22.10.2016 - 02:03 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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Für Mathilde
Sie ist eine von nur noch dreien einer aussterbenden Art. Nur noch drei Ehefrauen europäischer Regenten oder Thronfolger sind gebürtige Aristokratinnen: Erbgroßherzogin Stéphanie von Luxemburg ist eine geborene Gräfin von Lannoy, Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein erblickte als Herzogin in Bayern das Licht der Welt. Und eben sie: Mathilde, seit der Investitur ihres Mannes vor gut drei Jahren Königin von Belgien, geborene Gräfin d'Udekem d'Acoz. (Über eine vierte - Camilla, die Herzogin von Cornwall - ließe sich streiten.)
Ist in der Presse von Adelsklatsch und –tratsch die Rede, steht Mathilde immer ein wenig in der zweiten Reihe hinter der praktisch-patenten Victoria, ihrer Schwester Madeleine und der Frau ihrer Bruders Carl Philip - Sofia, der Herzogin von Värmland. Auch die fjordfrische Mette-Marit, die kapriziösen Dänenprinzessinnen Mary und Marie und die grundgute Máxima der Niederlande sind viel glamouröser, selbst die ausgezehrte Letizia aus Spanien. Ganz zu schweigen von der alle überstrahlenden Catherine von Cambridge und der schönen Charlotte Casiraghi.
Christine Nagels Galop d'Hermès, der jüngste Coup des Sattlers aus der Pariser Faubourg Saint-Honoré, zollt Mathilde von Belgien und ihrer beherrschten Wesensart Tribut. Wie sie ist er von Zurückhaltung und ruhiger Weiblichkeit – der Akkord aus Rose und Leder illustriert das wunderschön. Die Quitte gibt ein überraschendes Momentum bei – augenzwinkernd, doch nicht keck – und macht ihn subtil und elegant und sehr besonders. Aufregend ist er nicht. Aufregend gehört sich nicht. Doch 'nicht aufregend' heißt nicht 'langweilig'.
Das wirklich Spannende an Galop d'Hermès ist sein Fond, sind seine Zwischentöne. Wenn man ihm etwas mehr Aufmerksamkeit widmet als ein flüchtiges Hinschnuppern - schlimmstenfalls nur auf dem Papierstreifen und 'en passant' - enthüllt er seine Feinnervigkeit und Raffinesse, zeigt er sich ausdrucks- und charakterstärker, als die Kopfnote sich anzudeuten herabgelassen hat. Wenn sich Quitte und Safran zu einem handschuhweichen Grundakkord jenseits der Rose verblendet haben - als bliese man sachte auf cremefarbenes Kaninchenfell.
Fazit: ein feiner Duft voll Grazie und unaufgeregter Weiblichkeit - und doch überraschend. Und wenn hier jemand von der Bunten mitliest, und Ihr noch einen Beobachter von Königshochzeiten sucht: hier..!
Ist in der Presse von Adelsklatsch und –tratsch die Rede, steht Mathilde immer ein wenig in der zweiten Reihe hinter der praktisch-patenten Victoria, ihrer Schwester Madeleine und der Frau ihrer Bruders Carl Philip - Sofia, der Herzogin von Värmland. Auch die fjordfrische Mette-Marit, die kapriziösen Dänenprinzessinnen Mary und Marie und die grundgute Máxima der Niederlande sind viel glamouröser, selbst die ausgezehrte Letizia aus Spanien. Ganz zu schweigen von der alle überstrahlenden Catherine von Cambridge und der schönen Charlotte Casiraghi.
Christine Nagels Galop d'Hermès, der jüngste Coup des Sattlers aus der Pariser Faubourg Saint-Honoré, zollt Mathilde von Belgien und ihrer beherrschten Wesensart Tribut. Wie sie ist er von Zurückhaltung und ruhiger Weiblichkeit – der Akkord aus Rose und Leder illustriert das wunderschön. Die Quitte gibt ein überraschendes Momentum bei – augenzwinkernd, doch nicht keck – und macht ihn subtil und elegant und sehr besonders. Aufregend ist er nicht. Aufregend gehört sich nicht. Doch 'nicht aufregend' heißt nicht 'langweilig'.
Das wirklich Spannende an Galop d'Hermès ist sein Fond, sind seine Zwischentöne. Wenn man ihm etwas mehr Aufmerksamkeit widmet als ein flüchtiges Hinschnuppern - schlimmstenfalls nur auf dem Papierstreifen und 'en passant' - enthüllt er seine Feinnervigkeit und Raffinesse, zeigt er sich ausdrucks- und charakterstärker, als die Kopfnote sich anzudeuten herabgelassen hat. Wenn sich Quitte und Safran zu einem handschuhweichen Grundakkord jenseits der Rose verblendet haben - als bliese man sachte auf cremefarbenes Kaninchenfell.
Fazit: ein feiner Duft voll Grazie und unaufgeregter Weiblichkeit - und doch überraschend. Und wenn hier jemand von der Bunten mitliest, und Ihr noch einen Beobachter von Königshochzeiten sucht: hier..!
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