18.02.2016 - 12:23 Uhr
Meggi
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Meggi
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26
Mein Haus, mein Auto, mein Boot…
Nein, ich will keineswegs auf Angebereien zusteuern. In Sachen „Boot“ fiele das ohnehin flach und mein Kleinwagen taugt auch nicht als gängiges Statussymbol. Wir befassen uns lieber mit Ambereien. Auf den Titel komme ich bloß, weil bei den beiden Typen aus der Sparkassen-Werbung in rascher Folge drei Fotos auf den Tisch geknallt werden. Ich habe mir nämlich (obwohl natürlich weniger rasch hintereinander) drei feine Amberdüfte draufgeklatscht, die eine Gemeinsamkeit haben: Eine deutlich wachsartige Note. Neben dem heutigen Kandidaten waren das ‚Ambra‘ von Omnia Profumi und ‚Ryder‘ von Ex Idolo. Da die drei Parfüms aber ansonsten unterschiedliche Richtungen einschlagen, fehlt für einen dezidierten Vergleich die Grundlage.
Der Gantier eröffnet ohne Umwege mit – Überraschung – Amber-Süße. Allerdings bekommt der Duft binnen Sekunden eine raue Beigabe, als wenn Patchouli beteiligt wäre, das dann freilich fern von seinen üblichen Aromen bliebe. Dieser Dreh hält einige Minuten lang. Nach kaum einer Viertelstunde jedoch wird unser Amber wächsern. Und bereits sehr hautnah. Nach einer Stunde rätsele ich über ein dunkel-kartoffeliges Gehabe. Etwas geradezu Seifiges liegt außerdem darin, wie Geschirrspülmittel.
Zum Glück nur ein Gastspiel, denn in der dritten Stunde ist ein straffer und recht statischer Wachs-Amber-Duft entstanden. Statt des kartoffeligen Parts gesellt sich lediglich bald eine Spur Vanille hinzu. Sie nimmt in den kommenden Stunden an Bedeutung ein wenig zu, streut eine gewisse Süße hinein und lässt gelegentlich ihren heliotropigen Ursprung raushängen.
Ungefähr ab der sechsten Stunde passiert nochmal was Neues: Cumarin. Womöglich liegt es an der entsprechenden Ansage, aber ich bilde mir eine duftig-säuerliche Note ein, die tatsächlich ein bisschen nach Waldmeister riecht. Dazu wieder ein Anflug des Altbekannt-Stumpfen und ehedem Kartoffeligen, nun mehr in Richtung Heu gedreht - was ebenfalls zum Stichwort Cumarin passt. Doch all das sind Begleit-Erscheinungen, der wächsern-ambrierte Charakter ist praktisch über den gesamten langen Duftverlauf hinweg zuverlässig dominant.
Folglich ist Ambre Précieux Ultime – um kurz auf die Einleitung zurückzukommen - der geradlinigste unter den drei Erwähnten und ließe sich auch als ‚leider ziemlich eindimensional‘ bezeichnen. Ambra von Omnia Profumi entwickelt demgegenüber phasenweise einen latent unsauber-animalischen Anti-Harmlos-Dreh; Ryder als fraglos nobelster des Trios bietet eine vorzüglich vielschichtige zweite Hälfte mit exquisiten Beigaben von Tabak und Holz auf.
Preislich decken die drei Düfte eine nennenswerte Spanne ab. Gantier möchte für 100ml 150 Euronen sehen, während Omnia Profumi für die gleiche Menge 109 aufruft, wahlweise 48 für die 30ml-Größe verlangt. Für Ryder sollen wir am tiefsten in die Tasche greifen: 50ml gibt es für ca. 170 Euronen und 30 ml für rund 110.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
Der Gantier eröffnet ohne Umwege mit – Überraschung – Amber-Süße. Allerdings bekommt der Duft binnen Sekunden eine raue Beigabe, als wenn Patchouli beteiligt wäre, das dann freilich fern von seinen üblichen Aromen bliebe. Dieser Dreh hält einige Minuten lang. Nach kaum einer Viertelstunde jedoch wird unser Amber wächsern. Und bereits sehr hautnah. Nach einer Stunde rätsele ich über ein dunkel-kartoffeliges Gehabe. Etwas geradezu Seifiges liegt außerdem darin, wie Geschirrspülmittel.
Zum Glück nur ein Gastspiel, denn in der dritten Stunde ist ein straffer und recht statischer Wachs-Amber-Duft entstanden. Statt des kartoffeligen Parts gesellt sich lediglich bald eine Spur Vanille hinzu. Sie nimmt in den kommenden Stunden an Bedeutung ein wenig zu, streut eine gewisse Süße hinein und lässt gelegentlich ihren heliotropigen Ursprung raushängen.
Ungefähr ab der sechsten Stunde passiert nochmal was Neues: Cumarin. Womöglich liegt es an der entsprechenden Ansage, aber ich bilde mir eine duftig-säuerliche Note ein, die tatsächlich ein bisschen nach Waldmeister riecht. Dazu wieder ein Anflug des Altbekannt-Stumpfen und ehedem Kartoffeligen, nun mehr in Richtung Heu gedreht - was ebenfalls zum Stichwort Cumarin passt. Doch all das sind Begleit-Erscheinungen, der wächsern-ambrierte Charakter ist praktisch über den gesamten langen Duftverlauf hinweg zuverlässig dominant.
Folglich ist Ambre Précieux Ultime – um kurz auf die Einleitung zurückzukommen - der geradlinigste unter den drei Erwähnten und ließe sich auch als ‚leider ziemlich eindimensional‘ bezeichnen. Ambra von Omnia Profumi entwickelt demgegenüber phasenweise einen latent unsauber-animalischen Anti-Harmlos-Dreh; Ryder als fraglos nobelster des Trios bietet eine vorzüglich vielschichtige zweite Hälfte mit exquisiten Beigaben von Tabak und Holz auf.
Preislich decken die drei Düfte eine nennenswerte Spanne ab. Gantier möchte für 100ml 150 Euronen sehen, während Omnia Profumi für die gleiche Menge 109 aufruft, wahlweise 48 für die 30ml-Größe verlangt. Für Ryder sollen wir am tiefsten in die Tasche greifen: 50ml gibt es für ca. 170 Euronen und 30 ml für rund 110.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
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