Kopfnote 
Herznote 
Basisnote 
15.08.2018 - 05:28 Uhr
Chanelle
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Chanelle
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19
Die pompöösen Gärten von Versailles (..und was in den Büschen dort so passiert)
Vorgestern roch ich zum ersten Mal diesen Guerlain der Königsklasse. Sofort stellte ich fest, daß er eher dem Jasminbomber von Serge Lutens ähnelt als dem wesentlich blumig-frischeren Jasminora, Dazu muß man betonen, daß es sich bei Bouquet de la Reine um eine Parfum-Konzentration handelt, wobei ich glaube, daß man einen sommerlichen Allegoria nicht mal so eben in ein Parfum umsetzen kann....
Le Bouquet de la Reine ist in vielerlei Hinsicht "special". Der Flacon wurde nur im Schloß Versailles und im Haupthaus von Guerlain auf der Champs-Elysees verkauft und war limitiert. Er ist schon eine geraume Zeit ausverkauft, sodaß schon eine Probe zu bekommen ein schwieriges Unterfangen war.
Der Flacon ist sehr, sagen wir mal, opulent. Das "Sonnenkönig"-Logo, daß sowohl im Schloß Versailles immer wieder zu finden ist, aber auch Guerlain sich als "Wappen" angeeignet hat (man muß an dieser Stelle erwähnen, daß ein kleiner Prozentsatz aus dem Verkauf des Duftes der Instandhaltung des Schlosses zuflossen), ist vergoldet und mit echten Halbedelsteinen besetzt, sowie farblich passenden kleinen Kristallen und anderem Blendwerk. Natürlich habe ich als alter Verfechter von allem blingbling sofort feuchte Augen bekommen, als ich den Flacon vor einem Jahr zum ersten Mal sah. Aber der Preis ließ mich nicht zugreifen. Erst jetzt, nachdem er in einschlägigen Portalen auch schon für ein mehrfaches dieses Preises angeboten wurde, bekam ich unstillbares Verlagen nach dem scheinbar Glööckler-inspirierten Quadrilobe. Und es gelang mir, jemanden zu finden, der jemanden kannte, der eine Verläuferin kannte, und so fort.
Nun ist er also in greifbarer Nähe und ich darf ihn testen und hier darüber verkünden.
Tatsächlich ist er genauso allumnachtend wie sein Flacon. Aber nicht im negativen Sinne! Ich würde sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Ne m'oubliez pas hinein interpretieren, aber sie ist marginal, denn Reine ist eindeutig jasminlastig, das kann man bei NMOP beim besten Willen nicht sagen. Aber der groove, irgendetwas in der Basis und vor allem die grandiose Haltbarkeit und der große Auftritt haben Gemeinsames.
First impression: Der Auftakt ist noch relativ verhalten, grün, sehr grün, sehr nüchtern, aber auch schon blumig. Jasmin ist noch schläfrig.
Je später der Abend: Je wacher der Jasmin. Eine fast schon betörend zu nennende, schwere Jasminnote fängt an, allen anderen Blumen, die ich selbst auch garnicht einzeln zu benennen in der Lage war, das Licht auszudrehen. Dabei wirkt der Duft jetzt schon sehr erotisch, ein wenig benebelnd, schwül.
Kopfkino an: Wilde Sommerorgien in den gepflegten Gärten von Versailles, food-fights an der langen Tafel, der Sonnenkönig läßt aus dem nahen Paris ein paar handverlesene Mädels aus dem Moulin Rouge zur Verlustierung antanzen (ohne Rücksicht auf historische correctness!)
Nach dem Flashmob: wird der Duft liebevoll, will kuscheln. Die allseits beliebte Cremigkeit stellt sich ein, er ist auch zum ersten Mal leicht süß und ein wenig würzig zu nennen, ich interpretiere mal eben Nelke hinein, umgeben von viel weißem cocoonigem Kuschelmoschus. Zusammen mit der immer noch nicht zu verleugnenden grün-balsamischen Jasminnote wunderbar.
Aftershowparty: Stunden in gemütlicher, chilliger Runde mit den Mitwirkenden Jasmin, warmer Amber und Freesiensträußchen allüberall. Alle liegen auf der weißen Samtcouch und verbrennen Nag champa.
Fin: Moschus räumt auf und macht alles sauber, er bleibt auch am längsten und hinterläßt nur noch seifige Frische mit leichter Ahnung von Jasmincreme.
Die Party geht so über 7-8 Stunden, aber bis die Servicekräfte weg sind, dauert es noch einige Stunden länger.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, daß Reine innen und außen knallt. Ich möchte es mal so ausdrücken:
Es ist kein Jasminduft, sondern eine Ballnacht. Der Flacon ist ja auch keine Flasche, sondern eine Inszenierung.
Le Bouquet de la Reine ist in vielerlei Hinsicht "special". Der Flacon wurde nur im Schloß Versailles und im Haupthaus von Guerlain auf der Champs-Elysees verkauft und war limitiert. Er ist schon eine geraume Zeit ausverkauft, sodaß schon eine Probe zu bekommen ein schwieriges Unterfangen war.
Der Flacon ist sehr, sagen wir mal, opulent. Das "Sonnenkönig"-Logo, daß sowohl im Schloß Versailles immer wieder zu finden ist, aber auch Guerlain sich als "Wappen" angeeignet hat (man muß an dieser Stelle erwähnen, daß ein kleiner Prozentsatz aus dem Verkauf des Duftes der Instandhaltung des Schlosses zuflossen), ist vergoldet und mit echten Halbedelsteinen besetzt, sowie farblich passenden kleinen Kristallen und anderem Blendwerk. Natürlich habe ich als alter Verfechter von allem blingbling sofort feuchte Augen bekommen, als ich den Flacon vor einem Jahr zum ersten Mal sah. Aber der Preis ließ mich nicht zugreifen. Erst jetzt, nachdem er in einschlägigen Portalen auch schon für ein mehrfaches dieses Preises angeboten wurde, bekam ich unstillbares Verlagen nach dem scheinbar Glööckler-inspirierten Quadrilobe. Und es gelang mir, jemanden zu finden, der jemanden kannte, der eine Verläuferin kannte, und so fort.
Nun ist er also in greifbarer Nähe und ich darf ihn testen und hier darüber verkünden.
Tatsächlich ist er genauso allumnachtend wie sein Flacon. Aber nicht im negativen Sinne! Ich würde sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Ne m'oubliez pas hinein interpretieren, aber sie ist marginal, denn Reine ist eindeutig jasminlastig, das kann man bei NMOP beim besten Willen nicht sagen. Aber der groove, irgendetwas in der Basis und vor allem die grandiose Haltbarkeit und der große Auftritt haben Gemeinsames.
First impression: Der Auftakt ist noch relativ verhalten, grün, sehr grün, sehr nüchtern, aber auch schon blumig. Jasmin ist noch schläfrig.
Je später der Abend: Je wacher der Jasmin. Eine fast schon betörend zu nennende, schwere Jasminnote fängt an, allen anderen Blumen, die ich selbst auch garnicht einzeln zu benennen in der Lage war, das Licht auszudrehen. Dabei wirkt der Duft jetzt schon sehr erotisch, ein wenig benebelnd, schwül.
Kopfkino an: Wilde Sommerorgien in den gepflegten Gärten von Versailles, food-fights an der langen Tafel, der Sonnenkönig läßt aus dem nahen Paris ein paar handverlesene Mädels aus dem Moulin Rouge zur Verlustierung antanzen (ohne Rücksicht auf historische correctness!)
Nach dem Flashmob: wird der Duft liebevoll, will kuscheln. Die allseits beliebte Cremigkeit stellt sich ein, er ist auch zum ersten Mal leicht süß und ein wenig würzig zu nennen, ich interpretiere mal eben Nelke hinein, umgeben von viel weißem cocoonigem Kuschelmoschus. Zusammen mit der immer noch nicht zu verleugnenden grün-balsamischen Jasminnote wunderbar.
Aftershowparty: Stunden in gemütlicher, chilliger Runde mit den Mitwirkenden Jasmin, warmer Amber und Freesiensträußchen allüberall. Alle liegen auf der weißen Samtcouch und verbrennen Nag champa.
Fin: Moschus räumt auf und macht alles sauber, er bleibt auch am längsten und hinterläßt nur noch seifige Frische mit leichter Ahnung von Jasmincreme.
Die Party geht so über 7-8 Stunden, aber bis die Servicekräfte weg sind, dauert es noch einige Stunden länger.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, daß Reine innen und außen knallt. Ich möchte es mal so ausdrücken:
Es ist kein Jasminduft, sondern eine Ballnacht. Der Flacon ist ja auch keine Flasche, sondern eine Inszenierung.
5 Antworten
Yatagan
Gandix
Chanelle
JU1993
