05.09.2017 - 14:47 Uhr
Meggi
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27
FlorAnimalik - von hinten aufgerollt
Ein trautes Duett von Feige und Oud sollten die geneigten Testerinnen und Tester an keiner Stelle erwarten. Oha, jetzt fange ich selbst schon an mit dem Von-hinten-aufrollen. Aber Figue Aoudii ist halt ein Kandidat, der sich (wenn überhaupt) sozusagen rückwärts erschließt und daher meines Erachtens mehrerer Test-Tage bedarf. Überdies hilft der Blick auf die vielen Duft-Noten-Nennungen nicht wirklich weiter – im Gegenteil.
Nun endlich von vorne. Es beginnt harmlos: Lediglich aus dem Röhrchen riecht es stark nach Weißblüher. Den eigentlichen Auftakt im Einsatz stellt dann – so weit kein Wunder – Feige. Wenig Zitrus-Frische dabei, stattdessen direkt was Holziges. Allerdings nicht aus der Oud-Ecke, sondern heller. Besagtes Holz hält die potentielle Üppigkeit der Blüten in Schach. Obwohl jene deutlich zu erkennen sind, bleibt alles transparent und luftig. Und zwar lange. Es braucht Geduld. Rund eine Stunde dauert es, ehe ich Leder auch nur erahnen kann. Es mag eine Spur Veilchen antäuschen, entstammt in Wahrheit freilich der Castoreum-Richtung und ist zunächst bloß wahrnehmbar, weil ich nach wiederholtem Test weiß, wie es weitergeht.
Und das braut sich erst im Laufe des Vormittags ganz allmählich zusammen. Schließlich entsteht – nicht allzu laut, aber charakterlich monumental – eine Installation aus floralem und animalischem Ansatz-Stink. Figue? Na gut… Oud? Hm…. Ich rieche neben der zuzugestehenden Feige vor allem weiße Blüten und Castoreum. Letzteres nicht zu knapp. Es darf zwar seine Aromen-Spannbreite fröhlich gen Derb-Leder auswalzen und damit eine Nähe zum Adlerholz suchen, doch mir scheint nasenfällig, dass hier nicht der Adler seine Schwingen ausbreitet, vielmehr der Biber seine…äh….
Wie auch immer. Dabei wirkt Figue Aoudii keineswegs überdreht, der Duft bleibt tragbar, außer womöglich für die Abteilung Beratung einer Bank. Die geschlechtsneutrale Formulierung im letzten Halbsatz ist bewusst gewählt, denn der Duft ist nicht allein klar unisex, er ist in seiner Eigentümlichkeit einer derart profan-akademischen Frage wie der nach der Geschlechter-Zuordnung gleichsam vorab enthoben.
Fazit: Spannend! Ich habe mir einen Bembel davon zugelegt.
Nun endlich von vorne. Es beginnt harmlos: Lediglich aus dem Röhrchen riecht es stark nach Weißblüher. Den eigentlichen Auftakt im Einsatz stellt dann – so weit kein Wunder – Feige. Wenig Zitrus-Frische dabei, stattdessen direkt was Holziges. Allerdings nicht aus der Oud-Ecke, sondern heller. Besagtes Holz hält die potentielle Üppigkeit der Blüten in Schach. Obwohl jene deutlich zu erkennen sind, bleibt alles transparent und luftig. Und zwar lange. Es braucht Geduld. Rund eine Stunde dauert es, ehe ich Leder auch nur erahnen kann. Es mag eine Spur Veilchen antäuschen, entstammt in Wahrheit freilich der Castoreum-Richtung und ist zunächst bloß wahrnehmbar, weil ich nach wiederholtem Test weiß, wie es weitergeht.
Und das braut sich erst im Laufe des Vormittags ganz allmählich zusammen. Schließlich entsteht – nicht allzu laut, aber charakterlich monumental – eine Installation aus floralem und animalischem Ansatz-Stink. Figue? Na gut… Oud? Hm…. Ich rieche neben der zuzugestehenden Feige vor allem weiße Blüten und Castoreum. Letzteres nicht zu knapp. Es darf zwar seine Aromen-Spannbreite fröhlich gen Derb-Leder auswalzen und damit eine Nähe zum Adlerholz suchen, doch mir scheint nasenfällig, dass hier nicht der Adler seine Schwingen ausbreitet, vielmehr der Biber seine…äh….
Wie auch immer. Dabei wirkt Figue Aoudii keineswegs überdreht, der Duft bleibt tragbar, außer womöglich für die Abteilung Beratung einer Bank. Die geschlechtsneutrale Formulierung im letzten Halbsatz ist bewusst gewählt, denn der Duft ist nicht allein klar unisex, er ist in seiner Eigentümlichkeit einer derart profan-akademischen Frage wie der nach der Geschlechter-Zuordnung gleichsam vorab enthoben.
Fazit: Spannend! Ich habe mir einen Bembel davon zugelegt.
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