07.02.2019 - 04:38 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Top Rezension
19
am Namen vorbei
Histoires de Parfums bezieht sich bei den Namen der Düfte immer auf ein besonderes Ereignis.
So bei "1904 Madame Butterfly Puccini Absolu" (so der komplette Name) auf die Premiere der Oper "Madama Butterfly" im Jahre 1904 an der Mailänder Scala.
Dieser Name führt mich gefühlt zuerst in das "Land der Kirschblüten" mit den duftenden Entsprechungen; an einen Ausflug in die Toskana hatte ich dagegen nicht gedacht.
Giacomo Puccini hatte "Madame Butterfly" als Theaterstück in London kennengelernt und war von dem Stoff so angetan, dass er sich um die Opernrechte bemühte.
Die Uraufführung am 17. Februar 1904 in der Mailänder Scala war nicht sehr erfolgreich. Weder Kritiker noch Publikum konnten durch das ursprüngliche Werk überzeugt werden.
Erst nach einer dreimonatigen Umarbeitung dieses Werkes, das Puccini selbst für sein bestes hielt, wurden auch Publikum und Kritiker gewonnen.
Für mich persönlich bedienen Cio-Cio-San, genannt "Madama Butterfly", eine Tochter des tradionellen Japans und der amerikanische Leutnant Pinkerton etwas farblos das Cliché des damals herrschenden Kolonialismus.
Allerdings ziehe ich in der italienischen Oper auch Verdis mächtige Klänge den manchmal etwas "Tonschleifen reichen" Klängen Puccinis vor.
(Diese "schleppenden" Töne bezuge ich nur bei den Violinisten des Wiener Philharmonischen Orchesters; nur sie können dieses leichte "Verschleppen" vituos in die Wiener Walzer einbringen.)
So testete ich "1904 Madame Butterfly Puccini" sicher etwas vorbelastet und landete in der blüten- und duftreichen Toskana.
Der Auftakt mit lebendiger, ein wenig chemisch riechender Mandarine, vereint mit ausgleichenden Neroli-Nuancen, würde noch gut das Sujet des fernen Ostens bedienen.
Er beinhaltet etwas Zartes, Unschuldiges, die Seele Berührendes.
Das war es dann aber auch schon: im weiteren Duftverlauf verabschieden wir uns von der zarten verletzlichen Frau.
Vanilliger Heliotrop, der allein schon in Farbe und Ton dunkelviolett auftritt, erobert selbstbewusst die Duftbühne: "Schaut her, ich bin's"!
Er beherrscht sie bis zu dem Moment, in dem Kraft und Macht der Iris volle Aufmerksamkeit erregen!
Iris-Absolue springt mich voller Gewalt an; ihre schwere Pudrigkeit lässt mich erst einmal nach Luft schnappen.
Nicht zum ersten Mal erlebe ich dieses Zusammentreffen: wir beide mussten schon so manchen Kampf miteinander ausfechten. Ich denke, der Endstand ist zurzeit "Pari"!
Für Liebhaber von pudrig-blütenreichen, ein wenig dunklen Duft-Schönheiten ist "1904 Madame Butterfly Puccini" schon jetzt eine großartige Entdeckung.
Moschus verstärkt diesen Pudereffekt noch: zwei willenstarke Duftnoten haben sich hier harmonisch gefunden.
Sandel- und Zedernholz spielen abschließend nur noch eine abrundende Statistenrolle bei dieser Duftkomposition: sie ersetzen gekonnt den großen Chor in der Oper.
Ja, "1904 Madame Butterfly Puccini" ist großartig!
Dieser Duft ist ein tongewaltiges Gemälde, das beeindruckt, fesselt - dem aber bei mir die feinen Nuancen fehlen. Bei Malerei und Musik sind es doch gerade diese "Nebensächlichkeiten", die oft den besonderen Reiz ausmachen.
Wie gesagt: "1904 Madame Butterfly Puccini" ist ein toller Duft für die selbstbewusste und starke Frau.
Mich erdrückt er und ich muss zugegen: Iris-Absolue hat diese Runde gegen mich gewonnen - ich streiche etwas erschöpft die Segel!
Es ist einfach zu viel Macht, zu viel Kraft - es fehlen mir hier einige der "Schleifen" von Puccinis Musik.
Ich weiß nicht, inwieweit mich hier der Name beeinflusste, die Sinne bereits in eine ganz andere Richtung lenkte. Ich hatte anderes erwartet: ich bin mit diesem Effekt überfordert.
Zum Glück verlässt mich diese kraftvolle Puder-Blüten-Mischung doch recht bald; angenehm diskret.
Zurück bleibt ein Hauch, der mich nun wieder angenehm berührt.
Vielleicht sollte ich mich wieder einmal eingehender Puccinis Opern widmen. Nur fürchte ich, es würde dann "Tosca" werden, die durch die Aufführung in der Arena di Verona vor vielen Jahren meine größere Sympathie genießt.
Trotzdem kann ich überzeugt sagen:
Evviva Puccini!!
Evviva "1904 Madame Butterfly Puccini"!
So bei "1904 Madame Butterfly Puccini Absolu" (so der komplette Name) auf die Premiere der Oper "Madama Butterfly" im Jahre 1904 an der Mailänder Scala.
Dieser Name führt mich gefühlt zuerst in das "Land der Kirschblüten" mit den duftenden Entsprechungen; an einen Ausflug in die Toskana hatte ich dagegen nicht gedacht.
Giacomo Puccini hatte "Madame Butterfly" als Theaterstück in London kennengelernt und war von dem Stoff so angetan, dass er sich um die Opernrechte bemühte.
Die Uraufführung am 17. Februar 1904 in der Mailänder Scala war nicht sehr erfolgreich. Weder Kritiker noch Publikum konnten durch das ursprüngliche Werk überzeugt werden.
Erst nach einer dreimonatigen Umarbeitung dieses Werkes, das Puccini selbst für sein bestes hielt, wurden auch Publikum und Kritiker gewonnen.
Für mich persönlich bedienen Cio-Cio-San, genannt "Madama Butterfly", eine Tochter des tradionellen Japans und der amerikanische Leutnant Pinkerton etwas farblos das Cliché des damals herrschenden Kolonialismus.
Allerdings ziehe ich in der italienischen Oper auch Verdis mächtige Klänge den manchmal etwas "Tonschleifen reichen" Klängen Puccinis vor.
(Diese "schleppenden" Töne bezuge ich nur bei den Violinisten des Wiener Philharmonischen Orchesters; nur sie können dieses leichte "Verschleppen" vituos in die Wiener Walzer einbringen.)
So testete ich "1904 Madame Butterfly Puccini" sicher etwas vorbelastet und landete in der blüten- und duftreichen Toskana.
Der Auftakt mit lebendiger, ein wenig chemisch riechender Mandarine, vereint mit ausgleichenden Neroli-Nuancen, würde noch gut das Sujet des fernen Ostens bedienen.
Er beinhaltet etwas Zartes, Unschuldiges, die Seele Berührendes.
Das war es dann aber auch schon: im weiteren Duftverlauf verabschieden wir uns von der zarten verletzlichen Frau.
Vanilliger Heliotrop, der allein schon in Farbe und Ton dunkelviolett auftritt, erobert selbstbewusst die Duftbühne: "Schaut her, ich bin's"!
Er beherrscht sie bis zu dem Moment, in dem Kraft und Macht der Iris volle Aufmerksamkeit erregen!
Iris-Absolue springt mich voller Gewalt an; ihre schwere Pudrigkeit lässt mich erst einmal nach Luft schnappen.
Nicht zum ersten Mal erlebe ich dieses Zusammentreffen: wir beide mussten schon so manchen Kampf miteinander ausfechten. Ich denke, der Endstand ist zurzeit "Pari"!
Für Liebhaber von pudrig-blütenreichen, ein wenig dunklen Duft-Schönheiten ist "1904 Madame Butterfly Puccini" schon jetzt eine großartige Entdeckung.
Moschus verstärkt diesen Pudereffekt noch: zwei willenstarke Duftnoten haben sich hier harmonisch gefunden.
Sandel- und Zedernholz spielen abschließend nur noch eine abrundende Statistenrolle bei dieser Duftkomposition: sie ersetzen gekonnt den großen Chor in der Oper.
Ja, "1904 Madame Butterfly Puccini" ist großartig!
Dieser Duft ist ein tongewaltiges Gemälde, das beeindruckt, fesselt - dem aber bei mir die feinen Nuancen fehlen. Bei Malerei und Musik sind es doch gerade diese "Nebensächlichkeiten", die oft den besonderen Reiz ausmachen.
Wie gesagt: "1904 Madame Butterfly Puccini" ist ein toller Duft für die selbstbewusste und starke Frau.
Mich erdrückt er und ich muss zugegen: Iris-Absolue hat diese Runde gegen mich gewonnen - ich streiche etwas erschöpft die Segel!
Es ist einfach zu viel Macht, zu viel Kraft - es fehlen mir hier einige der "Schleifen" von Puccinis Musik.
Ich weiß nicht, inwieweit mich hier der Name beeinflusste, die Sinne bereits in eine ganz andere Richtung lenkte. Ich hatte anderes erwartet: ich bin mit diesem Effekt überfordert.
Zum Glück verlässt mich diese kraftvolle Puder-Blüten-Mischung doch recht bald; angenehm diskret.
Zurück bleibt ein Hauch, der mich nun wieder angenehm berührt.
Vielleicht sollte ich mich wieder einmal eingehender Puccinis Opern widmen. Nur fürchte ich, es würde dann "Tosca" werden, die durch die Aufführung in der Arena di Verona vor vielen Jahren meine größere Sympathie genießt.
Trotzdem kann ich überzeugt sagen:
Evviva Puccini!!
Evviva "1904 Madame Butterfly Puccini"!
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