Jovoy

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Das Parfum- und Kosmetikhaus Jovoy wurde im Jahr 1923 von Blanche Arvoy gegründet und war ansässig in Paris, Rue de Longchamp 127. Die 1892 als Blanche Antoinette Rose Reneaux... Weiterlesen
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Wissenswertes
Das Parfum- und Kosmetikhaus Jovoy wurde im Jahr 1923 von Blanche Arvoy gegründet und war ansässig in Paris, Rue de Longchamp 127. Die 1892 als Blanche Antoinette Rose Reneaux geborene Firmengründerin hatte einen Briten namens Bertie Istvan Arvoy geheiratet, hieß fortan Arvoy, und war eine schillernde Persönlichkeit der 20er Jahre in Paris. Der Name „Jovoy“ ist ein Kunstwort, gebildet aus Blanches Spitznamen Joe und ihrem Ehenamen Arvoy.

In den Jahren ab 1923 lancierte Blanche Arvoy unter dem Label Jovoy einige erfolgreiche Düfte, die wegen ihret originellen, auf Tiere anspielenden Namen ("Allez Hop!", "Allo Coco!"), und vor allem auch wegen ihrer ausgefallenen, oft tierförmigen Flakons Anklang fanden. Die handgefertigten Baccarat-Glasflakons, die in aufwändige Etuis verpackt waren, sind heute noch gesuchte Sammlerstücke.

Bereits 1924 gründete Blanche Arvoy eine weitere Duftfirma, Parfums Corday, die sie nach Charlotte Corday benannte, der 1793 hingerichteten adeligen Mörderin des französischen Revolutionärs Jean-Paul Marat. Das Label Jovoy scheint wenig später seine Tätigkeit eingestellt zu haben; der letzte recherchierbare Duft ("Gardez-Moi") erschien im Jahr 1926.

Parfums Corday hingegen war bis in die 1960er Jahre in Frankreich und USA mit zahlreichen Düften erfolgreich auf dem Markt. Zu den bekanntesten Düften gehören "Toujours moi", "Tzigane" und "Fame". Im Jahr 1961 wurde Parfums Corday an die Kosmetikfirma Max Factor verkauft. Der letzte recherchierbare Corday-Duft ("Le Coq d’Or") erschien 1969.

Francois Hénin, seine Schwester Marie-Laure de Rodellec sowie ein Cousin der beiden, Henri de Pierrefeu, belebten im Jahr 2006 die Marke Jovoy neu und lancierten die „7 Parfums Capiteaux“ (sieben Hauptdüfte), die jeweils eine von sieben großen Duftfamilien repräsentieren sollten – Hesperidé, Marine, Boisé, Fougère, Chypre, Oriental, und Poudré. Laut einer Marketingmitteilung Jovoys war Blanche Arvoy eine Großtante von Hénin und de Rodellec.

Die „7 Parfums Capiteaux“ von 2006 wurden in identischen Flakons angeboten, deren runde Form und Oberfläche an eine tahitianische schwarze Perle erinnern sollten. Als Verpackung diente ein aufwändiges Coffret. Die Neuauflage knüpfte damit an die Tradition des alten Dufthauses Jovoy mit seinen ungewöhnlichen und aufwändig verpackten Flakons an. Neben den „7 Parfums Capiteaux“ wurden – in einer anderen, historisierenden Flakonform – auch noch die Damendüfte "Terra Incognita" und "Quand?" lanciert (auch das Dufthaus Corday hatte einen Duft mit dem Namen "Quand?" im Programm).

Im Jahr 2011 wurde das Dufthaus Jovoy von Francois Hénin nochmals komplett neu konzipiert: als exklusive Nischenparfümerie, die neben Düften ausgesuchter, namhafter Häuser – u.a. Jacques Fath, Rancé, Clive Christian, Coudray – auch eigene Kreationen unter dem Label Jovoy herausbringt. Als Parfumeure beteiligt waren v.a. Jaques Flori, Marc Fanton d’Anton, Cécile Zarokan und Michel Saramitot. Auch die Flakons wurden umgestellt und vereinheitlicht; die Jovoy-Düfte erscheinen nunmehr in einem schweren, eckigen Glasflakon, der geschlechtsneutral, aber dennoch edel wirkt.

Mit dem Duft „L’Enfant Terrible“ gewann Jovoy auf der Parfümmesse „Global Art of Perfumery“ in Düsseldorf 2012 im Wettbewerb um den „Prix de Parfum Artistique“ den ersten Platz.

Die Duftboutique Jovoy befindet sich in der Rue de Castiglione 4 in Paris.
Recherchiert und verfasst von AntoineAntoine