04.08.2016 - 14:50 Uhr
loewenherz
881 Rezensionen
loewenherz
Sehr hilfreiche Rezension
14
Boulder, CO
Wir kamen mit dem Auto von Norden die Interstate 25 hinunter - aus Casper in Wyoming, wo wir die letzte Nacht in einem gottverlassenen Motel verbracht hatten. In ähnlichen Motels hatten wir viele Nächte lang geschlafen auf unserer Reise durch die Badlands und die Black Hills South Dakotas und die endlose Weite des Thunder Basins. Wir hatten Mount Rushmore gesehen und wilden Büffeln beim Atmen zugehört - und riesenhafte Steaks in einem Restaurant gegessen, wo wir die einzigen ohne Cowboyhut und Waffe waren und damit von allen am verkleidetsten aussahen. So überquerten wir die Stadtgrenze von Boulder.
Boulder - am Fuß der Berge und schon in Sichtweite der Metropole Denver - ist eine freundliche Stadt mit einem backsteinernen Zentrum und einer hübschen Fußgängerzone. Es gibt hier Bio-Chai Latte und vegane Haferflockenmuffins - und weil der Staat Colorado der erste war, der den Konsum von Marihuana entkriminalisierte, sitzen viele junge (und nicht mehr ganz so junge) Leute rauchend auf den Wiesen und machen Musik dazu. Ein bisschen Kollwitzkiez - nur ein paar Autostunden südlich von Wyoming, und der erste Kontakt mit Zivilisation nach Tagen voller Büffelatem und Steaks mit Sarah Palin-Look-a-likes.
Dsquared²s He Wood Silver Wind Wood erinnert an jene Fahrt die Berghänge hinunter nach Boulder, Colorado. Er hat eine sehr schöne, kühle Bitterkeit (der Salbei) - darin etwas wahrhaft Windstoßartiges - der eine grüngraue Rauheit (Weihrauch und Vetiver) und Süße und doch überraschender Mangel an Wärme nachfolgen - trotz Moschus, Vanille und Gewürzen. Es wohnt ihm noch eine letzte Erinnerung an die Wildnis inne - meilenweit nur Bäume (oder nicht einmal mehr die) - und doch ist sie gezähmt, gebändigt, eingefangen in einem Glaskubus und schwarzem Holz. Und eine Ahnung von Marihuana hat er auch.
Was demgegenüber zu beklagen ist - und das sind Attribute, die mich in der Regel nur kaum stören - sind seine Sillage und seine Kraftausdauer. Schon bei seinen Brüdern Rocky Mountain Wood und Ocean Wet Wood habe ich eine gewisse Schmalbrüstigkeit bemängelt - auch denen geht recht schnell die Puste aus. Es gibt wundervolle leise, ganz subtile Düfte, denen anzumerken ist, dass sie körpernah konzipiert sind und intim. Dsquared²s Holzdüfte hingegen scheinen in dieser Hinsicht einfach nicht gut gemacht, was sehr betrüblich ist - da sie im Grunde schön sind, so auch dieser. Aber in Boulder waren wir auch nur einen Tag.
Fazit: ein herbfrischer Duft, der von silbernen Bergen und von Büffeln zu erzählen weiß. Und von veganen Haferflockenmuffins - in Boulder auf einer Wiese liegend - und über uns nur Himmel.
Boulder - am Fuß der Berge und schon in Sichtweite der Metropole Denver - ist eine freundliche Stadt mit einem backsteinernen Zentrum und einer hübschen Fußgängerzone. Es gibt hier Bio-Chai Latte und vegane Haferflockenmuffins - und weil der Staat Colorado der erste war, der den Konsum von Marihuana entkriminalisierte, sitzen viele junge (und nicht mehr ganz so junge) Leute rauchend auf den Wiesen und machen Musik dazu. Ein bisschen Kollwitzkiez - nur ein paar Autostunden südlich von Wyoming, und der erste Kontakt mit Zivilisation nach Tagen voller Büffelatem und Steaks mit Sarah Palin-Look-a-likes.
Dsquared²s He Wood Silver Wind Wood erinnert an jene Fahrt die Berghänge hinunter nach Boulder, Colorado. Er hat eine sehr schöne, kühle Bitterkeit (der Salbei) - darin etwas wahrhaft Windstoßartiges - der eine grüngraue Rauheit (Weihrauch und Vetiver) und Süße und doch überraschender Mangel an Wärme nachfolgen - trotz Moschus, Vanille und Gewürzen. Es wohnt ihm noch eine letzte Erinnerung an die Wildnis inne - meilenweit nur Bäume (oder nicht einmal mehr die) - und doch ist sie gezähmt, gebändigt, eingefangen in einem Glaskubus und schwarzem Holz. Und eine Ahnung von Marihuana hat er auch.
Was demgegenüber zu beklagen ist - und das sind Attribute, die mich in der Regel nur kaum stören - sind seine Sillage und seine Kraftausdauer. Schon bei seinen Brüdern Rocky Mountain Wood und Ocean Wet Wood habe ich eine gewisse Schmalbrüstigkeit bemängelt - auch denen geht recht schnell die Puste aus. Es gibt wundervolle leise, ganz subtile Düfte, denen anzumerken ist, dass sie körpernah konzipiert sind und intim. Dsquared²s Holzdüfte hingegen scheinen in dieser Hinsicht einfach nicht gut gemacht, was sehr betrüblich ist - da sie im Grunde schön sind, so auch dieser. Aber in Boulder waren wir auch nur einen Tag.
Fazit: ein herbfrischer Duft, der von silbernen Bergen und von Büffeln zu erzählen weiß. Und von veganen Haferflockenmuffins - in Boulder auf einer Wiese liegend - und über uns nur Himmel.
1 Antwort