04.07.2011 - 09:43 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
20
Nun ist aber genug!
Mit dem bekannten Terre d'Hermès EdT hat Jean Claude Ellena offenbar einen solchen Kassenschlager hergezaubert, dass die Marke Hermès davon gar nicht mehr lassen will. Erst kam das Eau de Pampelmousse Rose, dann Terre d'Hermès Eau de Parfum, dann Voyager: alle drei kann man getrost als Varianten des Erfolgsdufts ansehen. Es ist die eigentümliche Zedernholz-Vetiver-Kombination, die diesen Düften ihre pikante, herbe, aber auch erdige Art verleiht. Die liebt man entweder, oder man liebt sie nicht – und bei Hermès liebt man vor allem eines: den Umsatz.
Mit dem Concentré de Pampelmousse Rose wird nun eine weitere Variante ins Rennen geworfen, und sie unterscheidet sich nur geringfügig vom Eau. Mir kommt es vor, als habe man einfach ein Testmuster, das es nicht in die Serienproduktion geschafft hat, nun doch noch hervorgeholt.
So minimal die Unterschiede zwischen dem Concentré und dem Eau auch sein mögen - möglicherweise sind sie kaufentscheidend. Jean-Claude Ellena ist ja mit dem Eau de Pampelmousse Rose eine wirklich wunderschöne Kopfnote gelungen: Der wunderbare, frische Akkord riecht sehr schön nach dem Duft der Schalen roter Grapefruits und ist eine gelungene, sommerliche Ergänzung zum herb-erdigen Zedernholz-Vetiverakkord. Doch leider - für Kopfnoten gilt der Satz: „Die besten sterben jung“, und so ist beim Eau schon nach kurzer Zeit von Grapefruit nicht viel übrig, stattdessen landet man bei einem nur wenig leichteren Terre d'Hermès.
Da weckt das Concentré natürlich Erwartungen, die aber leider enttäuscht werden. Es ist exakt die gleiche Kopfnote, und damit genau so flüchtig. Sie tritt fast ebenso schnell zurück wie im Eau, und die wie auch immer vorgenommene Konzentrierung bewirkt leider nicht, dass sie spürbar länger hält. Ich nehme auch nicht wahr, dass ihre Reste sich noch irgendwie prominenter der Basisnote mitteilen. Das ist schade, denn eben jene Flüchtigkeit der Kopfnote ist das große Problem des Eaus. Wenigstens hat man für das Concentré nicht die Bezeichnung Eau de Parfum gewählt, denn die Haltbarkeit ist gleich oder geringfügig schwächer als die des Eau, und zwar die eines Eau de Toilettes.
Was soll das? Gehen den Verantwortlichen bei Hermès die Ideen aus? Nun ja, ich würde sagen, das Concentré funktioniert auch noch dann, wenn der Kunde oder die Kundin schon leicht benebelt von der Serge Lutens Duftbar noch schnell am Hermès-Regal vorbeistolpert. Das Eau benötigt eine unbelastete Nase, um die Schönheit dieser Grapefruitnote würdigen zu können, doch beim Concentré wurde einfach ein Gang höher geschaltet. Hier steht die Kopfnote in voller Pracht vor uns, während beim Eau schon von Beginn an die herbe Basisnote durchschlägt. Ich finde das Eau stimmiger, weil dezenter. Die prächtige Kopfnote des Concentré ist mir einen Tick zu robust. Fast könnte man diese Konzentration als bonbonhaft bezeichnen.
Dennoch: Nach Erscheinen des Concentrés wird sich das Eau nun wohl leider zum Ladenhüter entwickeln. Denn bei direktem Vergleich - womöglich mal schnell auf Papierstreifen im samstäglichen Einkaufstress – kann nur das Concentré die erforderliche Lautstärke entwickeln. Natürlich hat Hermès mit dem Concentré alles richtig gemacht, was das Verkäuferische angeht. Es gibt halt noch nicht viele Kunden, die sich die Zeit und die Muße zu ausgiebigen und kritischen Tests nehmen können. Im Sinne einer Parfumkultur, in der man sich Zeit lässt, einen Duft zu würdigen und auch Sinn für Feinheiten hat, ist das Concentré sicher verzichtbar.
Ich wünsche mir nun aber doch, dass Hermès mal langsam aufhört, die immer gleiche Masche zu stricken. Jean Claude Ellena kann sicher auch hervorragende Parfums ohne Zedernholz-Vetiver-Akkord erschaffen.
Beide Pampelmousse-Rose-Varianten sind für mich perfekte Düfte für den Spätsommer oder für einen schönen Herbsttag. Da vermittelt die Grapefruit noch das volle, frische Sommergefühl, doch die herben, erdigen Noten deuten schon auf den Winter hin. Für mich haben diese Parfums was mit München und Oberbayern zu tun: bevorzugt zu tragen auf dem Oktoberfest bei allerbestem Wiesenwetter oder bei einem Ausflug in die Münchner Hausberge bei schönster, spätsommerlicher Fernsicht!
Mit dem Concentré de Pampelmousse Rose wird nun eine weitere Variante ins Rennen geworfen, und sie unterscheidet sich nur geringfügig vom Eau. Mir kommt es vor, als habe man einfach ein Testmuster, das es nicht in die Serienproduktion geschafft hat, nun doch noch hervorgeholt.
So minimal die Unterschiede zwischen dem Concentré und dem Eau auch sein mögen - möglicherweise sind sie kaufentscheidend. Jean-Claude Ellena ist ja mit dem Eau de Pampelmousse Rose eine wirklich wunderschöne Kopfnote gelungen: Der wunderbare, frische Akkord riecht sehr schön nach dem Duft der Schalen roter Grapefruits und ist eine gelungene, sommerliche Ergänzung zum herb-erdigen Zedernholz-Vetiverakkord. Doch leider - für Kopfnoten gilt der Satz: „Die besten sterben jung“, und so ist beim Eau schon nach kurzer Zeit von Grapefruit nicht viel übrig, stattdessen landet man bei einem nur wenig leichteren Terre d'Hermès.
Da weckt das Concentré natürlich Erwartungen, die aber leider enttäuscht werden. Es ist exakt die gleiche Kopfnote, und damit genau so flüchtig. Sie tritt fast ebenso schnell zurück wie im Eau, und die wie auch immer vorgenommene Konzentrierung bewirkt leider nicht, dass sie spürbar länger hält. Ich nehme auch nicht wahr, dass ihre Reste sich noch irgendwie prominenter der Basisnote mitteilen. Das ist schade, denn eben jene Flüchtigkeit der Kopfnote ist das große Problem des Eaus. Wenigstens hat man für das Concentré nicht die Bezeichnung Eau de Parfum gewählt, denn die Haltbarkeit ist gleich oder geringfügig schwächer als die des Eau, und zwar die eines Eau de Toilettes.
Was soll das? Gehen den Verantwortlichen bei Hermès die Ideen aus? Nun ja, ich würde sagen, das Concentré funktioniert auch noch dann, wenn der Kunde oder die Kundin schon leicht benebelt von der Serge Lutens Duftbar noch schnell am Hermès-Regal vorbeistolpert. Das Eau benötigt eine unbelastete Nase, um die Schönheit dieser Grapefruitnote würdigen zu können, doch beim Concentré wurde einfach ein Gang höher geschaltet. Hier steht die Kopfnote in voller Pracht vor uns, während beim Eau schon von Beginn an die herbe Basisnote durchschlägt. Ich finde das Eau stimmiger, weil dezenter. Die prächtige Kopfnote des Concentré ist mir einen Tick zu robust. Fast könnte man diese Konzentration als bonbonhaft bezeichnen.
Dennoch: Nach Erscheinen des Concentrés wird sich das Eau nun wohl leider zum Ladenhüter entwickeln. Denn bei direktem Vergleich - womöglich mal schnell auf Papierstreifen im samstäglichen Einkaufstress – kann nur das Concentré die erforderliche Lautstärke entwickeln. Natürlich hat Hermès mit dem Concentré alles richtig gemacht, was das Verkäuferische angeht. Es gibt halt noch nicht viele Kunden, die sich die Zeit und die Muße zu ausgiebigen und kritischen Tests nehmen können. Im Sinne einer Parfumkultur, in der man sich Zeit lässt, einen Duft zu würdigen und auch Sinn für Feinheiten hat, ist das Concentré sicher verzichtbar.
Ich wünsche mir nun aber doch, dass Hermès mal langsam aufhört, die immer gleiche Masche zu stricken. Jean Claude Ellena kann sicher auch hervorragende Parfums ohne Zedernholz-Vetiver-Akkord erschaffen.
Beide Pampelmousse-Rose-Varianten sind für mich perfekte Düfte für den Spätsommer oder für einen schönen Herbsttag. Da vermittelt die Grapefruit noch das volle, frische Sommergefühl, doch die herben, erdigen Noten deuten schon auf den Winter hin. Für mich haben diese Parfums was mit München und Oberbayern zu tun: bevorzugt zu tragen auf dem Oktoberfest bei allerbestem Wiesenwetter oder bei einem Ausflug in die Münchner Hausberge bei schönster, spätsommerlicher Fernsicht!
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