06.03.2015 - 08:40 Uhr
ParfumAholic
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ParfumAholic
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Gucci’s verstoßende Kinder
Vor einigen Tagen war eine liebe Freundin zu Besuch. Obwohl sie ursprünglich aus Bayern kommt, sieht sie eher wie eine Skandinavierin aus (blond, hellhäutig, blaue Augen) und ist ein eher sportlicher Typ. Dufttechnisch „frisch“ unterwegs, so dass wir auf diesem Gebiet wenig Gemeinsames haben.
Doch dieses Mal ist mir bereits bei der Umarmung zur Begrüßung aufgefallen, dass sie ganz „anders“ als sonst roch. Keine Spur von Frische, sondern eine ordentliche Ladung Patchouli bzw. „Lippenstift-Akkord“ umwehte sie zum Anbeißen lecker. Mein erster Gedanke war deshalb „Ombre Mercure“ von Terry de Gunzburg.
Natürlich musste ich dem nachgehen. Es kann ja schließlich nicht angehen, dass sie ihre Duftgewohnheiten einfach so ändert ;-)
Des Rätsels Lösung eigentlich ganz simpel: Bei dem Duft handelt es sich um Gucci’s „Eau de Parfum“ und es entstammt der Sammlung ihrer kürzlich verstorbenen Schwiegermutter. Da sie den Flakon „stylish“ und den Duft mal „als etwas ganz Anderes“ fand, gab sie ihm ein neues Zuhause.
Da wir uns wirklich gut kennen und sie wohl ahnte, dass ich auf den Duft anspringen würde, hat sie mir netterweise gleich einen Mini mitgebracht. Solche Freunde sind unbezahlbar ;-))
Vom ersten Moment an nehme ich diesen tollen Lippenstift-Akkord wahr, der der herrlichen Iris entstammt. Getragen von (üppigem) Heliotrop und (maßvoller) Orangenblüte (die sich bei mir allerdings nicht so in den Vordergrund schiebt) und etwas abgemildert mit Thymian ergibt sich ein wundervolles Duftbild, das man förmlich greifen kann.
Und obwohl kein Patchouli gelistet ist, bilde ich mir dennoch ein, welches zu riechen, denn dieser „Lippenstift-Patchouli-Akkord“ ist exakt das, was mich bereits anfänglich so extrem an „Ombre Mercure“ von Terry de Gunzburg erinnert hat. Einen Duft, den ich nach wie vor sehr mag, den ich aufgrund seiner wahnsinnigen Dichte aber nicht (mehr) tragen kann und mag.
Bei Gucci’s „Eau de Parfum“ fällt dieser Akkord nicht ganz so dicht und langanhaltend aus, da er durch (feinstes) Sandelholz, (dunkle) Vanille, (nicht sakralen) Weihrauch, (helles Wild-) Leder und Zeder gebrochen und geerdet wird.
Alles in allem eine runde Sache, ein echter „Wow-Duft“!
Wer Gucci’s „Eau de Parfum“ trägt, sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass es ein auffälliger Duft mit absoluter Präsenz ist. Allerdings keinesfalls marktschreierisch oder auf billige Effekthascherei aus, sondern viel mehr erwachsen, nobel, wie selbstverständlich elegant, aufregend, aber unaufgeregt.
Auch wenn der gewählte Name eher Understatement ausdrückt, hat es der Duft doch in sich, verlangt ein selbstbewusstes Auftreten. Gucci’s „Eau de Parfum“ ist ein lauter Duft, aber eben einer mit Stil, Charme und einem Augenzwinkern.
Ein Duft für den großen Auftritt in großer Abendgarderobe, aber genauso eine spannender Bruch mit Jeans und weißem Hemd / weißer Bluse. Ich für meinen Teil werde ich jedenfalls genau so (Jeans, weißes Hemd, Wildlederschuhe) in meiner Freizeit tragen, denn "für gut" (sprich abends) habe ich ja meinen kläglichen Rest "Gucci pour Homme".
Die Sillage kann durchaus erschlagend und raumgreifend sein. Wie immer bei solchen Düften gilt auch hier, dass die Dosis das Gift ausmacht.
Die Duftfarbe (je nach Lichteinfall bernstein- oder cognacfarben) und die Art der (massiven) Flakon-Gestaltung mit dem scheinbar im Flakon schwebendem Duft lassen unschwer erkennen, das Gucci’s „Eau de Parfum“ (2002) und „Gucci pour Homme“ (2003) Duft-Geschwister sind:
- Beide umgibt diese spezielle Duft-Aura, die eine gewisse Arroganz an den Tag legt.
- Beide haften sehr sehr gut.
- Beiden ist die noble Herkunft anzumerken.
- Beiden ist sehr hohe Qualität zu bescheinigen.
Beide.....werden leider und aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht mehr hergestellt!
Und wie schon bei meinem Kommi zum „Gucci pour Homme“ kann ich nur abermals mein Unverständnis darüber zum Ausdruck bringen. Nach diesen beiden Düften hat Gucci aus meiner Sicht (bis auf „Gucci by Gucci“ für Damen) nichts Entsprechendes mehr auf den Markt gebracht.
Gucci, back to the roots, please!
Doch dieses Mal ist mir bereits bei der Umarmung zur Begrüßung aufgefallen, dass sie ganz „anders“ als sonst roch. Keine Spur von Frische, sondern eine ordentliche Ladung Patchouli bzw. „Lippenstift-Akkord“ umwehte sie zum Anbeißen lecker. Mein erster Gedanke war deshalb „Ombre Mercure“ von Terry de Gunzburg.
Natürlich musste ich dem nachgehen. Es kann ja schließlich nicht angehen, dass sie ihre Duftgewohnheiten einfach so ändert ;-)
Des Rätsels Lösung eigentlich ganz simpel: Bei dem Duft handelt es sich um Gucci’s „Eau de Parfum“ und es entstammt der Sammlung ihrer kürzlich verstorbenen Schwiegermutter. Da sie den Flakon „stylish“ und den Duft mal „als etwas ganz Anderes“ fand, gab sie ihm ein neues Zuhause.
Da wir uns wirklich gut kennen und sie wohl ahnte, dass ich auf den Duft anspringen würde, hat sie mir netterweise gleich einen Mini mitgebracht. Solche Freunde sind unbezahlbar ;-))
Vom ersten Moment an nehme ich diesen tollen Lippenstift-Akkord wahr, der der herrlichen Iris entstammt. Getragen von (üppigem) Heliotrop und (maßvoller) Orangenblüte (die sich bei mir allerdings nicht so in den Vordergrund schiebt) und etwas abgemildert mit Thymian ergibt sich ein wundervolles Duftbild, das man förmlich greifen kann.
Und obwohl kein Patchouli gelistet ist, bilde ich mir dennoch ein, welches zu riechen, denn dieser „Lippenstift-Patchouli-Akkord“ ist exakt das, was mich bereits anfänglich so extrem an „Ombre Mercure“ von Terry de Gunzburg erinnert hat. Einen Duft, den ich nach wie vor sehr mag, den ich aufgrund seiner wahnsinnigen Dichte aber nicht (mehr) tragen kann und mag.
Bei Gucci’s „Eau de Parfum“ fällt dieser Akkord nicht ganz so dicht und langanhaltend aus, da er durch (feinstes) Sandelholz, (dunkle) Vanille, (nicht sakralen) Weihrauch, (helles Wild-) Leder und Zeder gebrochen und geerdet wird.
Alles in allem eine runde Sache, ein echter „Wow-Duft“!
Wer Gucci’s „Eau de Parfum“ trägt, sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass es ein auffälliger Duft mit absoluter Präsenz ist. Allerdings keinesfalls marktschreierisch oder auf billige Effekthascherei aus, sondern viel mehr erwachsen, nobel, wie selbstverständlich elegant, aufregend, aber unaufgeregt.
Auch wenn der gewählte Name eher Understatement ausdrückt, hat es der Duft doch in sich, verlangt ein selbstbewusstes Auftreten. Gucci’s „Eau de Parfum“ ist ein lauter Duft, aber eben einer mit Stil, Charme und einem Augenzwinkern.
Ein Duft für den großen Auftritt in großer Abendgarderobe, aber genauso eine spannender Bruch mit Jeans und weißem Hemd / weißer Bluse. Ich für meinen Teil werde ich jedenfalls genau so (Jeans, weißes Hemd, Wildlederschuhe) in meiner Freizeit tragen, denn "für gut" (sprich abends) habe ich ja meinen kläglichen Rest "Gucci pour Homme".
Die Sillage kann durchaus erschlagend und raumgreifend sein. Wie immer bei solchen Düften gilt auch hier, dass die Dosis das Gift ausmacht.
Die Duftfarbe (je nach Lichteinfall bernstein- oder cognacfarben) und die Art der (massiven) Flakon-Gestaltung mit dem scheinbar im Flakon schwebendem Duft lassen unschwer erkennen, das Gucci’s „Eau de Parfum“ (2002) und „Gucci pour Homme“ (2003) Duft-Geschwister sind:
- Beide umgibt diese spezielle Duft-Aura, die eine gewisse Arroganz an den Tag legt.
- Beide haften sehr sehr gut.
- Beiden ist die noble Herkunft anzumerken.
- Beiden ist sehr hohe Qualität zu bescheinigen.
Beide.....werden leider und aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht mehr hergestellt!
Und wie schon bei meinem Kommi zum „Gucci pour Homme“ kann ich nur abermals mein Unverständnis darüber zum Ausdruck bringen. Nach diesen beiden Düften hat Gucci aus meiner Sicht (bis auf „Gucci by Gucci“ für Damen) nichts Entsprechendes mehr auf den Markt gebracht.
Gucci, back to the roots, please!
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