Himalaya 2002

Himalaya von Creed
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7.7 / 10 950 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Creed für Herren, erschienen im Jahr 2002. Der Duft ist frisch-zitrisch. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Frisch
Zitrus
Würzig
Holzig
Aquatisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte ZitroneZitrone MandarineMandarine
Herznote Herznote
PfefferPfeffer WacholderbeereWacholderbeere JasminJasmin LavendelLavendel MuskatMuskat SchießpulverSchießpulver
Basisnote Basisnote
SandelholzSandelholz ZedernholzZedernholz TonkabohneTonkabohne VetiverVetiver
Bewertungen
Duft
7.7950 Bewertungen
Haltbarkeit
7.0799 Bewertungen
Sillage
6.6787 Bewertungen
Flakon
7.8759 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
5.7320 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 22.04.2024.

Rezensionen

54 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Preis
7
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Pollita

344 Rezensionen
Pollita
Pollita
Top Rezension 45  
Ein Büromensch in den Bergen
Ich kenne so einen Typen, er ist Geschäftsführer einer Firma, aber das genügt ihm nicht. Ich finde ihn eigentlich ganz okay, aber seine ständigen Extremsportaktionen, mit dem Ziel, im Internet und in der Lokalpresse so viele Komplimente wie möglich einzufangen, auf Schwäbisch „mei Kerle, Du bisch hald dr Greschde“, gehen mir manchmal schon ganz schön auf den Wecker. Da muss der krasseste Ultramarathon gelaufen werden, da kraxelt man auf dem MontBlanc mit einer Tourigruppe rum, Hauptsache man war dabei und die Lokalzeitung schreibt mal wieder das Übliche. Auch wenn man sich hinterher mindestens eine Woche lang nicht mehr rühren kann.

Nicht falsch verstehen. Ich liebe den Duft von Creed Himalaya, aber ein Bergduft, so à la Reinhold Messner, ist das eben nicht. Der Duft will so viel Berg sein, wie eben dieser eigentlich ganz nette Kerl. Und der Duft hat die Aufmerksamkeit ebenso wenig nötig, wie dieser Typ. Denn er ist ja schon richtig gut und braucht das alles nicht. Ich finde sowieso, die wenigsten Düfte der Marke Creed haben dieses ewige Gedöns von wegen König und Kaiser xy haben den dann und wann getragen, tatsächlich nötig. Aber das ist ein anderes Thema.

Himalaya ist für mich ein Businessduft. Er passt mit seiner kühlen Aura, seinen Gewürznoten und dem weichen, weißen Moschus ganz wunderbar in ein Business-Setting. Er ist nicht so anschmiegsam und zugänglich wie Silver Mountain Water, auch wenn die beiden definitiv verwandt sind. Er ist etwas kauziger, strenger, durch den Pfeffer, den Muskat und seine sanfte Vetivernote, die ein bisschen in Richtung von Tom Fords Grey Vetiver geht. Die zitrischen Kopfnoten sind nur ganz zu Beginn da und machen recht schnell Platz für den feinen weißen Moschus im Fond, der den Duft trägt. Ein Hauch Amber sorgt für etwas Wärme und Tonka hält sich brav zurück und süßelt nicht herum. Ich finde den Duft ganz wunderbar. Dezent kerlig, aber schmeichelhaft. Unnahbar und nahbar zugleich. Wenn ich Chef einer Firma mit Büroarbeitsplatz wäre, den würde ich vermutlich öfter tragen. Ich mag zwar den Begriff Immergeher nicht, aber das ist genau so ein Duft und er ist wunderbar.

Aaaaber: Himalaya ist kein Bergduft. Niemals riechts da oben nach einem frisch gewaschenen und gebügelten Hemd. Und genauso duftet Himalaya durch seinen sanften Moschus eben. Wer authentische Bergdüfte sucht, sollte besser die Experten Chizza, Floyd oder Flioline fragen und besser nicht bei Creed suchen. Da seid ihr falsch. OK, im Vergleich zu Tauers L’Air des Alpes Suisses ist Himalaya definitiv näher dran an echter Bergfrische, aber, ach, lassen wir das.

Der Duft ist jedenfalls eine feine 8,5. Leider sind Haltbarkeit und Sillage etwas dürftig, weshalb ich ihn Mr. Polly, der sich auch verstärkt in Büros und nicht in den Bergen aufhält, für den doch recht hohen Preis wohl nicht mehr kaufen werde. Trotzdem schnupper ich ihn verdammt gern, hab ich gestern wieder festgestellt, nachdem Mr. Polly eine Probe, die ein Geschenk von mir war, aufgetragen hatte.
39 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Norleans

65 Rezensionen
Norleans
Norleans
Top Rezension 37  
Sag' mal Creed, geht’s eigentlich noch…
...besser?

Dieser Kommentar ersetzt meinen ersten Kommentar zum Duft, welcher aus dem März 2019 stammt und meiner Verbundenheit mit Himalaya, die ich wiedergefunden habe, nicht gerecht wird. Deswegen eine Reformulierung der anderen Art. Naja eigentlich ist es eine Lobeshymne auf den fast perfekten Duft.

Himalaya ist unwahrscheinlich klassisch, ohne dabei altmodisch zu sein. Der von mir bereits mehrfach herangezogene Ausdruck „Seniorenresidenz“ im Zusammenhang mit allzu klassischen Düften, passt hier keineswegs. Auch „Barbershop-Feeling“ (Herrenfriseur hört sich auch echt zu uncool an) kommt hier bei mir nicht wirklich auf.

Diese eisgraue Kralle der felsigen Frische, die ich mir morgens ausgiebig auf die Brust und den Hals sprühe, krallt sich sofort und nachhaltig an mir fest. Der erste Eindruck ist jedes Mal, „hast du den nicht vielleicht ein bisschen überdosiert?“, denn die Kopfnote hat es bereits heftig in sich. Die Bergamotte hält sich für meinen Geschmack glücklicherweise schön im Hintergrund, wobei das Grapefruit-Zitronen-Mix hier die meiste Power bringt. Mandarine kann ich nicht herausriechen. Ist auch nicht schlimm.
Hölzer, Gräser und- man staune!!- Schießpulver sollen dann ab der Herznote kommen. Mag sein. Ich habe das Empfinden nach gewürzter, ganz leicht gesalzener Zitrone on the rocks. Die wirklich potente Basis hält, mit leicht zitrischem Touch, bei mir deutlich über acht Stunden durch. Man beachte dabei Absatz 3, Satz 1.

Nun bin ich ja ein ausgewiesener Experte und halbstaatlich ungeprüfter Sachverständiger für sogenannte Businessdüfte. Mit wenigen Ausnahmen befinden sich in meiner Sammlung viele Düfte, denen ich dieses Attribut zuschreibe. Ich will jetzt nicht sagen, dass Himalaya ddeerr Businessduft schlechthin ist, denn das würde ihm nicht gerecht. Himalaya ist vielseitig einsetzbar, bei Sport, Spiel und Unterhaltung. Einzig, wenn es etwas lauschiger wird und man mit der Liebsten gemütlich ausgeht, wäre er mir zu harsch. Ansonsten geht der immer.

Aber Vorsicht (kein Licht ohne Schatten), die Nase des Himalaya-Trägers benötigt Abwechslung. Den Duft kann man auch mal zwei Tage hintereinander tragen. Jedoch sollte stets darauf geachtet werden, dass man seiner Nase mal etwas Abwechslung bietet, sonst kann Himalaya einen auch unter einer olfaktorischen Geröll-Lawine begraben. Und hier spanne ich den Bogen zu meinem ersten Kommentar. Mir erging es nämlich fast ein Jahr lang so, dass ich ihn nach ausgiebigem und sehr regelmäßigem Tragen wirklich nicht mehr ertragen konnte. Ich habe Kopfschmerzen beim Riechen an ihm bekommen. Man sollte ihn mit Bedacht tragen, was gleichzeitig die Würdigung von Himalaya verstärkt.
Für mich ein moderner Klassiker, der nicht täglich, dafür aber fast immer geht.

Danke fürs Lesen.
15 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
DaveGahan101

535 Rezensionen
DaveGahan101
DaveGahan101
Top Rezension 25  
Unterschätzt!
Ich finde es selbst interessant, dass ich nach über einem Jahr wieder bei Creed Himalaya und Terre EDP gelandet bin. Ist auch kein Zufall, denn beide sind wunderbare Immergeher und von grundauf solide. In einer Phase, wo mich nach so vielen Duftests, Käufen und Verkäufen, gefühlten 30 Oud-Düften, mich nichts mehr so richtig umgehauen hat, der Winter zu mild für orientalische Kracher ist, sagen mir solche Düfte mehr zu. Die Grenzen nach unten und oben ausgelotet, zu jedem Duft finde ich mindesten 3 ähnliche...so war es zwangläufig auf dem Weg zu Back to the roots.
Himalaya riecht wie ein typischer Herrenduft, frisch-zitrisch von eher herber Natur, würzig untermalt von Pfeffer und Wacholder und abgerundet mit dem typischen, und von mir sehr geschätzten, Creed-Moschus.
Mehr ist das nicht, und doch wird hier eine kühle Frische erzeugt(wie in SMW und GIT), die den Duft aus dem Mittelmaß herauskatapultiert..keine künstliche Kaugummi-Minze, keine Sauna-Eukalyptus, keine aquatische Duschgelfrische..eher eine metallische Frische von kaltem, harten und klaren Gebirgswasser, oder wie man sie in den Serge Lutens Eau-Serie findet...welche Note(n) dafür verantwortlich sind kann ich leider nicht ausmachen, wahrscheinlich ist die Duftpyramide (absichtlich) unvollständig!? Creed hat hier natürlich nicht das Rad neu erfunden, auch ist es kein herausragender und innovativer Duft, aber in seiner Machart für diese Duftrichtung sehr fein gelungen, er hat eine schöne helle Strahlkraft. Wo noch sein Halbbruder Tabarome( dreht mit den Treble-Regler des Tabaks deutlich in den Spitzen zurück, so hat man fast schon Himalaya) etwas dumpf und wie durch einen Filter matt war, kann Himalaya durch seine klare Frische punkten. Klar es gibt viele ähnliche Düfte, die diese Richtung bedienen, Strictly, Ultimate Baldessarini, Dior Sauvage uva. fallen mir da spontan ein, die es auch zu einem deutlich günstigerem Preis gibt, aber irgendwie wollte ich bei meiner "Stammmarke" bleiben..irgendwie passts da immer! Geht aber in der oft prächtigen Creed-Reihe ein wenig unter.
Die Haltbarkeit ist mit 5-6 Stunden völlig okay, so kommt man öfters in Genuß der schönen Kopfnote und ist ideal für den Arbeitsplatz, ordentliche Präsenz aber ein wenig abgedimmt, Überdosierung ausgeschlossen. Mehr als solider Herrenduft, unspektakulär und doch gelungen, hier wurde nix falsch gemacht!
10 Antworten
6
Duft
Naaase

109 Rezensionen
Naaase
Naaase
Top Rezension 23  
Robbie besteigt die ersten 8.000
Robbie besteigt die ersten 8.000

Treffen sich zwei Yetis im Himalaya. Sagt der eine zum anderen: "Du, gibt's diesen Reinhold Messner wirklich ?"

So, und nicht anders, könnte es sich zugetragen haben, als nicht nur Reinhold Messner, sondern auch Robbie Williams einst den "Mount Everest"" bestiegen haben. Aber dazu unten mehr...

Der "Himalaya" ist ein Hochgebirgssystem in Asien zwischen dem Indischen Subkontinent im Süden und dem Tibetischen Hochland im Norden. Das Gebirge erstreckt sich auf einer Länge von rund 3000 Kilometern von Pakistan bis Burma (Myanmar) und erreicht eine maximale Breite von 350 Kilometern. Im "Himalaya" befinden sich zehn der vierzehn Berge der Erde, deren Gipfel mehr als 8000 Meter hoch sind. Darunter ist der "Mount Everest", der mit 8848 Metern Höhe über dem Meeresspiegel höchste Berg der Erde ist.

Und just diese Gebirgskette steht nun Pate für den heutigen Kandidaten von Creed. Denn im Internet erfahren wir:
"Creed Himalaya ist ein Duft voll rauer Männlichkeit und Stärke. Olivier Creed schuf diesen Duft zur Erinnerung an seinen kühnen Aufstieg auf die wundervollen aber auch tückischen Berge des Himalaya. Creed Himalaya erweckt die Kraft und Erhabenheit, die sowohl Mensch als auch Natur innewohnt. Der einzigartige metallische Flakon drückt unmissverständliches Selbstvertrauen aus und wurde von Erwin Creed entworfen, dem Parfumeur in der siebten Generation von Creed. Viele sagen, der Flakon erinnere an die Eisschicht auf einem Felsen, andere erinnert er an die Feldflasche eines Bergsteigers. Als strahlender, klarer Duft voll beflügelnder Frische lässt sich der 2002 geschaffene Himalaya von Creed beschreiben, welcher verborgene Bedeutungsebenen zu enthüllen weiß und durch seine verführerische Vieldeutigkeit jegliche Kategorisierungen hinter sich lässt.
Die Bergwelt Tibets inspirierte Olivier Creed mit ihrer reinen und elementaren Naturkraft. So lässt uns Himalaya an einer solchen Reise in die mystische Bergwelt teilhaben. Der silberne Flakon reflektiert glitzernd das Licht - wie der Schnee auf den höchsten Gletschern der Erde. Ein begeisterter Träger von Creed Himalaya ist Robbie Williams."

Oh, Pardon, nach dem nochmaligen Durchlesen der letzten Zeilen ist mir dann doch tatsächlich aufgefallen, dass der von mir musikalisch sehr verehrte Robbie Williams in seinem Leben wohl schon Manches bestiegen haben wird; nur: Berge des Himalaya waren wohl (noch) nicht dabei. Aber immerhin trägt er ja diesen Duft.

Und wie duftet Robbie Williams nun ? Zunächst einmal zitrisch: Eine saure Zitrone, eine noch saurere Grapefruit, eine Bergamotte und ein Mandarinchen begegnen uns zu Beginn unserer Erstbesteigung. Wir haben also das erste Basis-Lager noch nicht einmal erreicht und es wird schon ganz schön sauer für uns. Ich frage mich, ob so Eis, Kälte und Schnee riecht. Nun ja, irgendwie schon. Aber irgendwie auch nicht. Da hätte ich mir mehr etwas in Richtung Chanel's "Egoiste Platinum" gewünscht. Dort wird nämlich -entsprechend dem Namen dieses Duftes- zumindest das Thema "Kälte", wenn auch bezogen auf das bereits aus seinem Namen ersichtlichen Edelmetall, nach meiner Auffassung sehr gut umgesetzt. Hätte womöglich auch gut zum Himalaya gepasst. Oder auch Minze. Sei es jetzt in Form einer grünen Minze oder auch einer Pfefferminze. Diesen Effekt kennen wir doch von täglichen Zähneputzen. Dieses "kalte Frische-Gefühl" wird so trefflich in Heeley's 2006 erschienenen "Menthe Fraîche" erzeugt. Als weiteres Beispiel kennen wir Jean-Claude Ellena's "L'Eau d'Hiver" aus der (Autoren-) Reihe "Editions de Parfums de Frédéric Malle". Jenes (u.a. mittels Angelika) -und auch die bekannte "Molecule"-Reihe- ahmen den natürlichen Geruch kalter Luft trefflich nach. Nun gut. Vielleicht kommt da ja noch was in diese Richtung.
Am Basislager dann endlich nach einem anstrengenden Aufstieg durch Eis und Kälte angekommen begrüßt uns Wacholder. Einem der Kommentare konnte ich entnehmen, dass am Fuße des Himalaya tatsächlich Wacholder wachsen soll. Dann finde ich das schon wieder eine gute Idee. Zudem gibt dieser Wacholder in der Tat diesem Duft eine kühle Note. Zudem würzig unterlegt durch milden Pfeffer. Es tritt auch etwas Erdig-Krautiges hinzu. Ein rascher Blick in die Duftpyramide verrät uns, dass dies Vetiver sein muss. Hätte ich nicht erkannt.
Am Gipfel angekommen bleibt die erfrischende Grund-Tendenz erhalten. Wir schlagen das Gipfelkreuz in den Schnee: Es ist aus edlem Sandelholz. Würziger Moschus versüßt uns den schier endlosen Ausblick über die Bergwelt des Himalaya.

Mein Fazit:
Es ist der Versuch erkennbar, mittels Düften das Bild von Eis und Kälte zu kreieren. Das scheint mir nur leidlich gelungen: Creed's "Himalaya" ist zweifelsohne ein erfrischender Duft mit natürlichen Zutaten für den Sommer. Aber da steht er ja nicht alleine. Aber der "Mount Everest" unter den gefühlten 8.000 Sommerdüften ist er nicht.
2 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Hayate1603

8 Rezensionen
Hayate1603
Hayate1603
Top Rezension 24  
Der Duft für den Samstagmorgen
Ich bin durch die wundervoll geschriebenen Kommentare von Highflyer und DaveGahan101, auf den Duft aufmerksam geworden. Ich kann den beiden versichern, ich bin Ihnen sehr dankbar für die Kommentare, den dadurch habe ich Himalaya für mich entdeckt und er verhilft mir regelmäßig zu einem perfekten Start ins Wochenende.

Warum ... ich arbeite in der Regel jeden zweiten Samstagvormittag in einer Weinboutique. Kundengespräche, Beratung, Small-Talk .... immer sehr angenehm. Wenn ich weiß das ich Samstags arbeite, besorge ich mir immer vorher einen Termin bei Toni. Toni ist Syrer und ein klasse Friseur. Sein Laden ist wirklich "Old School" ... keine Möbel mit Klavierlack oder sonstigem Schnickschnack die eh nur aus Sperrholz bestehen wie man das heute oft findet, sondern massive Auslagen aus Stein. Riesige vergoldete Spiegel und das Highlight, seine Friseurstühle, 70 Jahre alt, jeder ca. 150 Kilo schwer mit Füßen aus Gußeisen und echtem, schwarzen Leder bezogen. Jeder Zahnarzt wäre neidisch. Toni schneidet nur Männer, Dauerwelle kann er nicht und wenn man nach Strähnen fragt wird man schräg angeschaut. Aber er ist ein echter Meister, der den Namen Barbier zurecht trägt. Herren bekommen akkurate Schnitte, mit dem Messer werden die Brauen auf Linie gebracht, Haare an den Ohren auch schon mal mit brennenden Holzscheiten bekämpft und die Nassrasur die er einem verpasst, ein Traum.

Ein bisschen ist das wie Wellnessurlaub in 45 Minuten wenn man nach dem Haare waschen mit Haarwasser den Kopf massiert bekommt, man während dem schneiden die orientalische Version eines Croissant und einen türkischen Mokka genießen kann, um später seelig im Stuhl zurückgelehnt, heiße Umschläge auf dem Gesicht zu haben, damit sich die Barthaare aufstellen, während im Hintergrund die arabische Version von Helene Fischer in unverständlicher Sprache, dafür aber umso schmachtender vor sich her trällert. Am Ende dann wetzt der Toni sein Rasiermesser an einem Gurt, um dann gekonnt und mit konzentriertem Blick das Messer über mein Gesicht gleiten zu lassen. Jetzt noch Lotion ins Gesicht, Klaps auf die Schulter ... Waschen, schneiden, rasieren ... 28 Euro bitte.

Geh ich bei Toni raus und laufe die paar Minuten durch die Fußgängerzone zu mir ins Geschäft, während die Gassen an einem Samstagmorgen noch leer sind, fühlt man sich frisch, gepflegt und relaxt. Man hat einen dezent-maskulinen Rasierseifengeruch in der Nase, kommt sich vor wie der König der Fußgängerzone und freut sich auf den Tag.

Und was hat Himalaya jetzt mit Toni zu tun ?

Nun, es gibt ja auch Samstage an denen ich nicht arbeiten muß. An denen man aufsteht, sich frisch macht um dann einen Kaffee zu trinken und vor dem Start in den Tag zu schauen was in der Welt passiert ist. Oder ich muß Samstags mal kurzfristig einspringen und habe keinen Termin bei Toni. Für solche Momente ist Himalaya für mich perfekt.

Highflyer hat das perfekt auf den Punkt gebracht:
"..Der Duft assoziiert bei mir eine herbe Frische, wie klare kühle Luft an einem kühlen Wintertag. Blauer Himmel, ein schneebedeckter Berg, diese einzigartige Klarheit in der Luft, die es oftmals nur im Winter gibt. Keine Frische à la aquatisches Einerlei, wie man es tonnenfach an jeder Ecke riecht, sondern wertig und deutlich herber gemacht. Etwas Barbershop Feeling schwingt dabei stets mit und gerade das mag ich, weil es diesen dezenten old-school Touch vermittelt."

Grade das "Barbershop-Feeling" finde ich sehr passend, da es seifiges, würziges in dem Duft mitschwingt. Und so ersetzt der Duft für mich auch irgendwie einen Besuch bei Toni, obwohl ich zugeben muß, das es einerlei ist, wieviel ich von Himalaya verwende, die Haare sitzen nicht so, wie wenn man bei Toni rauskommt.

Himalaya ist in der Tat ein Allrounder. Obwohl der Begriff "Old School" schon trifft, kann man sich den Duft an Männern von 20 bis 80 gut vorstellen, er passt einfach. Ein Duft für Abends im Club ist er vielleicht weniger, eher der Alltagsbegleiter oder fürs Büro gemacht. Und auch bei winterlichen Minusgraden ist er etwas deplatziert, jetzt im Frühling, das ist eine perfekte Zeit für ihn. Was mir an dem Duft auch sehr gut gefällt ist, das er eine ganz klare, maskuline Präsenz hat. Ich denke wirklich, kein Mensch könnte auf die Idee kommen, das dieser Duft unisex wäre.

Nun, morgen ist Samstag, ich muß arbeiten und habe vorher einen Termin bei Toni. Sonntag soll es schön werden und ich will Nachmittags an den See gehen und mein erstes Eis in diesem Jahr am Seeufer genießen. Die Haare werden dank Toni sitzen und für das gepflegte "Barbershop-Feeling" wird Himalaya sorgen.
7 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

175 kurze Meinungen zum Parfum
PinseltownPinseltown vor 8 Monaten
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Erhabenen Hauptes kreist der Nepaladler
In kristallklarer Höhe
Über schneebedeckte Wipfel
Atmet zitrusholzwürzigen Lavendel
Ferner Täler ein
34 Antworten
Eggi37Eggi37 vor 8 Monaten
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
90er Duschvendel erreicht den Himalaya mit ein Jahrzehnt Verspätung
Das Pulver wurde verschossen
Bäche aus herb-würzigen Rasierwasser
41 Antworten
SchoeibksrSchoeibksr vor 8 Monaten
6
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
Creed ist es hier gut gelungen ein Rasierwasser zum belanglosen Retro-, und dann blauen Neuzeit-Duschgel überlaufen zu lassen für 4€/ml.*
28 Antworten
TurbobeanTurbobean vor 7 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Bei diesem Duft habe ich nicht den Eindruck, ich würde den Eindruck machen, Eindruck schinden zu wollen. Das gefällt mir!
3 Antworten
SalvaSalva vor 3 Jahren
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Auf‘m Gipfel Himalayas
Die Luft klar&kühl
Unten am Tal
Wo exotische Gewürze
Auf hellen Zitrusfeldern sprießn
'N zarter Moschuswind weht
16 Antworten
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Torten Radar

Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
SuperlightSuperlight vor 1 Jahr
Parfum allgemein
Creed 7-stellige LOT Nummer (vor 2007) bei 100ml Flakon
Hatte recherchiert und zur "neuen" 7-stelligen Nummer bisher nicht finden können.Alles klar, danke an alle!

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