30.11.2023 - 01:37 Uhr
Serenissima
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Serenissima
Top Rezension
16
zeitlos elegant, auch ohne "Blaues Blut"
Das erste „richtige“ Parfum, das meine Mutti mir als frühem Teenager (ich war sicher noch nicht 15 Jahre alt) schenkte, war „Sortilège“.
Dabei lasse ich all die Duftwässerchen, die jungen Frauen dieses Alters über sich versprühen, einmal ganz außer acht.
Sicher war dieses Geschenk nicht altersangemessen, aber wunderschön und ich war sehr stolz auf meinen kleinen 30 ml-Flacon, der mich von da an überallhin begleitete.
Man stelle sich vor: Ein sehr junges Schulmädchen Mitte der sechziger Jahre, mit Bastkorb, statt üblicher, Schultasche und darin zwischen Büchern und Heften, erste Wimperntusche und Lippenstift und dazu ein Flacon dieses Dufts!
Irgendwie hatte das zurückblickend schon etwas!
Wahrscheinlich stammt meine Vorliebe für die klaren, ja fast geradlinigen Duftgebilde noch aus dieser Zeit.
Auch wenn ich später nie wieder eine Komposition von „Le Galion“ in meiner Sammlung hatte, so bin ich doch immer wieder höchst erfreut, wenn mir liebe Duftfreunde Abfüllungen der Düfte dieser Marke zum Testen schicken.
Wer mich kennt, weiß um meine Vorliebe, diese Abfüllung dann meist bis zum letzten Tröpfchen zu verbrauchen und kurzzeitig in einem anderen Quartier dieser Duftwelt zu leben.
So ist es auch mit „Sang Bleu“. Mein lieber Freund Can (wir kennen einander nun schon seit Jahren), sucht für mich interessante Kompositionen zusammen, wohl wissen, dass ich problemlos gesetzte Grenzen überschreite und häufig auch von sogenannten „Herrendüften“ angetan bin.
Auch fordert er meinen Entdeckergeist bekanntlich durch das Abfüllen großartige Schöpfungen heraus, an die ich mich von allein gar nicht herantrauen würde.
So danke ich ihm auch für die Überlassung einer großzügigen Probe von „Sang Bleu“.
Wie diese Kreation daherkommt, könnte man meinen, sie sei ein Klassiker der fast ersten Stunde dieses Traditionsunternehmens: So edel und unverfälscht wie ihr Name „Blaues Blut“!
Nie würde eine dieser Schöpfungen von „Le Galion“ laut oder aufdringlich werden; so macht sich auch hier das stilvoll Elegante, immer Passende sofort bemerkbar, und das, ohne angepasst oder gar bieder sein zu wollen.
Die würzige Frische, für die die wie üblich saftig reifen und fruchtigen Hesperiden sorgen, wird durch mediterrane Kräuter, die in den Gärten oder Balkonkästen vor sich hinwachsen und gar kein Bedürfnis an „Exklusivität“ haben, sehr angenehm unterstrichen; wobei ein deutlich wahrzunehmender Hauch Eukalyptus (dessen Hustenbonbon-Flair ich nicht immer ertragen kann) diesen Auftakt von vielen üblichen Frische-Entrées unterscheidet.
Alles bleibt im vornehm leisen, frisch-würzigen Rahmen.
Die üblichen, Frische verbreitenden „Krakeeler“ und "Kraftprotze" aus der Familie der Nadelhölzer suchen wir hier vergebens und so scheint ein fast unmerkliches Hinübergleiten zu den sich schon im Hintergrund andeutenden, bereits wartenden Duftnoten der Herznote ganz unabänderlich, ja konsequent.
Frisch, herb-würzig und jetzt auch blumig, angeführt von der auch in der Aromatherapie so beliebten Rosengeranie, die ihre ersten Andeutungen bereits in der Kopfnote hinterlässt (dort schaut sie schon bemerkbar ums Eck), zeigen sich die klassischen Duftblüten-Schönheiten Jasmin, Rose und Veilchen, diesmal geschmackvoll gewürzt.
Wobei die Zugabe von Rosa Pfeffer deutlich macht, wie jung der so traditionell anmutende Duft doch ist: War doch um 2016 herum das Aroma des Rosa Pfeffers fast ein „Must“ bei den Parfümeuren.
Dagegen zeigen sich die ebenfalls anzutreffenden Gewürznelken angenehm altmodisch; sie wissen um ihre Wirkung und so ist deren Anwesenheit auch ganz selbstverständlich.
Der Tradition verbunden, schließlich wurde „Le Galion“ bereits 1930 gegründet, zeigt sich schließlich auch die Basis, die sich so wunderbar holzig und erdig entwickelt, was bei ihrer Zusammenstellung nicht verwundert.
Die vier hier verwandten sind schon ein Dreamteam!
Etwas, das so gekonnt und rund erdacht ist, entwickelt sich praktisch von allein dem gedachten Ziel/Höhepunkt entgegen: Das ist Duftkunst.
So ist „Sang Bleu“ eine überaus tragbare, stilvoll-elegante Kreation für wirklich jede Gelegenheit.
Ohne viel Rabatz zu machen, immer die Herkunft und den Namen wahrend, zeigt sich eine Präsenz, die die natürlich Aura des Trägers (ob männlich oder weiblich) unterstreicht und positiv in Erinnerung behalten lässt.
In der letzten Zeit sind mir verhältnismäßig viele Düfte des Hauses Hermès unter das Näschen geraten, die ich noch sehr gut in Erinnerung habe.
So möchte ich mich doch guten Gewissens recht weit aus dem Fenster lehnen und behaupten: „Sang Bleu“ kann mit vielen von ihnen in einer Reihe stehen; dieser charismatische Duft muss sich nicht verstecken.
Dabei lasse ich all die Duftwässerchen, die jungen Frauen dieses Alters über sich versprühen, einmal ganz außer acht.
Sicher war dieses Geschenk nicht altersangemessen, aber wunderschön und ich war sehr stolz auf meinen kleinen 30 ml-Flacon, der mich von da an überallhin begleitete.
Man stelle sich vor: Ein sehr junges Schulmädchen Mitte der sechziger Jahre, mit Bastkorb, statt üblicher, Schultasche und darin zwischen Büchern und Heften, erste Wimperntusche und Lippenstift und dazu ein Flacon dieses Dufts!
Irgendwie hatte das zurückblickend schon etwas!
Wahrscheinlich stammt meine Vorliebe für die klaren, ja fast geradlinigen Duftgebilde noch aus dieser Zeit.
Auch wenn ich später nie wieder eine Komposition von „Le Galion“ in meiner Sammlung hatte, so bin ich doch immer wieder höchst erfreut, wenn mir liebe Duftfreunde Abfüllungen der Düfte dieser Marke zum Testen schicken.
Wer mich kennt, weiß um meine Vorliebe, diese Abfüllung dann meist bis zum letzten Tröpfchen zu verbrauchen und kurzzeitig in einem anderen Quartier dieser Duftwelt zu leben.
So ist es auch mit „Sang Bleu“. Mein lieber Freund Can (wir kennen einander nun schon seit Jahren), sucht für mich interessante Kompositionen zusammen, wohl wissen, dass ich problemlos gesetzte Grenzen überschreite und häufig auch von sogenannten „Herrendüften“ angetan bin.
Auch fordert er meinen Entdeckergeist bekanntlich durch das Abfüllen großartige Schöpfungen heraus, an die ich mich von allein gar nicht herantrauen würde.
So danke ich ihm auch für die Überlassung einer großzügigen Probe von „Sang Bleu“.
Wie diese Kreation daherkommt, könnte man meinen, sie sei ein Klassiker der fast ersten Stunde dieses Traditionsunternehmens: So edel und unverfälscht wie ihr Name „Blaues Blut“!
Nie würde eine dieser Schöpfungen von „Le Galion“ laut oder aufdringlich werden; so macht sich auch hier das stilvoll Elegante, immer Passende sofort bemerkbar, und das, ohne angepasst oder gar bieder sein zu wollen.
Die würzige Frische, für die die wie üblich saftig reifen und fruchtigen Hesperiden sorgen, wird durch mediterrane Kräuter, die in den Gärten oder Balkonkästen vor sich hinwachsen und gar kein Bedürfnis an „Exklusivität“ haben, sehr angenehm unterstrichen; wobei ein deutlich wahrzunehmender Hauch Eukalyptus (dessen Hustenbonbon-Flair ich nicht immer ertragen kann) diesen Auftakt von vielen üblichen Frische-Entrées unterscheidet.
Alles bleibt im vornehm leisen, frisch-würzigen Rahmen.
Die üblichen, Frische verbreitenden „Krakeeler“ und "Kraftprotze" aus der Familie der Nadelhölzer suchen wir hier vergebens und so scheint ein fast unmerkliches Hinübergleiten zu den sich schon im Hintergrund andeutenden, bereits wartenden Duftnoten der Herznote ganz unabänderlich, ja konsequent.
Frisch, herb-würzig und jetzt auch blumig, angeführt von der auch in der Aromatherapie so beliebten Rosengeranie, die ihre ersten Andeutungen bereits in der Kopfnote hinterlässt (dort schaut sie schon bemerkbar ums Eck), zeigen sich die klassischen Duftblüten-Schönheiten Jasmin, Rose und Veilchen, diesmal geschmackvoll gewürzt.
Wobei die Zugabe von Rosa Pfeffer deutlich macht, wie jung der so traditionell anmutende Duft doch ist: War doch um 2016 herum das Aroma des Rosa Pfeffers fast ein „Must“ bei den Parfümeuren.
Dagegen zeigen sich die ebenfalls anzutreffenden Gewürznelken angenehm altmodisch; sie wissen um ihre Wirkung und so ist deren Anwesenheit auch ganz selbstverständlich.
Der Tradition verbunden, schließlich wurde „Le Galion“ bereits 1930 gegründet, zeigt sich schließlich auch die Basis, die sich so wunderbar holzig und erdig entwickelt, was bei ihrer Zusammenstellung nicht verwundert.
Die vier hier verwandten sind schon ein Dreamteam!
Etwas, das so gekonnt und rund erdacht ist, entwickelt sich praktisch von allein dem gedachten Ziel/Höhepunkt entgegen: Das ist Duftkunst.
So ist „Sang Bleu“ eine überaus tragbare, stilvoll-elegante Kreation für wirklich jede Gelegenheit.
Ohne viel Rabatz zu machen, immer die Herkunft und den Namen wahrend, zeigt sich eine Präsenz, die die natürlich Aura des Trägers (ob männlich oder weiblich) unterstreicht und positiv in Erinnerung behalten lässt.
In der letzten Zeit sind mir verhältnismäßig viele Düfte des Hauses Hermès unter das Näschen geraten, die ich noch sehr gut in Erinnerung habe.
So möchte ich mich doch guten Gewissens recht weit aus dem Fenster lehnen und behaupten: „Sang Bleu“ kann mit vielen von ihnen in einer Reihe stehen; dieser charismatische Duft muss sich nicht verstecken.
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