30.09.2017 - 06:55 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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21
'Was macht der mit Ihnen?'
fragte mich der etwas affektierte Verkäufer mit dem ziemlich spack auf den Hüften sitzenden Rollkragenpullover, während er mir mit dem eingesprühten Bändchen (bei Hermès sprühen sie ja gerne auf diese Bändchen statt auf Papierstreifen, obwohl es durchaus Papierstreifen gibt) vor der Nase herumwedelte. Fast hätte ich gesagt: 'Wenn Sie mal mit der Wedelei aufhörten und mir das einfach gäben, könnte ich mir dazu auch eine Meinung bilden.', aber er wippte so erwartungsfroh vor mir auf und ab, dass ich das zu unfreundlich gefunden habe.
Die Parfums, die Jean-Claude Ellena für Hermès unter dem Premium-Label 'Hermessence' erschaffen hat, finde ich - anders als manche der 'normalen' Hermèsdüfte, besonders die sogenannten 'Klassiker' - durchweg nur 'ganz nett' bis 'ziemlich nett'. Es ist kein Aussetzer dabei (dazu macht Herr Ellena den Job wohl einfach schon viel zu lange), aber bisher eben auch keiner, bei dem ich gesagt hätte: 'Ja, supertoll - den muss ich unbedingt haben!' - aber vielleicht kommt das ja noch. Bei Paprika Brasil ist das genauso - und doch auch wieder nicht.
Paprika in der Kopfnote - oder irgendeinem anderen Teil eines Parfums - fand ich vorsichtig gesagt: schräg. Egal beinahe, ob nun das Gewürz oder Gemüsepaprika gemeint sind - schräg. Deswegen hatte ich mich um Paprika Brasil immer vermeidig rumgedrückt - bis der Herr im etwas zu engen Rollkragenpullover neulich doch noch mal drauf bestand. Und was soll ich sagen? Er hatte Recht. Denn es lohnt sich, sich ein bisschen mit diesem vielleicht unpopulärsten aus der Hermessence-Kollektion zu beschäftigen - vielleicht mehr als ein bisschen.
Es ist ganz deutlich eher Gemüsepaprika als das Gewürz - und zwar grün. Und siehe da: dieselbe blasse Bitterkeit, die sie mir in der Küche als mit Abstand unattraktivste aller Farbvarianten gelten lässt, ist hier ein ebenso unerwarteter wie ungewohnter Auftakt zu einem Duft von überraschender Eleganz. Paprika Brasil hat Raffinesse und Geschmeidigkeit und ist der Duft eines halbschattigen, diffusen Grüns, das eigentlich nicht tropisch genug anmutet, um 'Brasil' zu heißen - aber exotisch und fremd genug ist, um es dann doch zu tun.
Fazit: gekauft hab' ich dann zwar doch eine Krawatte und kein Parfum - aber trotzdem unerwartete Klasse in Hermès' zweiter Reihe entdeckt. 'Gemacht' hat er mit mir allerdings nichts.
Die Parfums, die Jean-Claude Ellena für Hermès unter dem Premium-Label 'Hermessence' erschaffen hat, finde ich - anders als manche der 'normalen' Hermèsdüfte, besonders die sogenannten 'Klassiker' - durchweg nur 'ganz nett' bis 'ziemlich nett'. Es ist kein Aussetzer dabei (dazu macht Herr Ellena den Job wohl einfach schon viel zu lange), aber bisher eben auch keiner, bei dem ich gesagt hätte: 'Ja, supertoll - den muss ich unbedingt haben!' - aber vielleicht kommt das ja noch. Bei Paprika Brasil ist das genauso - und doch auch wieder nicht.
Paprika in der Kopfnote - oder irgendeinem anderen Teil eines Parfums - fand ich vorsichtig gesagt: schräg. Egal beinahe, ob nun das Gewürz oder Gemüsepaprika gemeint sind - schräg. Deswegen hatte ich mich um Paprika Brasil immer vermeidig rumgedrückt - bis der Herr im etwas zu engen Rollkragenpullover neulich doch noch mal drauf bestand. Und was soll ich sagen? Er hatte Recht. Denn es lohnt sich, sich ein bisschen mit diesem vielleicht unpopulärsten aus der Hermessence-Kollektion zu beschäftigen - vielleicht mehr als ein bisschen.
Es ist ganz deutlich eher Gemüsepaprika als das Gewürz - und zwar grün. Und siehe da: dieselbe blasse Bitterkeit, die sie mir in der Küche als mit Abstand unattraktivste aller Farbvarianten gelten lässt, ist hier ein ebenso unerwarteter wie ungewohnter Auftakt zu einem Duft von überraschender Eleganz. Paprika Brasil hat Raffinesse und Geschmeidigkeit und ist der Duft eines halbschattigen, diffusen Grüns, das eigentlich nicht tropisch genug anmutet, um 'Brasil' zu heißen - aber exotisch und fremd genug ist, um es dann doch zu tun.
Fazit: gekauft hab' ich dann zwar doch eine Krawatte und kein Parfum - aber trotzdem unerwartete Klasse in Hermès' zweiter Reihe entdeckt. 'Gemacht' hat er mit mir allerdings nichts.
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