28.02.2016 - 02:32 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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21
'Seine Schwester heißt Polyester...'
'...die lutscht nun schon bald neun Jahre immer dasselbe gelbe Plastikpüree. - Das ist eben Spitzenware! - Ja, seine kleine Schwester, die Polyester, die P - V - C!'
Mit dieser wundervoll gereimten Ode an die Werkstoffe Polyvinylchlorid und Polyethylen (es handelt sich dabei übrigens um Thermoplasten-Polymere - wer das immer schon mal wissen wollte), einer unvergessenen Sternstunde bundesdeutscher Film- und Fernsehgeschichte, unterhielt die nicht minder wundervolle Evelyn Hamann als Revue tanzende Diplompsychologin Margarethe Tietze 1988 in Loriots erstem Film nicht nur die Mitarbeiter der Firma Kunststoff-Meier, sondern die ganze Republik.
Unterhielte Amazingreen, Comme des Garçons' Dunkelgrüner, mich (oder wenigstens die Firma Kunststoff-Meier) doch wenigstens halb so gut... Stattdessen ist ihm lediglich eine beklagenswerte Verwandtschaft zu Kunststoffen zueigen - ob zu Thermoplasten-Polymeren oder anderen, vermag ich nicht zu sagen. Viele der Düfte von Comme des Garçons haben (und pflegen) ein artifizielles Wesen - doch wo der Dualismus aus etwas Künstlichem mit Holz oder auch Oud noch dahingehend funktioniert, dass er dem Schlüsselakkord zumindest eine weitere (mitunter interessante) Facette zu entlocken vermag, empfinde ich die Synthetiknote in Kombination mit dem hier namengebenden Grünen als wenig spannend.
Grundsätzlich hege ich durchaus Sympathie für die postmodern-experimentellen Kreationen aus dem Haus Comme des Garçons - doch diese eine funktioniert in meiner Nase gar nicht. Weder überzeugt Amazingreen als waldig grüner Kandidat, noch als abstrakt-synthetischer Kunststoffduft. Das 'Grüne' ist seinem Wesen nach bitter und 'stängelsaftig' (neue Rechtschreibung: 'Stängel'!) - als zerriebe man Buchsbaumblätter zwischen den Fingern und habe dabei aus Versehen ein Insekt gleich mit zerdrückt. Diese krautigfeuchte Bitterkeit - kombiniert mit der Anmutung von grünem Plastik(-püree) - ist jedoch weniger 'amazing' als ebenso unfreundlich wie langweilig - und somit eben keine 'Spitzenware'.
Fazit: anstelle eines solchen spiele man hier den legendär spärlichen Applaus nach Margarethe Tietzes Auftritt ein.
Mit dieser wundervoll gereimten Ode an die Werkstoffe Polyvinylchlorid und Polyethylen (es handelt sich dabei übrigens um Thermoplasten-Polymere - wer das immer schon mal wissen wollte), einer unvergessenen Sternstunde bundesdeutscher Film- und Fernsehgeschichte, unterhielt die nicht minder wundervolle Evelyn Hamann als Revue tanzende Diplompsychologin Margarethe Tietze 1988 in Loriots erstem Film nicht nur die Mitarbeiter der Firma Kunststoff-Meier, sondern die ganze Republik.
Unterhielte Amazingreen, Comme des Garçons' Dunkelgrüner, mich (oder wenigstens die Firma Kunststoff-Meier) doch wenigstens halb so gut... Stattdessen ist ihm lediglich eine beklagenswerte Verwandtschaft zu Kunststoffen zueigen - ob zu Thermoplasten-Polymeren oder anderen, vermag ich nicht zu sagen. Viele der Düfte von Comme des Garçons haben (und pflegen) ein artifizielles Wesen - doch wo der Dualismus aus etwas Künstlichem mit Holz oder auch Oud noch dahingehend funktioniert, dass er dem Schlüsselakkord zumindest eine weitere (mitunter interessante) Facette zu entlocken vermag, empfinde ich die Synthetiknote in Kombination mit dem hier namengebenden Grünen als wenig spannend.
Grundsätzlich hege ich durchaus Sympathie für die postmodern-experimentellen Kreationen aus dem Haus Comme des Garçons - doch diese eine funktioniert in meiner Nase gar nicht. Weder überzeugt Amazingreen als waldig grüner Kandidat, noch als abstrakt-synthetischer Kunststoffduft. Das 'Grüne' ist seinem Wesen nach bitter und 'stängelsaftig' (neue Rechtschreibung: 'Stängel'!) - als zerriebe man Buchsbaumblätter zwischen den Fingern und habe dabei aus Versehen ein Insekt gleich mit zerdrückt. Diese krautigfeuchte Bitterkeit - kombiniert mit der Anmutung von grünem Plastik(-püree) - ist jedoch weniger 'amazing' als ebenso unfreundlich wie langweilig - und somit eben keine 'Spitzenware'.
Fazit: anstelle eines solchen spiele man hier den legendär spärlichen Applaus nach Margarethe Tietzes Auftritt ein.
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