09.11.2014 - 14:07 Uhr
Karli
27 Rezensionen
Karli
Sehr hilfreiche Rezension
18
Mein roter Corsa
Ein Freund eines guten Freundes hatte einen Porsche 911, ich selbst fuhr damals einen Opel Corsa. Dieser Umstand ist knapp 28 Jahre her und deshalb kann ich hier und heute so undramatisch und ohne weitere Bewertung darüber berichten.
Eines guten Tages fragte ich Thomas (den Freund meines guten Freundes), ob ich denn mal den 911er fahren dürfte. Thomas zuckte, verzog etwas eigenwillig das Gesicht, aber nach kurzem Zögern willigte er ein. Er hatte den Wagen von seinem Vater geschenkt bekommen und Michael (mein guter Freund), würde sich ja nicht mit Typen abgeben, die vorsätzlich geschenkte Sportwagen zu Klump fahren würden.
Der 911er war ein grasgrünes Modell, mit dem typischen Heckspoiler, einer attraktiven H-Schaltung, festen Sitzen und einer super harten Federung. So etwas kannte ich von meinen überschaubaren Kleinwagen nicht und war somit vom ersten Moment an begeistert und fasziniert.
Michael saß mit spärlicher Beinfreiheit direkt hinter mir und Thomas auf dem Beifahrersitz. Und dann ging die wilde Fahrt los! Zuerst raus aus der Wohnstraße, dann raus aus dem Dorf und rauf auf die Landstraße. Tempo 100 war hier erlaubt, aber das interessierte mich nur am Rande. Nach etwa 6 Kilometern ging es auf eine zweispurige Bundesstraße die Tempo 120 anbot, eine Geschwindigkeitsbeschränkung die ich fast im 3 Gang erreichte. Michael fragte kaum hörbar, ob der Wagen nicht mindestens 4 Gänge hätte und Thomas massierte bereits seine Oberschenkel. Ich also hochgeschaltet und noch ein bisschen das rechte Pedal nach unten gedrückt.
War das geil!!!
Ein paar Kilometer durfte ich noch fahren (wenn man diesen halsbrecherischen Fahrstil als solchen bezeichnen möchte), dann wurde es Thomas endgültig zu viel. Er stammelte etwas von mangelnder Demut und Selbstüberschätzung und bat mich den nächsten Rastplatz anzufahren. Gehorsam – wenn auch etwas verständnislos – folgte ich seiner Bitte und mein Trip in einem Porsche 911 war ein und für allemal beendet.
Als wir wieder zuhause waren, hab ich mich aufrichtig bei Thomas bedankt, bin in meinen Corsa gestiegen und nach Hause gefahren. Und obwohl ich meinen Corsa toll fand und ihn danach noch viele Jahre durch Schleswig-Holstein kutschierte, ging mir die Fahrt mit dem Porsche nicht mehr aus dem Kopf – bis heute!
____
Silver Shadow ist ein wunderbarer Duft. Er ist frisch, fruchtig, leicht und anschmiegsam. Er bringt einen völlig zuverlässig durch den Tag und von A nach B, und zwar ganz ohne Mucken. Niemand wird sich beschweren, die Nase rümpfen und sagen: „Was trägst du denn da für einen Duft?“ Niemand wird in meiner Nähe mit den Augen rollen oder den Kopf schütteln. Niemand!
Aber ich weiß es (und mit mir vielleicht 4, 5 andere auch), ich weiß es ganz tief im Inneren, kann es nicht verbergen, negieren oder totschweigen, da draußen auf den großen Straßen der Duftwelt sind andere Tropfen unterwegs. Und so zuverlässig mich dieser Duft über Höhen und Tiefen des Alltags begleitet, mich in Parklücken manövriert, meine Einkäufe nach Hause fährt oder meine Mutter vom Bahnhof abholt, es gibt sie die Rennmaschinen und Hochleistungskarossen, die PS-Monster und Luxusschlitten – und in diesem Fall kann ich sie mir auch leisten!
Nein, niemals würde ich diesen ausgesprochen harmonischen und schönen Duft verunglimpfen wollen. Ich habe ihn immer noch in meiner Sammlung und ich werde ihn auch nie hergeben. Aber bei aller Zuneigung, Dankbarkeit und Freude darüber, so einen treuen Gefährten gefunden zu haben, muss ich zu guter Letzt doch eingestehen, dass die Unternehmungen mit ihm seltener geworden sind und kürzer.
Ob ich es bereue? Ich glaube nicht!
Sollte aber irgendwann irgendjemand mit mir alte Fotos anschauen, dann wird er ein Bild von einem roten Corsa entdecken und keinen grasgrünen Porsche 911...!
Eines guten Tages fragte ich Thomas (den Freund meines guten Freundes), ob ich denn mal den 911er fahren dürfte. Thomas zuckte, verzog etwas eigenwillig das Gesicht, aber nach kurzem Zögern willigte er ein. Er hatte den Wagen von seinem Vater geschenkt bekommen und Michael (mein guter Freund), würde sich ja nicht mit Typen abgeben, die vorsätzlich geschenkte Sportwagen zu Klump fahren würden.
Der 911er war ein grasgrünes Modell, mit dem typischen Heckspoiler, einer attraktiven H-Schaltung, festen Sitzen und einer super harten Federung. So etwas kannte ich von meinen überschaubaren Kleinwagen nicht und war somit vom ersten Moment an begeistert und fasziniert.
Michael saß mit spärlicher Beinfreiheit direkt hinter mir und Thomas auf dem Beifahrersitz. Und dann ging die wilde Fahrt los! Zuerst raus aus der Wohnstraße, dann raus aus dem Dorf und rauf auf die Landstraße. Tempo 100 war hier erlaubt, aber das interessierte mich nur am Rande. Nach etwa 6 Kilometern ging es auf eine zweispurige Bundesstraße die Tempo 120 anbot, eine Geschwindigkeitsbeschränkung die ich fast im 3 Gang erreichte. Michael fragte kaum hörbar, ob der Wagen nicht mindestens 4 Gänge hätte und Thomas massierte bereits seine Oberschenkel. Ich also hochgeschaltet und noch ein bisschen das rechte Pedal nach unten gedrückt.
War das geil!!!
Ein paar Kilometer durfte ich noch fahren (wenn man diesen halsbrecherischen Fahrstil als solchen bezeichnen möchte), dann wurde es Thomas endgültig zu viel. Er stammelte etwas von mangelnder Demut und Selbstüberschätzung und bat mich den nächsten Rastplatz anzufahren. Gehorsam – wenn auch etwas verständnislos – folgte ich seiner Bitte und mein Trip in einem Porsche 911 war ein und für allemal beendet.
Als wir wieder zuhause waren, hab ich mich aufrichtig bei Thomas bedankt, bin in meinen Corsa gestiegen und nach Hause gefahren. Und obwohl ich meinen Corsa toll fand und ihn danach noch viele Jahre durch Schleswig-Holstein kutschierte, ging mir die Fahrt mit dem Porsche nicht mehr aus dem Kopf – bis heute!
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Silver Shadow ist ein wunderbarer Duft. Er ist frisch, fruchtig, leicht und anschmiegsam. Er bringt einen völlig zuverlässig durch den Tag und von A nach B, und zwar ganz ohne Mucken. Niemand wird sich beschweren, die Nase rümpfen und sagen: „Was trägst du denn da für einen Duft?“ Niemand wird in meiner Nähe mit den Augen rollen oder den Kopf schütteln. Niemand!
Aber ich weiß es (und mit mir vielleicht 4, 5 andere auch), ich weiß es ganz tief im Inneren, kann es nicht verbergen, negieren oder totschweigen, da draußen auf den großen Straßen der Duftwelt sind andere Tropfen unterwegs. Und so zuverlässig mich dieser Duft über Höhen und Tiefen des Alltags begleitet, mich in Parklücken manövriert, meine Einkäufe nach Hause fährt oder meine Mutter vom Bahnhof abholt, es gibt sie die Rennmaschinen und Hochleistungskarossen, die PS-Monster und Luxusschlitten – und in diesem Fall kann ich sie mir auch leisten!
Nein, niemals würde ich diesen ausgesprochen harmonischen und schönen Duft verunglimpfen wollen. Ich habe ihn immer noch in meiner Sammlung und ich werde ihn auch nie hergeben. Aber bei aller Zuneigung, Dankbarkeit und Freude darüber, so einen treuen Gefährten gefunden zu haben, muss ich zu guter Letzt doch eingestehen, dass die Unternehmungen mit ihm seltener geworden sind und kürzer.
Ob ich es bereue? Ich glaube nicht!
Sollte aber irgendwann irgendjemand mit mir alte Fotos anschauen, dann wird er ein Bild von einem roten Corsa entdecken und keinen grasgrünen Porsche 911...!
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