09.01.2014 - 12:59 Uhr
Seerose
682 Rezensionen
Seerose
Top Rezension
schöner Klassiker - immer noch zeitgemäß
Was sehe ich: Noch nicht kommentiert? Das wird aber Zeit, Seerose: Husch ans Werk!
Lutèce ist einer der Klassiker aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, den ich auch heute noch für einen Kauf in Erwägung ziehen würde. Viele schweren moschuslastigen Orientalen aus der Zeit haben mich nie erobern können. Für mich sind sie zu Recht moderneren komplexen und leichteren Düften gewichen. Aber Lutèce habe ich damals nicht gekannt. Überhaupt sind die Houbigant-Düfte für mich noch immer unübertroffen. Wenn ich an "Quelques Fleurs" denke beispielsweise.
Ich habe zum Test von der Vintageversion sowohl eine Abfüllung des EdP als auch ein Extrait/Parfüm in einem Miniflakon. Das Extrait ist noch zurückhaltender und im Ausdruck der einzelnen Duftnoten ineinander verwobener.
Lutèce startet mit eine herben holzigen Note, unterlegt mit einem spritzigen Zitrusduft - ich würde eher Qumquat vermuten als Mandarine - und Gewürzen. Das feine Rosenholz duftet authentisch und leicht bitter.
Der weitere Verlauf zeigt noch mehr würzige fougerige Noten, wobei darüber immer ein heller zitrischer Akkord erhalten bleibt. So dass Lutèce trotzdem leicht und unaufdringlich bleibt. Mir fehlt nicht der für mich der in dieser Zeit oft zu dominant und aufdringliche Moschus, der nur als Ahnung oder eher nur in der Liste enthalten zu sein scheint. Die Blumen spielen die zweite Geige. Ich würde Lutèce weder als einen floralen Duft noch als eine herben Chypre einordnen. Dennoch, mit seiner Holzigkeit dem für mich deutlich wahrnehmbaren Rosmarin und einigen Gewürzen scheint mir Lutèce eine moderne Form eines Chypres zu sein.
Sobald die Herznote sich öffnet rieche ich auch die seifigen Aldehyde. Rauchiges Vetiver, für mich nicht einzeln wahrnehmbar hier, und Zeder ergeben mit den Blumendüften ein einzigartiges Potpourri.
Harzige Ambernoten, die nicht gelistet sind, halten den Duft lange Zeit gesamtlich balsamisch, würzig, holzig, bitter-herb.
Der Heliotrop mit Tonka und Vanille, Zimt in der Basis lassen den Duft nach langer Zeit gourmandig ausklingen ohne den balsamisch-holzigen und doch immer etwas spritzigen Zitrusakkord ganz zu verlieren.
Wenn ich auch diese einzelnen Noten so pingelig aufdrösele und mit intensivem Schnuppern zu identifizieren trachte: Es ist ein wunderbar gesamtheitlich komponiertes Parfüm.
Ob die Version von Dana ebenso einzigartig geblieben ist? Hoffentlich, es wäre schön.
Lutèce ist einer der Klassiker aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, den ich auch heute noch für einen Kauf in Erwägung ziehen würde. Viele schweren moschuslastigen Orientalen aus der Zeit haben mich nie erobern können. Für mich sind sie zu Recht moderneren komplexen und leichteren Düften gewichen. Aber Lutèce habe ich damals nicht gekannt. Überhaupt sind die Houbigant-Düfte für mich noch immer unübertroffen. Wenn ich an "Quelques Fleurs" denke beispielsweise.
Ich habe zum Test von der Vintageversion sowohl eine Abfüllung des EdP als auch ein Extrait/Parfüm in einem Miniflakon. Das Extrait ist noch zurückhaltender und im Ausdruck der einzelnen Duftnoten ineinander verwobener.
Lutèce startet mit eine herben holzigen Note, unterlegt mit einem spritzigen Zitrusduft - ich würde eher Qumquat vermuten als Mandarine - und Gewürzen. Das feine Rosenholz duftet authentisch und leicht bitter.
Der weitere Verlauf zeigt noch mehr würzige fougerige Noten, wobei darüber immer ein heller zitrischer Akkord erhalten bleibt. So dass Lutèce trotzdem leicht und unaufdringlich bleibt. Mir fehlt nicht der für mich der in dieser Zeit oft zu dominant und aufdringliche Moschus, der nur als Ahnung oder eher nur in der Liste enthalten zu sein scheint. Die Blumen spielen die zweite Geige. Ich würde Lutèce weder als einen floralen Duft noch als eine herben Chypre einordnen. Dennoch, mit seiner Holzigkeit dem für mich deutlich wahrnehmbaren Rosmarin und einigen Gewürzen scheint mir Lutèce eine moderne Form eines Chypres zu sein.
Sobald die Herznote sich öffnet rieche ich auch die seifigen Aldehyde. Rauchiges Vetiver, für mich nicht einzeln wahrnehmbar hier, und Zeder ergeben mit den Blumendüften ein einzigartiges Potpourri.
Harzige Ambernoten, die nicht gelistet sind, halten den Duft lange Zeit gesamtlich balsamisch, würzig, holzig, bitter-herb.
Der Heliotrop mit Tonka und Vanille, Zimt in der Basis lassen den Duft nach langer Zeit gourmandig ausklingen ohne den balsamisch-holzigen und doch immer etwas spritzigen Zitrusakkord ganz zu verlieren.
Wenn ich auch diese einzelnen Noten so pingelig aufdrösele und mit intensivem Schnuppern zu identifizieren trachte: Es ist ein wunderbar gesamtheitlich komponiertes Parfüm.
Ob die Version von Dana ebenso einzigartig geblieben ist? Hoffentlich, es wäre schön.
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