03.08.2016 - 05:06 Uhr
FloraBervoix
26 Rezensionen
FloraBervoix
Top Rezension
38
Ach, komm....
Manchmal wünschte ich wirklich, ich könnte von mir behaupten, dass ich eine durchaus vernünftige Person bin. Denn eigentlich dürfte man das ja erwarten. Ich habe brav mein Studium abgeschlossen, erscheine täglich pünktlich zur Arbeit, gelte als gewissenhaft, zuverlässig usw. Soweit ist also alles gut.
Nur leider gibt es auch so eine andere Seite an mir. Und das ist diese "Ach, komm..."-Seite. Beispiele gefällig?
Ich bin am Heimweg, es regnet. Doch anstatt den Schirm aufzuspannen, den ich griffbereit in meiner Handtasche hätte, denke ich mir nur "Ach, kommm...", lege den Kopf ein wenig in den Nacken, bleibe wenige Sekunden stehen, geniesse den Regen im Gesicht und gehe dann weiter. Zu Hause angekommen, erkenne ich natürlich, dass die Idee suboptimal war, da ich sofort aus der nassen Kleidung sollte, aber egal.
Ich hatte einen langen Arbeitstag und der nächste dürfte auch nicht besser werden. Also sollte ich nach Hause, mir etwas Gesundes kochen und früh ins Bett. Doch dann eben wieder dieses "Ach, kommm..." - und ich lande bei einer Freundin und einem Glas Wein. Und Erdnüssen. Und einem zweiten Glas Wein. Und Schokolade. Und zu spät im Bett. Am nächsten Tag dann zwar müde, aber grinsend in die Arbeit.
Letztes Wochenende auch wieder. Am Fuss verletzt, Arzt verordnet strenge Couchruhe. Die wird eben mal auf eine Picknickdecke in den Park verlegt, weil das Konzert dort kann ich ja nicht verpassen. Und wo ich herumsitze, ist doch egal. Dann dort die Musik. Und wieder diese laute Stimme im Kopf "Ach, komm...." - und ich stehe schon bei der Bühne. Und ja, ich tanze. Fühlt sich zwar nicht intelligent an, aber so unglaublich gut.
So auch in der Früh vor meinen Parfums. Es ist ein warmer Tag, ich habe Arbeitskollegen. Also etwas Frisches und Leichtes. Also den Garten von Herrn Li. Hm, nein, heute nicht. Dann die Grapefruit. Nein, auch keine Lust darauf.
Schon erscheinen die zwei berüchtigten kleinen Gestalten auf den Schultern, der Teufel beginnt das Gespräch:
- Oh, da steht ja das schicke Dessert. Kokos und etwas Zitrone. Und vor allem soooo schön süss. Und soooo fluffig.
Noch ist der Engel vernünfitg und kontert:
- Äh nein, das kann ich nicht bringen. Das riecht nach Urlaub.
- He, Urlaub ist doch nichts Schlechtes.
- Sorry, ich hab ein wenig untertrieben. Es riecht Südsee gepaart mit Überfall auf einen Süssigkeitenladen.
- Ja gut, er ist jetzt nicht aufdringlich, also nicht sooo schlimm...
- Nein, das kannst hat viel zu viel Teenie-Flair. Das passt, wenn man mit Minirock durch die Gegend geht, ein Strandkleidchen trägt oder gar nur mit Bikini am See liegt.
- Ach komm....
Und plopp, der Engel verschwindet. Ist mir nur Recht, denn auch wenn ich etwas inadäquat dufte, ich habe unglaublich viel Spass den ganzen Tag. Und meine Kollegen? Die müssen zwar einen nicht allzu frischen Duft ertragen, bekommen dafür aber eindeutig ein breiteres Lächeln sowie ein zufriedenes Grinsen zu sehen - und das ist ihnen hoffentlich deutlich lieber als ein frischer Grapefruit- oder sonst was Duft.
Nur leider gibt es auch so eine andere Seite an mir. Und das ist diese "Ach, komm..."-Seite. Beispiele gefällig?
Ich bin am Heimweg, es regnet. Doch anstatt den Schirm aufzuspannen, den ich griffbereit in meiner Handtasche hätte, denke ich mir nur "Ach, kommm...", lege den Kopf ein wenig in den Nacken, bleibe wenige Sekunden stehen, geniesse den Regen im Gesicht und gehe dann weiter. Zu Hause angekommen, erkenne ich natürlich, dass die Idee suboptimal war, da ich sofort aus der nassen Kleidung sollte, aber egal.
Ich hatte einen langen Arbeitstag und der nächste dürfte auch nicht besser werden. Also sollte ich nach Hause, mir etwas Gesundes kochen und früh ins Bett. Doch dann eben wieder dieses "Ach, kommm..." - und ich lande bei einer Freundin und einem Glas Wein. Und Erdnüssen. Und einem zweiten Glas Wein. Und Schokolade. Und zu spät im Bett. Am nächsten Tag dann zwar müde, aber grinsend in die Arbeit.
Letztes Wochenende auch wieder. Am Fuss verletzt, Arzt verordnet strenge Couchruhe. Die wird eben mal auf eine Picknickdecke in den Park verlegt, weil das Konzert dort kann ich ja nicht verpassen. Und wo ich herumsitze, ist doch egal. Dann dort die Musik. Und wieder diese laute Stimme im Kopf "Ach, komm...." - und ich stehe schon bei der Bühne. Und ja, ich tanze. Fühlt sich zwar nicht intelligent an, aber so unglaublich gut.
So auch in der Früh vor meinen Parfums. Es ist ein warmer Tag, ich habe Arbeitskollegen. Also etwas Frisches und Leichtes. Also den Garten von Herrn Li. Hm, nein, heute nicht. Dann die Grapefruit. Nein, auch keine Lust darauf.
Schon erscheinen die zwei berüchtigten kleinen Gestalten auf den Schultern, der Teufel beginnt das Gespräch:
- Oh, da steht ja das schicke Dessert. Kokos und etwas Zitrone. Und vor allem soooo schön süss. Und soooo fluffig.
Noch ist der Engel vernünfitg und kontert:
- Äh nein, das kann ich nicht bringen. Das riecht nach Urlaub.
- He, Urlaub ist doch nichts Schlechtes.
- Sorry, ich hab ein wenig untertrieben. Es riecht Südsee gepaart mit Überfall auf einen Süssigkeitenladen.
- Ja gut, er ist jetzt nicht aufdringlich, also nicht sooo schlimm...
- Nein, das kannst hat viel zu viel Teenie-Flair. Das passt, wenn man mit Minirock durch die Gegend geht, ein Strandkleidchen trägt oder gar nur mit Bikini am See liegt.
- Ach komm....
Und plopp, der Engel verschwindet. Ist mir nur Recht, denn auch wenn ich etwas inadäquat dufte, ich habe unglaublich viel Spass den ganzen Tag. Und meine Kollegen? Die müssen zwar einen nicht allzu frischen Duft ertragen, bekommen dafür aber eindeutig ein breiteres Lächeln sowie ein zufriedenes Grinsen zu sehen - und das ist ihnen hoffentlich deutlich lieber als ein frischer Grapefruit- oder sonst was Duft.
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