Akkad 2012

Akkad von Lubin
Flakondesign Serge Mansau
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8.2 / 10 635 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Lubin für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2012. Der Duft ist würzig-harzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Harzig
Rauchig
Orientalisch
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
italienische Bergamotteitalienische Bergamotte italienische Mandarineitalienische Mandarine MuskatellersalbeiMuskatellersalbei
Herznote Herznote
WeihrauchWeihrauch ElemiharzElemiharz KardamomKardamom StyraxStyrax
Basisnote Basisnote
AmberAmber LabdanumLabdanum PatchouliPatchouli VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.2635 Bewertungen
Haltbarkeit
8.2532 Bewertungen
Sillage
7.3538 Bewertungen
Flakon
8.0476 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.1149 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 25.04.2024.

Rezensionen

28 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Salander

17 Rezensionen
Salander
Salander
Top Rezension 74  
Im Zweifel für den Zweifel
Was haben Roja Dove, Sylvaine Delacourte und Gilles Thévenin gemeinsam? Wer kennt die Antwort? Richtig, Guerlain. Das Traditionshaus beschäftigt die talentiertesten Parfümeure und Kaufleute, von denen einige später den Weg in die Selbständigkeit einschlagen. Roja Dove und Sylvaine Delacourte bringen unter ihren eigenen Namen heute Parfüm auf den Markt, nicht so Gilles Thévenin. Zu ihm aber gleich noch mehr, lasst uns zunächst eine kleine Zeitreise unternehmen.

Wir befinden uns im 18. Jahrhundert in Frankreich. Pierre-François Lubin ist erst 10 Jahre alt und wohnt mit seinen Eltern unweit des Pariser Atelier von Jean-Louis Fargeon, bei dem er gerade eine Lehre beginnt. Der berühmte Parfümeur weckt die Liebe von Pierre-François bereits im Kindesalter für Duftessenzen. Der Junge Lubin ist 18, als er seinen Patron und damit auch die von der Revolution aufgewühlte Hauptstadt verlässt. In Grasse bildet er sich weiter, bei Tombarelli lernt er die „italienische Methode“ kennen. Als sich langsam die politischen Wogen glätten, kehrt er nach Paris zurück und vervollständigt sein Wissen bei seinem alten Mäzen. Lubin wird nicht nur zu einem hervorragenden Parfümeur, sondern auch zu einem äußerst geschickten Geschäftsmann. Er eröffnet seinen ersten Maison namens "Au Bouquet de Roses" in Paris. Lubin expandiert und exportiert seine Kreationen - als erstes Dufthaus überhaupt - nach Amerika. Zu seiner Klientel gehören unter anderem Kaiserin Joséphine, - die Gemahlin von Napoleon - der englische König George IV. und Zar Alexander I. Ruhm, Ehre und Vermögen pflasterten seinen Lebensweg. Nur eines wird ihm nicht vergönnt, es gibt keinen männlichen Erben, niemanden, der aus der Familie seine Manufaktur übernimmt.

Felix Prot, sein ehemaliger Lehrling und treuer Mitarbeiter, führt die Geschäfte weiter. Lubin wird zu einem erfolgreichen und unter mehreren Generationen von Familie Plot professionell geführten Unternehmen. Was dann Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts folgt, klingt zunächst einmal äußerst verheißungsvoll. Große Konzerne kaufen die Duftmanufaktur, aber weder bei Henkel, noch beim 4711 Fabrikanten Muehlens oder bei Wella wird Lubin ein Hit. Die Marke führt ein Schattendasein, geht zwischen den vielen Beautyprodukten kläglich unter.

Die Rettung naht 2004, als Gilles Thévenin, der bis dato der Kreativdirektor bei Guerlain und Marketingchef von Rochas war, einen folgenreichen Entschluss fasst. Er geht dabei im wortwörtlichen Sinne bis an die äußerste Grenze seiner Komfortzone und sogar darüber hinaus. Er verkauft sein gesamtes Hab und Gut. Über sein repräsentatives Haus, über seine Autos, seine Antiquitäten freuen sich bald neue Besitzer. Mit seinen eigenen Worten beschreibt er diese Zeit wie folgt: „Meine Großmutter hat geweint. Mit 45 war ich dann allein in einem Zimmer, einem ehemaligen Dienstbotenquartier. Aber ich war glücklich. Es war fast wie Heiraten. Ich wusste, ich werde mich dieser Firma widmen. Ich will die Qualitätsparfümerie am Leben halten".

Zu Beginn arbeitet er hauptsächlich mit zwei bekannten „Nasen“ zusammen, mit Delphine Thierry und mit Thomas Fontaine. Thomas ist der Architekt und auch der Indiana Jones der Düfte. Er baut seine Kreationen systematisch zusammen, Duftbaustein um Duftbaustein und errichtet so „Kathedralen“. Er ist auch der Meister der Reformulierungen. Delphine Thierry geht ganz anders vor, sie ist die Poetin unter den Parfümeuren, vermittelt Gefühle, Stimmungen, erzählt Geschichten. Sie ist auch die Schöpferin von Akkad.

In vielen Kommentaren und auf der Internetseite von Lubin steht, dass Akkad in Anlehnung an den mesopotamischen Herrscher von Akkad - Sargon - entstanden ist. „Die Essenz von Akkad ist das Geschenk der schönen Ischtar, die mich liebte und beschützte. Sie enthält die wertvollsten Salben von Pound und der Inseln des großen Meeres und derer, die noch viel weiter entfernt liegen. Dieses Ambra ist wie das Licht, das mein Königreich erhellt, der wertvollste Schatz meines Reiches“. (Zitat www.lubin.eu). Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die erste Inspiration für Akkad stammt aus der Provance, wo Delphine Thierry seit ein paar Jahren mit ihrer Familie lebt. Von ihrem Haus in einem kleinen Dorf führt ein Steinweg zum Fluss. Als sie an einem Sommertag auf genauso diesem Pfad entlang lief, dachte sie darüber nach, dass Steine durchaus einen subtilen Geruch haben. Sie genoss den Duft der Gewürze wie Thymian, Oregano und auch den der Zistrosen. Diese „leuchtende Gegend“, die verschwitzte Haut, ein Bad im Fluss am Ende eines heißen Augusttages, das ausgelassene und glückliche Gefühl, Sinnlichkeit, die heruntergehende Sonne waren die wahren emotionalen Quellen für Akkad. Die Fantasiewelten um den späteren Duft herum ließ Gilles Thévenin entstehen. Er begleitet jede Duftentwicklung, die gut und gerne ein Jahr dauert, bis die Kreation ausbalanciert ist und mit Namen, Flakon und Geschichte harmoniert.

Bitte verzeiht mir die lange Einführung. Mich faszinieren die Menschen hinter den Kulissen häufig genauso, wie ihre Kompositionen und ich finde deren Inspirationen anregend.

Thévenin gefiel schon die erste Duftkreation von Delphine Thierry sehr. Die Verbindung zwischen Sonne, Natur, Stein und Sinnlichkeit sprach ihn an. Und in der Tat, die flüchtige Schönheit der Kopfnote trägt die Sonne im Herzen. Diese leichtfüßige, zugewandte Art, die minimale Zitrik, die frischen Kräuter und das warme, sinnliche, leicht menschelnde Labdanum erobern auch mich im Sturm.

Das Mineralische erahnt man direkt. Diese Richtung assoziiert Gilles Thévenin mit einem Tempel. Auf seiner Anregung hin wurde im Duft der Weihrauch-Anteil erhöht, damit der heilige Aspekt ebenfalls betont wird. Durch balsamische Noten wie Harze, Styrax und Benzoe und auch durch Amber wird Akkad später „körperlich fühlbar“.

Die Pyramide lässt einen Dunklen Duft vermuten und spricht mich ehrlich gesagt überhaupt nicht an. Ich war völlig überrascht, dass obwohl Akkad „Noire“ daher kommt, der Duft erstaunlich hell glänzt. Diese Ambivalenz kommt nah an die Quadratur des Kreises heran und lässt erahnen, welch ein außergewöhnliches Talent Delphine Thierry besitzt.

An dieser Stelle würde ich in anderen Kommentaren darüber schreiben, dass Liebhaber von Weihrauchdüften unbedingt testen müssen. Dass alle, die NU von Yves Saint Laurent und Coco oder Coco Noire lieben, sich direkt in den Souk begeben und sich schnellstmöglich eine Abfüllung anschaffen sollten. Das tue ich aber nicht. Denn Akkad ist Nischenparfüm im besten Sinne des Wortes, Handwerk der großen Emotionen. Jeder sollte irgendwann in den Genuss von ihm kommen, denn nur wenige Düfte besitzen so viel Persönlichkeit und solch eine natürliche Aura wie dieses Parfüm. Dass Akkad nicht jeder tragen kann, ist dabei nicht ausschlaggebend.

Mein Fazit: Erforsche gelegentlich die Grenzen deiner Komfortzone, denn dort fängt das Abenteuer an. Und teste auch gegen deine Vorlieben. Im Zweifel für den Zweifel.

Quellen: "Das Duftkontor für aufregende Herren" - Die Zeit // "Düfte wie Kathedralen" - Handelszeitung // "Die Duft-Renaissance" - Manager Magazin // "Der Exzentriker der Düfte" - GEO // www.lubin.eu // Wikipedia
30 Antworten
8
Preis
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Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Camey5000

96 Rezensionen
Camey5000
Camey5000
Top Rezension 51  
Mein Amber Nr. 40
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Akkad der Falke.
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Ohne Kappe. Vom Pflock, aus dem fernen Reich. Aus dem Reich des schillernden Pfauenthrons und dunkler, böser Soutanen, stürzt der Falke über das feuchte Land, über Eden, das Paradies, mit Ur-Animalik ergreifender Art. Aus Mesopotamien drastisch in die Levante.
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Überfällt mich, zeigt mir Klauen und Krallen und reißt mit dem scharfen Schnabel pfeifend Töne, fast medizinisch, in die Luft und mir unter die Haut. Über feingeschnittene Bergamotte und Mandarine hinein in mein Gefieder. Ein Duft wie ein Sturz auf die Beute, ein Knick in den Nacken und ein bleibendes Mal.
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Mit dem Chamsin steigt mein Falke. Gefiedert mit Elemi und Styrax. Hinauf über staubiges Kardamom, in luftige, flirrende Höhen. Über die syrischen Strapazen, pudrig und harzig in den Weihrauchhimmel der Mächtigen, der Krieger, der Händler und der geknechteten Völker. Zieht hohe Kreise in die Wolken und lässt sich nieder auf den Höhen des Libanon, auf Holz, auf weichen Nadeln großer Tannen, auf Muskatellersalbei, auf den Zimt in den Blutwiesen, auf blütenweiche Vanille und geheimnisvolles, versöhnendes Labdanum.
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Er findet seine lange Ruhe auf den Weihrauchstraßen, vom Jemen bis Medina, von Petra bis ins untergegangene Ebla. Auch ins längst vergessene Haran. Wo schon Abraham suchte. Die Taube bringt den Weihrauch über das Land.
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Gnädigen Weihrauch. Göttlichen Weihrauch. Frieden der Levante.
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Akkad die Taube.
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28 Antworten
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Edda32

22 Rezensionen
Edda32
Edda32
Top Rezension 46  
Der Duft der Macchia

Das Meer schlug an den heißen Sand, rollte vor und wich zurück, rollte vor und wich zurück, sich wiederholend in jahrmillionenalter, pulsierender Gleichgültigkeit. Ich hatte eine, zwei oder mehr Stunden hier gesessen, erinnerte mich kaum hierhergekommen zu sein, kam oft hierher. Oft oder zu oft, oft oder zu oft. Mein Kopf fühlte sich taub an und an meinen Zähnen klebte die adstringierende Säure des wenigen Rotweins, den ich nicht hätte trinken sollen, weil ich selten trinke. Vielleicht war ich eingeschlafen.
Ich hob die Hand, um meine Augen vor der Sonne abzuschirmen. Meine Armreifen klirrten, aber das Meer wusste nichts davon. Ich konnte die vertraute Süße meiner sonnenheißen Haut riechen, die sich mit dem Salzwind gemischt hatte, sah die Erinnerung einer Kinderbräune, aber fühlte keine Berührung und hörte kein Echo.
Der Strand war vollkommen leer, leinenweiß, er erstreckte sich alles umfassend vor meinem Gesichtskreis, untrennbar an die himmelblaue Leere genäht. Ich war nichts als ein Punkt in einem allmächtigen Kontinuum aus Hitze und Gischt, meine Augen ein Hohlspiegel für eine blicklose Reflexion. Lähmende Teilnahmslosigkeit befiel mich, bedeckte mich, wie eine sandweiße Decke. Das Meer würde nicht aufhören zu branden, nicht für mich und für niemanden. Eingeschlossen in ein kosmisches Stundenglas stand ich da.

Jetzt erst bemerkte ich einen mageren, struppigen schwarzen Hund, der offenbar ohne einen Herrn hier war. Der Hund hatte linker Hand meinen Horizont betreten, lief merkwürdig hoppelnd, am Saum des Meeres entlang, die Nase immer am Boden. Mit leichtem Grausen sah ich, dass dem Hund das rechte Hinterbein fehlte. Was er dort im fliegenübersähten, fauligen Tang suchte, wußte ich nicht, aber er glich in seiner Unermüdlichkeit nicht minder den Wellen, die er beroch.

Ich stand da, den Arm erhoben, meine Handkante an den Brauen. Was meine Augen mit dem erbarmungslosen Licht einer weißen Nachmittagssonne teilten, war kein Augenblick, noch weniger ein Innehalten, sondern ein Vergessen. Ein Vergessenwerden. Ein Vergessenwordensein. Es überkam mich das Gefühl, dass ich verloren gegangen war in einer ersehnten Einsamkeit, dass mich nicht einmal das Verlangen zurückholen könnte, dass die Sonne und das Meer mich vergessen hatten, als ich in ihren Spiegel gefallen war, dass ich mich auflösen würde oder schon aufgelöst hatte in Licht und Wasser.
Ich stand und fiel.
Das Meer und das Licht und die Steine, die Bruchstücke der Muscheln und der Sepiaschalen, der blasige Tang und der Strandhafer, der widerliche schwarze Hund und ich, alles drehte sich, verlor seinen Fixpunkt, ergab das endlose Mosaik einer entropischen Ewigkeit. Und das unbeirrbare Vor und Zurück des Meeres scherte sich nicht um mich.
Plötzlich trieb der gellende Schrei einer Möwe einen gleißenden Anker der Angst zwischen die Brandung meines Herzschlages, spaltete mein Hier und Jetzt.

Ich rannte. Zurück in die Düne, fühlte den harten Widerstand des Sandes unter meinen Füßen, trockene Halme und Muschelscherben bohrten sich in meine Fußsohlen. Ich rannte. Zurück in die Macchia, zurück in die würzige Umarmung der wehrhaften Macchia, die der Sonne und dem Meer alles entgegensetzte, mit ihren dornigen Sträuchern, den wilden salzigen, saftlosen Brombeeren, dem Schatten der Kermeseichen und der windschiefen , harzigen Kiefern, dem taubwürzigen Wachholder, den nickenden Immortellen, den lieblichklebrigen Zistrosen und dem wilden Thymian. Und alles war Zirpen, war Sirren, war Duft. Atemlos sog ich diesen Duft ein, die Macchia war meine Kapelle und ihr Duft der himmlische Weihrauch.
Schließlich gewann ich meinen Herzschlag zurück, der den gleichförmigen Rhythmus des Meeres verlassen hatte. Wild wie der Duft der Macchia hatte er seinen Fluten ihren eigenen Puls zurückgegeben, der nun hart an meine Rippen schlug und mich zum Sitzen zwang.
Die Felsen der Macchia hatten die Glut des Tages gesammelt und gaben sie heiß wie die Hände eines Liebhabers an mich ab. Ich fuhr mir mit beiden Händen durch mein schweißnaßes Gesicht.

Als ich aufblickte, sah ich in die blutunterlaufenen Augen des schwarzen Hundes, der sich hechelnd vor mir niedergelassen hatte, räudig und struppig und herrenlos. Ich versuchte, seinem Blick auszuweichen, aber die Düsternis seiner Augen fing mich ein und ich sah in zwei schwarzen, blanken Spiegeln mein eigenes Gesicht. Und die goldgelbe, harzige Sonne ergoß sich zähflüssig, langsam und schwerfällig tropfend über uns und schloß uns beide ein.
**

Haltbarkeit und Sillage sind top. :)
Leute, das ist so ein wunderschöner Duft. Es ging nicht anders als so. Aber ich hoffe, der Text weckt die richtigen Assoziationen.
21 Antworten
10
Preis
7
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Melaniemel

16 Rezensionen
Melaniemel
Melaniemel
Top Rezension 48  
Die kleinsten Kleinigkeiten...
Delphine Thierry, die wunderbare Parfümeurin dieses wunderbaren Duftes, beginnt wohl immer bei der Idee eines neues Duftes damit, ihre Ohren aufzusperren, die Augen zu öffnen und offen sein für all die Emotionen, die sie umgeben. Denn ein Duft sagt sie, wird aus den kleinsten Kleinigkeiten geboren. Was sind die kleinsten Kleinigkeiten? Das Rascheln der Blätter im kühlen Wind eines Herbstmorgens? Das Geräusch der ersten dicken Tropfen auf den heißen Asphalt an einem Augustabend? Aber auch die Träne, die einem über die Wangen läuft, wie sie sich entlädt aus dem gesättigten Auge, wenn man endlich blinzelt...
Genau so ist Akkad. Der Duft startet tief, trotz seiner Bergamotte und der Manderine in der Kopfnote. Hier bleibt keine Zeit für seichte Oberflächlichkeiten. Das Harz ist schnell da und bleibt auch bis zum Schluss. Weihrauch, Amber und Patchouli umranden eine tiefe Vanille. Dieser Duft ist ein Meisterwerk. Er hüllt ein, tröstet und beschützt. Er gibt dem Träger das wohlige Gefühl, dass das Leben aus den kleinsten Kleinigkeiten besteht.
Ich werde dieses Parfum morgen auf einer Beerdigung tragen. Eine Beerdigung einer Person, die ich sehr lieb gehabt habe. In Erinnerung an eine Zeit um der es um die kleinsten Kleinigkeiten im Leben ging. Es ging um das Lied, dass wir seit Jahren nicht mehr gehört haben. Es ging um den gemeinsamen Kaffee bei den ersten Sonnenstrahlen auf der Terrasse. Es ging um Gespräche, die seit Jahren nicht geführt wurden. Um Erinnerungen. Ums lachen, egal wie es morgen sein wird. Heute wird gelacht!!! Wir leben. Wir sind uns so nah wie wohl das letzte mal, als wir als junge Mädels gemeinsame Sache gemacht haben. Heute. Heute essen wir nochmal Schokolade. Meine Liebe Seelen - Schwester, es ist mir eine Ehre, diesen Duft morgen auf deinem Abschied zu tragen. Nicht um der Trauer willen. Auf gar keinen Fall. Ich habe doch so Frieden im Herzen, weil ich weiss ja schließlich, dass wir uns wieder sehen. Nein, um der Kleinigkeiten willen, deshalb trage ich ihn. Um all der Kleinigkeiten, die wir endlich die letzten Monate zusammen schätzen gelernt haben.
6 Antworten
10
Haltbarkeit
10
Duft
Ergoproxy

1123 Rezensionen
Ergoproxy
Ergoproxy
Top Rezension 29  
Reminiszenz an das erste Großreich der Menschheitsgeschichte
Wer oder was ist Akkad? Diese Frage kam mir als erstes in den Sinn, als ich den Namen des Parfums las.

In den Zeiten des Internets lassen sich solche Fragen schnellstens klären, also flux ins WWW eingeloggt und den Namen bei der obligatorischen Suchmaschine eingegeben.

Akkad, auch Agade genannt war, so kann man dann lesen, dass erste Großreich der Menschheitsgeschichte und ist nun beinahe in Vergessenheit geraten. Darüber hinaus gibt es noch das literarische Werk " Fluch von Akkad", welches sich mit dem Aufstieg und Niedergang der Akkader (22350 bis 2200 v. Chr.) beschäftigt. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet unter:http://www.mesopotamien.de/einfuehrung/fluch.htm die nötigen Informationen.
Akkad lag in Mesopotamien, im heuteigen Irak und ich vermute mal, dass außer dem Namen dann auch der vordere Orient der Parfumeurin Delphine Thierry als Inspiration diente. Auf ALzD erfährt man dann noch, dass sie einen frischen Amberduft schaffen wollte.

Nimmt man die oben gelistete Pyramide in Augenschein, so kommen zumindest mir einige Zweifel auf, dass dieser Duft in irgendeiner Weise frisch, oder leicht sein könnte. Also rauf auf die Haut und abwarten was passiert.

In den ersten Minuten ist da schon so etwas wie eine gewisse Frische, aber diese ist, so finde ich, kaum der Rede wert. Das Bisschen Zitrusfrucht reicht bei Weitem nicht aus, um mich zu erfrischen, aber was soll´s, Akkad duftet schon hier richtig toll.

Wenn sich dann das Obst verzogen hat, kommt der wahre Charakter des Parfums zum Tragen. Akkad ist sehr weich, balsamisch-rauchig und würzig-süß. Alle Bausteine des Parfums sind, so finde ich, in einer perfekten Harmonie miteinander verwoben.

Das Amberthema kommt dann erst mit der Basis durch. Ob man diesen nun als frisch erlebt, ist Ansichtssache. Verglichen mit klassischen Amberdüften, könnte man ihn dann als etwas weniger süß und breit bezeichnen, aber so wirklich erfrischen ist der Basisakkord nicht wirklich. Ich erlebe diesen Duft viel eher als sinnlich und irgendwie auch entspannend.

Die Haltbarkeit ist sehr gut und Akkad entwickelt eine angenehme, nicht zu ausufernde Duftaura.

Wer rund komponierte und süßliche Parfums mag, der wird von diesem Duft hingerissen sein. Anhänger von frischen Düften wird Akkad nicht wirklich zusagen, auch wenn es sich hier um einen "frischeren" Amberduft handelt.

Frisch hin oder her, ich bin begeistert und Akkad kommt auf meine Wunschliste.
17 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

161 kurze Meinungen zum Parfum
JonasP1JonasP1 vor 1 Jahr
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Süße weht durchs Chalet
Sanft Patchouli-durchtrieben
Im Weihrauch-Schleier versteckt
Dichtes Harz
Labdanumschwarz
In Amber-Creme versunken..
46 Antworten
FriesinFriesin vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ein Bett aus Zist- Sonne hast du mir bereitet
und fährst weihrauchend,
mit harzigen BalsamHänden meine Kurven nach, ganz nah bei mir.
Ruhig
30 Antworten
MrtangiersMrtangiers vor 17 Tagen
8
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Raue Kardamomwinde
Zistrosensträucher wachsen
neben Weihrauchbäumen
in der Amberwüste*
38 Antworten
JeobJeob vor 9 Tagen
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ein feiner Zitruslichtfaden
zieht sich durch Weihrauchnebel
in steinkühler Nacht
Verglimmt unter wärmendem
AmberPatchMantel.
46 Antworten
SchalkerinSchalkerin vor 2 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Zitrischer Start mit viel Muskatellersalbei.
Würzige Mitte mit Weihrauch und Styrax
Endet mit Patchouli , Amber und bisschen viel Vanille.
27 Antworten
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