Comme des Garçons 1994 Eau de Parfum

Version von 1994
Comme des Garçons (1994) (Eau de Parfum) von Comme des Garçons
Flakondesign Rei Kawakubo, Marc Atlan
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7.5 / 10 152 Bewertungen
Ein Parfum von Comme des Garçons für Damen und Herren, erschienen im Jahr 1994. Der Duft ist würzig-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird von Puig vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Harzig
Orientalisch
Rauchig

Duftnoten

GewürznelkeGewürznelke ZimtZimt schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer HonigHonig KardamomKardamom LabdanumLabdanum MuskatMuskat SandelholzSandelholz RoseRose StyraxStyrax WeihrauchWeihrauch ZedernholzZedernholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.5152 Bewertungen
Haltbarkeit
8.7110 Bewertungen
Sillage
7.7104 Bewertungen
Flakon
7.6107 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.117 Bewertungen
Eingetragen von Sani, letzte Aktualisierung am 17.03.2024.

Rezensionen

8 ausführliche Duftbeschreibungen
Siebter

49 Rezensionen
Siebter
Siebter
Top Rezension 44  
Zorn und Vergebung [mit Video]
Comme des Garçons Parfum ist einer meiner wenigen Blinderwerbungen, und lange Zeit schob ich es auf diesen Umstand, dass ich recht viel Geduld brauchte, um mit ihm warm zu werden. Das lag nicht daran, dass mich die ersten Tests enttäuscht hätten, ganz im Gegenteil: was für ein Einstand von Comme des Garçons! Insbesondere dann, wenn man in Betracht zieht, dass dieser Duft bereits 1994 erschien: im selben Jahr war CK One als erster Designer-unisexoid der Renner, Le Mâle und A*Men erschienen erst '95 und '96. Ich erkannte zudem sofort, dass es sich hier um einen facettenreichen Duft hoher Qualität handelt, der super hält und eine ordentliche Sillage aufweist. Ich hatte ihn gegen Chanels Édition Blanche getauscht, der mir viel zu brav erschien, und auch gemessen daran war ich zufrieden: CdGP ist keinesfalls brav. Guter Tausch!

Es fiel mir aber lange Zeit schwer, einen Anlass für CdGP zu finden. Wann trägt man einen solchen Duft? Die Zutatenliste lässt auf schmeichelndes hoffen: Gewürze, Harze, Honig, bisschen was florales, klingt nach einem kuscheligen Winterduft. Der Auftakt ist jedoch alles andere als kuschelig: dieser Duft präsentiert sich zunächst scharf, kalt, fauchend - den Gewürzakkord von CdGP durchzieht ein eisiger Hauch, dornenbesetzt und angriffsbereit. In ihrer Summe ergeben die Gewürze ein Aroma, welches stark an Gewürznelke erinnert, en detail jedoch wesentlich aggressiver und vor allem kühler in meiner Nase ankommt. Es dauert durchaus ein Weilchen, bis sich der im weiteren Verlauf sehr dominante Honig zeigt, wohl auch deshalb, weil die Schärfe zunächst alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Honig schafft einen Kontrast, denn es ist warmer Honig, aber auch unsüßer Honig. Ein echter Kontrapunkt ist er also nicht. In meinem Kopf geschieht sogar etwas seltsames: die eisigen Stacheln werden vom ernsten Honig überschwemmt und ergeben - schwelenden Zorn.

Von warmen Honig umspülte eiskalte, fauchende Stacheln. Sorry, ich kann's nicht besser beschreiben, so duftet CdGP für mich.

Der reine Zorn hält sich recht lang und ist ausgesprochen angenehm, denn den Träger vermag er durchaus zu wärmen oder besser: zu umhüllen und zu schützen. Man muss kaum schauen, ob jemand im Weg steht, dieser Duft schafft Distanz. Auf meiner Haut dauert es Stunden, bis sich das zweite Thema von CdGP zeigt: Rose, viel animalischer Styrax, ein stiller teeartiger Akkord und etwas süßer Labdanum erlauben es endlich, dem Träger so was wie ein Herz zuzutrauen. Die Rüstung wird nicht abgelegt, aber man entspannt sich, lässt sich sogar in die Augen sehen. Das zweite Thema ist nicht Vergessen und anschließend in die Arme fallen, nicht die Wiedererlangung von Vertrauen, nicht die Hand, die sich von Streichern unterlegt auf die andere legt. Das zweite Thema ist Vergebung. Diese Abfolge empfinde ich als typisch für viele spätere Düfte von CdG: zunächst wird Distanz geschaffen, um diese dann zu verkürzen oder aufzuheben.

Ich kenne kaum einen Duft, der so abhängig vom Träger scheint: wann immer ich konnte, habe ich diesen Duft auf fremde und vertraute Haut gesprüht und war überrascht, wie unterschiedlich Zorn und Vergebung abgewogen wurden. Weniger in der ziemlich prägnanten Eröffnung, aber insbesondere im drydown zeigt sich CdGP immer wieder anders; animalisch grollend, verführerisch, verschlossen, die Grenze zur Verachtung streifend und sanft. Aber niemals freundlich.

In den letzten zwei oder drei Stunden wird CdGP etwas holziger, das Duftthema selbst ändert sich durch die Zedernbasis aber nicht; die vorgestellten Grundthemen bleiben bis zum Ende dominant. CdGP bleibt auf meiner Haut zehn bis zwölf Stunden gut wahrnehmbar und kann sparsam dosiert werden, ansonsten geht die Sillage eventuell ein wenig durch die Decke. Belässt man es bei ein oder zwei Sprühstößen, funktioniert dieser Duft auch im Sommer. Kommt vielleicht auch drauf an, wie feindlich die Stimmung gerade ist.

Einen passenden Anlass kann ich Euch für CdGP auch nicht liefern. Tragt ihn nicht bei der Einschulung Eurer Tochter, das wäre fies. Überhaupt, wenn Kinder dabei sind. Kein anderer kommt ihm nahe, die Qualität ist außerordentlich und der minimalistische Flakon ist ohnehin ein Fetishobjekt für sich - das Duftthema ist einzigartig und CdGP für mich dadurch absolut zeitlos. Tragt ihn, wenn ihr zornig seit, dafür ist er perfekt.

Ich bete zu eigens dafür erfundene Götter, dass dieser Duft niemals d/c wird.
11 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Sehr hilfreiche Rezension 27  
der Erstgeborene
Irgendetwas hatte ihn aufgeweckt.
Still lag er zwischen den hellen Laken, sein Körper noch schlafend, die Augen geöffnet und den Blick auf den einzelnen Sonnenstrahl gerichtet, der sich durch die geschlossene Jalousie hindurch ins Zimmer gemogelt hatte.
Glänzende Staubkörnchen tanzten im Licht, sacht durcheinandergewirbelt durch den leichten Luftzug, der von draußen hereinkam.
Es war Morgen, realisierte er, mühsam einen Gedanken durch die trägen Hirnwindungen schiebend und zerrend, eingelullt vom Gezwitscher der Vögel im Baum vor dem Fenster, dem leisen Ticken der Uhr.
Und plötzlich fiel es ihm wieder ein: Heute war sein Tag, der Tag, an dem er 19 Jahre alt geworden war.
O-kaa-san würde kommen, seine vielbeschäftigte Mutter, und vielleicht würde es auch Dad schaffen – sie hatten gestern noch telefoniert, Dad war ein wenig zerstreut gewesen und in Gedanken bei seinem neuen Parfum, das nächste Woche in Florenz vorgestellt werden sollte.
Wahrscheinlich hatte er inzwischen schon wieder völlig vergessen, daß sein Erstgeborener ihn heute abend zu seiner Geburtstagsfeier erwartete.

Wieder einmal seufzte er, als er an seine Familienverhältnisse dachte.
Für die meisten Menschen, die ihn oder eines seiner Geschwister kennenlernten, waren sie – nun ja: gewöhnungsbedürftig.
Seine Mutter lebte die meiste Zeit in ihrem Heimatland Japan und entwarf avantgardistische Mode, die zu tragen er wohl immer zu spießig bleiben würde.
Niemand konnte sich vorstellen, wie sie und jener exzentrische Engländer, der in Hamburg seine zweite Heimat gefunden hatte, zueinander hatten finden und erst ihn und dann noch einen ganzen Stall voll Kinder bekommen können.
Sie waren sich auf einem Empfang in Marrakesch begegnet und einander vom ersten Augenblick an verfallen gewesen – so erzählten sie es zumindest ihren Kindern, die sie neben all ihrer Hingabe an Mode und Parfum irgendwie in die Welt gesetzt hatten und die nun mit Haushälterin und einigen Bediensteten hier in Marokko lebten.

Leise drang das Summen und Brummen des großen Hauses zu ihm durch – nebenan im Bad begann Wasser aus der Dusche zu rauschen, er hörte das Rattern des Traktors, der unter seinem Fenster vorbei auf die Felder zusteuerte.
Ein plötzlicher Windstoß blähte die Gardinen und trug die Aromen des Gartens zu ihm – den Duft der Rosen und Geranien, die sein Vater so liebte, vermischt mit den Kräutern aus dem Küchengarten und einem Hauch von Heu und wildem Honig.
Was würde Dad noch alles in diesem Lufthauch erschnuppern, er, der als einer der größten Parfumeure der Welt galt?
Er schüttelte den Kopf – irgendwie erschien ihm das Leben seiner Eltern als surreal, schien es nichts mit ihm zu tun zu haben, auch nicht mit O-kaa-san und Dad selbst, wenn sie hier waren bei ihm und seinen Brüdern und Schwestern.
Wie hatten sie es nur geschafft, ihre Gen-Poole derart unterschiedlich auf ihre Kinder zu verteilen, daß man sie in Aussehen und Charakter kaum für Geschwister halten konnte?
Er selbst sah mit seinen schwarzen Haaren, den dunklen Augen und der gebräunten Haut aus wie ein Einheimischer, während eine seiner Schwestern mit ihren flammendroten Haaren irgendeine Schottin in der Ahnenliste seines Vaters zu repräsentieren schien und sein jüngster Bruder als personifiziertes Eiskristall durch die Gegend schwebte.
Auch von ihrem Wesen her hätten sie unterschiedlicher kaum sein können – tiefe Versunkenheit in das eigene Ich war ebenso vertreten wie rauhbeinige Naturverbundenheit und explosive Lebenslust.
Kein Wunder, daß es zwischen ihnen immer wieder krachte – doch Blut schien tatsächlich dicker zu sein als Wasser, bis zum Abend war ein Streit in den meisten Fällen wieder vergessen.

Heute abend würde das Haus voll sein.
Samira, die Köchin, war schon seit Tagen mit den Vorbereitungen beschäftigt gewesen, hatte gebraten und gekocht, gebacken und das ganze Haus mit dem köstlichen Duft der Gewürze erfüllt, die sie frisch auf dem Basar kaufte.
Nirgendwo sonst auf der Welt dufteten Muskat, Koriander und all die anderen Gewürze so wie hier, nirgendwo schmiegten sie sich enger an Gaumen und Zunge, trieben den Schweiß aus den Poren und die Tränen aus den Augen.
Und keine Frau roch besser als Samira – wie oft hatte er sich von hinten an sie herangeschlichen, seine Nase in ihrem Haar, an ihrem Hals vergraben und diese unnachahmliche Mischung aus warmer Haut, Sandelholz, dem Pfeffer, den sie gerade gemahlen hatte, und einer Spur Weihrauch tief in sich hineingesogen.
Immer wieder hatte sie ihn vertrieben, lachend und schimpfend zugleich, und er hatte sich ein Zimtbrötchen vom Blech geangelt und war aus der Küche gegangen.
Bis zum nächsten Mal.

Sein Magen knurrte, wie immer, wenn er an Essen dachte.
Noch einen Augenblick lang blieb er liegen, dann schlug er die Laken zurück und schwang die Beine aus dem Bett.
Auf dem Weg ins Bad kam er an einem Spiegel vorbei.
"Happy birthday!" zwinkerte er sich zu – dann schloß sich die Tür.
11 Antworten
8
Preis
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Helena1411

104 Rezensionen
Helena1411
Helena1411
Sehr hilfreiche Rezension 16  
Teutorocker mit Wumms
Und wieder herrschte aufgebrachter Tumult in dem kleinen ostwestfälischen Dorf am Rande des Teutoburger Waldes, als begleitet von röhrenden Motoren und mit viel aufgewirbeltem Staub die im Umland berüchtigte Motorradgang „Die waldigen Teutorocker“ schwarmartig einfiel.
Spätestens, als die in Lederkutten gekleideten Gestalten in der beschaulichen Dorfkneipe zum Frühschoppen Einkehr hielten, war es um die Ruhe im Dorf geschehen.

Bereits vor dem Betreten des für die liebenswürdigen, aber auch etwas eigensinnigen Ureinwohner zentralen Treffpunktes schlägt einem mit voller Wucht ein Geruch aus dunklem Holzrauch, sicherlich bedingt durch das vor der Tür spontan entzündete Lagerfeuer, in dem bereits von den Waldrockern aussortierte Barhocker landeten, gepaart mit dem würzigen Harz der aus dem einem indianischen Warbonnet ähnelnden Kopfschmuck stammenden Nadelzweigen von Gang-Oberhaupt Flashride, mit bürgerlichem Namen Hubertus. Die zudem würzige Pfefferwolke, die den Eingangsbereich einhüllt, stammt wohl aus den dem geneigten Lokalbesucher entgegenfliegenden Pfefferstreuern, die Dartpfeil ähnlich von sich innen befinden Clubmitgliedern mit viel Schwung und Getöse nach außen befördert werden; der Sinn dahinter erschließt sich dem Außenstehenden zwar nicht, es scheint aber ein fast zeremonielles und recht gängiges Ritual der Waldbrüder zu sein, wenn man die Benotung der einzelnen Würfe unter lautem Geschrei bedenkt. „Eine glatte 12, Bikebernie, alter Falter! Ich hau mich wech!!!“
Wird der Eintritt in die schon vollkommen, fast schwarz holzverräucherte Lokalität bewältigt, ohne größeren Schaden zu nehmen, schlägt einem, bei einer ohrenbetäubenden Wiedergabe von „Highway to hell“, zu dem harzigen Holzrauchpfeffergemisch die dunkle Ledernote der Kutten, welche durch die Wärme der Innenräume und der schwitzenden in ihnen steckenden Körper intensiv ihren Duft abstrahlen, entgegen. Pfefferstreuer fliegen kometengleich dicht an Köpfen vorbei, einzelne Biker kommen Holzfackeln schwenkend - es könnten aber auch entzündete Barhockerbeine sein - von außen hineingestürmt, die Ortsansässigen haben bereits Deckung hinter der Theke gesucht. Die Luft ist zum Durchschneiden dick, die ersten Lederkuttenträger von der Promillezahl auch.
Im weiteren Verlauf des Frühschoppens, welches sich in ein nachmittägliches Saufen hinüberrettet, und mehrere Dutzend Pfefferstreuer sowie brennendes Barinterieur später entwickelt sich der Einfall der Bikerbarbaren friedlicher, das Holzigrauchige des Außenfeuers verliert sich in einem sanften Glimmen, nachdem dem Motorradgott auf den Teufelsrädern mitgebrachter Met geopfert wurde, indem dieser in rauen Mengen in einer feierlichen, auf Brüllritualen basierenden Zeremonie auf das Feuer gesprüht, gesprengt und gekippt wurde.
Hubertus alias Flashride schwoft bei Zimt ohne braunem Tequila oder Orange (der Promillegehalt seines Blutes lässt es ihn nur noch bis zum Zimt schaffen) zu „Knocking on heavens door“, hin und wieder prostet er sich mit seinen Kumpels einen weiteren Met zu, der Gemütlichkeit halber dient der umgedrehte Stammtisch als Feuerschale für die letzten Reste der draußen noch leicht glühenden Holzkohlereste, in denen sich auch noch warmrauchige Anteile von Harz und Honigwein befinden.
Eine friedliche Stimmung breitet sich gen Abend aus, die Dorfeinwohner haben sich bereits seit Stunden zu Hause verbarrikadiert, die rockenden Teutowäldler torkeln fast taktgenau zu „My heart will go on“ durch die etwas umdekorierte Lokalkneipe, die Nacht senkt sich beschaulich über das kleine ostwestfälische Dorf am Rande des Teutoburger Waldes.

Es berichtete für Ihre Lokalzeitung: Olf Aktorisch
27 Antworten
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Ergoproxy

1123 Rezensionen
Ergoproxy
Ergoproxy
Top Rezension 14  
One pill makes you larger...
..and one pill makes you small....

Ich liebe diesen Song der Psychedelic-Rockgruppe Jefferson Airplane und die mystische Stimme von Grace Slick, in Verbindung mit orientalisch angehauchten Klängen, geben nur annähernd einen Eindruck davon, wie es ist High zu sein. J.A. haben in diesem Lied ihre einschlägigen Erfahrungen mit LSD und Eindrücke aus dem Kinderbuch von Lewis Caroll unter einen Hut gebracht.

Nun, mit Drogen hatte ich es nie so und wie die meisten hier, berausche ich mich lieber an einem Parfum. Und schon schlage ich eine Brücke zum ersten Duft von CdG.

Irgendwie finde ich die Weihrauchdüfte und Gewürzbomben dieser Marke einfach superb. Und so langsam reift in mir der Wunsch, mich eingehender mit den Arbeiten von Marc Buxton zu beschäftigen. Seine Kreationen für diese Marke haben mich bisher überzeugen können. Ich werde mir demnächst Mal die Düfte unter seinem eigenen Namen vornehmen.

Aber wieder zurück zu CdG Parfum.

Im Auftakt kann ich eine gewisse Ähnlichkeit zu CdG White erkennen, jedoch sind die Gewürze hier wesentlich kräftiger und irgendwie dunkler. Eine angenehme Süße verhinder schon ab der Kopfnote, dass der Gewürzakkord ins Scharfe abdriftet.

Im Mittelteil treten die Gewürze etwas in den Hintergrund und übergeben einem tiefen, rosendominierten Blumenakkord die Führung. Der von Miro aufgeführte Punsch-Effekt ist hier nicht von der Hand zu weisen. Alkohol in Maßen hat nicht nur bei Speisen einen angenehmen Effekt, auch ein Duft kann dadurch das gewisse Etwas bekommen. Das Tolle ist, dass sich der Duft auf meiner Haut ab der Herznote nicht mehr verändert.

CdG Parfum besitzt eine enorme Haltbarkeit, welche locker eine Dusche übersteht und Intensität, als auch Sillage sind dementsprechend aussagekräftig.

So, nun ist es genug, ich möchte mich wieder dem Rosen-Gewürz-Rausch hingeben.

One pill makes you larger.....
3 Antworten
10
Haltbarkeit
6
Duft
TVC15

216 Rezensionen
TVC15
TVC15
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Poison
Erstmal vielen Dank an Murcielago für die Probe. Dafür darfst du meine Headline natürlich gerne haben :)

Da ich bisher noch keinerlei Kontakt mit CdG hatte, war es sicherlich nicht ganz falsch, chronologisch anzufangen. Der erste Duft dieses, in der Modewelt skandalträchtig gestarteten Labels wurde im Jahr 1994 von Mark Buxton kreiert, der "Wetten Dass"-Supernase, die später weltweit Karriere machte. In seinem Briefing stand wahrscheinlich, er möge etwas richtig Schräges und Gefährliches machen, denn die Düfte von "Wie Jungen" (= CdG) sollten laut Rei Kawakubo keine netten Allerweltswässerchen, sondern knallharte "Non Perfumes" mit Industrie- und Alltagsgerüchen diverser Kulturen werden. CdG wurde mit der tagline "Works like a medicine and behaves like a drug" vermarktet, was eigentlich viel zu lieb klingt.

Die anarchistische und bösartige Mixtur hat Murcielago in ihrem Kommentar schon bestens beschrieben. Nachtragen möchte ich den alkoholischen Aspekt. In den vergifteten Gewürzkuchen gehört meiner Nase nach noch ein guter Schuss Rotwein oder sogar Sherry. Und etwas verkokeltes Plastik, ein nicht ganz stubenreiner Meerschweinchenstall, ein paar Räuchermännchen aus dem Erzgebirge, eine Tasse ekliger Öko-Tee und und und...

Interessiert habe ich gelesen, dass nicht nur mein Pröbchen, sondern auch der Original-Flakon in Plastik eingeschweißt ist. Ich nehme an, das hat pragmatische Gründe. Welche Parfümerie möchte schon mit einer Ausnüchterungszelle verwechselt werden?
1 Antwort
Weitere Rezensionen

Statements

27 kurze Meinungen zum Parfum
FrauKirscheFrauKirsche vor 4 Monaten
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Es wärmen Nelken
und prickelt Pfeffer
In der Gewürzschatulle
leuchten Honigharze
Im Weihrauchnebel
dunkle Samtrosen...
32 Antworten
GandixGandix vor 1 Jahr
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Ein Schwall Gewürze auf weichem Labdanum
Ein schnurrender Tiger
vor dem großen Auftritt
Rosen fliegen in den PuderWeihNebel
auf der Bühne.
54 Antworten
YataganYatagan vor 1 Jahr
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Einer der besten CdG: Das ist Kunst, die tragbar ist und dennoch auffällt: pudrig, süß, würzig, rauchig: Harz, Holz, Zimt, Nelke, Muskat.
41 Antworten
PollitaPollita vor 11 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Erst kühl, fast abweisend, dann immer wärmer mit Kardamom und viel Zimt. Trotz Zimtsüße niemals gourmandig, sondern stets Parfum. Raffiniert
28 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 1 Jahr
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Nach wie vor einer meiner Allzeit-Lieblingsdüfte. Tragbar und dennoch eigenwillig. Sehr würzig, vollmundig rosig, likörig und weihrauchig
38 Antworten
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