18.09.2018 - 19:01 Uhr
Serenissima
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Serenissima
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25
Daphne und Apollo
Von heftiger Liebe geplagt, verfolgte Apollo die jungfräuliche Nymphe Daphne, die reizende Tochter des Flußgottes Peneios. Von der Flucht erschöpft, bittet Daphne ihren Vater, sie so zu verwandeln, dass sie dem Verfolger nicht mehr gefalle.
Ovid schildert in seinen "Metamorphosen" diese Verwandlung der schönen Daphne in einen Lorbeerbaum wie folgt:
"... Wie sie kaum es erfleht, fasst starrende Lähmung die Glieder,
Und mit geschmeidigem Bast umzieht sich der schwellende Busen.
Grünend erwachsen zu Laub die Haare, zu Ästen die Arme;
Fest hängt, jüngst noch flink, ihr Fuß am trägen Gewurzel.
Wipfel verdecken das Gesicht; nichts bleibt als die glänzende Schönheit.
So auch liebt sie der Gott. An den Stamm die Rechte gehalten
Fühlt er, wie noch bebt in der bergenden Rinde der Busen,
Und mit den Armen die Äste umfangend, als wären es Glieder, umfassend
Gibt er Küsse dem Holz. Den Küssen entzieht sich das Holz auch.
"Weil Du", sprach er sodann, "nicht mein werden kannst als Gattin,
Werde denn mein als Baum. Dich soll nun ständig die Leier,
Dich soll tragen das Haar, Dich ständig der Köcher, o Lorbeer!"
"Laurus Nobilis" (wie vornehm das schon klingt!) soll künftig eine ganz besondere Auszeichnung darstellen.
Wenn das keine Liebe ist!
Nun, einen Lorbeerkranz wird Jo Malone mit "Blackberry & Bay" sicher nicht erringen.
Und doch ist auch dieser Duft in seiner Klarheit wieder etwas ganz Besonderes.
Die Süße der prallen, sonnengereiften Brombeeren allein, erfüllt mit den Bildern des unendlichen Sommers.
Fast kann ich sie schmecken, diese Beeren.
Ein Spritzer der Bitternis von Grapefruit, nur so leicht im Vorübergehen versprengt, rundet geschickt ab.
Aber ihren ganz besonderen Reiz erhält diese Duftkomposition durch den Lorbeer: herb und sehr würzig, ein bisschen kratzig - wie auch aus der Küche bekannt -, wird die fruchtige Beerensüße an die zweite Stelle gedrängt.
Der Lorbeer dominiert; er macht diesen Duft außergewöhnlich, verleiht ihm Würze und vielleicht auch ein bisschen Aggressivität - ja, manchmal fast schon Stacheln!
Das macht "Blackberry & Bay" an den Tagen, an der besonderen Dünnhäutigkeit, als Begleiter sehr wertvoll.
Im Gegensatz zu den meisten anderen mir bekannten Jo Malone-Düfte wird er dadurch dauerhafter, aussagekräftiger.
Ein Hauch von Blüten, wie auf Zedernholz gepfropft, vollendet diese Sommersymphonie, die man bis zum letzten Ton genießen sollte.
Sich vielleicht hier und da noch ein "da Capo" gönnen: mit zwei, drei Sprühstößen ist das kein Problem!
Es ist wahrhaftig kein Duft für zarte, anschmiegsame Frauen oder entsprechend zärtliche Momente.
Sensibelchen lassen vielleicht besser die Finger davon!
"Blackberry & Bay" ist laut, fordert Aufmerksamkeit!
Er verleiht seiner Trägerin Kraft, lässt sie in seiner Klarheit den Kopf höher tragen und damit in dem Glauben, gemeinsam mit ihm einen Lorbeerkranz erringen zu können!
Und das ist gut so!
Ovid schildert in seinen "Metamorphosen" diese Verwandlung der schönen Daphne in einen Lorbeerbaum wie folgt:
"... Wie sie kaum es erfleht, fasst starrende Lähmung die Glieder,
Und mit geschmeidigem Bast umzieht sich der schwellende Busen.
Grünend erwachsen zu Laub die Haare, zu Ästen die Arme;
Fest hängt, jüngst noch flink, ihr Fuß am trägen Gewurzel.
Wipfel verdecken das Gesicht; nichts bleibt als die glänzende Schönheit.
So auch liebt sie der Gott. An den Stamm die Rechte gehalten
Fühlt er, wie noch bebt in der bergenden Rinde der Busen,
Und mit den Armen die Äste umfangend, als wären es Glieder, umfassend
Gibt er Küsse dem Holz. Den Küssen entzieht sich das Holz auch.
"Weil Du", sprach er sodann, "nicht mein werden kannst als Gattin,
Werde denn mein als Baum. Dich soll nun ständig die Leier,
Dich soll tragen das Haar, Dich ständig der Köcher, o Lorbeer!"
"Laurus Nobilis" (wie vornehm das schon klingt!) soll künftig eine ganz besondere Auszeichnung darstellen.
Wenn das keine Liebe ist!
Nun, einen Lorbeerkranz wird Jo Malone mit "Blackberry & Bay" sicher nicht erringen.
Und doch ist auch dieser Duft in seiner Klarheit wieder etwas ganz Besonderes.
Die Süße der prallen, sonnengereiften Brombeeren allein, erfüllt mit den Bildern des unendlichen Sommers.
Fast kann ich sie schmecken, diese Beeren.
Ein Spritzer der Bitternis von Grapefruit, nur so leicht im Vorübergehen versprengt, rundet geschickt ab.
Aber ihren ganz besonderen Reiz erhält diese Duftkomposition durch den Lorbeer: herb und sehr würzig, ein bisschen kratzig - wie auch aus der Küche bekannt -, wird die fruchtige Beerensüße an die zweite Stelle gedrängt.
Der Lorbeer dominiert; er macht diesen Duft außergewöhnlich, verleiht ihm Würze und vielleicht auch ein bisschen Aggressivität - ja, manchmal fast schon Stacheln!
Das macht "Blackberry & Bay" an den Tagen, an der besonderen Dünnhäutigkeit, als Begleiter sehr wertvoll.
Im Gegensatz zu den meisten anderen mir bekannten Jo Malone-Düfte wird er dadurch dauerhafter, aussagekräftiger.
Ein Hauch von Blüten, wie auf Zedernholz gepfropft, vollendet diese Sommersymphonie, die man bis zum letzten Ton genießen sollte.
Sich vielleicht hier und da noch ein "da Capo" gönnen: mit zwei, drei Sprühstößen ist das kein Problem!
Es ist wahrhaftig kein Duft für zarte, anschmiegsame Frauen oder entsprechend zärtliche Momente.
Sensibelchen lassen vielleicht besser die Finger davon!
"Blackberry & Bay" ist laut, fordert Aufmerksamkeit!
Er verleiht seiner Trägerin Kraft, lässt sie in seiner Klarheit den Kopf höher tragen und damit in dem Glauben, gemeinsam mit ihm einen Lorbeerkranz erringen zu können!
Und das ist gut so!
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