Terre d'Hermès Eau Très Fraîche 2014

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Terre d'Hermès Eau Très Fraîche ist ein beliebtes Parfum von Hermès für Herren und erschien im Jahr 2014. Der Duft ist zitrisch-frisch. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache

Duftrichtung

Zitrus
Frisch
Holzig
Würzig
Fruchtig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
OrangeOrange ZitrusfrüchteZitrusfrüchte aquatische Notenaquatische Noten
Herznote Herznote
RosengeranieRosengeranie
Basisnote Basisnote
holzige Notenholzige Noten ZederZeder PatchouliPatchouli

Parfümeur

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Bewertungen
Duft
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Haltbarkeit
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Sillage
6.3372 Bewertungen
Flakon
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Preis-Leistungs-Verhältnis
7.3131 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 15.04.2024.

Rezensionen

20 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Duft
Naaase

109 Rezensionen
Naaase
Naaase
Top Rezension 23  
Die "Onkel-Dittmeyer-Trilogie"
Die "Onkel-Dittmeyer-Trilogie"

Jean-Claude Ellena - wohl niemand wird bestreiten können, dass es sich hierbei um einen der größten Meister seines Fachs handelt. Ein wahrhaft großer und innovativer Künstler mit einem bewundernswert feinen Näschen.

Als er uns im Jahre 2006 sein Meisterwerk "Terre d'Hermes" (EdT) schenkte war (und ist) dies zweifelsohne ein Meilenstein in der Parfum-Geschichte. Innovativ und einzigartig.
Also: Ich mag ja unheimlich diese Themen-Parfums: Deren Schöpfer nimmt sich ein bestimmtes Thema vor, legt es bereits im Namen seines Kunstwerkes fest und zieht dann dieses Thema nicht nur von Anfang bis Ende seiner Kreation, sondern bis hin zu der notwendiger Weise flankierenden Werbekampagne fort. Einfach wunderbar. Als herausragendes und auch weitestgehend unerreichtes Beispiel für ein derartiges "Gesamt-Kunstwerk" mag bis zum heutigen Tag Jacques Polges "Antaeus" gelten: Die Sache mit diesem griechischen Halbgott...
Um im Bild zu bleiben: Einfach göttlich (und eben gerade nicht nur "halbgöttlich").

Aber, ich schweife ab ! Zurück zu der im Titel versprochenen "Onkel- Dittmeyer-Trilogie": So empfinde (bzw. empfand) ich das Vorhaben, in einem einzigen Duft eine "Reise durch die Elemente" nicht nur anzutreten sondern diese auch konsequent und ausdrucksstark durchzuführen, als nicht nur gewagt, sonder nahezu undurchführbar. Nun, sehr geehrter Herr Ellena, Sie haben mich (wie wohl auch viele andere Parfum-Liebhaber) -wieder einmal- eines Besseren belehrt: Geradezu in einer perfekten Art und Weise wird seitens des großen Meisters die "Nase an die Hand genommen" (das stelle ich mir jetzt besser nicht bildlich vor) und mittels einfachster (und bereits aus diesem Grund "genialster") Mittel ein spannungsgeladener Widerspruch von Feuerstein und Frucht (Orange) erzeugt. Auf Grund dieses Vorgehens wirkt "Terre d'Hermes" (EdT) zu keinem Zeitpunkt überladen und damit erdrückend. Zu dessen Einsetzbarkeit wurde bereits ausgiebig geschrieben: Natürlich durch die fruchtige Note perfekt für den Sommer. Geradezu arrogant jeglicher Hitze trotzend. Dabei wirkt diese Frucht zu keinem Zeitpunkt süß und klebrig, sondern stets durch die "Feuerstein-Imitation" im wörtlichen Sinne "geerdet". In dieser Hinsicht hebt sich "Terre d'Hermes" (EdT) nach meiner bescheidenen Auffassung wohltuend von anderen Düften dieses Herstellers wie dem "Nil-Garten" oder dem "Mittelmeer-Garten" ab. Diese -zugegebenermaßen zu recht als "Unisex-Düfte" deklarierten Kreationen lassen mitunter in einem heißen Sommer schon mal die "Erdung" fehlen und stehen bereits aus diesem Grund nicht auf den vordersten Rängen meiner persönlichen Hitliste (bzw. der meiner Nase).

Anders jedoch "Terre d'Hermes" (EdT): Zu diesem spannenden "Armdrücken" von Frucht und Erde, wohl in Form von saftiger und natürlicher Orange und edlem Patchouli, gesellen sich vereinzelt weitere Zutaten, die diese Spannung nicht ausgleichen, sondern geradezu ins Unermessliche steigern. Das führt dazu, dass dieser Duft ganzjährig nahezu zu jeder sich bietenden Gelegenheit einsetzbar ist. Und warum ? Weil dieser Wettstreit dazu führt, dass es der geneigten Nase nie langweilig wird.

Hinzu gesellt sich die famose Werbekampagne, die nach meiner Meinung in trefflicher Weise den Grundgedanken (in ebenso dramatischen wie farbenfrohen Bildern) aufgreift. Nur noch übertroffen von der Kampagne zu Chanels "Egoiste", etliche Jahre zuvor. Aber, ich schweife schon wieder ab ...

Zu diesem Meisterwerk "Terre d'Hermes" (EdT) gesellte sich im Jahre 2009 das gleichnamige EdP vom selben Schöpfer: Ein schwieriges Unterfangen. Wie will man den bitte ein perfekt ausbalanciertes Meisterwerk noch besser machen ? Das ist ja fast so, als wenn man die "Mona Lisa" noch lächelnderer nachzeichnen wolle. Einfach unmöglich !!!

Und wie ist der große Meister bei dem EdP im Jahre 2009 nach meiner Meinung nach vorgegangen ? Ich habe hier in diesem Forum mal gelesen, das EdT sei die "Dusche" und das EdP sei das "Vollbad". Treffender kann man das -wie ich finde- nicht ausdrücken. Mit einer Stereo-Anlage und damit Musik verglichen scheint es so, dass in diesem Fall vornehmlich der olfaktorische Lautstärken-Regeler in vielerlei Hinsicht nach oben gedreht wurde. Ich weiß, das EdP hat hier -zu recht- viele Anhänger. Und es ist zweifellos ebenfalls ein Kunstwerk geworden. Viele ahnen es schon, dass jetzt an dieser Stelle (nach dieser Vorrede) mein persönliches "Aber" kommen muss: Nach meiner Auffassung hat dabei dieses so ungemein meisterliche Spannungsverhältnis zwischen den Elementen etwas gelitten. Es fehlt gegenüber dem EdT die Strahlkraft, die zu Gunsten des "vollmundigeren Körpers" geopfert wurde. Damit geht auch ein Teil eben dieser perfekten Alltags-Tauglichkeit des EdT verloren.

Nun folgte kürzlich -offensichtlich einem weit verbreiteten Trend der Parfum-Industrie entsprechend- die Markteinführung eines "Eau Fraiche". Gottlob ist man -schon vom Namen her- nicht der ebenfalls weit verbreiteten Versuchung erlegen, diesen neu kreierten Duft mit dem unsäglichen Zusatz "Sport" zu versehen. Dieses Vorgehen wäre nur noch von "Antaeus Sport" getoppt worden. Man stelle sich nur mal vor: Der mit unglaublichen Kräften ausgestattete Halbgott aus der griechischen Mythologie verkündet seiner (erdenen) Mutter eines schönen Tages:"Mutti, ich kann jetzt gerade im Kampf nicht die Schädel meiner Rivalen zertrümmern und einen Tempel errichten, da ich mal geschwind zum Sport muss !" Und das, wo wir doch alle wissen, dass dieser Bengel seine Kräfte nicht vom täglichen Besuch in der Mucki-Bude, sondern just von eben dieser Mutti herleitete. Nun ja, eben dieser Umstand sollte ihm ja später auf eine dramatische Art und Weise zum Verhängnis werden. Aber, ich schweife schon wieder ab...

Und eben aus diesem Grund hätte es zweifellos Ratlosigkeit hinterlassen, eine derartige Äußerung im Falle von "Terre d'Hermes" von "Avatar", bekanntlich dem Beherrscher der Elemente, zu hören.

Gott sei Dank ist es dem Namen nach im Falle von "Terre d'Hermes" nicht zu einem ach so modernen "Sport-Duft" gekommen. Aber, zu was ist es denn gekommen ? Zu einem nach meiner Meinung nach "Mandarinen-Wässerchen", was nur noch entfernt an den mit dem EdT so glanzvoll intendierten und letztlich dann auch stringent in Szene gesetzten Wettstreit der Elemente erinnert. Die ursprünglich so faszinierende Strahlkraft wurde sommerlich "verwässert". Nun ja, auch wenn das "Wasser" bekanntlicher Maßen auch eines der Elemente darstellt, ist es nach meiner Meinung nicht damit getan, aus der ebenso natürlichen wie kraftvollen Orange des EdT (und natürlich noch viel mehr des EdP) ein reizvolles, jedoch weitaus weniger ausdrucksstarkes, "Mandarinchen" zu machen und diesem Werk dann auch noch einfach "Wasser" hinzuzufügen. Wie "Wasser" geht hat in der Vergangenheit schon das unerreichte Meisterwerk "Eau Sauvage" von Dior gezeigt. Und aquatische Noten sind nicht erst seit Davidoffs "Cool Water" hinlänglich bekannt. Nichts von alledem findet sich bedauerlicher Weise im "Terre d'Hermes Eau Fraiche": Kein fließendes Wasser gleich Schuberts "Forellen-Quintett" (Eau Sauvage) und auch kein "Segelboot" gleich der stattlichen "Bounty" (Cool Water). Vielmehr einfach nur ein "verdünnendes" Wasser im Sinne eines bestenfalls angenehm fruchtigen sommerlichen Begleiters, bei dem man allenfalls die Verwandtschaft zum ursprünglichen EdT und zum weitaus voluminöseren EdP noch erahnen kann. Es tut mir leid, aber "Avatar" hätte diesen Duft nicht getragen. Nicht mal im Sommer und nicht mal in der Mucki-Bude.

Und Onkel Dittmeyer ? Selbst eine aufwändige Internet-Recherche vermochte mir auf diese interessante Frage keine befriedigende Antwort zu geben. Aber, ich bleibe dran ...

Ich für meinen Teil bleibe jedenfalls bei "meinem" EdT, kann aber auch diejenigen Duftnasen sehr gut verstehen, die insoweit lieber zum "Vollbad" EdP greifen. Das "Eau Fraiche", auf das ich mich so sehr gefreut habe, wird wohl nicht bei mir einziehen. Nicht mal zum Sport. Wenigstens eine Gemeinsamkeit mit dem griechischen Halbgott "Antaeus".
4 Antworten
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Preis
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
8
Duft
Fresh21

95 Rezensionen
Fresh21
Fresh21
Top Rezension 24  
… ziemlich fresh dieser Fraîche ;-)
Zugegeben, ich hätte nie gedacht, dass dieser gelungene Zitriker einmal zu meinen top Düften zählen würde. Denn vor ca. 1,5 Jahren rümpfte ich noch die Nase, als ich in seinem Drydown (zu) deutliche Ähnlichkeiten zu seinem Original vernahm, der leider gar nicht mein Fall ist. So blieb er links liegen, bis ich ihn in diesem Frühjahr nochmals irgendwo aufsprühte:

Und da war sie wieder, diese wunderbar authentische Frische-Explosion der Zitrusfrüchte, in erster Linie wohl Orange und Grapefruit. Wunderbar spritzig und auch mit einem leicht bitteren Einschlag kommen Sie daher, wie von Schalen gerieben. Also wenn das kein Sommerduft ist, weiß ich's auch nicht:)

Dann mischt sich nach 20-30 Minuten die Rosengeranie ein. Ihre weiche, leicht blumige Anmut passt sehr gut zu den zitrischen Noten. Drum hat mich mal interessiert, wie die Rosengeranie in Natura riecht. Dafür suchte ich eines der nächstgelegenen Gartencenter auf, obgleich mich diese gewöhnlich nie von innen sehen (grüner Daumen Fehlanzeige außer einer geschenkten Wüstenprimel, die es zum Glück 2-3 Monate ohne Wasser bei mir aushält - drum verstehen wir uns auch so prächtig;)

Und nun kommt's:

Die freundliche Bedienung führte mich zur besagten Rosengeranie als ich ihr schon auf dem Weg dahin beichtete, diese nur mal riechen und nicht kaufen zu wollen. Doch als sie erfuhr, dass es mir um einen Parfumduftstoff ging, schwärmte sie gleich los, erwähnte aber außerdem, dass die Rosengeranie auch "zur Abschreckung" verwendet wird. Ich verstand nur Bahnhof bis wir endlich bei den Pflanzentöpfchen ankamen, die allesamt ein kleines Schildchen trugen, auf denen stand:

* Mückenschreck *

Haha, zu den Insekten zähle ich mich eigentlich nicht, und der Hermes riecht auch nicht danach - ganz im Gegenteil:) Aber dann lernte ich, dass das Aroma der Rosengeranie in ihrem grünen Blätterwerk liegt, was durch Zerreiben frei wird. Das tat ich sodann, und … WOW, das ist es! Denn auch sie riecht zum Teil recht zitrisch, super frisch und belebend.

Doch zurück zum Duft: ich weiß nicht, was mich damals geritten hat, aber heute kann ich nur noch die dominante Orange als Gemeinsamkeit mit dem Klassiker Terre d'Hermès feststellen, wenngleich sie in diesem Flanker deutlich frischer verbaut ist. Ich würde sogar annehmen, dass der heutige Très Fraîche dahingehend verbessert wurde, dass seine helle Zitrik nun über den gesamten Verlauf anhält, wohingegen seine Basisnoten runter gedimmt wurden. Und das schafft die Leichtigkeit des Dufts, und damit den Unterschied zum Original. Zudem ist die feine Blumigkeit der Rosengeranie wahrzunehmen, die sich in einer gewissen Weichheit äußert und zusammen mit ein wenig Patch und einer Prise Holz für eine wunderbare Ausgewogenheit dieses prägnanten Frischlings sorgt.

Fazit: Genau meins! Ein Sommerduft mit Charakter, den ich aber auch für den Frühling und Herbst empfehle. Seine Haltbarkeit liegt (auf Kleidung) bei >8 Stunden, die Sillage ist in der ersten halben Stunde recht stark und anschließend auf halber Armlänge prima wahrnehmbar.

… ziemlich fresh dieser Fraîche ;-)
13 Antworten
7
Flakon
6
Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
FabianO

1005 Rezensionen
FabianO
FabianO
Top Rezension 12  
Brauchbare Sommervariation mit feiner Orangenschalen-Zeder-Tönung
Der Flakon mit dem kleinen weißen Deckel passt. Man mag hier keine Überraschungen erwarten dürfen, aber zugleich pflegt Ellena die Duftlinie auf stilisichere, meinetwegen etwas konservative Weise.

Das "Eau" ist gegenüber dem Basisduft durchaus "tres fraiche", wenngleich das bei Ellena immer etwas Mineralisches und Grünlich-Herbes impliziert.

Weiche Orangenschalen leiten den Auftakt ein, zitrisch geprägt, ganz dezent von süßlich-floralen Geranien begleitet. Minimal herb, dadurch frisch, insgesamt zugänglicher als der recht spezielle Feuerstein-Vetiver-Ton des Basisdufts, der meiner Meinung nach nicht immer passt und mir nur manchmal liegt.

Die unten mehrfach geschmähte Basis finde ich eigentlich ziemlich angenehm, mit Blick auf einen Sommerduft mit vergleichbar ordentlichem Wiedererkennungswert.

Ein weiche, dezent erdige, hauchfein süße Patchoulinote gesellt sich zu weichen Holzansätzen, wobei hintergründig weiter orangige Schalennuancen mitschwingen.

Wirklich sehr solide und unter all den grottigen neueren Sommerdüften im ersten Drittel zu sehen.
3 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
KnowThis30

12 Rezensionen
KnowThis30
KnowThis30
Top Rezension 18  
Getragen von Sommerwinden
Intention und Grundgedanke:
"Ich benötige einen Duft, der in seiner Kopfnote genauso 'natürlich' zitrisch riecht wie das Eau de Toilette, aber gleichzeitig die Mineraliennoten entfernt! Denn wer das Edt aufgrund dieser Noten nicht mag, der wird sich das Eau de Parfum ohnehin nicht zulegen. Es soll aber auch generell leichter sein, luftiger sein und insbesondere in wärmeren Zeiten besser funktionieren und außerdem..."
So oder so ähnlich könnten sich eventuell die ersten Gedankengänge des Meisterparfümers Jean-Claude Ellena angehört haben, als er mit dem Grundgedanken zur Erstellung des "Terre d'Hermès Eau Très Fraîche" begann.
Ob sich dahinter allerdings nun der Versuch einer sinnvollen Erweiterung der eigenen (meisterhaften) Duftreihe "Terre de Hermès" - also eine Art Wunsch und Herzensangelegenheit - oder aber der Versuch eines Hauses, möglichst viel Geld aus einem noch immer anhaltenden Erfolge zu pressen: hierüber lässt sich als Außenstehender nur mutmaßen, wenngleich die Lager unter den Parfumenthusiasten hier gleichermaßen zweigeteilt zu sein scheinen...

Verwandschaft und Duft:
Klären wir vorweg und gleich als erstes also, wie nahe bzw. wie fern die Verwandschaft zu seinen Vorgängern - dem EdT von 2006 und dem EdP von 2009 - denn reicht.
Hier sei gesagt: Ja, meiner bescheidenen Meinung nach handelt es sich beim "Eau Très Fraîche" eindeutig um einen Duft, welcher sich - ohne sich zu verstecken - der "Terre de Hermès" Familie zuordnen kann und darf! Warum? Dazu kommen wir gleich...!
Zwar fehlen ihm - und jeder Liebhaber der beiden Vorgänger wird hier die Nase rümpfen, sollte er lediglich eine schwächere, aber dennoch identisch riechende Version erwartet haben - die so charakteristischen Noten nach Vetiver und Feuerstein, dennoch behält er sich den holzigen Einschlag - insbesondere nach Zeder riechend - in der Basisnote bei.
Die Herznote hingegen wird von einer wunderbaren - sofern man den grünen Einschlag denn mag - Rosengeranie dominiert, welche zudem noch eine Weile in die Basisnote mit hineinreicht und dem Duft seinen durchweg frischen Charakter verleiht.
Die Kopfnote selbst hingegen unterscheidet sich nur minimal von seinen beiden Vorgängern: die Orangen- und Zitrusnoten sind weiterhin wunderbar "natürlich", wirken im "Eau Très Fraîche" jedoch weniger scharfkantig und in der Tat einladender und freundlicher. Ein mit dem Kundenverhalten kalkulierender Mensch würde vermuten, die gedimmte Kopfnote wirkt auf den Otto-Normal-Verbraucher weniger abschreckend und verleitet eher zu einem Spontankauf...
Das Stichwort, weswegen es sich hierbei um ein Mitglied der "Terre de Hermès" handelt, ist bereits gefallen: "natürlich".
Auch wenn die tatsächliche Menge an natürlichen und synthetischen Inhaltsstoffen natürlich ein Geheimnis ist, so galt für das EdT und das EdP doch gemeinhin immer, dass ihre eingesetzten Noten zumindest 'natürlich' riechen. Eine Formel, an die sich auch das "Eau Très Fraîche" vorbildlich hält!
Als Vergleich lässt sich z.B. der Geruch einer tatsächlichen Orange zur industriellen Variante innerhalb von Säften etc. gut verwenden.

Sillage und Haltbarkeit:
Wie sich bereits vermuten lässt, sind sowohl Sillage als auch Haltbarkeit unterhalb des Niveaus von EdT und EdP. Was per se nichts schlimmes sein muss!
Eindeutig für den Sommer bzw. die wärmeren Tage und Gefilde konstruiert, wirkt die Gesamtkonstruktion dieses Duftes breiter, freundlicher und heller. Die Kopfnote hält sich mit ca. 20 bis 30 Minuten erstaunlich lange für einen Zitrusduft, wandelt sich in eine stundenlange (ca. 1 1/2 bis 2) grüne Frische und endet letztlich in einer holzig-würzigen Basis von erneut rund 2 Stunden.
Die Sillage hingegen ist lediglich in der Kopfnote wirklich präsent. Während die Rosengeranie im Herzen noch eine schmale aber angenehme Duftspur hinterlässt, zieht sich das "Eau Très Fraîche" in der Basis auf einen sehr engen Körperduft zurück.

Einsatz:
Sein volles Potential entfaltet das "Eau Très Fraîche" tatsächlich bei warmen bzw. heißen Wetter. Jene Tage, in denen man am Morgen fast ein schlechtes Gewissen - gegenüber z.B. den Mitarbeiter- /innen - bekommen könnte, überhaupt einen Duft zu tragen. Aber auch für all jene, denen beim EdT oder EdP die mineralischen Noten störend wirken, könnten hier auf ihre Kosten kommen. So oder so handelt es sich beim "Eau Très Fraîche" um einen interessanten Sommerersatz für die - anscheinend - mittlerweile ausschließlich erscheinenden "blauen" Düfte.

Flakon:
Zum Flakon muss - sofern man die Behältnisse der "Terre de Hermès"-Reihe kennt - nicht viel mehr verloren werden. Die Drehkappe funktioniert gut und ist stabil, der Sprühkopf verteilt erstaunlich gut und mit seiner weißen Kappe und dem teilweise weißen Schriftzug vermag auch der Flakon es gekonnt "heller" und "frischer" zu wirken.
Lediglich beim Handling des Flakons ließe sich ein Punkt abziehen! Denn - und dies betrifft ebenfalls die gesamte "Terre de Hermès"-Familie - anstatt bei größeren Inhalten der Handhabung zuliebe auch ein wenig in die Tiefe zu wachsen, werden die Flakons von Jean-Claude Ellena lediglich höher und breiter! Beim "Eau Très Fraîche", welches es scheinbar nicht kleiner als 75 ml zu geben scheint, ist dies für Menschen mit regulär großen bzw. kleinen Händen bereits ein mittelschwerer Akt der Verrenkung.

Preis:
Hier rangiert das "Eau Très Fraîche" preislich in einer ähnlichen Kategorie wie die meisten anderen Sommerdüfte, wenngleich man bei "Hermès" allerdings ganze 75 ml statt der üblichen 50 ml erhält. Sprüht man allerdings mehr als die übliche Menge um auf eine ähnliche Haltbarbeit wie z.B. ein "Dior Sauvage" zu gelangen, dürfte sich dieser preisliche Vorteil schnell erübrigt haben.
Wovon ein/eine Käufer/-in jedoch verschont bleiben dürfte, ist das eventuelle Ärgernis über einen beinahe identisch riechenden, aber um eine vielfaches günstigeren Duft zu stolpern, da es hiervon im Falle des "Eau Très Fraîche" nicht allzu viele bzw. keine geben dürfte. Dennoch sollte jedem/jeder Käufer/-in der übliche Aufschlag für Namen wie "Hermès", "Dior" oder "Chanel" bewusst sein.

Fazit:
Beim "Eau Très Fraîche" aus dem Hause "Hermès" handelt es sich um einen angenehmen Duft, welcher eher für die wärmeren Tage im Jahr konzipiert wurde und angenehm aus der Masse an "blauen" und aquatischen Düften heraussticht.
Erwartet man als Fan der Vorgänger hingegen etwas ähnlich grundlegend Veränderendes für die Duftbranche, so dürfte eine Enttäuschung quasi unumgänglich sein.
5 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
8.5
Duft
DonJuanDeCat

2032 Rezensionen
DonJuanDeCat
DonJuanDeCat
Top Rezension 13  
Und es gehört doch zur Terre d’Hermès Familie!
Hm, ein Flanker von Terre d’Hermès. Ich verstehe nicht, warum viele Leute bei sowas immer sofort schreien, dass das Original doch tausendmal besser sei und die Flanker man gleich fortschmeißen könne. Hermès liefert auch mit Eau Très Fraîche einen tollen, aber kurzlebigen Duft ab. Der berühmte Klassiker, welches zwar gut für warme Tage ist, aber man ihn auch durchaus als Allrounder benutzen kann, wird mit diesem Flanker zu einem reinen Sommerduft, und der riecht nicht schlecht.

Kommen wir zum Duft:
Der Anfang ist stark zitrisch und man riecht neben den Zitronennoten auch die Orange, die zwar zu Beginn etwas bitter riecht, aber später sehr schön wird. Meiner Meinung nach hat der Anfang noch immer den typischen Charakter des EDTs oder EDPs, auch wenn einige Duftstoffe natürlich fehlen, der Grapefruit ist beim EDP beispielsweise stärker und schneller wahrzunehmen. In der Herznote wird es blumiger. Durch diese florale Note wird es wohl auch ganz leicht süßlicher (vielleicht kommt der süßliche Duft auch vom Patchouli). Die Zeder und der Patchouli sorgen für die holzigen und etwas erdigen Noten, wie beim Original d’Hermès. Am auffälligsten ist aber das Fehlen von Pfeffer. Am Ende sind die zitrischen Noten intensiver als beim normalen EDT oder EDP.

Die Haltbarkeit ist wie bei vielen Sommerdüften die größte Schwachstelle. Ich denke, Très Fraîche kann nicht mal die Hälfte der Originaldüfte aushalten und auch die Sillage geht schneller unter (wobei allerdings sie immer gut zu riechen ist, sie geht eben schnell mit der geringen Haltbarkeit runter, aber strahlt recht gut). Man sollte sich auf jeden Fall darauf gefasst machen, alle 2-3 Stunden nach zu sprühen, dann hat man viel von diesem Duft. Kein Wunder, dass auch hiervon ein 200 ml Kanister verkauft wird.

Der Flakon ist fast so ähnlich wie die Originalen. Es ist durchsichtig und hat hellorangene Füße. Der untere Teil des Bereiches, wo der Duft drin ist, ist anscheinend deutlich mehr gebogen (Konvex) und der Deckel ist nun weiß, genauso wie die d’Hermès Schrift nach dem Terre. Alles in allem sieht der Flakon frischer und sommerlicher aus, ja sogar etwas edler. Täusche ich mich, oder ist der Deckel etwas kleiner ausgefallen? Die Größe bei den anderen Flakons sieht jedenfalls besser aus.

Terre d’Hermès Eau Très Fraîche (noch so ein Name, bei der Stunden vergeht, bis man es getippt hat,…) ist ein toller Duft und passt sehr sehr gut zum Sommer. Ich finde es nur sehr schade, dass dieser Duft auch so wenig hält und man sich eigentlich ständig neu besprühen muss, aber damit muss man wohl bei Sommerdüften leben.

Wie gesagt finde ich diesen Duft gut. Es hat, entgegen der Leute, die deswegen immer Meckern, immer noch seine charakteristischen Züge des Originals, natürlich in abgeschwächter Form. Denn letztendlich muss man eines bedenken: Terre d’Hermès Eau Très Fraîche ist NICHT Terre d’Hermès, aber er gehört zur selben Familie! Die Originalen Düfte kann man im Sommer tragen, aber mit dem Très Fraîche wird’s eine Spur frischer bei heißen Tagen. Aber, letztendlich muss schließlich jeder doch selber entscheiden, welchen Duft er haben möchte.

Ich würde sagen:
Alle, die es etwas fruchtiger und frischer haben möchten (und wegen Fraîche meckern) -> EDT
Alle, die etwas blumiger und süßlicher haben möchten (und wegen Fraîche meckern) -> EDP
Alle, die im Sommer noch frischer und zitrischer als die Originale haben möchten (und es ihnen nichts ausmacht, sich mehrmals am Tag ein zu sprühen, oh und natürlich NICHT wegen Fraîche meckern) -> Très Fraîche.

Ich finde sie alle gut und kann es mir gut vorstellen, Très Fraîche für den Sommer zu holen. Oder irgendwann auch Très Fraîche UND z.B. noch das EDP zu besitzen.
2 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

66 kurze Meinungen zum Parfum
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 3 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
WC-Ente voll ins Gesicht
neue Sorte Orange und Holz
brennt in der Nase
schnell mit Blumenwasser abwaschen
Hausarbeit ist nichts für Männer*
25 Antworten
ScentBubbleScentBubble vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Was ist noch besser als die Terre d’Hermès-DNA?
Ein Freshie mit der Terre d’Hermès-DNA!
Wahnsinnig cooler und einzigartiger Sommerduft!
2 Antworten
SiebenkäsSiebenkäs vor 7 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Quietschvergnügt, herzfrisch und heiter.
Und doch ganz tief drinnen
ein klein wenig traurig.
Weltklug.
Du kleines, tres freches Ding!
3 Antworten
ChizzaChizza vor 4 Jahren
7
Duft
Das Original als EdP nenne ich mein Eigen;. dieser Flanker ist fein, jedoch besitzt er eine für mich unbestimmte wässrige Mandarinennote
5 Antworten
AromaTicAromaTic vor 8 Jahren
Herrlich frischer Mix aus Terre, Eau Pample. rose und Cologne Bigarade Concentrée. Hält länger als gedacht, macht gute Laune. Hochsommerlich
0 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen zu Terre d'Hermès Eau Très Fraîche

Rivegauche in Herren-Parfum
Wenn ihr alle drei Versionen des Terre zur Hand habt empfiehlt sich ein direkter Vergleich.Ich benutze hierfür immer Küchenkrepp. Habe drei Streifen...

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