Séville à l'Aube 2012

Séville à l'Aube von L'Artisan Parfumeur
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7.4 / 10 234 Bewertungen
Ein Parfum von L'Artisan Parfumeur für Damen, erschienen im Jahr 2012. Der Duft ist blumig-süß. Es wurde zuletzt von Puig vermarktet. Der Name bedeutet „Sevilla in der Morgendämmerung”.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Süß
Grün
Harzig
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
PetitgrainPetitgrain PflanzensaftPflanzensaft AldehydeAldehyde LavendelLavendel
Herznote Herznote
OrangenblüteOrangenblüte BienenwachsBienenwachs BenzoeBenzoe JasminJasmin weiße Blütenweiße Blüten
Basisnote Basisnote
AmberAmber HarzeHarze RoseRose WeihrauchWeihrauch

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.4234 Bewertungen
Haltbarkeit
7.4181 Bewertungen
Sillage
6.9190 Bewertungen
Flakon
7.8169 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.726 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 07.03.2024.
Wissenswertes
Das Parfum wurde basierend auf einer Erinnerung der Parfumbloggerin Denyse Beaulieu kreiert, die den Prozess der Entstehung dieses Parfums begleitet und in ihrem Buch "The Perfume Lover" dokumentiert hat.

Rezensionen

13 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 39  
Die Orange, die nicht Karl-Heinz heißt
Séville à l'Aube ist mein Lieblingsduft an meiner Frau. Dennoch habe ich ihn auch persönlich mal draufgetan, sicherheitshalber vorerst nur auf den Handrücken. Immerhin stand er hier lange als unisex, wenngleich L’Artisan das anders sah – ist ja inzwischen geändert. Also: mein erster Kommi zu einem erklärtermaßen femininen Duft.

Direkt nach dem Aufsprühen nehme ich eine Pflanzennote wahr, die ich zuvor nicht bemerkt habe. Zerriebene Blätter oder Stängel – Pflanzensaft unterschreibe ich als Zutat sofort. Doch schon nach wenigen Minuten schlägt die Orange zu. Zwar zunächst zart, wie die Faust-auf-Faust-Hand von Klaus Lage; allerdings ist die herannahende Wucht bereits zu erahnen. Rund eine halbe Stunde lang lässt die Gute die anderen Bestandteile ein wenig machen und zappeln, bevor sie final klärt, wer in der Mischung das Sagen hat. In dieser Zeit, ungefähr der zweiten Viertelstunde, erinnert der Geruch an eine Orangencreme, vor der Paul Bocuse niederknien würde. Nicht bloß die Creme duftet, sondern ebenso das Blättchen obendrauf; mal keine Minze wie im Allerwelts-Nachtisch, stattdessen würziger und zugleich pflanzenbetonter. Ein Traum!

Dann endlich zeigt sich Madame Orange in ganzer Pracht mit Blüte und einem Spritzerchen Frucht, als vollendete Diva betritt sie die Bühne. Und ich weiß, wie sie mit Vornamen heißt! Da kommt mir just dieses Lied „Der lustige Astronaut“ von den Ärzten in den Sinn mit der Zeile: „Ich weiß, dass Mr. Spock mit Vornamen Karl-Heinz heißt.“ Warum ist mir diese Note nicht vorher aufgefallen? Es bedurfte wohl der eigenen Haut, dort ist es vollkommen unüberriechbar – in die Pyramide hatte ich bis dato nicht geguckt. Diese Orange heißt definitiv nicht Karl-Heinz, die heißt Jasmin. In die duftig-florale Parfüm-Ausprägung davon habe ich mich regelrecht verrochen. Hab‘ ich Dich! Deshalb mochte ich den Duft von Anfang an lieber als die diversen anderen Wässerchen meiner Angetrauten.

Unglücklicherweise ist echter Jasmin bei uns nicht zuverlässig wintertauglich. Ich muss mich im Garten daher mit dem botanisch nicht verwandten, gelegentlich als „Duft-Jasmin“ bezeichneten Pfeifenstrauch (Philadelphus) zufrieden geben, der wenigstens intensiv und vor allem durchaus recht ähnlich riecht. Womöglich ist er ja ebenfalls dabei, „weiße Blüten“ - von deren Anwesenheit L’Artisan selbst gleichwohl nichts verrät - bietet diesbezüglich der Phantasie viel Spielraum.

Orange und Jasmin gemeinsam riechen köstlich. Fruchtig-floral, klar, indes nicht auf süßlich-matschige Apfelsinen-Weise, vielmehr edel abgerundet von den jeweils strengeren Geruchsbestandteilen. Bitterorange grüßt aus derselben Ecke. Das Bienenwachs bindet die übrigen Zutaten nicht nur schön aneinander, es liefert auch einen verblüffend ähnlichen Geruch. Vorzüglich fügt es sich in den Jasmin-Orangen-Eindruck ein und rundet ihn exzellent ab. Lange hält sich diese Note, rund fünf, sechs Stunden, unmittelbar auf der Haut ist zudem immer noch die Pflanzen-Anmutung des Beginns spürbar, bevor die Basis durchschimmert.

Behutsam schleichen sich nun diverse Harz-Eindrücke in den Duft, aber derart mild, dass nie die sanft-süße Wucht in Gefahr ist. Die Rose muss sich mit einer Nebenrolle begnügen (sowas passiert ihr im Beet allenfalls als Begleitung Hohen Rittersporns). Dies ist nicht der lauteste Teil des Duftes, jedoch der eindrucksvollste: Orange und Jasmin in einem Wachsbett, weich umspielt von einem Rest pflanzlichen Grüns und eingewoben in einen Schleier aus duftig-rauchigen Harz-Noten. Stundenlang geht das so weiter und hebt die Haltbarkeit in einen sehr guten Bereich.

Fazit: Völlig untragbar. Geht für mich gaaaaaaanich. Leider. Gehört nämlich meiner Frau und zu meiner Frau. Ansonsten: Für Herren hart an der Grenze, vielleicht ein Füßchen drüber, für Damen unbedingte Test-Befehlung!
17 Antworten
5
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
First

225 Rezensionen
First
First
Top Rezension 29  
Pawlows Hund und ich
Man ist ja leider Opfer seiner eigenen Natur, seiner psychologischen Mechanismen. Besonders gemein ist es, wenn man den Mechanismus durchschaut und sich dennoch nicht dagegen wehren kann. So hat es auch mich erwischt:

Letzten Spätsommer entdeckte ich Jasmin de Nuit von The Different Company. Ich war total begeistert, schrieb einen Kommentar und kaufte mir im Souk einen Flakon. Unmittelbar danach, gleich am ersten Tag als ich den Duft trug, wurde ich vollkommen unerwartet von jemandem ungerechtfertigter Weise beschuldigt und hinterrücks attackiert. In den nächsten Wochen wiederholte sich das mehrfach und ich stellte fest, dass offensichtlich jemand drittes versucht hatte, andere gegen uns aufzuhetzen. Das zog sich durch den ganzen Herbst bis in den Winter. Gleichzeitig hatten wir einen Todesfall in der Familie. Ich hatte abends oft versucht, mich mit dem wundervollen Jasmin de Nuit zu beruhigen und es gelang auch etwas. Wir erwehrten uns der Attacken, wir trauerten, es kam der Frühling, ich trug Frühlingsdüfte.

Aber warum diese Geschichte um einen ganz anderen Duft?
Weil Séville à l'Aube mich sehr stark an Jasmin de Nuit erinnert.
Aber während Jasmin de Nuit bei mir nun leider die unangenehme Unruhe stetigen Befürchtens weiterer plötzlicher Aggression gegen mich auslöst, bringt Séville à l'Aube mir die wundervolle weiche Gelassenheit eines neuen frischen und wohligen Tages in Sévilla mit allseits freundlichen Menschen (auch wenn ich noch nie in Sévilla war).

Was ist nun an diesen beiden Düften so ähnlich? Bei Weitem nicht alles, aber diese Anmutung von Brausepulver, die mich bei Jasmin de Nuit an die Pez-Spender denken ließ, genau dieses Bitzelige, das hat Séville à l'Aube sogar noch etwas stärker. Auch der Eindruck von üppiger, dickflüssig weicher, freundlicher Blumigkeit, von Nektar, der aus dem Vollen schöpft, findet sich hier genauso wie dort. Dieser spezielle Anteil, der mir bislang ein Alleinstellungsmerkmal des TDC zu sein schien, hat mich bei dem L'Artisan völlig überrascht und mich erneut in seinen Bann gezogen.
Glücklicherweise kommt bei Sévilla à l'Aube mein Pawlow'scher Reflex nicht durch. Dafür sind die beiden Düfte dann offenbar doch zu unterschiedlich.

Was unterscheidet die beiden Düfte denn?
In meiner Nase ist es in erster Linie die Intensität des Jasmins (beim TDC intensiver).
In zweiter Linie ist es die Intensität grüner Anteile (beim L'Artisan intensiver).
In dritter Linie ist es die Gewichtung der Gewürze/Harze (mehr Gewürze beim TDC, mehr Harze beim L'Artisan).

Séville à l'Aube beginnt intensiv grün und frisch, aber nicht so zitrisch, dass es einem in Stirn und Scheitel fährt. Eher belebt es auf sanft erhebende Art den ganzen Oberkörper mit freundlicher, grüner Frische, so wie ich sie gut mit einem Morgen nach einem Sommerregen assoziieren kann. Die Pflanzen haben das Wasser aufgesaugt und erwachen mit Kraft in den neuen Tag, ihre ätherischen Öle beginnen die noch kühle Luft zu erfüllen.
Ein Bitzeln liegt in der Luft und nun beginnt sich langsam die oben beschriebene üppige Nektarfülle zu entfalten. Dennoch hält auch das frische Grün noch über einige Stunden, auch wenn es nach und nach in den Hintergrund gerät.
Irgendwann ist dann nur noch der weiche, dickflüssige, leicht süßliche Blütennektar nach, der sich nun langsam minimal rauchig und mit mehr Würze zu unterlegen beginnt. Auch dieser Wandlungsprozess hält einige Stunden an. Für mich wird der Duft nun immer beruhigender.

Sévilla à l'Aube ist ein perfekter Begleiter durch den Tag, anfangs belebend, immer fröhlich, freundlich, kraftvoll und am Abend ein sanfter Downer.

Er ist ein würdiger Nachfolger für meinen Jasmin de Nuit, den ich nun schweren Herzens weggeben werde.
Es ist mir nicht nur zu aufwendig, sondern vor Allem auch zu freudlos, mir meine Konditionierung wieder abzutrainieren.

Lieber trage ich in guter Gesellschaft von Pawlows Hund meinen Séville à l'Aube, genieße mein Leben und grüße mit einem kräftigen Wuff!

P.S.: Mein Kommentar bezieht sich auf den Duft in dem alten Flakon mit dem orangefarbenen Schild. Ich hatte mich sehr gewundert, wie unterschiedlich der Duft hier in den Kommentaren/Statements beschrieben wird. Da ich wirklich empfindlich auf indolische Weißblüher und verschiedene künstliche Jasminriechstoffe bin, vermute ich, dass der Duft entweder reformuliert wurde oder meine alte Variante inzwischen zu ihrem großen Vorteil mazerisiert ist. Ich finde in meiner Variante des Duftes nur zarte, sehr schwache und milde Jasminnoten sowie Orangenblüte, die eher anmutet wie feinstes ätherisches Orangenöl.
14 Antworten
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
GitaOgg

2 Rezensionen
GitaOgg
GitaOgg
Top Rezension 22  
Omas Garten
Vor dreißig Jahren, als ich noch ganz klein war, hatte meine Oma einen Garten. Hier baute sie zusammen mit meinem Opa alles an, was man so zum Leben brauchte: Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Möhren... es gab Apfelbäume, Kirschen und Pflaumen... und es gab Blumen, viiiiiele Blumen.
Im späten Sommer, wenn alles reifte und meine Großeltern mit der Ernte anfingen, lief ich immer durch den Garten und "erntete" duftige Blumensträuße für Mama.
Klingt idyllisch, war es aber gar nicht, denn meine Oma hat immer geschimpft wenn ich ihr alle Blümchen rausgerissen hatte:"Lass das bleiben, du olle Zippe!"
Habe ich gehorcht? Nein, der Drang war stärker und so mussten Rosen, Tulpen, Malven etc dran glauben. Horden von nett schnuppernden Blumenköpfen mussten ihre Blätter lassen, da erwische ich ein kleines, oranges Blümelein - Zack, der Kopf war ab und URGS.
"Zippe, das ist eine Studentenblume" hörte ich Oma mit einem Grinsen sagen. Ich glaube sie freute sich ein wenig, weil mich dieser Stinker ziemlich entsetze. So was hätte ich von einer Blume nicht erwartet - nein... wirklich.... kleine Blumen sollten nicht so riechen!
Es wäre gelogen, wenn ich schreiben würde, danach war ich kuriert und habe keiner Blume mehr etwas zu Leide getan (denn das habe ich noch bis ich ca acht war) aber ich kann mich nicht erinnern jemals wieder eine Studentenblume gepflückt zu haben. Unnötig zu erwähnen, dass Oma in den folgenden Jahren verstärkt Studentenblumen pflanzte und ihr somit wenigstens ein paar Blumen blieben, die den Garten bedufteten.

So, und nun stehe ich Jahrzehnte später in einer Parfümerie und schnuppere an einem L' Artisan nach den nächsten. Zack, Deckel ab und sprühen... nächster Teststreifen und URGS
Da ist sie wieder, diese bittere, giftig-grüne und beißende Studentenblume. Um meiner Mama den Duft zu zeigen sprühe ich mir einen kleinen Spritzer aufs Handgelenk und fahre umgehend zu ihr. Doch schon während der halbstündigen Fahrt wird der Duft weicher, süßer, üppiger. Orangenblüten und Jasmin gesellen sich dazu und lassen den Duft strahlen. Bei ihr angekommen halte ich ihr ohne große Umschweife den Duft unter die Nase und wir sind uns einig: Omas Garten! Und zwar der Ganze mit ALLEN Blumen, bevor die kleine Zippe die Hälfte geköpft hat.
Mittlerweile finde ich den Duft immer schöner, er weckt längst vergessene Erinnerungen in mir und wird immer voller. Die bittere Studentenblume ist längst gezähmt, steht friedlich mit der restlichen Flora im Beet - ist dabei aber immer noch präsent genug, um diesen Duft zu etwas Besonderem zu machen.
Gegen Abend, nach ca. 6 Stunden, klingt der Seville dann warm und weich auf meiner Haut aus und ich bin überrascht sowie verliebt. Auf meinem Pullover rieche ich ihn noch am nächsten Tag.

Ich werde ihn mir kaufen müssen und ich werde Studentenblumen in meinem Garten pflanzen....
6 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
5
Duft
Florblanca

1143 Rezensionen
Florblanca
Florblanca
Top Rezension 19  
Morgendämmerung in Sevilla? So heißt L'Artisans neueste Kreation...
Ich habe Sevilla kennengelernt. In der Morgendämmerung, den heißen, stickigen Tagen und noch heißeren Nächten, aber auch in der Abenddämmerung. Letztere war für mich die schönste Zeit des Tages. Im Gegensatz zu unseren Breiten, ist die Dämmerung in Spanien relativ kurz. Irgendwie hatte ich das Gefühl, die Sonne wird dunkler und orangefarbiger und mischt sich mit der eintretenden Dunkelheit des Tages, doch auf einmal macht es plop und die Sonne ist weg und es ist dunkel. Die Morgendämmerung dauert meiner Empfindung nach etwas länger, ist aber im Vergleich zu Deutschland ebenfalls viel kürzer, die Sonne mit einem ebensolchen plop, mit dem sie am vorherigen Abend verschwand, plötzlich wieder da.

Séville à l'Aube duftet für meinen Geschmack nicht wie der Morgen, wenn das Licht noch diffus ist und Tau auf den Blüten liegt, sondern eher wie der eintretende Abend. Dann, wenn der Autoverkehr abnimmt, die Menschen die Straßen entlang flanieren und die Blüten der Gärten und Grünanlagen ihren von der Sonne erhitzten, schweren, süßen Duft in die Umgebung abgeben.

So empfinde ich diesen Duft. Der erste Schnuppertest an der Phiole (1000 Dank dafür, liebe Herzogin) ist wundervoll. Ich kann die Blüten und die Kräuter wahrnehmen, süß und schwer, aber nicht zu schwer.

Doch mit dem Auftragen auf die Haut oder einen Teststreifen ändert sich das. Der Duft hat eine übermächtige Sillage und eine ebensolche Haltbarkeit. Ich habe den Eindruck, die süßen Blüten mit der unterschwelligen grünen Kräuternote duften von Minute zu Minute stärker, kräftiger und schwerer. Ich drohe zu ersticken! Séville à l'Aube ist das, was ich als einen Wummser bezeichnen würde.

Im Grund finde ich das Thema Dämmerung in Sevilla ganz gut getroffen, obwohl es meiner Meinung nach die Abenddämmerung ist und nicht die Morgendämmerung, die dieser Duft beschreibt. Dennoch, so heftig wie der Duft, ist die Dämmerung in Sevilla durchaus nicht. Ja, es duftet süß nach Blüten, aber nicht so stark und betäubend, wie der Duft es wiedergibt. Verdünnt dürfte es ein wunderbarer Duft sein, doch in dieser Konzentration ist er nichts für mich. Vor allem besteht die Gefahr der Überdosierung.

Selbst die Basis, die nur eine feine Rauchigkeit zeigt, ist noch immer süß und schwer, betäubend. Wirklich ein schöner Duft, um ab und zu daran zu schnuppern, aber tragen würde ich ihn nicht.
14 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
DonJuanDeCat

2032 Rezensionen
DonJuanDeCat
DonJuanDeCat
Top Rezension 13  
Blühende Blumen am Morgengrauen
Aube, Aube,… abgesehen davon, dass ich einen Kumpel habe, der so ähnlich heißt und das Wort „Aube“ Morgendämmerung bedeutet, musste ich dennoch zuerst an Auberginen denken. Was vielleicht daran liegt, dass Auberginen zusammen mit Rosenkohl und Okras zu meinen absoluten Hass-Gemüsesorten zählen (naja, Rosenkohl geht gerade noch so…).
Naja, all das hat nun nichts mit dem Duft zu tun. Denn L’Aube riecht vielmehr blumig, leicht süß und manchmal sogar leicht scharf. Auf jeden Fall ist er aber ein Duft, den man sich mal anschauen sollte, denn ich finde ihn ganz gelungen.

Der Duft:
Der Duft beginnt mit einem intensiv blumigen Duft. Ich denke mal, dass dies der angegebene Pflanzensaft sein muss, da ich mich erinnern kann, wie gerne ich früher alle möglichen Pflanzen bzw. deren Blätter in der Hand zermalmt hatte, um den tollen, grünen Duft inhalieren zu können (ich Junkie…). Daneben riecht man auch schnell den intensiven Bienenwachs sowie wenige Minuten später den süßlichen Jasmin, welche den Duft zunächst etwas schwerer machen. Außerdem ist da im Hintergrund noch eine leichte Lavendelnote vorhanden.
Ich nehme auch weitere, blumig-erdige Noten wahr, die ich allerdings nicht mehr genau unterscheiden bzw. identifizieren kann. Diese riechen manchmal kurz beißend scharf, etwas nelkenartig.
Noch etwas später kann ich die Orangenblüten wahrnehmen, die sich gut in die blumigen Noten anpassen und dann aber in ihnen untergehen.
In der Basis werden die blumigen Noten sogar stärker, und da scheint auch eine Prise Pfeffer dabei zu sein. Moschus ist etwas vorhanden, etwas Vanille und Rose, aber alles eher etwas schwach geraten, was aber nichts macht, da der Duft ganz nett riecht. Mit dem Einsetzen des Weihrauches wirkt der Duft etwas intensiver und kann besser wahrgenommen werden.

Die Haltbarkeit und Sillage:
Die Haltbarkeit ist mit acht bis zehn Stunden ganz gut.
Die Sillage ist vor allem zu Beginn stark. Es kommt kurzfristig einem ein wuchtiger Duft entgegen, was an den intensiven Anfangsnoten, wie z.B. dem Bienenwachs, liegt. Aber auch nach dem Auftakt bleibt der Duft eine Weile gut an einem riechbar und kann sogar eine kleine Duftwolke hinterlassen.

Der Flakon:
Der Flakon ist wieder mal der allseits bekannte, siebeneckige Flakon. Auf dem schmalen, orangenen Etikett ist im Hintergrund die Silhouette eines Baumes zu sehen (vermutlich ein Orangenbaum). Natürlich ist auch der Name des Duftes abgedruckt worden. Zusammen mit dem goldenen und ebenfalls siebeneckigen Deckel ist der Flakon sehr schön geworden.

Sooo, natürlich hat dieser Duft nichts mit den von mir in der Einleitung aufgezählten Hass-Gemüsearten zu tun (ein Glück!), sondern riecht nett nach süßen und blumigen Noten. Ob das nun etwas mit dem Tagesanbruch in Seville etwas zu tun hat, kann ich nicht sagen, aber auf jeden Fall könnte man sich so einen Duft im Frühling vorstellen, und dies nicht nur im Morgengrauen.
Damit wäre auch die Frage geklärt, in welche Jahreszeit dieser Duft wohl am besten hineinpasst.

Jetzt habe ich auch gelesen, dass einige den Duft für Unisex halten. Vielleicht wirkt er zwischendurch mal so, wenn zum Beispiel ne Weile fast nur der Pflanzensaft zu riechen ist, wodurch der Duft mehr grün als blumig duftet. Aber die blumigen Noten sind über einen größeren Zeitraum zu riechen und vor allem mit den süßlichen Noten (abgesehen vom Jasmin vor allem auch durch den Bienenwachs) wirkt der Duft deutlich femininer und ist daher besser für Damen geeignet.

Ich denke, dass man sich diesen Duft hier mal anschauen sollte, denn für mich riecht er ganz gut, so dass er an den Damen toll riechen muss!
6 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

43 kurze Meinungen zum Parfum
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Geharzte wächserne weiße Blüten mit reichlich Blattgrün und cremig-würzigem Unterton. Eigenwillige und gelungene eher herbe Komposition.
9 Antworten
Rieke2021Rieke2021 vor 1 Jahr
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Goldene Abendsonne über der Alhambra. Wilde mediterrane Wiesen mit Orangenhainen, Jasminbüschen + Bienenstöcken. Maurische Pracht im DD.
8 Antworten
AchillesAchilles vor 8 Jahren
7
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Pflanzensaft? Ja! Untitled+viel Bienenwachs, Aldehyde+Anis, das Innere eines Aprikosenkerns, Orangenblütenexplosion, komplex+facettenreich
0 Antworten
SkjomiSkjomi vor 9 Jahren
Selten cremige Orange, Trost und Sonnenstrahl auch für graue Tage, außergewöhnlich gehaltvoll, sparsam angewendet eine Wonne und ein Kurzurlaub.
0 Antworten
TerraTerra vor 7 Jahren
8.5
Duft
In der Projektion leicht indolsche, cremig-weiche Orangenblüte pur, auf der Haut wie frisch eingecremt. Im Drydown zudem etwas Neroli. Toll!
3 Antworten
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