Equipage Géranium 2015

7.9 / 10 107 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Hermès für Herren, erschienen im Jahr 2015. Der Duft ist würzig-blumig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache

Duftrichtung

Würzig
Blumig
Grün
Holzig
Frisch

Duftnoten

RosengeranieRosengeranie GewürznelkeGewürznelke SandelholzSandelholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.9107 Bewertungen
Haltbarkeit
7.183 Bewertungen
Sillage
6.586 Bewertungen
Flakon
7.898 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.231 Bewertungen
Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 02.04.2024.

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 52  
'Wenn Sie ein Gentleman wären...'
raunzte mich eine Frau am Ende einer Kassenschlange neulich an '...dann würden Sie mich vorlassen. Sie sehen ja wohl, dass ich es eilig habe.' Ein Teil von mir hätte spontan sehr gerne scharf erwidert: 'Glauben Sie mir - wenn Sie eine Dame wären, ließe ich Sie vor!', aber ich fand, das gäbe unnötig schlechtes Karma, und ließ sie einfach genervt in ihr Handy schimpfend stehen. Ein halbwegs nett vorgetragenes 'Entschuldigung, ich bin sehr in Eile und stehe draußen im Parkverbot...' hätte mich übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Gentleman gemacht.

'Wenn Sie ein Gentleman wären...' Was ist denn heute eigentlich ein Gentleman? Beschränkt sich das auf solche Höflichkeitsgesten wie das Vorlassen an Supermarktkassen, das Aufhalten von Türen oder Mänteln und das Anreichen von Taschentüchern? Ich habe immer gefunden, dass ein wirklicher Gentleman sich vielmehr durch innere Gelassenheit und Herzensruhe auszeichnet und eine freundliche Selbstverständlichkeit in seinen unaufgeregten Umgangsformen. Ein Gentleman macht eine Frau durch seine reine Gegenwart zur Dame.

Man ist nun versucht, ganz automatisch anzunehmen, dass ein solcher Gentleman nach irgendetwas duftet, das traditionell ist, vielleicht altmodisch - quasi die olfaktorische Entsprechung eines monogrammbestickten Batisttaschentuchs und eines Spazierstocks mit Familienwappen im silbernen Knauf. Doch muss das gar nicht sein - im Gegenteil kann der Duft eines Gentlemans durchaus modern sein, wenn er denn jene Gelassenheit und Herzensruhe hat, von freundlichem Wesen ist - und stiller und dabei selbstverständlicher Galanterie.

Hermès' Equipage Géranium ist so ein Duft. Equipage - der alte - war schon ein solcher Duft, und Herrn Ellenas verjüngter Hybrid ist es wunderbarerweise immer noch. Er duftet nach etwas Wohlerzogenem und Kultiviertem - gesittet, aber nicht langweilig oder gar altbacken - wie ein Mann (der neunzehn sein kann oder siebzig, im Brioni-Anzug oder bis zu den Handgelenken tätowiert), der in der U-Bahn jemandem seinen Platz anbietet, ohne die Umstehenden dadurch zu erziehen oder gar vorzuführen. Er duftet nach etwas zwanglos Frischem, Augenzwinkerndem - und dem vielleicht konservativsten und klassischsten Akkord, den ein Herrenparfum haben kann: Rosengeranie. Und dabei sind etwas Nelke und ein paar weiche Hölzer, etwas Gutmütiges aus Muskatnuss und Moos - und eine ganz feine Andeutung von dunklem Sattelleder. So duftet ein Mann, der sich seiner selbst und seiner Männlichkeit so sicher ist, dass er sie nicht durch etwas Lautes oder Vulgäres vorzeigen muss. Und obwohl ein Gentleman kein Alter hat - Equipage Géranium ist für einen Mann und keinen Jüngling.

Fazit: kein Gassenhauer und keiner, auf den man angesprochen wird. Zum Glück. Und wenn die Frau von der Supermarktkasse das hier zufällig liest - das Etikett vom Schlüpfer guckte hinten bei dir raus. Sah blöde aus.
8 Antworten
Intersport

90 Rezensionen
Intersport
Intersport
Top Rezension 24  
Ellena’sche Reduktionslogik
Über den weitreichenden Einfluss den Edmond Roudnitska auf seine Arbeit machte Jean-Claude Ellena, vor allem während seiner Anstellung bei Hermès keinen Hehl. Eau d’Hermès (1951) nannte er immer wieder als den Duft den er auch ab und zu tragen würde, seine überaus respektvolle Restaurierung dieses, spricht für sich, bzw. die expliziten Huldigungen dazu, erstmals durch Déclaration (1998) und dann nochmal deutlicher via Épice Marine (2013) bzw. Muguet Porcelaine (2016), sein Kommentar zu Roudnitska’s Diorella (1972), um bei den Offensichtlichsten zu bleiben.

Neben der von ihm gerne erwähnten Kürze einer ‘Formel’ ist es aber vermutlich Ellena’s Drang zu schreiben, was er am meisten von Roudnitska gelernt hat. Zusammen mit dem Marketing Tun von Hermès eine Traumkombination. Ellena’s Schriften fehlt zwar die Dringlichkeit und der nahtlose Übergang von damaliger Fachliteratur und Allgemeinen die Roudnitska’s Schriften so speziell machten, unterhaltsam sind sie allemal, die fast schon impressionistische, erzählerische Art entspricht gut dem Ellena’schen Duftbild wie er es seit den 2000’er Jahren entworfen hat. Ich unterstelle Ellena und Hermès aber auch immensen Einfluss auf die (sprachliche) Reduzierung von kommunizierten Noten: Bereits bei den Titeln der Hermèssence Reihe wurde seit Beginn knallhart, namentlich auf nur zwei Protagonisten gesetzt.

Die zugehörigen Noten sind dann gerne mal auf drei erweitert, Kopf, Herz, Basis. Eine Erfolgsformel wie es scheint, die zwar durch die straight-edge Hardcore Realisten mancher Indie-Label den notwendigen Gegenwind erfährt, ich denke etwa an N•O•A•M’s sympathisch konsequente Transparenz, zu nennen was auch wirklich drin ist, oder auch an Versȧtıle, die wiederum alle (?) synthetischen Riechstoffe auflisten; aber im grossen und ganzen ist diese Reduktion an Information immer noch Standard, einfacher zu vermitteln und Nachzuvollziehen, bzw. in Texten auch folgsam alle angegeben Noten zu ‘erkennen’ - ein ähnlicher Trend war fast zeitlich auch auf Speisekarten angesagter Restaurants zu lesen, Ende der 00’er Jahre rum, etwa bei Fergus Henderson’s St John’s in London.

Während Ellena sich mit den Hermèssencen zu dieser zelebrierten Reduktion ausleben konnte - einige seiner schönsten Arbeiten befinden sich darunter, die auch Jahre nach deren Veröffentlichung kaum ‘gealtert’ riechen, sind es die drei Variationen auf die Hermès Klassiker Bel Ami (1986), Amazone (1974), und Equipage (1970) die ich als besonders gelungen schätze, allen voran, das zwischenzeitlich eingestellte Equipage Géranium.

Geranien, Gewürznelke und Sandelholz, so ist ist es im Ellena’schen new-speak umrissen. Wäre Equipage Géranium ein gänzlich neuer Duft, so wäre dies weiter ja auch nicht verwunderlich, nur ist Equipage Géranium eben ein Kommentar auf Equipage, dem Hermès Klassiker, der immer wieder mal als Superlativ unter den alten Hermès Herrenparfums gehandelt wird, aus den Händen des legendären Guy Robert noch dazu, und folglich mit einer weitaus umfangreicheren, über die Jahre sicherlich veränderte Noten-Pyramide(n) ausgestattet war.

Equipage Géranium und Equipage sind sich auf Anhieb sehr ähnlich, derart sogar, dass ich mich Frage ob sich Ellena nicht ganz ins Zeug geworfen hat, und versucht hat Noten, durch nicht offensichtliche Ersatzstoffe bzw. Riechstoffe ganz anderer Abstammung zu klonen, wie etwa in seinen Rosen-freien Rosen Parfums, Amazone Rose (2014) oder später Rose & Cuir (2019)?

Gibt man sich dem Ellena’schen Dreisatz dennoch hin, macht dieser durchaus Spass: die Geranien Note ist dabei besonders toll, da sie nicht diese ganz minzige Rosengeranie darstellt, die üppigst in MPG’s Jardin Du Nil (1988) oder technizistisch klarer in Geranium pour Monsieur (2009) oder aktueller in L’Eau Revée d’Hubert (2023) umgesetzt wurde, sondern den Geranien Sorten ähnelt, die ich eher aus süddeutschen Blumenkästen denn aus Parfums kenne, und die weiterhin bestimmte Regionen im Voralpenraum prägen, deren wachsig-haarige Blätter vor allem für Kindernasen ja doch ziemlich vehement und eigentümlich vor sich her stinkern. Diese Art von Geranien Note, an der Schnittstelle zum Muskatellersalbei hat Ellena hier in Szene gesetzt, versetzt einem Hauch zusätzlicher Minze und dezenter Seifigkeit die bereits das alte Equipage mit Calèche (1961) verband.

Gewürznelke ist stellvertretende für ein Gewürzmischung, durch die deutlich das alte Equipage spricht: Nelken, Zimt, Piment, Muskatnuss, etwas Cumin, trocken, fast staubig, schwer zu dividieren wie es sich für gut durchdachte Mischungen gehört. Im Grunde genommen allesamt warme Gewürze, die aber durch die initialen Geranien-Frische Gegengewicht bekommen und nicht ins Warm-Gemütliche, quasi Orientalistische abdriftet.

Die Basis bleibt mysteriös und der Teil der für mich am längsten dauerte Sinn zu machen - zumal im alten Equipage Fond, so gut wie alles was eine zivilisierte 70’er Jahre Basis ausmachte, vorkam - Eichenmoss, Moschus, dunkle Hölzer - aber sicher auch eben (noch natürliches) Sandelholz, sprich indisches Sandelholz, dass Ellena zu den ‘hellen Hölzern’ zählt, wie auch die botanische Bezeichnung für Santalum album vorschlägt. Eine mittels vorausgehender Gewürze und floralen Noten durchtränkte, ebenfalls trockene Sandelholznote, dabei kaum cremig, wie es Sandelholz, seit Ernest Beaux’ Inszenierung, u.A. in No. 5 EdT (1924) und Bois des Iles (1926) immer wieder sein kann.

Sandelholz-Riechstoffe faszinieren auch wegen deren hohen Abstraktionspotentials: weit weniger als Repräsentationen anderer Hölzer, ähneln diese isoliert auf den ersten Blick nicht so offensichtlich ihrem natürlichen Equivalent; der Trick scheint bei vielen Sandel Düften eine Kombination mit Gewürzen, wie es sich auch Equipage Géranium zu Nutzen macht: Elizabeth Arden’s Sandalwood Cologne (1956), MPG’s Santal Noble (1988), Etro’s Sandolo Cologne (1989), Lutens’ Santal de Mysore (1991) bzw. Santal Blanc (2011) oder Yann Vasnier’s Santal Blush (2011) arbeiten wenn auch recht unterschiedlich, mit dieser Konstellation - ausgerechnet Ellena schaffte mit Santal Massoïa (2011) eine interessante Ausnahme die fast gänzlich auf die gewürzigen counter-parts auf eigenständige Weise verzichtet.

Zurück zu Equipage Géranium und dessen Sandelholz Ausklang, der mich am ehesten an eine abgespeckte und trockenere Interpretation des ‘alten’ Santal Noble denken lässt - der Effekt ist verblüffend, eine beachtlich reduzierte, aber doch sehr solide und scheinbar kleinteilig zusammengesetzte, wie in eine Form aus Sandelholz gepresste, Equipage Basis ist das Resultat. Trotz dieser schlichteren, modernistischeren Form immer noch sehr, sehr Equipage.

Auch wenn mit Equipage eine gute Startposition gesichert war, hier ist Ellena ein grosser, aber sehr diskreter Wurf gelungen, der 2015 vermutlich etwas zu früh auf den Markt kam, da die Retro Welle noch nicht so deutlich war wie seit ein paar Jahren. Noch dazu war die gewisse Ernsthaftigkeit von Equipage, Welten von den plaisirlichen Gärten, Terre Jahrgangsflakons oder Hermèssence Haiku’s entfernt. In seinen Schriften spekulierte Ellena über weitere Variationen von Hermès Klassikern zu denen es aber nie kommen sollte. Die Pyramide auf Pyramide gestülpt ist für mich stimmig, Ellena’s Logik der Reduktion in Formel und Sprache, wie Umsetzung überzeugt bei Equipage Géranium.
13 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Hilfreiche Rezension 10  
Mein Schimmel liebt Minzkaugummis
Das einzige was ich noch von Equipage im Kopf hatte, war, dass er wohl Hermes als Pferdemarke mit am besten über die Jahrzehnte vertreten hat & zu den umstrittenen Klassikern für den gesetzten Mann zählt. Aber da ich die limitierte neue Version Equipage Geranium in Deutschland noch nirgends gesichtet hatte, zögerte ich in Paris nicht lange mit dem Sprühstoss auf den Handrücken. Ich war aber auch in der Heimat lange nicht mehr in einem Hermes-Store, könnte also durchaus sein, dass er so langsam auch in Deutschland erhältlich ist. Auch der richtig gute Bel Ami Vetiver soll ja ähnlich limitiert sein, steht aber noch immer reichlich in den Geschäften - was meine Gedanken an einen Kauf aber nicht wirklich mindert. Der ist herausragend finde ich. Auch Equipge Geranium hat Potenzial, ist mir persönlich aber irgendwie nicht ganz geheuer, ein wirklich gewagter Spagat...

Stellt euch einen edlen weißen Schimmel vor. Sauber, groß, stolz, wunderschön, erhaben. Und dieser Prachthengst, der trotz seines Edelmutes & seiner Sauberkeit noch genug nach Pferd riecht, kaut ganz gechillt einen minzigen Kaugummi oder lutscht ein Minz-BonBon. Denn Geranium erinnert mich immer an Menthol, Minze, eisige Kälte & hohe Nase samt Luxus. Am besten & feinsten immer noch im Geranium-Duft von Frederic Malle zu erleben. Welche Mischung an Duftnoten genau die andere (größere) Seite des Duftes, den Pferdedecken-Geruch ausmacht, kann ich gar nicht genau definieren. Wahrscheinlich eine klasse, einmalige & sehr männliche Brusthaar-Mischung aus Zitrone, Vetiver, Heu, Labdanum, Schweiß, Sonne, Salbei & Eichenmoos. Ob sich die Fans des Originals mit der neuen, hellen, etwas eingebildeten Richtung anfreunden können? Das müssen die entscheiden. Ich find den Duft gewagt & gut, im Vergleich zum unvergleichlichen Bel Ami Vetiver aber eher untragbar & nicht so gut.

Flakon: Hermes as usual
Sillage: für das Büro eindeutig zu viel Reitstall! Immer noch!
Haltbarkeit: reizvoller Duft, reizende Stehfähigkeit - 4-6 Stunden.

Fazit: für den edlen Reiter von heute - exquisite & unterkühlte Neuinterpretation des Reitmeister-Klassikers!
2 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
DonJuanDeCat

2033 Rezensionen
DonJuanDeCat
DonJuanDeCat
Sehr hilfreiche Rezension 4  
Der moderne Klassiker
Den alten Equipage hatte ich erst kürzlich getestet (und vorhin kommentiert), weil ich ihn „vergessen“ hatte, als ich noch sehr häufig Hermès Düfte kommentierte. Bei dem hier hatte ich nur darauf gewartet, zuerst den alten Equipage zu testen, um beide Düfte besser vergleichen zu können. Dadurch geriet auch E. Geranium bei mir etwas in Vergessenheit. Nun ja, das wird nun nachgeholt, zugegebener weise eigentlich auch nur deswegen, weil ich auf der Suche nach den neuen Düften Rhubarbre und Neroli Dore war… aber egal!

Der Duft:
Der Duftbeginnt ähnelt dem von der normalen Equipage, ist aber deutlich würziger und zu Beginn sogar kurz stechender. Wobei dieser stechende Eindruck sehr schnell verfliegt und der Duft erst einmal würzig bleibt, ich glaube, man riecht am meisten eine Salbeiartige Note heraus. Natürlich kann man auch die namensgebende Geranie riechen, wobei ich aber nun finde, dass diese etwas schwach ausgefallen ist und später sogar noch weiter in den Hintergrund rückt.
Auch später bleibt der Duft weiterhin würzig, wobei er aber an Intensität verliert, dafür aber für eine Weile sogar grüne Noten bekommt, was beim Duft einen moderneren Eindruck hinterlässt. Leider fehlt die schöne Kiefernnote vom Original Equipage. Weiterhin hat man aber klassisch anmutende Noten wie Eichenmoos, bzw. etwas, was so ähnlich riecht.
Später rieche ich auch noch Vetiver heraus, obwohl der jetzt nicht in der Duftpyramide angegeben wurde, ich finde den Vetiver sogar richtig stark duftend. Die holzige Basis ist hier sehr schwach vorhanden, da war die Holznote im Equipage noch stärker.

Die Haltbarkeit und Sillage:
Die Haltbarkeit ist fast genauso wie bei Equipage. Der Duft bleibt etwa sieben bis acht Stunden auf der Haut, ehe er abklingt. Naja gut, dieser hier hält doch etwas weniger aus.
Bei der Sillage verhält es sich genauso. Ein paar kleine Sprüher und man kann ihn gut an jemanden wahrnehmen. Darüber hinaus hinterlässt er eine Duftwolke. Leider bleibt die Sillage allerdings höchstens drei bis vier Stunden, ehe er deutlich schwächer wird.

Der Flakon:
Auch hier sieht man den gewohnten Hermès-Flakon, welcher rechteckig mit abgerundeten Ecken und hoch ist. Auf der Vorderseite ist ein fast schon etwas zu simpel geratenes Etikett zu sehen, auf der der Name des Duftes und das Logo der Marke drauf sind. Der Deckel ist rundlich und schwarz. Alles in allem sehr schön, aber auch sehr simpel.

Also, wenn man von den kleinen Unterschieden absieht (z.B. hat E. Géranium im Mittelteil leichte, grüne Noten, er beginnt würziger, schwächere Holznote), finde ich, dass dieser Duft dem eigentlichen Equipage von 1970 ziemlich ähnelt. Auch von der Haltbarkeit und Sillage gleichen sich beide Düfte sehr.

Von daher ist es meiner Meinung nach eher fraglich, ob es sich lohnen würde, sich diesen Duft zuzulegen, falls man Equipage 1970 bereits besitzt. Alle anderen könnten zu diesem Duft hier greifen, wenn er leicht weniger klassisch wirken soll, aber wie erwähnt sind die Unterschiede eher gering.

Wegen der würzigen Noten passt der Duft mehr in die kälteren Tage. Dafür ist der Anlass fast schon egal, aber ich glaube nicht, dass jemand damit ausgelassen feiern gehen wird. Und für jüngere Kerle ist der Duft ebenfalls nicht so sehr geeignet, finde ich jedenfalls, das passt irgendwie nicht so. Aber das bedeutet nicht, dass ich hier nun sage, dass der Duft alt sei.

Wie auch immer, man kann sich diesen Duft anschauen.
0 Antworten
7.5
Flakon
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
8
Duft
Jc9

14 Rezensionen
Jc9
Jc9
Hilfreiche Rezension 5  
Haltbarkeit leider viel schlechter als im Original
Der ursprüngliche Equipage-Duft von Guy Robert von 1970 ist für mich der Inbegriff von Haltbarkeit und Sillage. Zwei Spritzer reichen für einen ganzen Arbeitstag, wenn man sich traut, den edlen, würzigen Reitstallgeruch von Equipage zur Arbeit zu tragen. Und wenn wir ehrlich sind, würde ein einziger Spritzer wahrscheinlich genügen. Damit ist der vergleichsweise teure Duft für mich erstaunlich ergiebig und sein Geld allemal wert.

Da ich Equipage schon seit den 80er Jahren trage, war ich natürlich gespannt auf den Flanker-Duft Equipage Géranium. Ein Pröbchen konnte die Hermès-Verkäuferin mir mangels Verfügbarkeit leider nicht anbieten, aber ich konnte den Duft immerhin gleich in der Boutique ausprobieren: Sie spritzte fast schon verschwenderisch drei Mal auf das braune Stoffbändchen. Ich roch daran und erkannte "mein" Equipage wieder, allerdings etwas leichter, floraler. Deswegen bat ich die Verkäuferin, noch etwas auf mein Handgelenk zu sprühen, damit ich den Duft an meiner Haut beurteilen konnte. Ich wollte schon fast mein Handgelenk zurückziehen, man kann doch nicht noch einmal drei so großzügige Spritzer von diesem luxuriösen EdT verschwenden!

Trotz der recht großzügigen Applikation war der Duft dann erstaunlich schnell verflogen. Auch am Duftbändchen nehme ich einige Stunden später nur noch sehr wenig wahr. Der standhafte Reitlehrer von 1970 ist einem doch recht flüchtigen Gesellen von 2015 gewichen. Ich bevorzuge weiter das nun schon 45 Jahre alte Original. Bel Ami Vétiver ist die für mich wesentlich überzeugendere (auch weil extrem haltbare) Neuinterpretation eines Klassikers.
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Statements

18 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 8 Monaten
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Wehmütige, trockene Rosengeranien.
Wachrüttelnde Gewürznelke.
Deine Mannschaft verlangt einen frischen Geist!
Verantwortung *
37 Antworten
Eggi37Eggi37 vor 8 Monaten
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Weniger Charisma
wie das OG von Robert
aus der Vor-Ifra Zeit 1970
monoton, floral-helle Seife
Überdrehte Gewürznelke
Mag lieber Gartennelken
39 Antworten
SalvaSalva vor 1 Jahr
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Einfach wunderbar
DNA vom 1970er EdT
Inkl. Frisch-Würzig mit intensiver
&leicht "brennend-scharfer" Gewürznelke
&Florale Geranie
Toll!
28 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 10 Monaten
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Och Jupp, guck wie die Geranien blühn!
Da is‘ aber ne‘ Nelke dabei.
Sei kein Miesepeter, wir ham Urlaub!
ein Voralpenidyll…
21 Antworten
MefunxMefunx vor 3 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
JCE macht die Fenster auf: luftig-elegantes Eugenol-Cologne, die Zimtfacette, dann die Nelke, von minziger Geranie heruntergekühlt. Gekonnt!
9 Antworten
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RivegaucheRivegauche vor 9 Jahren
Parfum allgemein
Hermès überarbeitet seine Duftklassiker
Ich habe "Equipage Geranium" bei Hermès in Berlin testen können. Das alte "Equipage" ist weiterhin gut zu erkennen. Nach einem ersten Test würde ich sagen, dass es durch die vor allem in der Kopfnote recht dominante...

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