18.05.2021 - 13:13 Uhr
Serenissima
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Serenissima
Top Rezension
35
der erste dieser Serie
Die Jahrhundert-/Jahrtausendwende brachte große Veränderungen in mein Leben: Tod und Trennungen mussten verkraftet werden.
Vom gewohnten "Paradiesvogel" war nicht viel übriggeblieben, nachdem die letzten Scherben beseitigt waren.
So ging es auch in meiner Duftwelt:
"J'Adore", das mir von meiner reizenden Verkäuferin der Christian Dior-Bijouterie besonders empfohlen hatte und das ich sehr mochte, stand ganz hinten im Schrank.
Eine Freundin stöberte, ohne einen Ton zu sagen, in meinem Badzimmerschrank und hatte sich mit "J'Adore" besprüht (Tut man so etwas?): Ich schwieg!
Ich schwieg auch noch, als sie mir erzählte, dass "J'Adore" bei ihr eingezogen war; nicht ohne missbilligende Bemerkungen ihres Mannes, als er den Preis sah.
Auch Diors "Dune" schickte ich aus ähnlichen Gründen "in die Wüste".
(Darüber werde ich später einmal an passender Stelle berichten.)
So stand ich also verloren - nackt und bloß - in der Duftwelt und wusste nur, dass etwas Glamouröses zu dieser Zeit gar nicht zu mir passte.
Eines Nachmittags strich ich wieder einmal durch die damals sehr schöne Parfümerie-Abteilung von Wertheim am Kurfürstendamm und erblickte diese hübschen Flacons am Guerlain-Depot.
Gerade die 30 ml-Größe wirkte besonders reizend und ausgewogen mit ihrer kleinen Kuppel aus goldenem Netz und dem kugel-ähnlichen Verschluss.
Meinem Vorsatz "andere Pfade zu beschreiten" folgend, wählte ich "Aqua Allegoria - Herba Fresca".
Das war doch mal etwas ganz Artfremdes!
Erst heute weiß ich diese grün-weiße Wohltat so richtig zu schätzen: sie bringt Frühling in die Stadt!
Kälte, Schnee und Regen haben sich verzogen, die Kraft der Sonne durchwärmte die vor kurzem noch gefrorene Erde und streichelte zärtlich Bäume und Pflanzen.
Die "Zwiebelwesen" sind bereits verblüht, das lebendige Grün ist nicht mehr ganz so transparent: die Vögel verkünden fröhlich: Es ist Frühling!
"Primavera" streut die ersten Blüten aus ihrer Schürze und singt dabei!
So eröffnet "Aqua Allegoria - Herba Fresca" auch mit einem Nest aus herb-würzigem Klee; nur das vierblättrige "Wünsch Dir was" suchen wir auch hier vergebens.
Dafür gibt es einen Spritzer frischer Zitrone dazu und auch die Minze lässt sich nicht lumpen: war doch der Winter für sie auch kalt und und lang. So verströmt sie jetzt großzügig ihr bekanntes Aroma.
All dies ist eine Einladung zur ersten Tasse Tee im Freien; natürlich passt hier Grüntee, besonders mit einigen Blättchen Minze aufgegossen.
Erfrischend und belebend, gleichzeitig eine Aufforderung zum Verlängern des Aufenthalts im Grünen, das Gesicht der Sonne entgegengereckt.
Denn es gibt auch schon so viel Schönes zu sehen: im lichten Unterholz strahlen viele weiße Glöckchen-Rispen in ihren dunkelgrünen Blattrosetten und die kleinen wilden Alpenveilchen freuen sich zusammen mit den Maiglöckchen duftend an den wieder länger werdenden Tagen.
Auch die Obstbäume putzen sich mit ihren Blüten; Birnenblüten erinnern an kleine weiße Wattebäusche. Sie freuen sich auf den Besuch der Insekten und locken sie mit ihrem feinen Duft, während sie sich leicht im Frühlingwind wiegen: dies ist ihr ganz eigener Brauttanz.
So entsteht ein frisches Duftlebewesen, gemalt in Grün und Weiß vor hellblauem Frühlings-Himmel, über den die ersten Schäfchenwolken-Herden ziehen.
Alles an ihm ist leicht und vergänglich, so wie die ersten Sonnenmonate eben sind.
"Herba Fresca" verdient seinen Namen; es war damals schon anders und ist es auch heute noch, obwohl die Familie der "Aque Allegorie" inzwischen sehr gewachsen ist.
Ein schöner Begleiter, der den Winter und alles Schwere vergessen lässt: eine Allegorie des Frühlings!
Vom gewohnten "Paradiesvogel" war nicht viel übriggeblieben, nachdem die letzten Scherben beseitigt waren.
So ging es auch in meiner Duftwelt:
"J'Adore", das mir von meiner reizenden Verkäuferin der Christian Dior-Bijouterie besonders empfohlen hatte und das ich sehr mochte, stand ganz hinten im Schrank.
Eine Freundin stöberte, ohne einen Ton zu sagen, in meinem Badzimmerschrank und hatte sich mit "J'Adore" besprüht (Tut man so etwas?): Ich schwieg!
Ich schwieg auch noch, als sie mir erzählte, dass "J'Adore" bei ihr eingezogen war; nicht ohne missbilligende Bemerkungen ihres Mannes, als er den Preis sah.
Auch Diors "Dune" schickte ich aus ähnlichen Gründen "in die Wüste".
(Darüber werde ich später einmal an passender Stelle berichten.)
So stand ich also verloren - nackt und bloß - in der Duftwelt und wusste nur, dass etwas Glamouröses zu dieser Zeit gar nicht zu mir passte.
Eines Nachmittags strich ich wieder einmal durch die damals sehr schöne Parfümerie-Abteilung von Wertheim am Kurfürstendamm und erblickte diese hübschen Flacons am Guerlain-Depot.
Gerade die 30 ml-Größe wirkte besonders reizend und ausgewogen mit ihrer kleinen Kuppel aus goldenem Netz und dem kugel-ähnlichen Verschluss.
Meinem Vorsatz "andere Pfade zu beschreiten" folgend, wählte ich "Aqua Allegoria - Herba Fresca".
Das war doch mal etwas ganz Artfremdes!
Erst heute weiß ich diese grün-weiße Wohltat so richtig zu schätzen: sie bringt Frühling in die Stadt!
Kälte, Schnee und Regen haben sich verzogen, die Kraft der Sonne durchwärmte die vor kurzem noch gefrorene Erde und streichelte zärtlich Bäume und Pflanzen.
Die "Zwiebelwesen" sind bereits verblüht, das lebendige Grün ist nicht mehr ganz so transparent: die Vögel verkünden fröhlich: Es ist Frühling!
"Primavera" streut die ersten Blüten aus ihrer Schürze und singt dabei!
So eröffnet "Aqua Allegoria - Herba Fresca" auch mit einem Nest aus herb-würzigem Klee; nur das vierblättrige "Wünsch Dir was" suchen wir auch hier vergebens.
Dafür gibt es einen Spritzer frischer Zitrone dazu und auch die Minze lässt sich nicht lumpen: war doch der Winter für sie auch kalt und und lang. So verströmt sie jetzt großzügig ihr bekanntes Aroma.
All dies ist eine Einladung zur ersten Tasse Tee im Freien; natürlich passt hier Grüntee, besonders mit einigen Blättchen Minze aufgegossen.
Erfrischend und belebend, gleichzeitig eine Aufforderung zum Verlängern des Aufenthalts im Grünen, das Gesicht der Sonne entgegengereckt.
Denn es gibt auch schon so viel Schönes zu sehen: im lichten Unterholz strahlen viele weiße Glöckchen-Rispen in ihren dunkelgrünen Blattrosetten und die kleinen wilden Alpenveilchen freuen sich zusammen mit den Maiglöckchen duftend an den wieder länger werdenden Tagen.
Auch die Obstbäume putzen sich mit ihren Blüten; Birnenblüten erinnern an kleine weiße Wattebäusche. Sie freuen sich auf den Besuch der Insekten und locken sie mit ihrem feinen Duft, während sie sich leicht im Frühlingwind wiegen: dies ist ihr ganz eigener Brauttanz.
So entsteht ein frisches Duftlebewesen, gemalt in Grün und Weiß vor hellblauem Frühlings-Himmel, über den die ersten Schäfchenwolken-Herden ziehen.
Alles an ihm ist leicht und vergänglich, so wie die ersten Sonnenmonate eben sind.
"Herba Fresca" verdient seinen Namen; es war damals schon anders und ist es auch heute noch, obwohl die Familie der "Aque Allegorie" inzwischen sehr gewachsen ist.
Ein schöner Begleiter, der den Winter und alles Schwere vergessen lässt: eine Allegorie des Frühlings!
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