Orlando Jardins d'Écrivains 2013

Angebote

Mehr

Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Angebote

7.5 / 10 52 Bewertungen

Orlando ist ein beliebtes Parfum von Jardins d'Écrivains für Damen und Herren und erschien im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.

Mehr

Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Würzig

Holzig

Pudrig

Animalisch

Erdig

Duftpyramide

Kopfnote

Ingwer

rosa Pfeffer

Orange

Herznote

Amber

Patchouli

Gewürznelke

Basisnote

Perubalsam

Moschus

Guajakholz

Parfümeur

Anaïs Biguine

Bewertungen

Duft

7.552 Bewertungen

Haltbarkeit

8.143 Bewertungen

Sillage

7.344 Bewertungen

Flakon

6.542 Bewertungen

Eingetragen von Franfan20, letzte Aktualisierung am 20.10.2022.

Wissenswertes

Der Duft ist benannt nach dem Roman "Orlando" der britischen Schriftstellerin Virginia Woolf.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen

09.02.2017 - 10:59 Uhr

7
Flakon 8
Sillage 8
Haltbarkeit 9.5
Duft

Evita
47 Rezensionen

Evita

Hilfreiche Rezension 3

Ein wirklich coole Kerl, der Orlando

Fantastische Balance zwischen balsamische und würzigen Noten.
Riecht nach einen edlen, modernen jungen Mann, der klassische Parfüm kennt aber nicht in Erwagung zieht, wie die Helden der SW Filme zu duften.Dieser Typ ist zu ungeduldig für romatische Szenen.Er lebt mit Vollgas zeitlang auf der Wolke, danach wieder so prüde- runter auf der Erde. Idealistisch, und gleichzeitig ausbalanziert balsamisch gewürzt. Von Zutaten wie Orange, Nelken, Gewürzen, muss ich gleich an Punsch denken.Nicht an einen festen Rezept sondern an einen kreativen, selbstgemachten Punsch. In weiteren Verlauf rieche ich eine ganz saubere leicht seifige Weichrauch-Perubalsam Note heraus, so wie auch indische Sandelholz, gemixt mit Patchouli- Incense Duft. Sehr gelungen und Edel, auf jeden Fall Unisex Pure, beruhigend ,meditativ und irgendwie nostalgisch.

07.01.2017 - 14:39 Uhr

6
Sillage 8
Haltbarkeit 8
Duft

Palonera
467 Rezensionen

Palonera

Top Rezension 30

...und wie viele?

Vorweg: Nein, ich habe ihn nicht gelesen.
Nicht "Orlando", auch kein anderes Buch von Virginia Woolf.
Nicht bis jetzt, bis hier, bis heute.
Vielleicht bin ich mithin nicht prädestiniert, über "Orlando" zu schreiben, jenes Parfum, das angelehnt ist, sein soll an "Orlando", den Roman und seine Figuren – die männlichen, die weiblichen und die sowohlalsauchs.
Vielleicht nicht.
Weil ich keine Parallelen habe zwischen Duft und Dichtung, nicht vergleichen und nicht prüfen kann: Ist die Umsetzung geglückt, die Analogie vorhanden?
Vielleicht bin ich es aber doch.
Weil ich frei bin.
Frei von den Bildern in Virginias Kopf, frei von den Vorstellungen, wie ein Duft zu sein habe, der sich "Orlando" nennt.
Weil ich "Orlando" begegnen kann, begegnen darf, wie man einem Duft begegnen sollte: unbefangen, offen, frei – ein weißes Blatt Papier, auf das der Duft seine Geschichte schreibt.
Manchmal – wenn er will.
Wenn alles paßt.
Und wenn ich zuzuhören weiß.

"Orlando" erzählt mir von Seife, Puder, Holz und Harz, von starken, leisen Tönen, von raschelnder Seide und blasser Haut, von Stiefeln, Leder, Tweed.
Von milden Tagen, dunklen Nächten, Licht und sehr viel Schatten, zarter Haut und dichtem Fell - von rauhen, wilden Begierden, mühsam gebändigt im engen Korsett.
Ein heller, dunkler Urknall, grellsauber und zugleich sehr schmutzig, der sich doch alsbald legt auf meine Haut, auf meine Stirn, in meinen Sinn.
Kreide, knirschend mattstumpfweiß, staubig, bröselnd – dunkles hartes Holz, alt und splittrig, trocken, ausgebleicht.
Mädchenhaft, damenhaft, ernsthaft, burschikos.
"Ich wollte Hosen" vor langer, langer Zeit.
Ein Mann in Samt und Seide, jedoch kein Dandy – Falten um die Augen, erste Silberfäden im halblang-dunklen Haar.
Sehr Frau, sehr Mann, sowohl als auch, eins im andern und doch autark.
Stark und streng und sehr beherrscht.
Und fremd, so sehr fremd.
Anziehung und Abstoßung schließen einander nicht aus.

Der Mann an meiner Seite rückt ein Stück: "Hätte ich dich kennengelernt mit diesem Duft, gäbe es uns beide heute nicht."
Ein Freund, seit Jahrzehnten kumpelhaft vertraut, mutiert zum Gentleman, hält mir den Mantel und die Türen auf, macht Komplimente, darob anscheinend selbst verwirrt.

"Orlando" fasziniert, irritiert, facettiert in diese, jene Richtung, ungreifbar und doch straight auf seine Art.
"Wer bin ich und wie viele?" kommt mir in den Sinn – verstaubt, fast antiquiert erscheint "Orlando" und zugleich modern, holzig-rauchig-dirty, animalisch fast, gebändigt nur zum Schein.
Dann wieder pudrig-sanft – Veilchensträußchen und –pastillen, Spitzen, Rüschen, Knistertaft.
Warme, feuchte Männerhaut, würzig, salzig, nackt.
Harmonisch nur bedingt – und doch bekomme ich die Nase nicht von meiner Haut.
"Orlando" ist ein dunkles Faszinosum, ein Duft, der sich, je öfter ich ihn trage, immer wieder anders präsentiert, immer wieder neu, abhängig vielleicht von Sonne, Wind und Tagesform, von kühler oder warmer Haut.
Und niemals ist er laut – nicht nach jenem ersten Augenblick, dem ersten Atemzug, dem zweiten, dritten.
Diskret, beinah intim.
Fast so, als sei seine, ihre Geschichte nicht für jedermann bestimmt – für die Menschen nur, die nahe kommen, nahe sind.
"Orlando" und auch mir.
Und ich glaube, ich sollte Virginia nun doch lesen.

14.12.2013 - 21:39 Uhr

5
Sillage 10
Haltbarkeit 5
Duft

Seerose
682 Rezensionen

Seerose

Hilfreiche Rezension

Rasender Roland?

Eine Duftserie "Der Gärten der Schriftsteller" zu kreieren ist eine anziehende Idee. Bei der Auswahl der literarischen Namen hatte ich zwei Gestalten im Sinn. Vorweg: Der Name Roland ist eine Form des Namens Orlando.
Schußendlich kann ich den Namen des Dufts "Orlando" gar nicht in Relation mit den historischen Gestalten bringen.
Ich dachte zunächst beim Namen des Parfüms "Orlando" an den Roman von Virginia Woolf: "Orlando". Dieser Roman zieht sich über 300 Jahre hin und der/die Protagonisten wechseln immer wieder das Geschlecht. Das ist von Virginia Woolf sehr empfindsam beschrieben. Sie war eine bisexuelle Frau, das vermittelt sie in dem Buch sehr feinfühlig mit wechselnden Gestalten im historischen Wandel.
Aber als ich "Orlando" getestet hatte, habe ich an die historischen Gestalt des "Ritters Roland" gedacht.
Diese Geschichte beginnt schon im frühen Mittelalter mit dem Rolandslied. "Rolland" "Orlando" ist ein tapferer und treuer bretonischer Ritter. Dieses Lied wird später in der mittelalterlichen Ritter-Minne-Entwicklungs-literatur (wie etwa in Parzival und später Don Quichote) aufgegriffen und erfährt entsprechende Verwandlungen. Von da an geht es um den Ritter Orlando, der wegen der unerwiderten Liebe zur zuweilen (Händel) chinesichen Prinzessin Angelica wahnsinnig wütig rasend wird. Chinesisch wird die Prinzessin erst in der Renaissance. Sie erwählt jedenfalls Medoro/Medoreo. Der Magier Zoroastro schließlich heilt "Orlando" von seinen Wahn und er wird hinfort wieder ein tapferer Ritter sein.
Dieses Thema wird mit Variationen über die Jahrhunderte ganz oder in Teilen in der Literatur und der Musik immer wieder in Ausschnitten aufgegriffen als Sarastro, Zarathustra etwa.
Schon die Geschichte der Geschichte von "Orlando" ist kompliziert mit vielen Variationen. Wenn man dann die Zusammenfassung des Librettos für die Händeloper "Orlando" liest, ist das so kompliziert, dass ich zumindest das immer wieder schnell vergessen habe. Diese Ausgestaltung hatte aber seine Gründe. Zu Händels Zeiten hat die Hauptrollen in der Oper "Orlando" der berühmte Mezzosoprankastrat Senesino gesungen. Überhaupt waren die Händelschen Opern (nicht nur die von Händel) von den Rollen her immer transvestitisch besetzt. Frauenrollen wurden von Männern gesungen und umgekehrt. Der Afrikaner Medoreo wurde von einer Frau gesungen, weil die Bassrollen nicht unbedingt von Männern gesungen wurden.
Es geht also auch bei diesem Parfüms vermutlich zum Teil um Geschlechtertausch, Homosexualität (Wilde) also um das Transexuelle, nicht eindeutig Heterosexuelle. (Warum haben sie keinen Duft "Thomas" (Mann)?, Vermutlich weil er kein Franzose war) Wie es schon bei "George" um die Travestition, geht so auch bei Orlando, wenn man die Oper von Händel nimmt, wieder um den Rollentausch der Geschlechter, wenn auch nur in den Personen der Darsteller.
Nachdem ich mich auf alles besonnen habe, was ich "vom rasenden Roland" noch wußte und auch einiges nachgelesen habe: Wiki macht es einem leicht, habe ich einen wilden Duft erwartet. Etwas Starkes, Magie, Leidenschaft, Lieblichkeit.
Wie das so ist mit den zu intensiven Erwartungen: Sie werden nicht erfüllt!
"Orlando" beginnt mit einer aldehydischen seifigen wachsigen Note. Das mag ich durchaus. "Orlando" jedoch ist schon hier ausdruckslos. Die Orange scheint mir eine süße zu sein. Es folgen leicht würzige Anklänge. Wie in der Pyramide später sehen kann, sollen es Ingwer, rosa Pfeffer und Gewürznelke sein. Aha, darauf wäre ich nicht gekommen. Desweiteren denke ich an Veilchenwurzeln, Iris, Honig. Denn "Orlando" wird süß, cremig. Vielleicht ist da etwas Wacholderbeere zugefügt? So unspannend wabert der Duft mit einer mittelmäßigen Sillage fast gourmandig etwa eine Stunde vom Handgelenk zu meiner Nase. Ich schreibe Mails derweilen. Denn da sollte doch noch etwas kommen.
Und das tut es. Plötzlich etwa für eine Stunde bei mir, stinkt "Orlando" total, richtig fäkalisch. Angewidert rieche ich immer wieder daran. Was ist denn das? Soll das eine Perfomance von echtem Moschus sein? Oder liegt der Patchouli, den ich nicht herausriechen kann, mit dem Moschus und dem Guajakaholz im Widerstreit, sind gar Maiglöckchennoten enthalten? Die können mir so stinken. Ich widerstehe der Versuchung, den Duft abzuwaschen. "Orlando" stinkt zwar, aber es ist dennoch kein starker Geruch.
Dann etwas nach einer weiteren Stunde ist "Orlando" wieder ein süßer, amberharziger, ja vanilliger Duft mit, es verblüfft mich, einer leicht metallischen Note. Die Haltbarkeit ist doch für meinen Geruchssinn sehr lang, ich bin sicher, dass ich "Orlando" noch in einigen Stunden wahrnehme. Denn egal wie "Orlando" sich verändert, die Duftstärke mindert sich nicht.
Nun kommt doch noch eine leichte Holzigkeit ins Spiel, ein Geruch nach süßem Tabak.
"Orlando" ist, bis auf den einstündigen "Stinkakt" ein mildes harziges süßes grundsätzlich blütenfreies (Iris- und Veilchenwurzelnoten sind mit dem Gestank verduftet) Duftgemisch. Auch der Honig kommt wieder zum Vorschein.
Ich kann mich damit nicht anfreunden. Mir fehlt etwas Markantes, Würziges, Rauchiges, ein herbes Harz von Nadelbäumen, etwas Bitter-Zitrisches vielleicht. Oder ein anderer herber Duft, Angelika, Davana, Beifuß, brennend scharfes Galbanum wären möglich, etwas Rauchiges.
Da ich eine fehlende Kongruenz von Namen und Duft gelassen hinnehme und mir auch vorstelle, dass andere "Orlando" anders wahrnehmen, stelle ich für mich fest: Ein so spannendes Duftthema und ein labberiger, mittelstarker und doch aufdringlicher Duft: Abgehakt!