14.02.2015 - 03:34 Uhr
loewenherz
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Les fleurs du mal
oder auf deutsch: 'Die Blumen des Bösen' sind ein Gedichtband von Charles Baudelaire und sein wahrscheinlich bekanntestes Werk. Es geht darin - nicht nur, aber sehr viel - um den seiner Umwelt zusehends entfremdeten Menschen, seine moralische Entwurzelung und sein 'Ennui', die Langeweile. Der Dichter verfällt dabei bewusst der Faszination des Hässlichen, des Widerwärtigen - oder eben auch des Bösen. Und ein Gedicht, im Band 'Spleen et idéal', das heißt 'Charogne', Aas.
Etat libre d'Oranges Charogne bezieht sich auf dieses Gedicht Baudelaires. Es ist kein Duft von vordergründiger Fäulnis oder gar Verwesung, sondern ein betörender, sehr süßer Blumenduft. Die Lilie, ewigbetäubende Blume der Vergänglichkeit, steht im Zentrum, doch drängen Ylang Ylang und Jasmin - auch keine olfaktorischen Leichtgewichte - beinahe ebenbürtig nach. Trotz dieser Wucht an weißen Blüten behält der Duft etwas leicht Tändelndes, fast Flüchtiges und enthüllt so - manchmal nur, und auch nie sehr lange - sein animalisches, sehr schönes Herz. Ein köstlicher Duft von weißen Blüten ist dies, der dabei erzählt von Vergänglichkeit, von 'Vanitas', der leeren, schönen Hülle, und hinter dem auf viele vielleicht abstoßenden ersten Eindruck seines Namens einen spielerischen Bogen schlägt zu Baudelaires epochaler Lyrik.
Fazit, in den unsterblichen Worten des wahrscheinlich größten Antikriegsliedes unserer Zeit und daraus der (vor-)letzten Strophe:
'Sag mir, wo die Gräber sind, wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Gräber sind, was ist geschehen?
Sag mir, wo die Gräber sind - Blumen blühen im Sommerwind -
wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen?'
Etat libre d'Oranges Charogne bezieht sich auf dieses Gedicht Baudelaires. Es ist kein Duft von vordergründiger Fäulnis oder gar Verwesung, sondern ein betörender, sehr süßer Blumenduft. Die Lilie, ewigbetäubende Blume der Vergänglichkeit, steht im Zentrum, doch drängen Ylang Ylang und Jasmin - auch keine olfaktorischen Leichtgewichte - beinahe ebenbürtig nach. Trotz dieser Wucht an weißen Blüten behält der Duft etwas leicht Tändelndes, fast Flüchtiges und enthüllt so - manchmal nur, und auch nie sehr lange - sein animalisches, sehr schönes Herz. Ein köstlicher Duft von weißen Blüten ist dies, der dabei erzählt von Vergänglichkeit, von 'Vanitas', der leeren, schönen Hülle, und hinter dem auf viele vielleicht abstoßenden ersten Eindruck seines Namens einen spielerischen Bogen schlägt zu Baudelaires epochaler Lyrik.
Fazit, in den unsterblichen Worten des wahrscheinlich größten Antikriegsliedes unserer Zeit und daraus der (vor-)letzten Strophe:
'Sag mir, wo die Gräber sind, wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Gräber sind, was ist geschehen?
Sag mir, wo die Gräber sind - Blumen blühen im Sommerwind -
wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen?'
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