21.07.2018 - 15:03 Uhr
Palonera
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Palonera
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33
"Du duftest fein!"
Wenn ein Mann dem Zarten, dem Feinen, Transparenten so sehr zugetan ist wie der Parfümeur Alberto Morillas, dann sollte, macht sich diese Nase an die Creation eines Vanilleduftes, eines sicher nicht erwartet werden: daß das Ergebnis dicht und dicklich, schwer zu schwülstig, süß bis fast schon kariesfördernd ausfiele, wie es häufig bei Vanilledüften anzutreffen ist.
Wie wir es lieben in der Zeit des Kalten, Dunklen, wenn die Tage kurz sind und die Nächte umso länger, wenn die Seele Licht braucht, Geborgenheit und Wärme – dann sind diese Düfte ultimativer Trost, dann hüllen sie uns ein in einen Kokon aus Ichbinda und Zuversicht, aus Haltmichwarm und Kerzenschein.
Das ist ganz wunderbar, das mag ich gerne tragen – doch nicht in dieser Zeit, in diesem heißen Sommer, der trocken ist und spröde, der Pflanzen vor der Zeit verwelken läßt und Bäumen gelbe Blätter reicht.
In diesem Sommer, in dem kaum Regen fällt, ist sogar "Eau des Missions" schon zuviel, diese Vanille, die so sanft ist und so zärtlich, so zurückhaltend und freundlich, daß ich sicher war bisher, sie sei durch nichts zu toppen, nicht in der heißen Jahreszeit.
Doch sogar sie erscheint mir jetzt zu schwer, zu dicht, zu sehr Vanille halt – Vanille, schien mir, geht wohl einfach nicht bei konstant hohen Graden, nicht für mich zumindest, nicht in diesem Jahr.
Jedoch das dachte ich, weil ich sie noch nicht kannte, die Vanille von Morillas, von Alberto, der Düfte schuf wie Giòs Acquas, wie Jacobs Daisys, Narcisos Essences und Lauders Pleasures – feinerlei Gespinste, verspielt und flüchtig-zart, die kaum die Haut berühren, die sie jeweils trägt, und die doch eines niemals sind: belanglos dekadent.
"Vanille 44" ist ein typischer Morillas – feingewoben, äthergleich transparent, dabei mit klarer Kante und Kontur.
Bereits im Auftakt paart Vanille sich unsüß mit herbem Holz, Zedernholz für mich, Bleistiftholz – Licht und Luft durchfluten diesen Duft, der hell ist, doch nicht strahlend, der Wärme besitzt, ohne warm zu sein.
Keine Symbiose mit der Haut – "Vanille 44" wahrt Distanz, umgibt mich wie ein Schleier, wie ein Nebel, ozonisch fast, aquatisch fast, dabei hölzern-fest unter dem Fuß, greifbar und zugleich ungreifbar in seiner Transparenz, in die sich Rauch noch mischt, geweihter Rauch, ganz fein auch er, nicht bedrängend, nicht sakral.
Ein Duft für mich, der bei mir bleibt, der nah mir bleibt, ganz nah – so nah, daß ihn nur wahrnimmt, wer mir nah sein darf, wer mich berühren darf, umarmen darf, sich schmiegen darf in meinen Arm, auf meinen Schoß, an meinen Hals.
"Du duftest fein!" gebärdet Laura, noch ganz klein – und sehr viel mehr muß es an manchen Tagen auch nicht sein.
PS: Ergoproxy - danke!
Wie wir es lieben in der Zeit des Kalten, Dunklen, wenn die Tage kurz sind und die Nächte umso länger, wenn die Seele Licht braucht, Geborgenheit und Wärme – dann sind diese Düfte ultimativer Trost, dann hüllen sie uns ein in einen Kokon aus Ichbinda und Zuversicht, aus Haltmichwarm und Kerzenschein.
Das ist ganz wunderbar, das mag ich gerne tragen – doch nicht in dieser Zeit, in diesem heißen Sommer, der trocken ist und spröde, der Pflanzen vor der Zeit verwelken läßt und Bäumen gelbe Blätter reicht.
In diesem Sommer, in dem kaum Regen fällt, ist sogar "Eau des Missions" schon zuviel, diese Vanille, die so sanft ist und so zärtlich, so zurückhaltend und freundlich, daß ich sicher war bisher, sie sei durch nichts zu toppen, nicht in der heißen Jahreszeit.
Doch sogar sie erscheint mir jetzt zu schwer, zu dicht, zu sehr Vanille halt – Vanille, schien mir, geht wohl einfach nicht bei konstant hohen Graden, nicht für mich zumindest, nicht in diesem Jahr.
Jedoch das dachte ich, weil ich sie noch nicht kannte, die Vanille von Morillas, von Alberto, der Düfte schuf wie Giòs Acquas, wie Jacobs Daisys, Narcisos Essences und Lauders Pleasures – feinerlei Gespinste, verspielt und flüchtig-zart, die kaum die Haut berühren, die sie jeweils trägt, und die doch eines niemals sind: belanglos dekadent.
"Vanille 44" ist ein typischer Morillas – feingewoben, äthergleich transparent, dabei mit klarer Kante und Kontur.
Bereits im Auftakt paart Vanille sich unsüß mit herbem Holz, Zedernholz für mich, Bleistiftholz – Licht und Luft durchfluten diesen Duft, der hell ist, doch nicht strahlend, der Wärme besitzt, ohne warm zu sein.
Keine Symbiose mit der Haut – "Vanille 44" wahrt Distanz, umgibt mich wie ein Schleier, wie ein Nebel, ozonisch fast, aquatisch fast, dabei hölzern-fest unter dem Fuß, greifbar und zugleich ungreifbar in seiner Transparenz, in die sich Rauch noch mischt, geweihter Rauch, ganz fein auch er, nicht bedrängend, nicht sakral.
Ein Duft für mich, der bei mir bleibt, der nah mir bleibt, ganz nah – so nah, daß ihn nur wahrnimmt, wer mir nah sein darf, wer mich berühren darf, umarmen darf, sich schmiegen darf in meinen Arm, auf meinen Schoß, an meinen Hals.
"Du duftest fein!" gebärdet Laura, noch ganz klein – und sehr viel mehr muß es an manchen Tagen auch nicht sein.
PS: Ergoproxy - danke!
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