch, grün, würzig, maskulin und trotzdem wird der Duft cremig-balsamisch. Herrlich wie der Duft seine Entwicklungsstufen so deutlich durchschreitet, das kennt man eigentlich nur von den Guerlains!
In der Basis, die nach 8 Stunden erreicht ist, nehme ich nur noch einen Holz-Moschus-Mix wahr, der zwar sehr schön ist, aber nicht gerade aussergewöhnlich.
Heute morgen um 8Uhr hab ich ihn mir aufgsprüht, jetzt um 18Uhr kann ich L immer noch gut wahrnehmen..das ist einfach genial. Die rechte Hand befindet sich zu Vergleichszwecken und Kommentarschreibung gerade erst am Anfang der Herznote.
Fazit: Ein genialer Duft, den ich vor einem halb Jahr noch abgelehnt hatte, ein Duft, der eine extreme Haltbarkeit hat und trotzdem einen nicht erschlägt. Ja intensiv, fordernd, polarisierene, aber der nicht anstrengt, man muss sich mit ihm beschäftigen..das will er so..sonst kann man seine wahre Schönheit nicht erkennen. Die Sillage ist fast durchgängig prächtig, aber strengt nicht an, nervt nicht, erschlägt einen und andere nicht..weil er eben diese tolle Entwicklung zeigt und nimmt.
Ein weiteres Beispiel, wie die Nase über die Jahre "mitlernt" und sich entwickelt, wie es sich lohnen kann, wenn man sich in den Duft hineinarbeitet und sich und dem Duft Zeit gibt! Ja der Preis ist heftig, und im Laden an der Kasse dachte ich kurz "bist Du eigentlich komplett wahnsinnig geworden???" und sagte auch zu meiner Freundin, "wir reden nach heute nie mehr über diesen Preis..nie mehr..einverstanden?"...ein ungläubiges Nicken war die Antwort;-). Wenn ich meine fehlgeschlagenen Blindkäufe addiere, die Mainstream-Düfte addiere, die ich nach einmal riechen im Laden gekauft habe und nach 2 Wochen wieder abgegeben habe, dazu noch die Verluste beim Wiederverkaufen rechne, dann ist der Flakon locker 2x im Jahr bezahlt!
Kein Duft für jeden Tag, dann aber absoluter Duft-Olymp, zwischen Lieben und Hassen gibts wohl nicht viel. Zwischen Hexengebräu(Zitat von Cravache) und Offenbarung wird sich das abspielen...
Danke fürs Lesen:-)!
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