25.11.2015 - 13:44 Uhr
Palonera
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Palonera
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38
Zuversicht
Manchmal werden Gebete erhört.
Dann, wenn man nur lange genug bittet, intensiv und kollektiv.
So sehr war er geliebt worden, der Mops, der fröhliche, und so sehr vermißt, schmerzlich vermißt, als er fort war, leer war, die Fröhlichkeit versprüht, daß sie es nicht hinnehmen wollten, sie, all jene, die ihn geliebt hatten und noch immer liebten.
Nicht trösten lassen wollten sie sich von der Katze und dem Raben, den Nummern zwei und drei, die doch auch schön waren und fröhlich und wunderbar auf ihre Art – doch halt kein Mops.
Kein Mops, der so weich gewesen war und so wärmend, so behutsam und zärtlich und stark, der meine Füße fest auf den Boden stellte und das Kinn in die Waagrechte hob.
Der Mops, der unvergleichliche.
Und so baten wir und bettelten, schmeichelten und streichelten, du und ich und er und sie, unermüdlich, unverzagt – bis eines Tages ein Brief aus meinem Kasten fiel, ein weicher, weißer aus Berlin.
Kein Wort, kein Hinweis, nur ein Röhrchen.
"November".
Früh war es noch im Jahr, noch kein November, noch nicht einmal Frühling, die Nacht noch länger als der Tag.
Noch trug ich Fleece und Wolle, Daunen, Mütze, Schal.
Dunkel war's, wenn ich nach Hause kam, fröstelig und müde, des Kalten überdrüssig und des trüben Grau.
Ich wollte nicht noch mehr davon, nicht auf der Haut und nicht im Hirn.
Nicht noch mehr November.
Doch nun lag es in meiner Hand, das Röhrchen.
"November".
Sollte ich...?
Wärme, kerzenlichtgedimmt, kardamomgewürzt, kaschmirzartumschalt.
Bernsteingoldensanft, geglimmtes Harz.
Freundesaugen, lächelnd, ichbinda.
Dicht und doch fragil, grazil, schwebend, lebend, Raum zum Atmen gebend, das Grau verkehrend in "schön, daß es mich gibt".
Freude, behutsam, leise.
"Ein Antidepressivum!" schrieb ich ihm.
Und "Danke!".
Und ich freute mich auf den November – zum ersten Mal.
Nun ist er da.
Lange schon.
Grau und trüb und naß und kalt.
Sehr kalt, sehr grau, sehr grausam.
So viel Licht hat er genommen, so viel Wärme, so viel Lachen und so viel Herzlichkeit.
So viel – an diesem Freitag, diesem 13., den niemand je vergißt.
Der Trauer brachte, Schmerz und Dunkelheit - und den Boden unter uns einfach verschwinden ließ.
Der mich taumeln ließ im Niemandsland der Angst, suchend, tastend nach einem festen Halt, nach einem Anker, einem Strohhalm, etwas Licht.
Ich griff zu "November".
Kerzenschimmer in der Dunkelheit, deine Hand, dubistnichtallein.
Sanfte Süße, tröstlichwürzigwarm.
Haut an Haut, Stirn an Stirn, braun an weiß an schwarz.
Weihnachtsschokolade, brüderlich geteilt.
Menschlichkeit, Freundlichkeit - es wird Zeit.
Rot und gelb, orange und grün, Kupfer, Messing, Zimt.
Du bist ich, ich bin du, du und du und du.
Weihrauchharz, tief und reich und doch so leicht, findend, verbindend, was anders und doch gleich.
Boden, Füße, Augen, Licht.
Und Zuversicht.
O du fröhliche.
Eau de Fröhliche.
Im "November".
Dann, wenn man nur lange genug bittet, intensiv und kollektiv.
So sehr war er geliebt worden, der Mops, der fröhliche, und so sehr vermißt, schmerzlich vermißt, als er fort war, leer war, die Fröhlichkeit versprüht, daß sie es nicht hinnehmen wollten, sie, all jene, die ihn geliebt hatten und noch immer liebten.
Nicht trösten lassen wollten sie sich von der Katze und dem Raben, den Nummern zwei und drei, die doch auch schön waren und fröhlich und wunderbar auf ihre Art – doch halt kein Mops.
Kein Mops, der so weich gewesen war und so wärmend, so behutsam und zärtlich und stark, der meine Füße fest auf den Boden stellte und das Kinn in die Waagrechte hob.
Der Mops, der unvergleichliche.
Und so baten wir und bettelten, schmeichelten und streichelten, du und ich und er und sie, unermüdlich, unverzagt – bis eines Tages ein Brief aus meinem Kasten fiel, ein weicher, weißer aus Berlin.
Kein Wort, kein Hinweis, nur ein Röhrchen.
"November".
Früh war es noch im Jahr, noch kein November, noch nicht einmal Frühling, die Nacht noch länger als der Tag.
Noch trug ich Fleece und Wolle, Daunen, Mütze, Schal.
Dunkel war's, wenn ich nach Hause kam, fröstelig und müde, des Kalten überdrüssig und des trüben Grau.
Ich wollte nicht noch mehr davon, nicht auf der Haut und nicht im Hirn.
Nicht noch mehr November.
Doch nun lag es in meiner Hand, das Röhrchen.
"November".
Sollte ich...?
Wärme, kerzenlichtgedimmt, kardamomgewürzt, kaschmirzartumschalt.
Bernsteingoldensanft, geglimmtes Harz.
Freundesaugen, lächelnd, ichbinda.
Dicht und doch fragil, grazil, schwebend, lebend, Raum zum Atmen gebend, das Grau verkehrend in "schön, daß es mich gibt".
Freude, behutsam, leise.
"Ein Antidepressivum!" schrieb ich ihm.
Und "Danke!".
Und ich freute mich auf den November – zum ersten Mal.
Nun ist er da.
Lange schon.
Grau und trüb und naß und kalt.
Sehr kalt, sehr grau, sehr grausam.
So viel Licht hat er genommen, so viel Wärme, so viel Lachen und so viel Herzlichkeit.
So viel – an diesem Freitag, diesem 13., den niemand je vergißt.
Der Trauer brachte, Schmerz und Dunkelheit - und den Boden unter uns einfach verschwinden ließ.
Der mich taumeln ließ im Niemandsland der Angst, suchend, tastend nach einem festen Halt, nach einem Anker, einem Strohhalm, etwas Licht.
Ich griff zu "November".
Kerzenschimmer in der Dunkelheit, deine Hand, dubistnichtallein.
Sanfte Süße, tröstlichwürzigwarm.
Haut an Haut, Stirn an Stirn, braun an weiß an schwarz.
Weihnachtsschokolade, brüderlich geteilt.
Menschlichkeit, Freundlichkeit - es wird Zeit.
Rot und gelb, orange und grün, Kupfer, Messing, Zimt.
Du bist ich, ich bin du, du und du und du.
Weihrauchharz, tief und reich und doch so leicht, findend, verbindend, was anders und doch gleich.
Boden, Füße, Augen, Licht.
Und Zuversicht.
O du fröhliche.
Eau de Fröhliche.
Im "November".
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